Abtreibung (Absaugen)

Hallo an alle!
Ich bin jetzt in der 7. ssw. Ich war mir von Anfang an sicher, dass eine Abtreibung die beste Lösung ist, weil ich mit dem Vater des Kindes nicht zusammen kann und alleine bleiben müsste. Er könnte mich gar nicht unterstützen. Ich bin 19, ziehe jetzt gerade weg, weil ich mit meinem Studium anfange. Ich musste dann aber noch eine Woche warten, weil eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden musste. Jetzt musste ich noch eine Woche warten, weil ich erst am Montag zur Abtreibung (Absaugen) gehen kann und jetzt bekomme ich Zweifel. Ich liebe das Kind, obwohl es noch nicht zur Welt gekommen ist. Ich möchte es behalten, aber ich will auch nicht, dass mein Kind ohne seinen Vater aufwachsen muss. Keine Familie, kein Vater, keine Wohnung, keine Sicherheit... Mein Traum ist eigentlich, eine große Familie zu haben, aber ich wollte immer ein Kind bekommen, erst wenn ich eine feste Beziehung habe und mir 200% sicher bin, dass mein Partner der richtige ist, erst wenn er unsere Familie ernähren kann und wir etwas zusammen erlebt haben etc... Ich frage mich aber, was für einen Mann ein fremdes Kind möchte? Jetzt wenn ich darüber so nachdenke, neige ich eher zur Abtreibung, aber ich habe eine riesige Angst, unfruchtbar zu werden oder dass ich in meiner nächsten Schwangerschaft Probleme bekomme. Das würde ich mir nie verzeihen. Es gibt hier einfach keine richtige Entscheidung.
Wie groß ist das Risiko in meinem Alter, unfruchtbar zu werden? Ich bin ja noch so jung und noch keine Kinder habe. Für die Abtreibungspille ist leider schon zu spät, weil ich sowieso schon einen Termin im Krankenhaus habe und glaube, dass ich es nicht psychisch schaffen würde, aber jetzt bekomme ich trotzdem Zweifel... Hat jemand Erfahrungen mit der Abtreibung (absaugen) in meinem Alter?

Danke für eure Antworten!

Mfg
Katrin

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Hallo :)

Erstmal, leider kann dir diese Entscheidung keiner abnehmen. :)

Ich sage dir nur das es machbar ist und ein Kind deswegen nicht weniger Liebe bekommt nur weil man es erstmal evtl. alleine aufzieht. Und es gibt durch aus Männer die nehmen auch "fremde" Kinder als ihre eigenen an. :)

Geh in dich und wiege für dich ab. Es ist alles schaffbar und machbar. :)

Liebe Grüße

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"Ich frage mich aber, was für einen Mann ein fremdes Kind möchte?"

Es gibt solche Männer; nicht jeder Mann; aber auch nicht wenige.

Beziehungsprobleme und Trennungen gibt es nunmal viele und dementsprechend auch Menschen auf Partnersuche mit Kind von früherem Partner.

"Wie groß ist das Risiko in meinem Alter, unfruchtbar zu werden?"

Nicht sehr groß, aber auch nicht null; bei einer Geburt ist es ebenfalls nicht null, aber da hat man ja auch meist dann danach ein Kind in den Armen.

Relevanterere Risiken können deine Gefühle sein:

"Ich liebe das Kind, obwohl es noch nicht zur Welt gekommen ist. Ich möchte es behalten,"

Die emotionalen Folgen einer Abtreibung sollen meines Wissens am ehesten dann stark sein, wenn aus irgendwelchen Gründen ein Frau nicht voll hinter ihrer Entscheidung steht; z.b. solche Gefühle wie du sie hast.

"weil ich mit dem Vater des Kindes nicht zusammen kann und alleine bleiben müsste. Er könnte mich gar nicht unterstützen."

Ich würde jetzt gerne irgendeinen klugen Tipp geben, wie die Probleme mit dem Vater doch behhebbar sind; aber ich vermute mal, da du das Kind schon liebst und es behalten willst, hast du das schon bis zum Erbrechen durchdacht.

Andere Lösungen schon angedacht, z.b. deine Eltern einspannen (wenn die sowas mit sich machen lassen) und Studienort umdisponieren?

Ein fehlender Vater kann vom restlichen Umfeld kompensiert werden; und auch öfters mal von der Mutter selbst.

Denk doch darüber nach, nochmal zu einer Beratung zu gehen; du warst sicher bei einer und die haben dir sicher gesagt, dass du dich melden sollst, wenn du nochmal Zweifel hast.

Und die hast du ja jetzt.

Alles Gute

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Ich habe mit 18 Jahren abgetrieben (auch Absaugung). Keine Ausbildung, keine Wohnung, mit dem Freund 3 Monate zusammen, und schlichtweg kein Interesse mein Leben zu ändern. Der Abbruch war die beste Entscheidung.
1 Jahr später hatte ich einen neuen Freund. Freunde von ihm hatten ein Kind bekommen. Ich wollte das Kind lange Zeit nicht sehen weil ich Angst hatte ich könnte unfruchtbar geworden sein. Da wollte ich kein Baby sehen.
3 Jahre nach dem Abbruch wurde ich dann doch schwanger! Das "Familienglück wie aus dem Lehrbuch" hielt 2,5 Jahre. Aus diversen Gründe hatte ich mich vom Papa meines Sohnes getrennt. Seitdem sind knapp 4 Jahre vergangen, seitdem bin ich in einer neuen Beziehung. Ich bin 28, mein Freund 26. Etwas das ich immer für unmöglich gehalten hatte wurde wahr. Zum leiblichen Papa besteht guter Kontakt, wir verstehen uns soweit. DAS finden wir beide sehr wichtig. Meinem Sohn geht es gut. Er hat 2 Papas und somit eine riesige Familie.

Es läuft eben oft anders als geplant.

In deinem Fall würde ich meine Entscheidung nicht ausschließlich von deinem Beziehungsstatus abhängig machen. Wichtig ist dass du dir bewusst machst was du willst und was du kannst. Ein Kind ist eine Lebensaufgabe. Dein Leben wird erstmal aus den Fugen geraten. Mach dir bewusst was deine Ziele sind. Kannst du dein Baby ernähren? Ausbildung? Wohnung? Ich rate dir nochmal ganz genau in dich zu gehen.

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So sehr viele Frauen mit Abtreibungen kenne ich nicht, aber die wenigen haben sie gut überstanden und die beiden, die noch später Kinder bekamen, hatten auch keine Probleme in den Schwangerschaften. Hättest Du in Deiner Familie keine Unterstützung, wenn Du das Kind bekämst? Wenn nicht, ist es wirklich kein Zuckerschlecken, ein Kind alleine aufzuziehen, ich hab es hinter mir. Der ewige Kampf um den Unterhalt und die Unterbringung des Kindes ist alleine auch schwierig zu händeln, da helfen rosa Brillen Unbeteiligter leider garnicht. Aber mit Familienunterstützung ginge es vielleicht. Du weisst selber am besten, was machbar ist.
Wenn Du die Schwangerschaft abbrichst, solltest Du schon hinter der Entscheidung stehen, dann kannst Du sie auch verarbeiten. Alles Gute für Dich. LG Moni

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Liebe Katrin,
gut, dass Du hier schreibst. Du bist innerlich noch so hin- und her gerissen.
Ich kann Dir nicht sagen, wie wahrscheinlich es ist, dass Du als Folge einer Abtreibung eine Unfruchtbarkeit erlebst. Aber ich weiß, dass Frauen immer wieder berichten, dass sie es später bereut haben, ihr Kind nicht bekommen haben. Weil sie es erst später verstanden haben, worum es wirklich ging und dass es doch Möglichkeiten gegeben hätte, es zu bekommen.

Daher ärgere Dich nicht, dass Du jetzt Zweifel bekommst. Das ist ganz gut so! Denn jetzt hast Du noch die Möglichkeit, den Zweifeln Raum zu geben und Dir beide Seiten anzuschauen. Das ist ganz wichtig. Jetzt hast Du noch die Chance Dein Kind zu bekommen. Wenn die Abtreibung bereits durchgeführt wurde, und dann Zweifel kommen, dann ist es leider nicht mehr rückgängig zu machen. Also nimm Dir die Zeit. Wenn Du jetzt in der 7. SSW bist, dann hast Du die Zeit – auch über kommenden Montag hinaus. Einen alternativen Termin wirst Du bekommen.

Eine Stimme in Deinem Herzen möchte dieses Kind bekommen und die meldet sich. Sonst kämen die Zweifel nicht. Was sagt Dir diese Stimme? Diese Stimme hat auch eine Stärke. Welche Ideen hat diese Stimme, wie es doch gehen kann, mit Baby? Welche Ideen hast Du?
Du scheinst eine Frau zu sein, der Familie wichtig ist und eine Frau, die Kinder lieb hat. Familie ist Dir ein Wert. Du hast den Traum, eine große Familie zu haben, weil Du ganz positives damit verbindest. Du hast Dir ausgemalt, wie dies gut sein wird. Und jetzt entsteht ein Kind, obwohl der Kontext nicht so ist wie Du es Dir gedacht hattest. Und das braucht Zeit, das sacken zu lassen! Erstmal den Schockmoment verkraften. Und dann kann langsam die Idee keimen: Das Kind, das kommt jetzt schon. (Der Traum beginnt schon jetzt...???) Und langsam können sich Möglichkeiten entwickeln: wie kann es doch gehen mit Kind. Was meinst Du dazu?
Bist Du beiden „Seiten Deines Zweifels“ ausführlich nachgegangen? Überleg´ mal, was würde Dir helfen? Hast Du eine Idee, was bräuchtest Du als emotionale/ tatkräftige Unterstützung, dass Du Mut entwickeln könntest, Dein Kind, dass Du jetzt schon lieb hast, zu bekommen?
Hast Du ein gutes Verhältnis zu Deinen Eltern? Fühlst Du Dich unterstützt? Was sagen sie zu Deiner Situation und raten Dir?
Schreib doch gerne nochmal : )
Ganz liebe Grüße, Sina

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Hallo

Ich möchte nur sagen, dass, wenn du dich doch für das Kind entscheidest, es natürlich Möglichkeiten zur Unterstützung gibt. Soweit ich weiß gibt es zB einen studienkredit mit kinderbetrag, wobei der kinderbetrag auch nicht zurück gezahlt werden musd. Und es gibt viele unis, die Kindergarten direkt auf dem campus haben.
Wenn du dich also für das baby entscheiden solltest, wird der betreuungs- und finanzierungsteil schon zu stemmen sein.

Vielleicht gibt es ja noch verschiedenen andere Möglichkeiten (als Gedanken Anregung)

- - näherer Studienplatz bei deiner Verwandtschaft?
- ein Jahr Elternzeit?
- Betreuung direkt nach dem Mutterschutz? Tagesmutter?

Ich kenne einige Mutter, die jung ihr Kind ohne kindsvater bekommen haben, bei denen es natürlich auch weitere Partner gibt, die sich dem Kind angenommen haben. Das ist gar nicht so ungewöhnlich.

Trotz allem verstehe ich deine bedenken. Nimm dir Zeit und vielleicht kannst du mit deiner Familie reden?

LG

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"Ich liebe das Kind, obwohl es noch nicht zur Welt gekommen ist. Ich möchte es behalten"

"....aber ich will auch nicht, dass mein Kind ohne seinen Vater aufwachsen muss. Keine Familie, kein Vater, keine Wohnung, keine Sicherheit... Mein Traum ist eigentlich, eine große Familie zu haben, aber ich wollte immer ein Kind bekommen, erst wenn ich eine feste Beziehung habe und mir 200% sicher bin, dass mein Partner der richtige ist, erst wenn er unsere Familie ernähren kann und wir etwas zusammen erlebt haben etc... "

Hallo Kartin,

also ich habe selbst keine Abtreibung hinter mir. Ich möchte deine Illusion aber gerne on Frage stellen.
Ich selbst bin mitlerweile 35, bald 36. Seit 10 Jahren wünsche ich mir ein Kind und hab ähnlich wie Du gedacht. Nach acht Jahren Beziehung habe ich gemerkt, dass mein damaliger Partner damals nicht imstande ist, Verantwortung für eine Familie zu tragen. Also habe ich mich mit Ende 20 getrennt. Danach folgte eine einjährige belanglose Beziehung. Dann hatte ich 3,5 Jahre einen Partner. Bei diesem war ich mir sicher. Er ist der Richtige. Nachdem sich nach 1,5 Jahren nix tat, stellte sich raus, er ist unfruchtbar.

Nun bin ich wieder in einer festen Beziehung. Aber es ist alles zu frisch. Ich hab ein Social Freezing hinter mir und setzte mich aufgrund verfrühter Wechseljahre gerade damit auseinabder, ungewollt kinderlos zu bleiben.
Natürlich muss das nicht bei dir so laufen. Aber denke bitte nicht, dass es für andere leichter ist. Dein Studium wird ein paar Jahre dauern. Danach wirst du anfangen zu arbeiten. Woher willst Du wissen, dass Du dann auf Mr Right triffst? Vielleicht möchtest Du dann auch erstmal Karriere machen oder oder..... man steckt nie drin.

Und Du sagst, Du liebst das Kind und willst es behalten. Das reicht mir eigentlich schon als Aussage. Denn alles andere lässt sich regeln. Wissen deine Eltern Bescheid?

Du würdest ja Unterstützung bekommen. Bafög, Kindergeld...eventuell Zuschüsse, Freibeträge. Viele Unis bieten kostenlose Kitas an. Oder Du könntest dein Studium auch in Halbzeit absolvieren.

Es gibt immer Lösungen.

Und Kinder wachsen auch gut ohne Papa auf. 😊
Letztendlich kann dir die Entscheidung aber niemand abnehmen.

Lg

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Zum Thema Abtreibung kann ich nichts sagen. Es ist auf jeden Fall eine Entscheidung die du selber treffen musst- den du musst damit leben..

Zu deinen Sorgen- fast jeder träumt von dieser heilen Familie.. die Realität ist leider anders. Ich hab mich dann auch nach 8 Jahren Beziehung getrennt und stand plötzlich alleinerziehend da..
Ich dachte immer ich werde dann für immer alleine bleiben...

Tja, mittlerweile hab ich seit 4 Jahren einen neuen Partner, heirate in wenigen Tagen und bin schwanger... und nein, ich möchte dir dass jetzt nicht unter die Nase reiben, ich möchte dir nur zeigen, dass man viel zu oft sich unnötige Ängste einredet... heutzutage gibt es viele patchworkfamilien - damals nach der Trennung konnte/wollte ich dass aber nicht glauben..

Auch finanzielle Unterstützung bekommt man.. aber natürlich, die "hauptlast" - also dein geplantes Leben zu ändern, ein Kind groß zu ziehen, kann dir keiner abnehmen..


Egal wie du dich entscheidest - ich wünsch dir alles gute für deinen weg.

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Hallo liebe Katrin,
bist Du noch unterwegs hier im Forum? Bestimmt hast Du die Zuschriften von uns gelesen.
Wie geht es Dir damit? Waren hilfreiche Impulse für Dich dabei? Bist Du weitergekommen für Dich mit der Frage, ob Du Montag die Abtreibung durchführen lassen möchtest oder ob Du Dich doch für das Kind entscheidest?
Wie geht es Dir im Herzen? Hast Du noch Fragen, die Dich bewegen?
Schreib gerne noch einmal!
Herzliche Grüße,
Sina