Abbruch, auch wenn nicht zu 100% sicher??

Hallo,

ich habe ja vor einigen Tagen schon gepostet und auch sehr viele und nette Antworten von euch erhalten. Meine Situation ist ja immer noch die gleiche. Mit dem dritten ungeplant schwanger und einfach nur Angst, das dieses dritte Kind genau das gleiche Schreikind wird wie meine beiden andren, einfach überfordert zu sein und den anderen beiden nicht mehr gerecht werden....

War gestern nochmals bei meiner FA und bin derzeit in 6ssw +2. Sie hat mir auch gestern den Mutterpass ausgestellt (obwohl ich gesagt habe, daß ich noch über einen Abbruch nachdenke) und mir das erste Bildchen von dem eigentlichen "NICHTS" gegeben. Ich war überhaupt nicht glücklich oder stolz darauf diese Unterlagen in meinen Händen zu halten und hab diese ungesehen in meine Tasche rutschen lassen. Denn eigentlich habe ich mich nicht für dieses Kind entschieden. Tränen sind wiedereinmal in meine Augen gestiegen, weil ich so unglücklich mit der ganzen Situation bin. Ich möchte dieses Kind nicht, möchte nicht schwanger sein und möchte mein altes Leben zurück und zerbreche an dieser Situation schwanger zu sein und weiß nicht was ich bzw. wie ich mich entscheiden soll. Es ist so schwer. Leider kann ich zum Abbruch auch nicht 100% dahinterstehen, da ich immer diese Angst habe, das ich das psychisch nicht schaffe. Habe ja deshalb auch letzten Donnerstag meinen OP Termin abgesagt (leider, heute ärgere ich mich darüber).
Mein derzeitiges Leben ist nur noch ein körperliches Dasein. Meine Gedanken kreisen den GANZEN Tag und die ganze Nacht um dieses ungeborene Wesen. Für mich ist es nicht mein Baby, sondern (sorry für diesen Ausdruck) fast schon ein Fremdkörper. Kann nicht wirklich für meine Kinder da sein, da ich wie gesagt mit den Gedanken einfach nicht da bin. Oft schrecke ich nachts hoch, habe Herzrasen und bin druchgeschwitzt weil ich einfach nur Angst vor dieser Zukunft habe. Aber habe ich Angst, das ich mit den dreien überfordert bin, oder habe ich Angst vor diesem Schritt, dem Abbruch?? Ich weiß es nicht#schmoll. Ich habe wirre Träume, wo ich Kinder entbinde, die behindert sind oder nur den ganzen Tag schreien #zitter. Ist doch schon fast krank oder??#kratz
Bezüglich den behinderten Kinder, ich hatte letzte Woche eine Nierenbeckenentzündung, die ich mit Petersilienwurzeln als Teegebräu behandeln wollte. Hat auch ganz gut funktioniert, aber ich habe gelesen, daß diese Wurzeln auch ein giftiges ätherisches Öl, dem Apiol enthalten und ich weiß nicht, wie sich dieses "GIFT" auf den Emryo auswirkt. Das ist noch zusätzlich ein Punkt wo mich wahnsinnig macht. Habe meiner Ärztin noch nichts davon erzählt....

Ich habe immer wieder versucht, mich mit dem Gedanken anzufreunden das Baby zu bekommen. Es hat auch manchmal für ein paar Stunden funktioniert und ich habe auch schon nach Namen gesehen. Aber ein paar Stunden später kamen dann wieder diese enormen Zweifel die mich wieder in ein tiefes Loch reißen und ich in einem Tränenmeer versinke und ich nur noch einen Abbruch als Lösung sehe. Ich bin soo verzweifelt, so kenne ich eigentlich nicht.

Ja was ich eigentlich fragen wollte, gibt es hier jemand, der sich für einen Abbruch entschieden hat, aber nicht 100% dahinter stand? Wenn ja, wie habt ihr das verkraftet?? Wäre über jede Nachricht dankbar.

LG

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Hmm ich hatte keinen Abbruch aber ich denke wenn man nicht 100%ig dahinter steht, kann es für die Seele nicht gut sein.
Ich denke du machst dir sehr große Sorgen um das Baby und natürlich auch um deine Zukunft.
Hast du einen Mann / Freund der dich unterstütz oder wärst du allein mit den dreien?

Ich würde dir raten zu Caritas oder Profamila zu gehen und zu gucken, was du für Hilfen bekommen kannst.
Vor allem in der ersten Zeit mit den drei Kindern.

Es gibt viele Hilfen, lass dir die Möglichkeiten zeigen.

Gut, die ersten zwei waren Schreikinder aber das das dritte so wird ist nicht gleich gesagt.
Ich würde dir gerne noch irgendwie mehr Mut zusprechen aber ich weiß nicht wie.

Ich wünsche dir alles liebe

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Hallo,

also ich hab deinen Beitrag letztens schon gelesen und war etwas verwirrt, weil du deine Gründe für einen Abbruch so klar fomulieren konntest und die auch total einleuchtend sind, dass du aber es trotzdem nicht schaffst eine Entscheidung zu treffen. Ich denke genau da liegt dein Problem, du traust dich nicht eine Entscheidung zu treffen!

Ich fand beim letzten Mal hast du ja gesagt du bist überfordert mit noch einem, da du schon mit 2 Kindern an deinen Grenzen und zum Teil drüber bist. Was gibt es da noch zu überlegen? Selbst wenn es das liebste Kind wird, ist es trotzdem eine zusätzliche Belastung für dich und du wirst den anderen nicht mehr gerecht.

Jetzt zu deiner Frage. Ich hatte vor 4 Jahren einen Abbruch und denke es gibt nie eine 100% Entscheidung. Es gibt Zeiten danach... da trauert man, da stellt man die Entscheidung in Frage etc. aber ich habe meine Entscheidung nie bereut.

Du weißt eh nie ob es die richtige Entscheidung war, denn du weißt ja nicht wie dein Leben sonst verlaufen wäre. Daher gibt es nur die Möglichkeit zu der eigenen Entscheidung, die man aus bestimmten Gründen getroffen hat, zu stehen!

Ich wünsch dir viel Glück und alles Gute.

Bei deinem Text ist mir das Sprichwort "Du siehst Wald vor lauter Bäumen nicht" eingefallen ;)

lg

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Hallo,

ja Du hast recht. Manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen wirklich nicht.#schein Meine Schwester meinte auch ich würde immer alles "zu tode denken"! Mache mir viel zu viele Gedanken, aber ich möchte eben wirklich immer alles gut überlegt haben.

Ich komme halt einfach nicht zur Ruhe. Morgens ist der Drang nach einen Schwangerschaftsabbruch am größten und wenn ich dann Abends, erschöpft vom ganzen Grübeln auf der Couch sitze, denke ich mir dann (meistens) ich kann doch mein Kind nicht einfach so gehen lassen und die Tränen rollen wieder. Es ist wirklich absurd, ständig dieses Gefühlschaos. Mal so und dann wieder anders.

Ich hab halt einfach nur Angst, daß ich mein Leben auch nach einem Abbruch nicht wiederbekommen werde, daß ich vielleicht in ein anderen Loch fallen. Ja ich weiß, dies kann mir keiner beantworten auch ich selbst nicht. Das weiß man erst, wenn man auch diesen Schritt gegangen ist. Ich hoffe ja immer noch, daß Mutter Natur bei mir einschreitet und die kleine Seele an eine Mami weitergibt, die sich nichts sehnlicheres wünscht als ein kleines Baby. Das wäre für mich die einfachste Lösung, aber ich denke, daß es nicht so sein wird.

LG

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Sicher sollte es eine gut überlegte Entscheidung sein. Und sicher gibt es für beide Seiten gute Argumente. Du musst jetzt "nur" entscheiden, welche Seite für dich und deine Familie die besseren und schwerwiegenden Gründe hat.

Und ob du in ein Loch fällst oder nicht kann dir wie du schon gesagt hast keiner sagen. Aber wenn du hoffst das Mutter Natur für dich entscheidet, dann ist es keine bewusste Entscheidung von dir und ich könnte mir vorstellen, dass du dann noch unglücklicher bist, weil du dich fragst was wäre gewesen.

Als kleiner Tipp: Rede für dich nicht von einem Kind oder Baby, das macht es emotional schwieriger. Es ist noch kein Baby sondern kann erst eins draus werden.

Du schaffst eine Entscheidung! Trau dir das zu!

lg

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Hallo, liebe Seeanemone,
tue nichts, wo Du nicht 100 Prozent dahinter stehen kannst. Eine Abtreibung löst keine Probleme, und es können noch neue hinzukommen. Es kann jedoch nicht darum gehen, wofür Du Dich entscheiden sollst, sondern dass Du eine Entscheidung treffen kannst, auf die Du in vielen Jahren stolz sein kannst.
Du hast Angst mit 3 Kindern überfordert zu sein, aber wir wachsen in unsere Aufgaben hinein. Es kann sein, dass die Aufarbeitung einer Abtreibung Dir mehr Kraft kostet, als das Kind großzuziehen.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

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hallo Unbekannte,

ich weiss, wen ich kenne, mich. Ich stand wie du 100% hinter einer Abtreibung. Im Sinne der Logik. Ich hatte auch wahnsinnig Angst, dass ich es nicht verkraften würde. ich kann ahc dein Gefühl vom Fremdkörper verstehen, so ging es mir auch. Und ich denke, dass es bei ungewollten Schwangerschaften vollkommen normal ist. Ich hätte mir auch den Bauch aufgeschlitzt aber damit bringt man sich in Gefahr..bla,bla..

Ich ging zu Vorgespräch. Die Dame sagte auch ja, sie kann es 100% nachvollziehen. Alle waren verständisvoll, selbst meine tiefgläubige Eltern.

So wurde der Termin immer nach hinten geschoeben und abgesagt.

Meinst du nicht, dass es zum Leben gehört, dass man auch unagenehme Sachen über sich ergehen läßt. Ein absolut absurdes Beispiel. Du hast verdorbene Zähne und du gehst zum Zahnarzt. Beschäftigst du dich damit, ob du es danach verkraftest ? Ja, er kann es betäuben, stimmts.
Du weißt, ein kind soll nicht auf die Welt. und klar, dieses nicht bekommen wird wehtun. Leider gehört es in dem Falle mehr oder weniger dazu.

Die rhetorische Frage ? Sagt deine Vernunft wirklich, es darf/sollte nicht kommen.

Ich drehe den Spieß um. Wenn du ein Kind bekommst und es sollte nicht passieren und du hast es nur nicht getan, weil du nicht in der Lage wärest, mit der Folge einer abtreibung zu leben. Menschlich verständlich aber ist es verantwortungsbewußt ?

Ich denke nicht. Und hier rede ich von mir. Ich konnte es nicht. Ich kapierte es in dem Moment, wo die Dame von Trauen sprach. Friedhöfe und Kerzen.#klatsch

In dem Moment wußte ich. Dieses Kind wird kommen. Dieses Kind ist da. Dieses Kind ist soo obersüß, schlau. Ein Geschenk.
Ich werde mein Leben lang dabei bleiben, dass es aber nicht hätte kommen dürfen. Die Umstände verbessern sich zum Teil, trotzdem würde sich mein Hirn immer wieder dagegen entscheiden.

Ich halte dir die Daumen, dass nicht die Feigheit siegt aber eine klare reife Überlegung, egal ob für oder gegen die Schwangerschaft.

Ich halte dir die Daumen!!!!

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Ich hab mich damals für einen Abbruch entschieden.... Dieses Kind steht heute noch als Sternchen in meiner VK.
Mein Verstand MUSSTE sich dafür entscheiden, nicht mein Herz. Meine Beziehung ist daran zerbrochen. Es ging aber damals nicht. Ich wurde massivst unter Druck gesetzt. Auch heute wird "der Zellklumpen" ( wie es liebevoll in meiner familie genannt wurde #klatsch) totgeschwiegen.
Habe vor über einem Jahr dann mit einem neuen partner noch ein BAby bekommen. Sitze heute auch noch oft da und weine wegen diesem Kind. Hab auch noch alle US- Bilder und Schnuller hier liegen.
Auch heute sagt mir mein Verstand noch, daß es das beste damals war. Klar hätte ich es auch mit Kind geschafft, aber ich war so am Ende, hab nur geheult und gezittert, daß mir alles egal war.
Hab es auch erst auf den dritten Anlauf geschafft.

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Ich selbst hatte einen abbruch obwohl ich dachte komm ich behalte es! Ich kann dir nur einen Rat geben wenn du dich jetzt schon dagegen entschieden hast wird scih das auch nicht wirklich bessern. Du schilderst es so wie auch ich die Schwangerschaft empfunden habe. Und ich habe diesen Schritt gemacht und ich muß sagen natürlich macht die Psyche da a bissi was aber mir geht es nun endlcih wirklich besser und cih sehe endlich auch klar in meine Zukunft was nicht bedeutet das ich kein Drittes bekommen werde nur jetzt momentan in der Situation ging es nicht. Und ich kann dir wirklich die Angst nehmen es ist alles halb so schlimm wie man es immer sagt.

Ich wünsche dir viel kraft für deine entscheidung

lg hausdrachen

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Liebe Seeanemone!
Ich hatte zwar keinen abbruch, aber ich will dir trotzdem von mir erzählen. Doch ist mir klar, das jeder anders ist, so hat meine geschichte nichts mit deiner zu tun, aber vielleicht gibt sie dir trotzdem einen klitzekleinen denkanstoß in eine andere richtung.

Als ich im Mai letzten jahres merkte, dass ich schwanger bin, brach die ganze welt um mich herum zusammen. Anders als du hatte ich keine kinder. Aber in meiner situation schien es mir undenkbar dieses kind zu bekommen. Kein job, mitten im studium, familie lebte weit weg, mit dem vater des kindes nicht richtig zusammen.... Das waren nur einige der gründe. Für mich stand von anfang an fest, dass ich abtreiben muss! Ich machte sofort einen termin, ich verpasste ihn, weil ich so trödelte, dass ich mich schließlich gar nicht mehr hin traute. Noch ein termin. Auf halben weg drehte ich um. Beim dritten termin habe ich es bis in die praxis geschafft. Musste schon ein formular ausfüllen. Dann flüchtete ich aus der praxis. Ich kann dir nicht sagen warum ich es nicht konnte. Es war die panik. Aber ich wollte dieses baby nicht! Ich habe es trotzdem bekommen. Die zweifel blieben bis kurz vor der geburt. Heute ist mein kleiner 7 monate. Er ist das allerallerbeste, was mir je passiert ist. Meine gründe für die angst von damals kommen mir heute so lächerlich und unwichtig vor. Wenn man mama wird, dann kann man doch alles schaffen. Und auch schreikinder werden irgendwann ruhiger.

Ich habe mir irgendwann gesagt, wer weiß ob ich nicht mein leben lang einen abbruch bereuen würde. Aber ganz sicher ist doch, dass wenn das kind da ist, man es nicht bereuen wird!

Ich wünsche dir von herzen alles gute und die kraft bald eine entscheidung zu treffen. denn ich glaube, wenn du ersteinmal einen weg eingeschlagen hast, dann wird es dir besser gehen!

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Oh,wie schön :-)

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Ich habe vor 4 Jahren auch mit mir gehadert, war mir ca 99% sicher, konnte mich aber auch erst nicht entscheiden. Ich glaube ich hatte Angst davor eine Entscheidung treffen zu müssen, "verantwortlich" zu sein.
Habe damals auch hier nach Rat gefragt, um Erfahrungen gebeten etc.

Eine Antwort war dann ausschlaggebend, hat mich wieder bewegungsfähig gemacht... In der Antwort stand sinngemäß "Du bist kein schlechter Mensch, auch wenn Du abtreibst, es ist Dein Körper und es ist Dein Recht über ihn zu entscheiden"

Danach konnte ich meine eigentlich ja schon vorher getroffene Entscheidung annehmen und habe den OP Termin fest gemacht.

Es war 100% die richtige Entscheidung für mich, auch rückblickend.

Vielleicht kannst Du dir selber auch nicht eingestehen, dass Du abtreiben darfst - und zwar ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Vielleicht hast Du auch jetzt eigentlich schon keins und oschämst Dich dafür vor Dir selber (so war es bei mir, ich dachte das geht doch nicht, abtreiben, da überhaupt dran zu denken wo doch so viele gerne ein Baby hätten, da sollte man doch dankbar sein schwanger geworden zu sein....)

Du bist kein schlechter Mensch, wenn Du nicht schwanger sein willst und diese Schwangerschaft abbrichst!

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Hallo,

ich kenne dieses Gefühlschaos auch 2x, was du momentan durchmachst. Das 1. Mal beim 3. Kind. Da wars eigentlich gleich wie bei dir. Ich wollte nicht schwanger sein, wollte am liebsten weglaufen von dem Thema, hatte aber auch Angst vor einer Abtreibung usw. Und das alles auch aus den Gründen, die du beschreibst. Angst, es mit 3 Kindern nicht zu schaffen. Und geröntgt wurde ich auch als ich schon schwanger war und noch nichts davon wusste. Es gab Tage, wenn da jemand zu mir gesagt hätte "Komm, wir fahren jetzt zum Arzt und beenden die Schwangerschaft" - Ich wäre 100%ig mitgegangen. Aber hin und wieder kam doch wieder ein Gedanke durch, ob ich es nicht doch packen würde, ob es dieses Mal ein Junge wird nach 2 Mädchen. Das waren kleine Gedanken, aber sie waren da. Bei mir war es aber so, dass mein Mann dieses 3. Kind gern wollte. Und ich wusste, wie sich Trauer über ein verlorenes Kind anfühlt, weil ich vor einigen Jahren eine Fehlgeburt hatte. Davor hatte ich auch Angst, dass nochmal zu erleben. Auch meine FÄ hat mich ermuntert das Kind zu behalten. Ich habs dann auch behalten. ABER ich habe mir wirklich noch bis zum Ende der Schwangerschaft hin und wieder Gedanken gemacht, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre die Schwangerschaft zu beenden. Das waren dann Tage, an denen meine Mädels stressig waren. Die Schwangerschaft war insgesamt durch die vielen negativen Gedanken nicht wirklich schön. Jetzt ist mein Kleiner schon über 1 Jahr und ich bin froh, dass ich ihn habe. Natürlich wäre es leichter ohne ihn. Auch das habe ich mir schon oft gedacht als er noch klein war und wirklich oft geschrien hat. Aber jetzt möchte ich ihn nicht mehr eintauschen ;-)

Als ich dann aber mit Nr. 4 schwanger war, waren meine Gedanken noch einen Tick schärfer. Da gabs keinen Gedanken "vielleicht schaffe ich es ja doch". Da gabs überhaupt nichts, was mich das Kind behalten lassen wollte. Nur meine FÄ, aber die hats dieses Mal auch nicht geschafft. Beim 4. Kind habe ich die Schwangerschaft abbrechen lassen. Ich würde jetzt kurz vorm ET stehen und ich bin froh, mich so entschieden zu haben. Meine Kinderplanung war zu 100% abgeschlossen. 3 Kinder zu versorgen, das reicht vollkommen aus. Da reicht auch ein "normales" Auto. Da muss es kein Bus sein. Bei 4 Kindern sieht das dann schon wieder anders aus. Das wäre finanziell nicht machbar gewesen und psychisch hätte ich es auch nicht geschafft (glaube ich).

Wenn ich mich heute mit Freunden unterhalte und das Thema Schwangerschaftsabbruch kommt auf, selbst wenn nur jemand das Wort "abtreiben" erwähnt, gibt mir das einen kleinen Pieks ins Herz. Nicht aus Trauer, sondern weil ich dann denke "Wenn die Leute wüssten, was ich getan habe....". Natürlich ist das nichts Schlimmes. Wenn man glaubt tatsächlich überfordert zu sein, DANN kann das schon die richtige Lösung sein. ABER man muss auch wirklich sicher dazu stehen. Das ist der wichtigste Punkt. Jedes kleinste Verlieben ins Kind vorm Abbruch, kann dir nach dem Abbruch ziemliche Bedenken machen.

Ich habe nach dem Abbruch keine Träne vergossen deswegen. Ich denke schon ab und zu an den Abbruch. Man wird dieses Ereignis nie vergessen. Es ist Teil eines Lebens, wenn man sowas erlebt hat. Das hat auch die Frau von der Beratungsstelle gesagt. Aber ich bin überzeugt, dass es für mich die RICHTIGE Entscheidung war. Mir ging es nach dem Abbruch auch viel besser. Mein Kopf war wieder frei, ich konnte wieder lachen, ich musste nicht mehr ständig am PC sitzen und nach irgendwelchen Lösungen googeln. Ich konnte endlich wieder mit meinen Kindern was machen.

LG

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Hallo,

vielen lieben Dank für Deine Nachricht. Es hilft sehr weiter zu lesen, das es nicht nur mir so geht und andere Frauen auch ähnliches mitmachen oder bereits durchgemacht haben.

Heute Nacht war wieder ganz schlimm und ich muß ehrlich sagen, daß es immer schlimmer wird. Ich kann keine Nacht schlafen und meine Gedanken fressen mich auf.

Ich bin heute deshalb zu meiner Ärztin gegangen und habe Sie um einen Abbruch Termin gebeten. Es findet morgen statt. Auch wenn ich nicht 100 % sicher bin, aber mit der Entscheidung das Kind zu bekommen, kann ich derzeit auch nicht leben. Es macht mich einfach nur unglücklich. Fühle mich eben jetzt schon hoffnungslos überfordert. Und was haben meine beiden jetzigen Kinder von einer Mama, die in Selbstmitleid zerfließt und vielleicht, wenn das dritte da wäre keine Zeit mehr für sie hätte. Das würde mein Herz noch mehr brechen, wenn meine beiden Kinder traurig wären. Ich will doch eine gute Mama sein, die für Ihre Kinder auch da ist.

Vielleicht bereue ich diesen Schritt, aber ich denke meine Gefühle lassen derzeit einfach nichts anderes zu. Mein kopf sagt, ich muß jetzt diesen Weg gehen, auch wenn es noch soo schwer wird. Bin gespannt, wie es mir morgen geht. Meine Eltern werden kommen und mich bei diesem Weg begleiten und die Kinder versorgen. Mein Mann ist morgen nicht da, was zwar schade ist, aber noch eine Woche länger wollte ich nicht warten.

Vielleicht muß ich einfach diesen Weg gehen, denn es wird vielleicht einen Grund geben, daß ich mich so entscheiden muß. Ich habe immer den Gedanken, daß mit diesem Kind irgenwas nicht stimmt. Die ganze Schwangerschaft über hatte ich immer diese seltsamen Bauchkrämpfe und von der Entwicklung her ist es immer hinten dran. Vielleicht muß es einfach sein???

Ja, dann hoffe ich, daß ich morgen die Kraft und den Mut habe, das alles durchzuziehen und ich endlich wieder Ruhe finden kann. Ganz lieben Dank nochmal.

LG