Hoffnungslos verzweifelt

Hallo,

Ich bin gerade hoffnungslos verwirrt, hilflos und überfordert. Ich hoffe es kann mir hier irgendjemand helfen.

Anfang Juni bin Ich mit ein paar Freundinnen feiern gegangen. Dort habe ich einen scheinbar netten Mann kennengelernt und wir haben uns super verstanden.

Leider war er ein Monster, er hat mir K.O Tropfen in meinen Drink gekippt und mich vergewaltigt.

Ich bin sofort zur Polizei und ins Krankenhaus, dort bekam Ich auch die Pille danach. Freitag war Ich zur Kontrolluntersuchung bei meiner Frauenärztin. mir geht es schon seit einigen Tagen schlecht, aber Ich dachte, dass sind noch Nachwirkungen der Tat.
Bei der Untersuchung war die Ärztin sehr vorsichtig und verständnisvoll. Beim Ultraschal kam dann der große Schock.

In meinem Bauch wächst etwas, man konnte eindeutig eine Fruchthülle mit Inhalt sehen, allerdings (noch) keinen Herzschlag.
Ich bin zusammengeklappt und war nur noch am weinen, wie konnte das passieren? Ich war doch direkt beim Arzt! Meine Ärztin erklärte mir, dass die Pille danach nicht wirken würde, wenn mein Eisprung vor der Einnahme war.
Die Ärztin riet mir direkt zu einer Abtreibung und gab mir viel Info Material.
Meinen Beratungstermin habe Ich bereits am Mittwoch.

Ich habe immer gesagt, Abtreibung ist Mord, außer bei einer Vergewaltigung. Nun bin Ich in der Situation und bin mir nicht mehr so sicher.

Ich weiß dieses Kind werde Ich auf keinen Fall großziehen können! Ich will es nicht, niemals. Aber muss es deswegen sterben? lebt es überhaupt schon?

Ich muss die ganze Zeit daran denken, dass das "Ding" zur Hälfte von IHM ist, aber die andere Hälfte ist von mir! Es ist auch irgendwie ein kleines Ich. Ich meine Ich kann doch nicht meinen beiden Kindern in die Augen gucken und (obwohl das "Ding" ein Teil von ihnen in sich trägt) einfach zum Arzt gehen und es wegmachen lassen.

Aber irgendwie ertrage Ich auch den Gedanken nicht, etwas von diesem Monster in mir zu haben!

Hat irgendwer einen Rat? Kann mir irgendwer helfen? Oder mir zumindest sagen, dass alles gut wird?
Ich habe das Gefühl, dass Ich mich nur falsch entscheiden kann. Entweder Für einen Mord oder für etwas, was von diesem Monster kommt.

Ich hasse mich selbst dafür, aber insgeheim hoffe Ich, dass das Ding von selber loslässt und sich verabschiedet.

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Tut mir sehr leid, dass Dir sowas passiert ist.

"Ich habe das Gefühl, dass Ich mich nur falsch entscheiden kann. "

Das würde ich gerne mal umdrehen - ich würde sagen, jede der möglichen Entscheidungen ist richtig! Es ist absolut gerechtfertigt und nachvollziehbar, in Deiner Situation einen Abbruch machen zu lassen - UND es ist bewundernswert und schön, wenn eine Frau die Kraft findet, sich trotzdem für das Kind zu entscheiden.

Ich hoffe, Du erhältst eine wirklich gute Beratung (und keine, die Dir bloß schnell den Schein ausstellt). Im Zweifel such auch unterschiedliche Stellen auf, damit Du wirklich zu einer Entscheidung kommst, mit der DU gut leben kannst.

Alles Gute!#klee

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Meine Frauenärztin hat eine gute Freundin, die die Beratung durchführt. Sie nimmt sich extra viel Zeit für mich, weil das alles so verzwickt ist.

ich hoffe, dass Ich danach zumindest wieder geradeaus denken kann.

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Du arme :-( tut mir wahnsinnig leid was dir passiert ist!

Also wenn du es nicht bekommen willst ist es vollkommem zu verstehen. Und du tust damit auch kein unrecht.

Wenn du mit dem gedanken spiel es doch zu bekommen dann sei dir gesagt es ist dein kind. Nicht zu hälfte sein! Weil du bist mit dem kleinen schwanger du wirst es grossziehen!

Genetisch ist es auch von diesem Mann aber was hat das schon zu bedeuten?!

Du wirst diesen Menschen warscheinlich nie mals wieder sehen deshalb wird das kleine nur dich als Mama haben und deine erziehung geniessen und so werden wie deine anderen veiden mäuse.

Bezeichne es nicht als ding. Das istes nicht. Es ist dein Kind so oder so. Werd dir im klaren ob du es haben möchtest oder nicht. Entscheide dich und steh dahinter. Egal wie du dich entscheides es wird das richtige sein wenn du dahinter stehst. Alles alles gute meine liebe.....

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Ich muss dieses Monster wiedersehen. Ich habe ihn angezeigt und werde vor Gericht aussagen müssen.

Gerade weil es auch meine Genetik beinhaltet zweifel Ich so. Meine beiden Engel sind mir das wichtigste. Das Ding hat teilweise die Gleiche Dns. wenn Ich an den Abbruch denke, fühlt es sich so an, als würde ich eines der beiden töten. Wenn Ich allerdings daran denke das Ding zu behalten, ist es als hätte das Monster einen Parasiten in mir gepflanzt, dass mich von innen zerfrisst.

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Hallo,#liebdrueck

zunächst einmal möchte ich Dir schreiben, dass es mir sehr leid tut, dass Du in diese Situation gekommen bist.#gruebel
Ich denke, für mich wäre es auch ein großer Schock.#schock

Wie ich sehe, haben schon einige Anteil an Deinem Schicksal genommen. Doch auch ich möchte Dir meine Gedanken schreiben. Klar, ich habe jetzt gut reden, doch ich versuche es mal so:

Woran machst Du fest, was ein Monster ist? Und wer ist das Monster?

Du wirst Dich sicherlich ausgenutzt und beschmutzt fühlen, könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen.

Doch definierst Du Dich über das schlimme Erlebnis? Bist Du nicht viel mehr wert als das? Bist Du nicht die Frau, die von allen anderen gemocht wird?#herzlich

Ist ein Baby die Summe der Gene von Dir als auch von dem gewalttätigen Erzeuger, sodass Du keinen Einfluss darauf nehmen könntest?

Als Impuls möchte ich Dir die Geschichte einer Frau mitgeben, die aus einer Vergewaltigung heraus entstanden ist. Über Google findest Du den Namen Rebecca Kiessling.
Per PN könnte ich Dir auch direkt Infos zukommen lassen, aber lies erst einmal, ok?

Vielleicht hat Dein Baby genauso eine bedeutende Rolle für andere zu spielen wie Rebecca, wenn Du ihm die Chance gibst, auch wenn Du es evtl. nicht selbst großziehen wirst, da Du nicht die Kraft finden kannst. Das wäre völlig verständlich.
Ich weiß: Hätte- könnte....

Auf alle Fälle ist es das, was mir im Moment durch den Kopf ging, als ich Deine Zeilen las.

Ich denke an Dich!!!#blume

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#liebdrueck

Es tut mir sehr Leid, was dir passiert ist.....

Ich arbeite im Jobcenter als Fallmanagerin und habe folgendes Beispiel aus der Praxis:

Mein Klient war ein Kind aus einer Vergewaltigung.

Seine Mutter wurde vergewaltigt und dadurch schwanger. Daraufhin hat sich ein Nachbar aus dem Ort angeboten sie zu heiraten, damit sie nicht als geschändete Frau dasteht.

Letztendlich hat sie ihren Sohn niemals lieben können und hat immer das Gesicht von dem Vergewaltiger gesehen. Nur durch die Vergewaltigung wurde sie schwanger und musste (auf drängen der Eltern) einen fremden Mann heiraten, den sie nicht liebte.
Der Vergewaltiger hat ihr dieses ungeliebte Kind beschert....

Er fühlt sich so wertlos und nutzlos, er hat sich jahrelang selbst gequält z.B. schläft er immer noch ohne Matratze und Decke auf dem Boden.

Seine Ehe ist nach kurzer Zeit zerbrochen, seine Frau hat ihn und die vierjährige Tochter verlassen.

Er ist psychisch angeschlagen und braucht viel Hilfe.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten, entweder schickst du diese Seele zurück in Form einer Abtreibung, oder die trägst dieses Kind aus. Du könntest dieses Kind auch zur Adoption frei geben....
Ob dieses Kind jemals glücklich werden kann, kann dir niemand sagen.

Ich wüsste nicht, was für ein Mensch ich wäre, wenn ich wüsste, dass ich das Produkt einer Vergewaltigung bin....

Du tötest durch eine Abtreibung kein Kind- DAS hat allein der Vergewaltiger zu verantworten!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

----Lieber durchs Feuer rennen, als durch das Feuer kriechen.....------

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Und was ist, wenn es mir ähnlich sehen würde? Wenn Ich es weg machen lasse und es nichts von dem Monster erben würde?

Was ist, wenn Ich es weg mache, dann eine Therapie anfange und merke, dass Ich es doch hätte lieben können??

Oder was ist, wenn ich es behalte und es ihm genauso gehen würde, wie deinem Klienten?

Und wenn Ich es zur Adoption freigebe und es mich Jahre später sucht und findet und ich ihm dann erkläre, dass er nicht einmal das Produkt einer Liebesnacht ist?

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Hey,
ich finde es total mutig so offen zu schreiben und dir Hilfe/Rat zu holen.
Es tut mir sooo unendlich leid was du da erleben musstest.
Du hast dein mögliches getan um eine Schwangerschaft zu verhindern und trotzdem ist es nun so.

Egal wie du dich entscheidest, es wird definitiv Auswirkungen auf dich und dein Leben haben.
Ich glaube nicht, dass du es nur falsch machen kannst.
Wenn du einen Weg findest hinter dem du stehst und mit dem es dir gut geht, ist es richtig.
Du machst es dir wirklich nicht einfach und das bewundere ich zutiefst.

Toll, dass deine Frauenärztin jemand vertrauensvolles kennt und du da beraten wirst.
Ich kenne auch noch eine gute Stelle, an die du dich wenden kannst.
Pro femina (kostenlose Hotline 08000 60 67 67). Die Beraterinnen sind total lieb und einfühlsam und versuchen gemeinsam mit dir eine Lösung zu finden.

Vielleicht hast du ja tatsächlich die Kraft dieses Kind trotzdem zu lieben oder ihm das Leben zu schenken, auch wenn es nicht aus Liebe heraus entstanden ist.
Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft und gib die Hoffnung nicht auf dass es doch irgendwie gut werden kann.

LG

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Es tut mir sehr leid was dir passiert ist!Jede Entscheidung die du treffen wirst ist die richtige und ich denke für jeden nachvollziehbar!Du willst dieses Kind nicht da es auf grausame Weise entstanden ist?Genau diese Situation rechtfertigt in meinen Augen eine Abtreibung.
Wenn du das Kind behältst,lass dir eins sagen:du wirst es lieben vom ersten Tag an,wenn du es in den Armen hälst und siehst wie sehr es dich braucht ist all das Grausame weg.Natürlich kann es sein dass es optisch auch nach ihm kommt,weißt du noch wie er aussah?Natürlich hat jedes baby seinen eigenen kleinen Charakter aber die meisten Dinge sind Erziehungssache und wo/wie jemand aufwächst.
Ich wüßte nicht genau wie ich entscheiden würde,ich würde jede Entscheidung verstehen können...
Weiß deine Familie davon?Hast du jemanden mit dem du darüber reden kannst?

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Wirklich viel Familie habe Ich nicht mehr, nur meinen Vater und meine Großeltern. Meine Großeltern leben in Irland, wissen aber bescheid. Sie sind wahre Engel. Meine Oma ist extra nach Deutschland gekommen um mich zu unterstützen.

Mit meinem Vater habe Ich noch nicht geredet, er ist gerade in Afghanistan im Einsatz. Ich will ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten. Nächste Woche kommt er zurück, dann reden wir.

Was ist, wenn Ich es austrage und einfach ncihts empfinde? oder die Schwangerschaft so schlimm wird, dass Ich es bitter bereue?

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Ein früher Abbruch ist KEIN Mord!

Da ist Leben in dir, ja, aber kein Kind mit Gefühlen, Schmerzempfinden oder Emotionen. Da in dir kann nichts denken, dort ist nur ein aktiver Prozess der an der Entstehung von Leben arbeitet.

Fühle dich diesem Leben in dir nicht verpflichtet, denn du sagst ganz klar du willst und kannst dieses DING nicht haben.
Ob du es lieben könntest kann dir niemand sagen, alles Babies sind liebenswert, aber sie bleiben keine Babys... es wird größer, ihm vielleicht optisch ähnlich werden... und es wird Momente geben wo das Kind anstrengend sein wird und dich zur Weißglut treibt - was, wenn in diesen Momenten der Hass auf den Erzeuger in dir hoch kommt?
Oder wenn es anfängt Fragen zu stellen nach seiner Herkunft? Oder wenn seine Geschwister fragen?

Bekomme dieses Kind nicht weil du Angst hast einen Teil von dir zu töten. Kinder sollten die Frucht von Liebe, Träumen und Wünschen sein. Sie kommen nicht immer geplant, aber doch meistens durch einen Liebesakt zustande.
Dir wurde Gewalt angetan und indirekt diesem Leben in dir auch, denn das Kind wird dazu verurteilt sein das Produkt einer Vergewaltigung zu sein - egal wie liebevoll du es vielleicht aufziehen würdest.

Du musst für dich selber entscheiden was das Beste für dich und deine bereits geborenen Kinder ist. Nur dir und ihnen bist du verpflichtet, niemanden sonst und schon gar nicht dem kleinen Zellhaufen in deinem Bauch.

Behalte und bekomme es, wenn du dir sicher bist es es zu lieben wie deine anderen Kinder.
Hast du Zweifel lass es bleiben. Der Abbruch wird dich von dem Fluch befreien, dass er dir eine sichtbare Narbe der scheußlichen Tat hinterlassen hat.

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Ich habe vor einigen Jahren ein Praktikum in einer Pathologie gemacht, Ich weiß wie es aussieht nach dem Abbruch und Ich habe mir immer geschworen, "Ich mache sowas nicht!"

Jetzt bin Ich in einer wirklich widerlichen Situation. Ich weiß, ein Abbruch würde wahrscheinlich alle Probleme gleichzeitig lösen. Aber wenn Ich daran denke, kommen wir wieder die Bilder der Abgetriebenen in den Kopf und Ich kann nicht aufhören daran zu denken, was aus ihnen geworden wäre, und dass eines meiner geborenen Kinder eines von ihnen sein könnte.

Das da in meinem Bauch, ist ein Ding, noch. Aber was ist, wenn das Herz schlägt? Dann ist ein lebender Zellhaufen. Ich bin mir sicher, dass ein Abbruch mit schlagendem Herzen für mich nicht machbar ist, dafür bin ich zu schwach.

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liebes „du“,

so nenne ich dich jetzt einfach.:-) ich habe mit ganz viel erstaunen deine gedanken zu deiner wirklich schwierigen situation gelesen. ich bin tief beeindruckt und berührt, was du dir für gedanken macht. deine überlegungen reichen so tief und weit! und deshalb bin ich viel eher der meinung, dass du nicht zu schwach bist, eine abtreibung bei schlagendem herz machen zu lassen, sondern zu stark!

alle deine zweifel an der abtreibung sind so tief verankert in dem gedanken, dass es immer auch anders werden kann – und zwar besser! das fasziniert mich richtig. und ich glaube, du hast ein großes herz mitbekommen und wirklich viel „humanes potential“: wenn man solche engelsgroßeltern in irland hat! so wie du auch rücksicht nimmst auf deinen vater – aber doch schon darauf wartest, endlich mit ihm reden zu können: da schwingt keine angst vor standpauke oder abweisung mit. ihr müsst eine wirklich gute beziehung haben!

und auch zu deinen kindern! weil du das alles schon erlebt hast, weißt du, was so ein kleines leben bedeutet. und was in einem selbst entsteht – sogar in diesem „fall“.

ja, ich staune, wie du diesem kleinen alle rechte einer person einräumst. und die hat es in der tat. darum beutelt es dich ja so. es bewirkt bereits etwas in dieser welt. und warum sollte es sich selbst nur negativ verstehen, wenn es doch dich hat, dazu halbgeschwister, opa und urgroßeltern!?
so wie du dich jetzt zu allem einstellst, so wird es auch dein kind von dir lernen, mit mängeln zu leben, sich nicht allein aus seiner geschichte, aus seinem anfang zu definieren.

ich bin gespannt auf deine gedanken – sie geben mir zu denken!

liebe grüße von kyra

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hallo.vielleicht hilft dir etas weiter,was jetzt kommt:
so viele kinder werden mit wunsch und aus liebe gezeugt, und dann nach der heirat oder geburt trennen sich die eltern,weil z.b. der mann gewaltätig oder oder oder wird und man denkt dann: wie schade fürs kind.
80% der männer sind kacke.(zumindest im hirn;-))
das sind sie auch schon,bevor man ein kind zeugt.nur zeigen sie das wahre ich erst später.
ICH an deiner stelle würde mich nicht für abtreibung entscheiden.
ich würde den typ anzeigen,und ihn zahlen lassen sein leben lang (vaterschafttest kann ja gerichtlich erzwungen werden) es sei denn du willst nach geburt deine ruhe und sagst niemandem,wer der vater ist.
du wirst dich in die augen deines kindes verlieben-egal,von wem es ist#liebdrueck#klee#herzlich

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himmel hammer - warum hat dein Beitrag nicht tausend Sterne. Genau und exakt auf den Punkt getroffen!!!!!!!!!

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ganz ganz schlimm, was Dir passiert ist und es tut mir unendlich Leid #liebdrueck

Hier meine Meinung, bzw. was ich in meine Überlegungen einbeziehen würde...

ich denke schon, dass in den meisten Fällen eine Mutter ihr Kind lieben/lieben lernen kann, aber viel wichtiger finde ich hier den Aspekt, was es für das Kind bedeutet, wenn es davon erfährt wessen Kind es ist und wie es gezeugt wurde.

Und mit dieser Last zu leben, würde ich meinem Kind nicht zumuten wollen!

Ich wünsche Dir alles Liebe

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Tut mir leid, für dich. Vielleicht kommt auch Adoption für dich in Frage, so hättest du die 9 mon. Zeit, dir klar zu werden ob du es nicht dich behalten willst, da Abtreibung Anschein nicht wirklich in Frage kommt da es ja auch ein Teil von dir ist

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Hallo,

erstmal möchte ich dir schreiben, dass es mir sehr leid tut was dir passiert ist. Und ganz besonders will ich, dass du weißt, dass ich den Hut vor dir ziehe wie du in dieser Situation deine Gedanken offenbar sortieren kannst. Du musst eine starke Frau sein #liebdrueck

Ich denke, dass du dich eigentlich schon gegen eine Abtreibung entschieden hast. Du sagst selber, dass du das bei einem schlagenden Herzen nicht mehr kannst und das Herz schlägt ja bereits (ab dem 22. Tag nach der Befruchtung) - auch wenn man es noch nicht sehen kann. Und deine Erfahrungen in der Pathologie werden es dir später eventuell schwer machen die Abtreibung zu verarbeiten. Ich denke du weißt das alles schon und suchst darum nach anderen Lösungen.

Ich habe letztens einen Bericht gesehen in dem es um eine Frau ähnlich deiner Situation ging. Vielleicht möchtest du das Buch der Frau lesen: http://www.amazon.de/Tochter-Schicksals-entscheidet-ihres-Vergewaltigers/dp/3865916031/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1372154280&sr=8-2&keywords=tochter+des+schicksals

Verlinken möchte ich auch dieses Interview: http://www.brigitte.de/frauen/gesellschaft/vergewaltigung-schwanger-1059924/2.html

Besonders interessant finde ich diesen Abschnitt, darum kopiere ich ihn direkt hierhin:

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BRIGITTE.de: Wie sind die Frauen, mit denen Sie gesprochen haben, damit umgegangen?

Heynen: Ich konnte drei verschiedene Bewältigungsmuster finden, die sich später auch durch die Beziehungen zu den Kindern ziehen können. Beim ersten Muster bleibt die Ambivalenz bestehen. Im Kind wurden auch der Täter und seine Gewalttaten wahrgenommen. Mal wurde es direkt ausgesprochen: "Hätte ich doch besser abgetrieben." Mal wurde der Impuls eher verpackt: "Ich kann’s kaum erwarten, bis er endlich groß ist und auszieht." Auffällig bei diesen Frauen: Es wurde keine bewusste Entscheidung gefällt, weder für noch gegen das Kind. Eine hatte heiße Bäder genommen, war mit dem Mofa in rasendem Tempo über holprige Straßen gefahren, alles Methoden, um nicht direkt Verantwortung für einen Abbruch übernehmen zu müssen, wenn es dazu käme. Dabei handelte es sich um junge und durch ihre Lebenssituation überforderte Frauen, die sich nicht wirklich mit ihrer Situation auseinandersetzen konnten.

BRIGITTE.de: Und die zwei anderen Strategien?

Heynen: Bei einem zweiten Bewältigungsmuster sah eine Frau nach einem intensiven Auseinandersetzungsprozess das Kind wie sich selbst als Opfer des Gewalttäters. Dies führte zu einer besonderen Nähe zum Kind. Eine dritte Möglichkeit scheint, das Kind unabhängig vom Gewalttäter wahr zu nehmen: Es kann nichts dafür, ist ein eigenständiger Mensch.

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Du machst dir so viele Gedanken also gehörst du sicher nicht in die zuerst beschriebene Kategorie #liebdrueck

Ich wünsche dir ein gutes Gespräch bei der Beratung. Und ich danke deiner Großmutter, dass sie so für dich da ist.

Alles Liebe,
Ina #winke