Krabbelcafe - üblich, sich nicht um Kind zu kümmern?

Hallo,
ich muss mal meinen Frust ablassen....
Wie gehen zum Krabbelcafe, eine bunt gemischte Gruppe mit Kindern zwischen 8 und 22 Monaten.
Die Mütter quatschen, die Kinder "spielen".
Vor ein paar Tagen bin ich dann völlig genervt nach Hause....
Die Mütter sitzen da, sind wirklich nur am quasseln und achten überhaupt nicht auf ihre Kinder!
Die machen, was sie wollen! Gehen an Schränke, bedienen sich an fremde Taschen, klettern überall rauf usw.
Es wird wirklich kaum geguckt....
Ja, ich unterhalte mich auch, aber im Fokus steht mein Kind.
Ich meine, man muss doch ein Auge darauf haben, ob sein Kind grad Hilfe benötigt. Z.b Konflikte um Spielzeug etc. Ja, Kinder müssen es lernen im Umgang miteinander, aber in dem Alter brauchen sie noch ab einem gewisden Punkt Begleitung bei Konflikten, denn die Sprache ist noch nicht ausreichend und sie kennen ja auch keine Lösungsmöglichkeiten.

Und ich finde es auch schwächeren oder jüngeren Kindern gegenüber unfair, immer den kürzeren zu ziehen, nur weil sie sich noch nicht trauen, ihr spielzeug zu verteidigen, wenn es ihnen einfach weg genommen wird.

Typisches Beispiel: beide 20 Monate
Kind A hat gerade ein Spiel zum Spielen.
Kind B kommt, reißt es Kind A aus der Hand.
Kind A sagt : Bitte Spiel , versucht es wieder zu nehmen.
Mutter von A sagt zu Kind B, dass Kind A es hatte. Macht den Vorschlag, zusammen zu spielen.
Kind B rennt mit dem Spiel zur Mutter auf den Schoß , die natürlich nichts mitbekommen hat.
Kind A hinterher und wiederholt "Bitte Spiel".
Mutter von Kind B sagt zu Kind A, es könne das Spiel haben, wenn sein Kind fertig damit ist.

Und so was macht mich wütend.
Die Mutter von Kind A hat sich dann wohl nicht mehr getraut,erneut einzugreifen...
Sie hat dann ihr Kind abgelenkt und getröstet.

Wie hättet ihr anstelle von Mutter A reagiert?
Dem Kind B das Spiel wegnehmen? Zur Mutter was sagen?
Finde das auch schwierig, wenn man nicht so der resolute Typ ist.

Wenn ich sowas beobachte, hab ich bald wirklich keine Lust mehr, hinzugehen....

Ist das denn mittlerweile Gang und Gäbe?

Danke für eure Meinung.
LG Luckymamiii

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Ehrlich gesagt ist es in unserer Krabbelgruppe so, dass jeder nach jedem Kind schaut. Also wenn ich gerade quatsche und mein Kind bedient sich hinter meinem Rücken an einer fremden Tasche, dann sagt mir derjenige der es sieht das oder nimmt die Tasche da weg.
Wenn ich sehe, dass ein Kind, dass noch nicht alleine klettern kann auf die Rutsche klettert, dann helfe ich ihm entweder oder pflücke es da runter.
Nimmt ein Kind einem anderen das Spielzeug weg, dann sorge ich dafür, dass es zurück gegeben wird oder gebe der Mutter des Kindes einen kurzen Hinweis. Das handhaben bei uns alle so, so dass man wirklich mal fünf Minuten in Ruhe quatschen kann ohne die ganze Zeit die Augen auf dem Kind zu haben.
Vielleicht müsst ihr das in eurer Gruppe mal etwas Grundsätzliches klären. Ihr scheint ja unterschiedliche Vorstellungen zu haben.

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Genau so ist es bei uns auch! ☺

Klar sind wir manchmal abgelenkt, aber es jede Mutter hat ein Auge auf jedes Kind. Irgendwie selbstverständlich, da wurde nichts abgesprochen.
Wir hatten mal eine Mutter, die sehr auf Kaffee und quatschen aus war. Ihr Kind war 16 Monate alt und ein Wirbelwind. Die Mutter regte sich aber sehr auf, wenn jemand ihr Kind anfasste. Es beispielsweise von der Fensterbank runter holte. "Wenn er fällt, lernt er draus", sagte die Mutter nur. Sie kam aber auch nur zwei Mal.

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Ich habe solche Runden gehasst und bin da nicht hin. Wir waren viel im stillcafe aber da sind sie ja noch so klein und liegen da einfach und dann in kleiner Runde mit Freundinnen und deren Kinder entweder unterwegs oder bei jemandem zu Hause. Aber da wurde immer nach allen Kinder geschaut und nicht nur nach dem eigenen. Daher würde ich sowas auch bei einem weiteren Kind meiden. Dann eher Eltern-Kind-turnen oder Musikkurse bei denen man mit dem Kind zusammen aktiv ist.

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Hallo,
Meine Tochter ist 26 Monate alt und da wir einen grossen Freundeskreis haben besuche ich keine solchen Cafés.
Wir sind aber sehr viel gemeinsam unterwegs, Spielplatz etc.

Unsere Kinder sind auch unterschiedlich alt, von Newborn bis sechjährigen ist alles dabei.

Meine Tochter zum Beispiel ist ein Kind das sich praktisch nie wehrt.
Wenn man ihr das Spielzeug wegnimmt oder wenn man sie schupft oder haut bleibt sie immer sehr cool und nimmt sich dann was anderes.
Ich bin ehrlich, es gibt Momente in dem es mir das Mama-Herz bricht wenn ich beispielsweise genau beobachte wie „unfair“ Kinder zu einander sein können, vorallem wenn es mein eigenes Baby betrifft 😅

Nichts desto trotz versuche ich auch „cool“ zu bleiben und meinen Beschützerinstinkt soweit es geht beiseite zu schieben.

Selbstverständlich greife ich ein wenn es gefährlich werden könnte etc., aber die normalen „Streitigkeiten“ sollte man finde ich wirklich die kleinen unter einander klären lassen, so schwierig es für Mama‘s auch manchmal ist 😏😅

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Wir hatten dieses Thema neulich in der Krabbelgruppe, wo die Kinder noch kleiner sind als bei euch. Wir fanden alle, man solle die Kinder einfach lassen. Eine Mutter kritisierte, dass manche Mütter immer gleich eingreifen würden, wenn ihr Kind einem anderen etwas wegnähme. Manche tun dies aber auch, um die Mütter der um ihr Spielzeug gebrachten Kinder zu beschwichtigen.

M.E. ist es nicht förderlich, seinem Kind jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen, ob es nun Frust im Kleinkindalter oder später eine schwierige Situation in der Schule ist. Natürlich sollte man in solchen Runden trotzdem sein Kind im Auge behalten, v.a. wenn der Raum nicht ganz kindersicher ist, aber ich finde, eingreifen sollte man nur im Ernstfall, nicht in einer alltäglichen Situation wie beim gegenseitigen Wegnehmen von Spielsachen.

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Wir haben leider sehr wenige solcher Spielcafés hier und eines hat aus diesem Grund seine Spielecke geschlossen.
Die Kinder haben alles zerstört und den Eltern war es egal.
Super egoistisch.
Nun haben wir noch eins und ich geh nur morgens oder frühnachmittags hin, wenn ich dieses Chaos nicht ertragen muss.
Unmöglich.

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Huhu

Wir hatten heute in unserem Krabbelcafé tatsächlich ein esprach über genau dieses Thema. Unsere 4 Kinder sind zwischen 11 und 19 Monate. Wir haben uns dann darauf geeinigt in dieser Konstellation die Kinder wirklich üben zu lassen und nur dann einzugreifen wenn es nötig wird. Natürlich haben wir dabei immer ein Auge auf die Kleinen.
Wenn es so laufen würde wie bei dir würde ich da wohl auch nicht hingehen.

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Hallo,
Ich sehe es wie du. Mich nervt sowas auch. 3 jährige können schon bis zu einem gewissen Grad was klären. Bei unter 2 jährigen kommt da nicht viel sinnvolles raus. Was die Verfechter des Kinder müssen und können das unter sich klären vergessen ist, dass es immer nur gut funktioniert, wenn deutlich ältere Kinder dabei sind, die auch eingreifen. Woher soll sozialisation denn sonst kommen? Kinder in dem Alter haben ja wenig lösungsstrategien und Verhaltensvolatilität, das müssen sie ja von jemandem lernen. Nur wem?!😉
Lg

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Ehrlich gesagt, finde ich das Beispiel mit Mutter A und B bzw. deren Kindern so überhaupt nicht schlimm. Man muss nicht jeden Kampf für sein Kind ausfechten und das Kind muss sich auch nicht immer wehren (können)... Ich schätze, dein Kind geht nicht in die Krippe? Da wird nämlich tatsächlich auch nicht jeder Konflikt geläst und pädagogisch wertvoll unterstützt...
Wo ich als Mutter eingreife ist, wenn mein oder ein anderes Kind etwas zerstört oder ein anderes Kind verletzt oder sich selbst in Gefahr bringt. Ansonsten sind solche Treffs (obwohl wir nur selten da waren) gerade dafür da, dass die Kinder frei spielen können. Sonst ist es ja dann doch wieder nur wie in der 1:1 Betreuung zu Hause...

Was mir noch auffiel: Wenn man seine Tasche in solchen Situationen offen stehen lässt, ist man doch selbst Schuld. Meine Tasche ist seit dem Krabbelalter immer interessant für meine Tochter!

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Ich gehe solchen asozialen Weibern aus dem Weg. Auf die Art von Mütter bin ich in der Vergangenheit als mein Sohn noch Baby war öfters gestoßen. Ich erwarte nicht dass der Blick in jeder Sekunde auf das Kind gerichtet ist, aber im Gespräch erwarte ich vom Gegenüber, dass ein Ohr immer beim Kind ist und der Blick immer wieder hinüber wandert. Bei mir funktionierte das Jahre lang so.