Ein bisschen verzweifelt.. Mit Depressionen ungeplant Schwanger .. Hilfe..

Hey ihr Lieben,
zu schreiben fällt mir gerade etwas schwer, aber ich bin ein wenig verzweifelt.. Muss es einfach loswerden und hoffe irgendwer kann mir helfen...
Weiß gerade nicht wo ich anfangen soll.. denke jedoch mal ganz am Anfang..

Mein Leben verlief bisher so ziemlich bescheiden, Jahrelanges Mobbing... Suizidversuche... Selbstverletzendes Verhalten (SVV).. starke Depressionen, jedoch nie fachärztlich diagnostiziert wurden, sprich ich war nie deswegen in Behandlung.. Aus Angst, Scham..

Mit den Jahren wurde es etwas besser.. hatte länger andauernde Hochs...kein bzw kaum SVV mehr..

Vorletztes Jahr fand ich meinen mittlerweile Ex, wurde letztes jahr ungeplant schwanger .. war am Boden... wollte doch nie Kinder...besonders nicht von ihm.. da er gewalttätig wurde.. und das Kind auch nicht mit meinem ''Einverständnis'' gezeugt wurde.. er nahm sich einfach gewaltsam das, was er wollte.. habe nach wenigen Wochen und trotz der Umstände, wie er entstand, dennoch angefangen, meinen Krümel zu lieben.. hab mich gefreut auf ihn... Und ihn dann in der ca. 10 Woche verloren. Mein Ex hat sich darüber nur lustig gemacht.. Und ich war am Boden zerstört.. Auch heute noch weine ich um meinen Krümel...

Kurz darauf schien alles besser zu werden, ich fand einen super Job, den ich liebe.. und die Kollegen sind auch so toll... Ich bin 23 und ungelernt.. Das ich diesen Job habe grenzt an ein Wunder, das Wunder hat nur einen Haken... er ist befristet, bis ende des Jahres, danach würde unbefristet verlängert werden.. Ein Traum!
Seit dem ich dort bin blühe ich regelrecht auf, es tut mir gut in unserer kleinen Gemeinschaft, es ist einfach toll..

Doch auch auf dieses Hoch folgt ein Tief.. ein ziemlich tiefes Tief... mein SVV kam wieder, schlimme Gedanken noch dazu... Ich plante meinen Suizid zum Jahreswechsel. Konnte diese Gedanken jedoch wieder etwas verdrängen und nahm mir vor, mir Hilfe zu suchen diesen Monat (kam noch nicht dazu...) ..

Um mich von dieser total fiesen Depression abzulenken hab ich mich, knapp ein Jahr nach der trennung vom Ex, mit einem Typen getroffen... Für mich war es echt nur Ablenkung.. Nähe spüren.. Bin eigentlich nicht der Typ der auf ONS oder ähnliches steht... für gewöhnlich eher der Serien-Monogamist.. Aber der Abend war dennoch ganz nett... Es war schön, mal jemanden um mich zu haben, Nähe zu spüren...

Und heute.. ganz hauchzart positive ss-tests in der Hand..
Ich bin ein wenig verzweifelt.. ich weiß nicht was ich tun soll.. kann.. will..
Ich kann weder weinen, noch schreien oder mich freuen... ich bin seit Wochen so Emotionslos..und fühl mich kalt wie Eis..

Ich weiß nicht wie es nun weiter gehen soll..
Es behalten? Und den Job, der mich über Wasser und am Leben hält, verlieren? Damit leben, das Kind womöglich nie lieben zu können? (so fühlt es sich gerade an....)
Abbrechen? Und einen Teil von mir töten? Und diesen Schritt womöglich den Rest meines Lebens bereuen?
Austragen und es zur Adoption freigeben? Zu wissen, dass es lebt.. und Ich nicht mal in der Lage war ein Kind aufzuziehen.. und es abgestoßen habe wie ein ungeliebtes Haustier...(wobei ich nicht einmal die abgeben würde..) .. Die Ungewissheit, wie es ihm ergeht... Vorwürfe.. Ob er mich dafür hassen wird?

War jemand mal in einer ähnlichen Lage? Oder weiß Rat? War jemand mit Depressionen schwanger, und kann darüber etwas berichten?
Bin für alles dankbar... #klee

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Als erstes: Durchatmen. Du bist ganz am Anfang einer ungewollten, nicht geplanten Schwangerschaft. All deine Ängste und Sorgen sind jetzt vollkommen normal.

Ich war selbst eine Depressionspatientin, sogar diagnostiziert. Nur habe ich mich bewusst für meine Schwangerschaft entschieden. Ich wollte ein Kind bekommen.

Ich hatte Angst. Was, wenn ich mein Kind nicht liebe? Was, wenn ich überfordert bin? Was, wenn ich wegen den Depressionen gewalttätig werde oder uch mich nicht mehr um mein Kind kümmern kann?

All diese Fragen haben sich mit der Geburt verflüchtigt. Ich bin seit 4 Jahren depressionsfrei. Das muss und wird nicht bei jedem so laufen. Aber so war es bei mir. Kein SVV mehr, keine Suizidgedanken mehr, nichts.

Du hast noch genug Zeit, um herauszufinden, was für dich am Besten ist. Momentan bist du vermutlich einfach nur überfordert. Nimm dir Zeit, um dich auf dich zu konzentrieren. Und egal, wie du dich entscheidest: Begib dich in therapeutische Hilfe. Ich denke, du hast einiges zum aufarbeiten.

Viel Glück. Und viel Kraft. <3

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Hallo

Weshalb hattest Du denn Ende Jahr einen Suizidversuch geplant? Wo Du doch nun einen super Job hast? War es die Einsamkeit? Weshalb hattest wieder die SVV? Begründet durch die Feiertage?
Lass doch mal die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigen und vereinbare einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Denkst Du denn, dass Du einen unbefristeten Vertrag mit Kind bekommen würdest? Könntest Du das Pensum arbeiten? Weiss der Erzeuger von der Schwangerschaft? Was meint er dazu? Würde er zu Dir halten oder würdest Du alleinerziehend? Letzteres wäre natürlich nicht gut, wenn Du Depression hast und finanziell wohl eher am Limit läufst.
Beim letzten Mal kam Liebe auf, somit könntest Du auch Liebe zum Kind wieder entwickeln.
Adoption ist wohl eher keine Alternative. Möglich wäre natürlich noch eine offene Adoption oder eine Pflegefamilie. Mit letzterem könntest Du das Kind zurückholen, wenn es Dir gut geht.
Wichtig wäre, umgehend einen Facharzt für Depressionen zu suchen und mit ihm auch die Schwangerschaft zu besprechen.
Wenn Du die Schwangerschaft abbrichst und dies als richtig in Deiner Situation anschaust, wirst Du es wohl wahrscheinlich nicht bereuen.

Wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

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Hi, du Liebe!

Ich finde die Antwort von Schokokatze richtig toll und bin auch ihrer Meinung: Erstmal tief durchatmen. In deiner Situation ist es echt sinnvoll, über alle Möglichkeiten nachzudenken. Am besten gehst du wegen dem kleinen Krümel zu einer Beratungsstelle. Die Leute dort können dir helfen, eine Entscheidung zu treffen, die du für dich als Bestes finden wirst.

Was du schon alles durchgemacht hast, ist echt heftig! Ich glaube auch, dass es gut wäre, wenn du dir therapeutische Unterstützung suchst. Viele haben Schweres durchgemacht. Die Therapeutin kann dir helfen, das, was dich so stark belastet, aufzuarbeiten, damit du dich besser fühlst.
Und solltest du dich bei einer Praxis nicht wohlfühlen, kannst du jederzeit zu jemand anderem wechseln.

Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft!

GlG deine Nina#hicks

4

Hey :)
Dein Text hat mich echt berührt, ich kann total nachempfinden dass du gerade verzweifelt bist. Vor ein paar Jahren war ich selbst ganz am Boden und danach einige Zeit in klinischer Behandlung. Habe jahrelang antidepressiva genommen, die ich dann aber in der ss aus Sicherheitsgründen absetzen musste.
Da hatte ich wirklich Angst vor einem Rückfall - aber es ist nichts passiert! Lebe jetzt seit drei Jahren ohne Medikamente und denke, dass ich sie auch nicht mehr brauche.
Ich würde dir wirklich raten, Hilfe aufzusuchen. Auch wenn es schwer ist, sich dazu zu überwinden - das kenne ich! Vor allem die Wartezeiten für einen Therapieplatz sind ein Witz.
Mein Tipp in deiner Situation: fahr ins nächstgelegene Krankenhaus das eine psychologische Notaufnahme hat. Dort wird dir sofort geholfen und auch bei der Suche nach Therapeuten unterstützt - so sparst du dir das abtelefonieren und bekommst schon mal das Gefühl, dass du nicht mehr allein bist mit der Situation.

Ich wünsche dir alles gute ♥️

5

Hallo,

so weit ich weiß, gibt es auch die Möglichkeit das Kind in eine Pflegefamilie zu geben mit dem Ziel, dass es irgendwann zu dir zurückkommt. Lass dich am besten mal beraten, welche Möglichkeiten es da gibt. Dann kannst du Kontakt haben aber auch dein eigenes Leben in den griff bekommen.

Und wie schon alle gesagt haben, solltest du dir auf jeden Fall auch für dich Hilfe suchen.

Alles Gute für dich!

6

Du Liebe,
erst dachtest du, das Schreiben fällt dir schwer und dann ist es nur so aus dir herausgesprudelt. Ich kann gut verstehen, dass dir alle möglichen Gedanken in den Sinn gekommen sind.
Du brauchst dich nicht schämen. Für nichts von den Dingen, die waren oder sind. Du darfst dir Hilfe holen.
Das mit deinem Krümel war sicher nicht einfach für dich... du hast ihn geliebt, weinst heute noch um ihn. Das kann ich gut verstehen #liebdrueck
Bei deinem Job fühlst du dich wohl, genießt die Gemeinschaft.
Hast du denn auch Familie in der Nähe? Oder eine gute Freundin, der du dich anvertrauen kannst? Ich wünsche dir gerade einen lieben Menschen an deiner Seite.

Wenn die Befristung bei deinem Job auslaufen würde, muss das ja nicht heißen, dass du nach der Schwangerschaft und Geburt nicht mehr dort arbeiten könntest. Sie wissen um deine gute Arbeit. Vielleicht könntest du wieder einsteigen, wenn das Kleine dann durch Tagesmutter oder Kindergarten versorgt wäre.

Der positive Test war sicher ein Schock für dich. Mit einer hauchzarten Linie bist du bestimmt noch ganz am Anfang der Schwangerschaft und brauchst erst einmal nichts entscheiden.
Hast du dir denn einen Termin bei deinem Frauenarzt gemacht?
Es gibt Antidepressiva, die auch während der Schwangerschaft genommen werden können. Bestimmt kann sie dir da weiterhelfen.
Du wolltest dir diesen Monat ja Hilfe suchen. Hast du dich denn schon erkundigt, ob es in deiner Nähe eine gute Anlaufstelle gibt?
Und wie geht es dir heute?
Liebe Grüße dir! #blume

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Hey du,
haben dir die Antworten etwas geholfen?
Ich kann gut verstehen, dass es alles gerade viel für dich ist. Manchmal kann man am Anfang nicht sehen, wie es gehen könnte. Wenn man dann erst einmal losgegangen ist, um Fragen zu beantworten, Lösungen zu finden, wird es leichter und man sieht wieder klarer.
Konntest du schon mit jemandem darüber sprechen?
Und magst du nochmal schreiben, wie es dir gerade geht?
Liebe Grüße! #herzlich

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Ganz wichtig ist für dich jetzt Hilfe zu bekommen. Entscheide nichts überstürzt. Du musst das nicht alleine. Geh zu einer Beratungsstelle (Pro Familia, Caritas...). Dort wird dir geholfen, dir werden Wege aufgezeigt wie dein Leben mit Kind funktionieren kann. Sei es welche finanziellen Hilfen dir zustehen, Familienhilfe, Tagesmutter, Betreuung....auch eine Mutter-Kind-Einrichtung wäre vielleicht eine Option. Es gibt auch den Weg der Pflegefamilie wo du Kontakt zu deinem Kind haben kannst mit der Option das dein Kind irgendwann wenn es dir entsprechend gut geht bei dir leben kann oder zeitweise bei dir ist (wie bei Trennungskindern, am Wochenende oder in Ferien). Sie helfen dir wenn es drum geht mit dem Chef zu sprechen ob vielleicht trotz Kind die Option auf Verlängerung besteht usw. Und du wirst auch Unterstützung bekommen einen Arzt zu finden der dir bei deinen psychischen Problemen hilft.
Ob eine Abtreibung die Lösung ist bei einem Menschen der eh schon psychisch labil ist wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln.

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Hallo meine Liebe,
ich denke, das wichtigste wird sein, dass Du psychisch stabil wirst und da gehört auch dazu, sich aktiv Hilfe zu holen. Ich habe zum Beispiel in der Schwangerschaft auf ärztlichen Rat meine Antidepressiva weitergenommen und auch noch einmal eine spezielle Beratungsstelle für depressive Schwangere besucht. Die hormonellen Umstellungen während und der Schwangerschaft sind nicht für jeden einfach, ich hatte in der Mitte der Schwangerschaft ein großes Tief. Hinzukommen Schlafmangel und ggf. existentielle fianzielle Sorgen. Da sollte man schon gefestigt sein. Die Hilfelandschaft in Deutschland ist groß, aber man muss sie auch nutzen. Es gibt nichts wofür man sich schämen muss, außer vielleicht sich keine Hilfe zu holen, wenn man sie braucht. Eine Freundin von mir ist mit einer allein erziehenden psychisch kranken Mutter aufgewachsen und hat leider deutliche Spuren davon getragen. Du bist jetzt nicht mehr allein. Wenn Du das Kind behalten möchtest, auch wenn Du es erst mal zur Pflege weggibst bis Du stabil genug bist, such Dir Unterstützung! Man kann auch mit Depressionen und ohne Partner eine tolle Mutter werden! Alles Gute Dir!