Hilfe!ich glaube ich verliere den Verstand

Hallo ich bin total verzweifelt und überfordert mit meiner Situation. Ich habe vor drei Wochen erfahren das ich Schwanger bin und seitdem geht es mir sehr schlecht. Ich habe weder Muttergefühle noch freue ich mich auf das Kind. Ich kenne mich selbst sehr gut und weiß das ich dem nicht gewachsen bin und würde am liebsten abtreiben. Mein Freund, meine Familie und seine Familie freuen sich auf das Kind und das Wort Abtreibung wird nicht mal gedacht. Zu mir: Ich bin zwanzig und mache grad mein Abitur und danach wollte ich Soziale Arbeit studieren. Mein Freund studiert zur Zeit und das wird auch noch eine ganze Weile dauern. Wir wohnen in einer hübschen drei Zimmer Wohnung, allerdings in einer anderen Stadt als unsere Familien. Mein Freund bekommt das Studium von seinen Eltern finanziert und ich würde fürs Studium BAföG beziehen.

Ich will aber kein Kind bekommen und dem Staat oder unseren Eltern auf der Tasche liegen, mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken nicht selbst für mein Kind sorgen zu können! Ich habe auch total Angst das ich mein Abitur nicht schaffe und bin grade wie gelähmt weil ich weiß das jetzt so viel davon abhängt. Ich hatte Anfang des Jahres auch schwere Depressionen und war deshalb auch in der Klinik. Mein Vater war nach vielen Jahren wieder aufgetaucht und das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich habe dann die zwölfte abgebrochen weil es mir so schlecht ging sonst wäre ich schon fertig.. Und zwei Jahre davor habe ich die elfte abgebrochen weil mein Ex mir das Leben zur Hölle gemacht hat, also er hat mich wirklich gequält und mich total kaputt gemacht und da hatte ich für nichts mehr Kraft.

Kurzum seit ein paar Jahren geht es mit mir bergab. Damit meine ich nicht das ich Drogen nehme oder sowas. Ich verliere mich als Person. Ich weiß nicht wer ich bin. Seit ein paar Jahren bekomme ich nichts mehr auf die Reihe, ich bin jemand den ich selbst abgrundtief verachte. Und es wird immer schlimmer. Mit jedem Versagen und sei es noch so nichtig, versinken ich mehr. Ich finde mich selbst so wiederlich. Ich bin so ein Versager und die Vorstellung das man so eine lebensunfähige Kreatur wie mich zur Mutter hat dreht mir den Magen um. Ich weiß eigentlich gar nicht warum ich das schreibe.. Vielleicht weil es mich anwiedert das alle um mich herum das hübsche,Intelligente, reife Mädchen in mir sehen und es mich krank macht das nicht mal mein Freund in mir etwas anderes sehen will.

Ich meine nachdem ihr diese Zeilen gelesen habt wisst ihr das ich nicht so bin. Ich weiß das ich dieser Mensch hätte sein können. Ich war mal ein wirklich bezauberndes, ich möchte sagen vielversprechendes Mädchen. Ich meine vielversprechend im Sinne von lebensfroh und vor allem lebensfähig. Aber es ist als wäre ich falsch abgebogen.. Erst dieser Typ den keine Frau auch nur mit der Kneifzange anfassen sollte..der mich öffentlich gedemütigt hat, der mich meiner Würde beraubt hat, dann der Schulabbruch, ich habe sämtliche Freunde enttäuscht, dann als ich mich wieder aufgerappelt habe taucht auch noch mein Vater auf als ob es nicht schlimm genug wäre das er mir meine Kindheit zerstört hat, und ich Klappe wieder zusammen.

Und auf diesem glorreichen Weg Bergab sind noch tausend andere Dinge passiert die mein Leben zu dem machen was es heute ist. Unerträglich. Es kostet mich jeden Tag soviel Kraft nicht an die ganze Scheiße zu denken und nur so einigermaßen zu funktionieren.

Und auch wenn es vielleicht den Eindruck machte ich denke nicht das alle anderen Schuld sind. Es war zu jedem Zeitpunkt mein Leben und meine Entscheidung und ich bin selbst Schuld das ich das Steuer aus der Hand lasse und dann rumheul. Aber es war nicht anders zu erwarten. So machen das Versager. Und dann auch noch dieses selbst gerechte Getue: seht mich an mein Leben war so hart- aber eigentlich bin ich nur eine selbst gerechte Trulla- richtet nicht über mich denn ich bin ein Versager und weiß es. Ich meine , was will man zu jemandem sagen der total abgackt und sagt ich bin halt so bescheuert. Ekelhaft. Und das bin auch noch ich!? Pfui deifi echt.

Das wäre ja auch nicht so schlimm wenn ich nicht so einen liebenswürdigen Freund hätte der nicht sieht was ich bin, selbst wenn ichs ihm genau so sage! Vermutlich weil niemand so gestört ist wie ich und er denkt das ist ne Phase oder mein seltsamer Sinn für Humor. Zum aus der Haut fahren. Niemand erkennt mich selbst wenn ichs ihnen ins Gesicht schreie. Bestenfalls krieg ich einen mitfühlenden Blick und ein :das sind die Hormone kleines. Ist es so schwer zu verstehen das es auch Menschen gibt die nicht funktionieren können? Es wäre so schön wenn solche Oberpfeifen wie ich auch eine Lebens Berechtigung hätten. Dann könnte ich das einzige tun was mich nicht über fordert. Mich aufgeben und in Selbstmitleid versinken. Das habe ich zwar irgendwie schon aber keiner will es wahrhaben. Oh Gott, oh Gott. Ich weiß gar nicht warum ich euch diesen Text zumute..(wenn ihn überhaupt jemand liest) ich bin so durcheinander und was ich hier schreibe ist wie Durchfall aus dem Mund aber ich habe das Bedürfnis meine Gedanken irgendjemandem ganz unzensiert zuzumuten. Und nach dieser drittklassigen Erlebniserzählungen(inklusive drittklassigen Rechtschreibung-aber ich bin ja so doof-Und allein diese Überschrift noch melodramatischer gehts ja auch nicht-igitt!) will ich vermutlich nur Verständnis dafür das ich dieses Kind nicht will. weil man keine Kind bekommen sollte wenn man so durch ist.

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Hey wie weit bist du denn jetzt? warst du schon beim FA?
wir wär es wenn du zur Beratungsstelle gehst ?

Da wird es auch sicher Psychologen oder sonstiges geben die dich beraten können.
Vielleicht ist so ein Gespräch hilfreicher als mit dem Partner oder der Familie.

Liebste Grüße :-)

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Hallo..Ich bin in der siebten woche und war mit meinem Freund auch schon in einer Beratungsstelle. Mein Freund will dieses Kind aber unbedingt..aber du hast völlig recht um professionelle Hilfe komm ich wohl nicht herum. Vielen Dank für deine Antwort

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Ein Psychologe sieht das alles eben aus eine vollkommen anderen Sicht was schon echt Hilfreich sein kann.
Und je nach dem wie es weiter geht findest du vielleicht einen Therapeuten der dich durch die Schwangerschaft und auch danach begleitet oder falls du dich doch dagegen entscheiden solltest eben auch dann.

Deinen Freund könntest du dann vielleicht auch mal dort mit hin nehmen damit er "erklärt" bekommt was in deinem Kopf vorgeht weil ich denke oft bekommst du so Sachen zu hören wie " ist doch alles nicht so schlimm" & "morgen sieht die welt wieder besser aus" alles gut gemeint aber wenig Hilfreich.

Aber gerade wenn es dir Psychisch so schlecht geht solltest du zu erst nach dir schauen.. auch wenn man sich oft etwas egoistisch vorkommt (kenne das) ..

Aber noch hast du ja etwas Zeit Gespräche zu führen und über alles in ruhe nach zu denken :-)

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Zunächst mal muss ich sagen, dass ich von deinem Beitrag wirklich schockiert bin. Wie kann man nur so schlecht von sich denken und derart in Selbsthass versinken? Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich habe den Verdacht, dass du eine schwerwiegende psychische Erkrankung hast. Ich vermute mal, dass es sich um die Borderline-Persönlichkeitsstörung handelt, aber ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Falls du bisher noch nicht in psychotherapeutischer Behandlung bist, sollte das baldmöglichst geschehen. Am besten wäre in deinem Fall sicherlich eine stationäre Therapie in einer Psychiatrischen Klinik oder in einer Tagesklinik. Alleine wirst du meines Erachtens niemals aus diesem negativen Gedankenkarussell herauskommen. Nimmst du eigentlich Medikamente aufgrund deiner psychischen Probleme? Falls nicht, wäre zu klären, ob die Einnahme von Psychopharmaka sinnvoll wäre.

Was die Schwangerschaft angeht, würde ich schnellstmöglich eine Beratungsstelle aufsuchen. Meiner Meinung nach wäre ein Schwangerschaftsabbruch in deinem Fall vielleicht wirklich besser, als das Kind auszutragen. Ich bin eigentlich kein Abtreibungsbefürworter, aber du solltest erst mal mit deinem eigenen Leben zurechtkommen, bevor du ein Kind bekommst.

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Hallo Eva, danke für deine ehrlichkeit .Ich war bereits in einer Klinik, allerdings hat sich meine lage so schnell gebessert das die Ärzte und ich der Meinung waren ich würde es ohne Medikamente schaffen. Ich bin dann mit meinem Freund zusammen gezogen und wieder auf die Schule gegangen,alles lief gut aber seit der Schwangerschaft ist alles wieder da. Der Selbsthass, die Ängste, die Zweifel,diese Gefühllosigkeit gegenüber dem Kind. Ich möchte meinem Kind eine gute Mutter sein aber ich glaube nicht das ich das sein kann. Ich sehe das wie du. Ich bin auch nicht für Abtreibungen aber wenn jemand Psychisch so instabil ist, bedeutet Verantwortung über nehmen vielleicht etwas anderes als bei den meisten.

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Und manchen gibt es eine Aufgabe, stellt es eine Herausforderung, die sie davon ablenkt über sich selbst und seine Unzulänglichkeiten nachzudenken. Die Möglichkeit sich durch übernommene Verantwortung zu beweisen, es besser zu machen als es einem selbst wiederfuhr.

Aber jeder Mensch ist anders und um eine umfassende psychologische Beratung wirst Du wohl nicht herumkommen. Die folgende Entscheidung wird schwerwiegend sein, drum triff sie mit und für Dich und nicht anderen zuliebe.

Alles Gute für DICH!

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Hallo
Ich habe auch sehr lange mit mir zu kämpfen gehabt und bis zu meinem 24. Lj
konkrete suizidgedanken gehabt.
Ich bin mit 21 ungeplant schwanger geworden, mitten in der ausbildung. Die habe ich dann 1 jahr sspäter mit 2, 0 erfolgreich abgeschlossen.

Auch wenn es anfangs gar nicht glatt lief, mein sohn eine bindungsstörung entwickelte und wir mit ihm immer noch häufig hilfe benötigen, war das kind die beste Entscheidung.

Er hat mir lebenssinn gegeben. Seine Existenz sorgt dafür, dass ich mich immer wieder zusammen reiße und an mir arbeite.
Klar, der selbsthass verschwindet nicht ganz und die Depressionen auch nicht, aber ich finde, dass ich durch das durchgemachte leid empathischer und verständnisvoller bin als andere.

Meine Kinder wachsen nicht perfekt auf, mit mir als Mutter, aber auch das birgt Chancen.

Meine Mutter war auch nicht so toll, aber ich wäre nicht ich, wenn sie nicht gewesen wäre. Mein leben hätte glatter verlaufen können, aber dann wäre ich jetzt weniger empathisch und würde, wie das in unserer Gesellschaft Usus ist, Leuten mit Problemen, die schuld an ihrer Lage allein zuschreiben.

Fehler und versagen gehören zum leben dazu.
Das habe ich mit 20 auch noch nicht kapiert. Aber mit 29 bin ich nah dran -denke ich.

Liebe grüße
Faltblatt

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liebe Faltblatt,

Deine Antwort bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich denke diese Gefühle und Gedanken sind oft schwer nachvollziehbar wenn man es nicht selbst einmal erlebt hat.
In manchen Momenten denke ich mir das ich mit der Aufgabe wachsen werde. Aber die Überzeugung von der eigenen Unzulänglichkeit ist viel stärker. Ich bin mir so sicher das ich Versage. Und das ist eine Sache wenn es nur mit meinem Leben passiert aber ich will dieses unschuldige Kind nicht mit rein ziehen.

Wenn ich die Gewissheit hätte das ich, so wie du, die Verantwortung über nehme wäre es viel leichter.
ich habe den allergrößten Respekt vor dir! Es muss so viel schwieriger sein, mama zu sein wenn man sich selbst nicht annehmen kann- davon bekommen ich grade eine ganz ganz leise Ahnung.

In tiefster Ehrfurcht und Bewunderung <3

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Danke
Ich weiß nicht, was für dich am besten ist.
Ich hab es damals nicht geschafft abzutreiben. Hab immer gehofft, mich drängt jemand dazu. Hat aber keiner.

Wirklich! Mir ging es mit 20 genau wie dir! Ich hatte eine regelrechte todessehnsucht, weil ich mich so abartig fand. Ich hatte einen so tollen freund und niemand wollte begreifen, dass ich das letzte Stück Dreck bin.
Dann bin ich mit 23 in ein Arbeitsverhältnis gekommen, wo ich genau so behandelt wurde - wie ein Stück Dreck. Ich hab mir das 6 Monate gefallen lassen, aber dann habe ich gekündigt. Ich musste noch 6 Monate bleiben (das war die strategie meines Arbeitgebers mit der starken Fluktuation von Arbeitskräften und seinem abschreckendem ruf umzugehen). Ich habe meinen sohn kaum noch gesehen und er hat sehr darunter gelitten. Das hat mir den mut gegeben zu kündigen. Ohne ihn hätte ich mich ohne widerstand weiter versklaven lassen.

Wenn du vor drei wochen erfahren hast, dass du schwanger bist, hast du bestimmt im juli entbindungstermin, oder?
Ich hab 6 tage vor der Geburt meines zweiten sohnes noch ne Prüfung geschrieben. Sowas geht. Und wenn es nicht geht, gibt es auch Möglichkeiten.

Mag sein, dass du dich abartig findest. Das ist erst mal einfach so. Ich denke, an dieser Einstellung haben ein paar Menschen kräftig genmeiselt. Meine Mutter hat mich beispielsweise häufig mit Stück scheiße betitelt und war mit nichts zufrieden, was ich gemacht habe. Hatte ich ne 2 in einem fach in der schule, blieb ich unter meinen Möglichkeiten, hatte ich ne 1 war das ja klar, weil mir ja alles zufällt.
Das hat gut Wirkung gezeigt. Bis 26 habe ich mich geritzt.

Es ist schon was wahres dran, dass du ein nettes und tolles Mädchen bist.

Was ist denn, wenn dein Freund dir beipflichtet, dass du dreck bist und dich verlässt?
Dann geht's doch weiter bergab! Sich im selbstmitleid verlieren ist eine Sackgasse!
Was bleibt denn dann?
Selbstmord?
Und wenn du tot bist, ist dann irgendwas besser?

Ich finde, dass du an dem Freund, den du hast gut festhalten solltest.
Es wird immer wieder Probleme mit euch geben. Leute wie wir sind manchmal schwer zu ertragen, wir wollen behütet werden und uns gleichzeitig beweisen. Da kommt es einem manchmal so vor, als würde einen der Partner bevormunden. Meistens ist das aber eine Reaktion des Partners auf die vielen Hilferufe. Wichtig ist, dass du immer wieder Hilfe annimmst. Für mich ist es auch immer wieder schwer, eine Situation objektiv zu betrachten und meinen Partner zu verstehen. Wir sind immer mal wieder in der Familientherapie.
Das Leben ist sehr schwer, wenn man so geschädigt wurde. Aber jedes überwundene leid macht mich stärker.

Ich weiß, die Gesellschaft will, dass man als Mutter genug Geld hat, emotional gefestigt ist und fest im Beruf steht. Ohne Kind wäre ich nie so weit gekommen wie jetzt. Ich hätte irgendwann meinen Mann verloren und hätte mich weiter von einem miesen Arbeitgeber ausnutzen lassen. Und vermutlich hätte ich mich dem nächstbesten arsch an den Hals geworfen. Meine Mutter hat das auch getan. Einen lieben mann verlassen und danach kam ein vollidiot nach dem anderen... Bei mir kam das Kind zuerst, weil das eben so sein musste.

Ich weiß nicht, ob das für dich auch so gilt. Sprich mit deinem freund darüber dass du das Kind nicht willst, und frag ihn, ob er dir bei einer Abtreibung beisteht.
Ich habe gemerkt, dass die Leute je nach alter der Mutter ganz verschieden auf die Nachricht reagieren, dass sie schwanger ist. Als ich mit 21 schwanger war haben mir alle gratuliert und mir erzählt, wie toll Babys sind. Allen war klar, dass die Schwangerschaft ungeplant war. Von Abtreibung kein Wort
Als ich mit 26 zum zweiten mal schwanger war, kam ganz unverblümt die frage: "war das geplant? Freust du dich?"

Ich denke, es sagt keiner was von Abtreibung, weil die angst besteht, dich zu verletzen. Sprich offen mit deinem freund darüber.

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Kann es sein, dass Du extrem überhöhte Ansprüche an Dich hast? Du machst Dein Abi, wo ist da eine Versagerin? Mein Vater ist zweimal sitzen geblieben und dann Professor geworden ...

Und Du schreibst, Freund und Großeltern freuen sich auf das Kind. Das heißt doch, dass Du eben NICHT alleine die Verantwortung für das Kind übernehmen mußt, sondern dass es einen guten Vater und liebevolle Großeltern haben wird, die auch dann für das Kind da sein könnten, wenn es Dir mal nicht gut geht.

Übrigens, als ich mein erstes - geplantes - Kind bekommen hatte, hatten wir nur zwei Zimmer ...

Wie meine Vorschreiberinnen schon meinten, besprich am besten mit Deinen Therapeuten, was der beste Weg für Dich wäre.

Alles Gute!

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Hallo anyca,
Ja das hast du gut erkannt. Ich bin wirklich gut darin Ziele zu setzen die ich nicht erreichen kann und mich dann mit meinem Selbsthass zu kasteien.

Das stimmt meine Mutter würde sogar umziehen um uns bessere unterstützen zu können und sie freut sich wahnsinnig darauf. Aber deswegen werde ich ja nicht besser als mama.
Man kann doch als Mama nicht so auf Unterstützung angewiesen sein?

Dankeschön

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"Man kann doch als Mama nicht so auf Unterstützung angewiesen sein?"

Wer sagt das? Selbstverständlich kann man das, wenn man früh und ungeplant und in einer schwierigen Lebenssituation schwanger wird.

Eine Cousine von mir hatte psychische Probleme, als schon zwei Kinder da waren, da hat sich dann zwischenzeitlich der Vater alleine gekümmert, bis es ihr wieder besser ging. Deswegen ist sie doch keine schlechte Mutter - sie war halt krank.

Würdest Du im Rollstuhl sitzen, wäre es doch auch keine Schande, Hilfe anzunehmen, auch als Mutter. Wieso soll das bei psychischen Schwierigkeiten anders sein?

Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht in jedem Fall gegen Abtreibung, aber einem Kind das Leben verweigern, "nur", weil man überhöhte Ansprüche an die Mutterrolle hat, wäre schade - und womöglich hinterher auch wieder ein Grund für Selbstvorwürfe ...

Alles Gute!

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Hallo liebes.
Erstmal wollte ich dir viel Respekt schenken, was in deinem leben alles vorgefallen ist.

Ich habe so eine Situation zwar nicht erlebt bzw. Durch gelebt, denoch möchte ich dir Verachtung schenken.

Ich würde dir auch an erster stelle eine Beratungsstelle mit einem Psychologen empfehlen. Aber ich empfehle dir vielleicht das du mal alleine dahin gehst und deine Situation komplett schilderst so wie du es geschrieben hast.

Ich bin wirklich kein fan von Abtreibungen allein aus dem Grund wenn du siehst wieviele Menschen keine Kinder kriegen können. Aber ich bin auch kein fan davon wenn Menschen jetzt sagen ich schaffe das nicht und trotzdem EIn Kind austragen wo es dem Kind eventuell nachher schadet ! ( nicht böse gemeint, aber das Kind soll Verachtung und alles bekommen was du ja vllt. Auch nicht geben kannst )

Rede mit deinem Freund und sage ihm das was du uns gesagt hast und schau erstmal wie er darauf reagiert und was er dazu sagt. Wenn er voll und ganz hinter dir steht und alle Psychologen mit dir zusammen abklappert wurde ich es mir nochmal Überlegenheit.

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Ähm ... VERachtung? Da hast Du Dich wohl massiv verschrieben ...

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Hallo und danke das ist lieb.

Ja das ist definitiv der nächste Schritt!

Ich sehe das ganz ähnlich. Ich denke das eine gewisse Stabilität Grundvoraussetzung für ein Leben mit Kind sein muss.

Mein Freund will dieses Kind aber wie gesagt unbedingt. Er liebt es über alles und ist auch bereitmes alleine groß zu ziehen. Er ist wirklich ein unglaublich großartiger Mensch und wäre der beste Vater. Es wäre brutal wenn ich ihm das Kind wegnehme!

(Ich gehe mal davon aus, das sich das Wort Verachtung hier irrtümlich eingeschlichen hat;)

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Hallo, liebe Coconja,
die Länge Deines Berichtes beschreibt wie tief Deine Not gerade ist. Es ist keine Zumutung, sondern dazu ist das Forum da, dass man sich alles von der Seele schreiben kann. Bleibe mit Deiner Not nicht alleine, alleine geht man ein.
Dass die Freude gerade fehlt ist Verständlich, sie wird von all dem niedergedrückt, was Dich gerade so umtreibt. Eine Abtreibung wird jedoch keins Deiner Probleme lösen, es könnte vielmehr eine weitere Verlusterfahrung für Dich werden.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

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Du bist nicht Schuld daran, dass du gedemütigt wurdest und du hast dich aufgerappelt, die Schule wieder angefangen und eine Perspektive ergriffen. Baföd beziehen ist nicht das selbe wie dem Staat auf der Tasche zu liegen. Überleg doch mal, du bekämst auch Bafög, wenn du kein Kind hättest. Eventuell studierst du länger. Nun gut, wenn du arbeiten würdest, bekämst du Elterngeld. Entscheide dich nicht wegen des Geldes gegen ein Kind und nicht wegen des Kindes gegen ein Studium.
Wenn du sagst, du kannst gerade keine Mutter sein, musst du kein Kind bekommen, aber Geld muss da kein Grund sein.

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>Mein Freund will dieses Kind aber wie gesagt unbedingt. Er liebt es über alles und ist auch bereitmes alleine groß zu ziehen.

Na dann versuch es doch. Gemeinsam. Ein Elternteil ist dann halt angeschlagen - ok. Ein Kind hat aber 2 Eltern und du denkst, dass dein Freund ein toller Papa wäre und das ist schonmal mehr als viele andere Kinder haben. Du musst die Verantwortung für das Kind nicht alleine tragen, du bist nicht allein.

Inwiefern sprichst du denn mit deinem Freund über deine Lage? Offenbar nimmt er das ja nicht ganz so ernst. Vielleicht zeigst du ihm mal den Beitrag hier? Dass du Hilfe benötigst, ist klar und du warst ja schon in Behanslung. Dann sieh zu, dass du da wieder reinkommst und auch, dass dein Freund dich unterstützt und begreift, wie schlecht es dir geht.

>Man kann doch als Mama nicht so auf Unterstützung angewiesen sein?

Doch.

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ja, das "doch" würde ich auch unterstreichen. es gibt solche zeiten und solche. mal braucht man die anderen mehr, mal weniger.

und es gibt an einem menschen auch solche seiten (seiten!) und solche. du kannst im moment gar nicht sehen und glauben, dass die anderen seiten, die andere an dir sehen und schätzen, wirklich sind.
das ist eine ganz harte zeit. :-(
aber du bist nicht allein.
ich finde es stark, wie faltblatt und lalaith hier von sich erzählen.
@ faltblatt und lalaith: vielen dank!
euer erzählen schließt nicht nur einem betroffenen menschen viel auf, sondern auch menschen, die solche zeiten nur von außen sehen und nur mehr oder weniger verstehen (können).
und eine frage jetzt an dich @ coconaja.
du findest dich gerade einen sehr schlecht aufgestellten menschen.
was meinst du - würdest du mit dir selbst besser klarkommen nach einer abtreibung? würdest du dann ein besseres bild von dir haben oder bekommen können?

es könnte nämlich auch so sein: du würdest dir das wiederum zur last legen incl. dass du deinen freund, den du ja liebst und er dich, damit verletzt haben würdest .... und dann wäre einfach nichts mehr offen...
die andere möglichkeit: bekommt ihr zusammen euer baby - "doch"!!! ;-) unterstützung für die mama ist o.k. ;-) - dann ist vieles offen und es kann "jeden tag ein wenig besser" werden. sehr hoffnungsvoll eigentlich.
und jetzt hast du außerdem erstmal noch zeit..... eine ganze schwangerschaft lang. in dieser zeit ist das kleine recht bescheiden. du musst nichts leisten. es wird von selbst.
und während dieser zeit spürst du:
es ist eine ganz besondere art von würde, die du als mutter hast. einfach hast. heilsam für deine unguten gedanken über dich selbst. #liebdrueck
lieben guteabendgutenachtgruß von kyra