Adoption- immer noch ein Tabu

Wenn man sein Kind nach der Geburt zur Adoption frei gibt, bekommt man dafür wenig Verständnis, obwohl jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch sich denken kann, dass das ein schwerer Entschluss ist.
Ich muss mir dagegen Vorwürfe anhören und ob ich denn gar keine Muttergefühle hätte.
Warum ist das so?
Mein Kind war ungeplant und es,passte absolut gar nicht, kein Job, kein Partner, Ein -Zimmer -Appartement, psychische Probleme u.a.
Ist das alles nicht für sich allein schon ein Grund?
Und in derer Summe erst recht?

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Hallo Verstehe es nicht,


in unsrer Gesellschaft fehlt wirklich das Verständnis für Mütter die ihr Kind aus persönlichen Gründen zur Adoption frei geben.

In meinen Augen sollte man aber vor den Müttern den größten Respekt haben. Sie wollen das Beste für ihr Kind und geben es zur Adoption frei. Es ist keine egoistische Entscheidung der Mutter, sondern eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung im Sinn des Kindes und eine sehr schwer Entscheidung für die Mutter.

Lass dir von niemand etwas einreden. Du hast gezeigt das dir das Wohlergehen deines Kindes sehr wichtig ist.

Freundliche Grüße

blaue-Rose

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Ich ziehe den Hut für Frauen wie Du, die deren Kind das Leben schenkt und es wegen viele Umständen zur Adoption frei gibt. Ich kann mich das selber überhaupt nicht vorstellen, aber es gibt Frauen die aus guten Gründen sich für eine Adoption entscheiden und diese Frauen verdienen viel Lob. Ein Kind zur Adoption frei zu geben muss sehr sehr schwer sein und Ich denke dass diese Frauen das beste für ihr Kind wünschen.

Es gibt viele Frauen die nach Holland fahren um ein späten Abbruch machen zu lassen, weit nach der 14.SSW, für mich grauenvoll und unvorstellbar, aber komischerweise werden diese Frauen immer im Schutz genommen und die Frauen die ihre Kinder das Leben schenken und wegen schwierige Umständen das Kind zur Adoption frei geben, werden verfolgt mit dumme und sehr verletzende Kommentare..

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Man kann es "den Anderen" nie wirklich Recht machen. Man muss die gewählte Entscheidung vor sich selbst verantworten können. Deshalb sind Austragen und behalten, zur Adoption frei geben und die Schwangerschaft beenden drei legitime Lösungen für das Problem.

Die Reaktionen Dritter sollten maximal Anlass für eine Inventur notwendiger Kontakte sein.

LG

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“Die Reaktionen Dritter sollten maximal Anlass für eine Inventur notwendiger Kontakte sein“
Das ist bitter, denn meine Eltern sind darunter, insbesondere meine Mutter, die mir Unvermögen und Schwäche unterstellt.
Auch meine Freundin, die ich seit der Schule kenne, hat mir die Freundschaft gekündigt.
Sie selbst hat nach langer Kinderwunschbehandlung ein Kind bekommen und hat daher kein Verständnis für meine Entscheidung.

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Stelle den Leuten die dir Schwäche und Unvermögen unterstellen mal die Frage ob es es in in ihren Augen besser für das Kind gewesen wäre wenn du dich für einen Abbruch entschieden hättest.

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Ihr Frauen, die ihr Kind zur Adoption frei geben, sind die wahren Heldinnen!
Ich habe rein gar nichts gegen Frauen die abtreiben, aber es ist einfach noch zu wenige Frauen die sagen "Es wurde ein Kind gezeugt, weil die Verhütung versagt hat/wir auf Risiko, aber das Kind soll dafür nicht die Konsequenzen tragen und sterben". Das muss die schwerste endscheidung im Leben sein. Ich weiß es persönlich nicht, denn ich hatte das noch nie. Aber meinen Respekt hast du und ich denke mal von sehr vielen Frauen, die der gleichen Ansicht sind wie du!!! Lass dich von der meinung anderer die nicht derselben Ansicht sind, nicht verunsichern. Du hast für dich die richtige endscheidung getroffen, genauso wie eine frau die abtreibt, für sich die richtige endscheidung getroffen hat.
Ich wünsche mir einfach, dass viel mehr Frauen den Mut haben das zu sagen!! Es gibt ja auch anonyme Geburten wenn die Frau niemals Kontakt wünscht. Aber diese Frau würde eine andere Familie sehr glücklich machen, gibt leider genug Frauen die keine Kinder bekommen können!

Lg und alles alles Gute!!!

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Hut ab. Du hast bewusst eine andere Familie dadurch glücklich gemacht. Respekt.
Ich bin nicht gegen Abtreibung, aber ein kleiner Piepmatz der anderen kinderlosen Ehepaaren zum Glück verhilft, ist doch viel schöner.
Dir alles Gute.

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Naja, ich hoffe das Kind wird wirklich Eltern haben, die es lieben. Und nicht irgendwann noch ein leibliches Kind bekommen und dann doch Unterschiede machen.
Mein Exmann war adoptiert und ich muss sagen, dass das,was er von seiner Kindheit erzählt hat, sehr traurig geklungen hat.
Seine Eltern waren auch sehr distanziert, ich glaube sie wollten nur ein Kind um ihren Plan vom perfekten Leben umzusetzen, tolles Haus, erfolgreich im Beruf, hoch angesehen, nur das Kind fehlte im scheinbar makellosen Leben.
Leider war die Beziehung immer angespannt, mein Mann schwierig und verschlossen, hat die Schule geschmissen und war einfach eine Enttäuschung für seine Eltern.
Und das haben sie ihn auch spüren lassen.
Ich weiß, dass das auch leiblichen Kindern passieren kann.
Ich hoffe trotzdem, dass mein Kind da mehr Glück hat.
Am liebsten hätte ich die Eltern selbst ausgesucht, mir ist auch egal ob es Mann und Frau oder zwei Frauen oder zwei Männer gewesen wären.
Aber wie soll man das entscheiden?

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Ach ja, und es bleibt immer ein Schmerz, immer eine Lücke, denn die Frage, wo komme ich her und warum wollte meine Mutter bzw.mein Vater mich nicht, kann schon sehr belastend sein.
Das kann einen Menschen im Kern verunsichern und es ihm schwer machen, wirklich zu lieben und Liebe anzunehmen.
Es bleibt immer die Verunsicherung, ob man sich auf nahestehende Personen wirklich verlassen kann oder ob diese einen enttäuschen werden.
Diese Verletzung muss mein Kind aushalten und ich hoffe, es wird trotzdem glücklich und kann es als Chance sehen, was ich getan habe und empfindet es nicht als Hypothek.
Das ist die wahre Herausforderung für Adoptiveltern diese Verunsicherung mit viel Liebe abzufangen.

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Hallo,
Ich kann mich den Meinungen hier nur anschließen, Du hast Dich für das Leben Deines Kindes entschieden und das ist was zählt! Treibst du ab bist Du herzlos,wenn Du es zur Adoption frei gibt's hast Du kein Müttergen und behältst Du es und kommst nicht klar bist Du eine Rabenmutter-egal was Du machst ist falsch.Das Deine Freundin Dir die Freundschaft gekündigt hat zeigt das sie entweder mit der Situation komplett überfordert ist oder einfach keine echte Freundin war,gerade sie sollte Dich kennen, oder?
Mit Deiner Mutter kann ich es aus ihrer Sicht vielleicht sogar verstehen, es wäre ja schließlich dann auch ihr Enkelkind was sie nie zu sehen bekommen wird, lass ihr einfach Zeit Deine Entscheidung zu verstehen!
Wünsche Dir alles Gute und das es Dir bald wieder besser geht !

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Ich kenne zwei Familien, die Kinder adoptierten, einmal ein Baby und einmal einen Jungen, der damals schon 3 oder 4 Jahre alt war.
Beide Kinder haben es überaus gut, werden geliebt, sind voll in die Familien integriert und hätten es kaum besser treffen können.
Sicher gibt es manchmal auch unglückliche Fälle, aber die gibt es bei leiblichen wie bei adoptierten Kindern - leider.
Ich finde Deinen Entschluß vollkommen in Ordnung!
Liebe Grüße von Moni

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Sicher gibt es manchmal auch unglückliche Fälle, aber die gibt es bei leiblichen wie bei adoptierten Kindern - leider.


richtig! Nur schieben es viele leider immer auf "Adoption", wenn es Probleme gibt. Dabei kenne ich genug leibliche Problemkinder, dazu noch aus "gutem Hause"

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Ich auch !!!

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Was ist mit dem Erzeuger?

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Was hat es mit der Sache zu tun....

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Als Vater sollte man doch auch Rechte haben. Weiß nicht wie das vom Gesetzgeber her geregelt ist, aber moralisch gesehen, sollte er doch ebenfalls einer Adoption zustimmen müssen.

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Hallo :)
wie andere schon gesagt haben ist es auch für mich völlig legitim, eine der drei Varianten (behalten, weggeben, abtreiben) zu wählen - dafür sind sie ja da. Und es ist eine so hochintime Entscheidung, dass einem da nun wirklich keiner rein zu reden hat und ich glaube, das ist das Hauptproblem - unabhängig vom Thema - dass es Menschen gibt, die das nicht können.
Ich habe in den letzten Jahren einige elementare Entscheidungen in der nächsten Familie mitbekommen (Pflege dementer Angehöriger, Bestattungswahl, Schwangerschaft) und es ist völlig legitim zu sagen: "ich hätte das so nicht gemacht" - aber es geht gar nicht zu sagen: "Du machst es falsch, weil ich XY will." Das kennzeichnet den Menschen als leider nicht sonderlich intelligent - um es mal höflich auszudrücken.

Meine Mama ist so sehr auf ein Enkelkind versessen, sie erwartet es regelrecht von mir - wenn sie wüsste, dass ich abgetrieben habe, würde sie mir vermutlich auch die Freundschaft kündigen - bei einer Adoptionsfreigabe auch - die wiederum kam für mich aus ganz vielen Gründen nicht in Frage, wenn das aber jemand macht finde ich das genauso in Ordnung, wie wenn es jemand eben nicht macht.