Wie es uns erging

Vielleicht kann sich die ein oder andere an mich erinnern. Ich bin im September ungeplant schwanger geworden. Erst stand für uns fest das Kind nicht zu bekommen. Wir hatten alle Unterlagen zusammen Termin im kh stand fest. Es war die schlimmste Woche in meinem Leben. So eine Entscheidung wollte ich nie treffen. Ich fiel in ein schwarzes Loch und weinte viel. Mein Mann war für mich da. Ich versuchte mir bewusst zu machen was dieser Eingriff bedeutet und schnell war klar ich kann das nicht. Ich würde mich immer fragen was es geworden wäre wie es geworden wäre. Die Schwangerschaft war trotzdem schwer für mich. Mir ging es schlecht. Ich akzeptierte sie zwar trotzdem war es schwer. Stellenweise hoffte ich einfach das ich das Kind einfach verlieren sollte. Wir mussten umziehen und für eine größere Wohnung echt kämpfen. Wir fanden zum Glück eine. Die ersten Bewegungen kamen. Wir erfuhren das es ein Mädchen wird. Wir haben schon 2jungs.
Kurz vor der Geburt dachte ich oft oh mein Gott ich schaffe das alles nicht mit 3kindern. Ich dachte zum Teil ob es besser wäre sie nicht zur adoption frei zu geben. Tief im Herzen taten mir diese Gedanken leid denn sie konnte ja nichts dafür. Der geburtstermin rückte näher und mental war ich nicht bereit für die Geburt.
Am 14.05 fingen nachts die wehen an und ich wusste nun ist es soweit. Die geburt war schön bis auf die austreibungsphase.
Jetzt ist sie seitdem 14.05 bei uns und bereichert unser Leben. Sie ist so unfassbar lieb und ich schäme mich so für meine Gefühle und Gedanken. Jetzt sitze ich oft hier und weine und schaue sie an. Ihre Brüder lieben sie abgöttisch und es klappt sehr viel besser als erwartet. Zum Glück fing ich letztes Jahr auch eine Therapie an. Das wird auf jeden Fall auch ein punkt sein den ich aufarbeiten muss. Danke fürs lesen aber das musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben.
Liebe Grüße

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Hallo,

Ich danke dir vielmals für deinen Beitrag, das gibt mir enorm Mut und Zuversicht.

Mir ging bzw geht es eigentlich noch immer so wie dir...ungeplant schwanger seit Oktober 2018. Ich wollte erst auch abtreiben, hatte schon fast einen Termin und dann bin ich dennoch zurück gerudert...ich konnte es trotz aller Zweifel nicht.

Nun bin ich in der 36 SSW und es dauert nicht mehr lange...dennoch fällt es mir nach wie vor sehr schwer, mich auf dieses Kind zu freuen (es wird übrigens wie bei euch nach 2 Jungs ein Mädchen)...Ich habe auch oft an Adoption gedacht bzw eine Fehlgeburt erhofft :-(...dann fühlte ich mich wieder schlecht, weil ich so über mein Kind dachte...so denkt doch keine Mutter, kam mir immer wieder in den Sinn...

Gestern wurde das Gitterbett aufgebaut und meine einziges Gefühl war nackte Panik #schmoll...keine Freude oder Begeisterung #heul...ich hatte immer gehofft, dass die Freude im Laufe der Schwangerschaft kommen wird, aber bisher nichts #heul...

Ich hoffe so, dass es mir nach der Geburt auch so wie dir ergehen wird...ich will mir nämlich gar nicht ausmalen was wäre, wenn ich keine Liebe für meine Tochter empfinden kann #heul...

Lg

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Oh je, das klingt ja nicht so schön. Das würde mir auch Angst machen, wenn ich als sonst liebende Mutter solche Gefühle meinem ungeborenen gegenüber hätte. Die Angst davor Mutter von drei Kindern zu sein kann ich durchaus nachempfinden, wobei ich mir sicher bin, das ihr beide das schafft, euer Mutterherz hat euch schon klar gemacht das ihr es schafft, das versteht euer Kopf auch noch.🥰

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Hey liebe Sagniemalsnie,

wie schön, dass dir der Beitrag von mami2312 Mut gemacht hat (Alles Gute dir und deiner Familie, liebe mami2312)!

Du Liebe, du bist ja wirklich jetzt schon sehr weit...und immer noch so am Hoffen auf Freude...vielleicht klappt es ja, wenn du dir einfach mal vornimmst, dich nicht darauf zu freuen ;-)
Ganz versteckt im Inneren hast du bestimmt schon eine zarte Bindung zu deinem Baby aufgebaut. Sonst hättest du kein schlechtes Gewissen bei den Gedanken an eine Adoption oder so :-)
Beim Gitterbett wird das Baby eben auf einmal ein Stück greifbarer...
Sorge jetzt gut für dich!
Berichtest du, wenn die Kleine dann da ist? Das würde mich sehr freuen!

Ich denk an dich und schick dir ein dickes Kraftpaket #paket #liebdrueck

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Huhu...

Mir erging es ähnlich... Ich trotz spirale mit Nr 3 schwanger... Gerade neuen Job und ich war endlich angekommen...

Wir hatten auch einen Termin zur Abtreibung... Ich habe auch immer nur geweint und iwann entschieden das ich das nicht kann... Mein Mann hat meine Meinung unterstützt obwohl für ihn der andere weg sicherlich einfacher gewesen wäre...

Unsere Maus wird nächste Woche 1. Ihre Geschwister lieben sie total und mein Mann und ich auch.... Sie passt hier einfach perfekt zu uns... Ich habe am Anfang auch geweint und gedacht oh du Wunder, dich wollte ich abtreiben... Ich bin so froh diesen Weg gegangen zu sein.. Meine Firma unterstützt mich mega... Ich habe ein tolles Team und arbeite schon wieder seit ein paar Monaten mit ein paar stunden...

Allerdings weiß ich nicht ob ich mich bei einer ungeplanten Schwangerschaft nochmal für das Kind entscheiden würde...

Genießt eure zeit zu 5. Die Zeit rast von Kind zu Kind schneller

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Hallo meine Liebe,

herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner kleinen Prinzessin. Dein Text hätte fast von mir sein können. Ich bin letztes Jahr im November mit knapp 45 Jahren auch noch einmal ungeplant Mama einer kleinen Tochter geworden. Meine Söhne sind acht und zehn Jahre alt. Wir durchleben nach wie vor regelmäßig Höhen und Tiefen seit wir von der Existenz der Kleinen erfahren haben. Meinem Mann gelingt es leider immer noch nicht, die Maus zu akzeptieren. Aber er gibt sich Mühe, ihr gerecht zu werden. Die Zeit mit so einem kleinen Wurm ist oft nicht einfach, aber wenn ich ihr strahlendes Lächeln sehe mit ihren inzwischen sechs Monaten, bin ich froh, dass sie da ist.

Liebe Grüße und alles Gute!

Milla