Schwanger: So viel Unklares

Hallo

Ich bin schwanger, erst in der 5. Woche. Ich bin 38 Jahre alt und habe schon ein 12 jähriges Kind. Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder einen kinderwunsch, aber habe es dann immer rausgeschoben, weil die Umstände einfach nicht passen. Ich war in diesem Jahr lange arbeitslos wegen Corona und habe eine arbeitszusage für nächsten Monat bekommen, befristet auf 15 Monate, es würde dann vermutlich noch ein Jahr verlängert werden. Es ist eine wirklich gute Stelle, auf sowas warte ich seit Jahren!
Und jetzt bin ich schwanger und habe keine Ahnung, was ich machen soll.
Kann mir bitte jemand beim Gedanken sortieren helfen?

2 Möglichkeiten : abtreibung oder kind bekommen.
1. Wenn ich abtreiben würde, würde ich später auch sicher kein kind mehr bekommen. Das wäre es dann gewesen, mal angesehen von der psychischen Belastung, allerdings kann ich mir schon ernsthaft vorstellen, es zu machen.
2. Wenn ich das kind bekomme. Wann muss ich dem neuen Arbeitgeber das sagen? Kann ich dann gar nicht zu arbeiten beginnen oder könnte ich bis zu Beginn des mutterschutzes arbeiten? Und dann? Dann wäre die Arbeit weg?
Wann kann man wieder arbeiten gehen? Wäre es möglich, nach 2 Monaten wieder 15 Stunden zu arbeiten? Kind zur tagesmutter? Ich mache mir sorgen, ob das gut für das Kind ist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, jetzt lange zu Hause zu bleiben und nicht zu arbeiten. Meine Mutter würde mir auch helfen, aber sicher nicht so häufig. Also irgendeine Betreuung bräuchte ich. Mein Mann arbeitet vollzeit.
Ich habe so Angst, dass ich dann wieder keine Arbeit finde, weil diese super Stelle dann weg ist. Ich bin irrsinnig frustriert. Kaum finde ich eine Arbeit, bin ich schwanger..
Ich bin unsicher und ratlos.
Hat jemand eine Idee?
Danke

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Achja, und was noch dazu kommt. Ich fühle mich so alt! Das macht mir echt Sorgen, weil ich oft müde bin und ich mit Mitte 20 komplett anders drauf war als heute.

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Ich kann dir nur mein Empfinden mitteilen. Kein Job der Welt wäre es mir Wert auf mein Kind zu verzichten.
Alles Gute

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Naja wie würde es dir denn gehen wenn der du eine Abtreibung durchführen lässt und der Job nach einem Jahr trotzdem nicht verlängert wird und du dann wieder da stehst ?

Ich bin nicht so das ich sage man sollte ein Kind, komme was wolle aufjedenfall bekommen. Denn manchmal sind die Lebensumstände einfach so katastrophal das es manchmal die "bessere" Entscheidung ist sich gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden.

Ein neuer befristeter Job und ein alter von 38 Jahren gehören für mich persönlich jetzt nicht zu diesem Szenario
Aber ich stecke jetzt grade auch nicht in deiner Haut.

Man kann rauslesen wie aufgebracht und auch verängstigt du bist.

Erstmal zu deinen Fragen.
Wenn du einen Job hast, in dem die mitterschutzregelungen eingehalten werden können, dann kannst du aufjedenfall bis zum Mutterschutz arbeiten. Man kann sogar auf den Mutterschutz vor der Geburt arbeiten und so könntest du sogar von der Arbeit aus direkt ins Krankenhaus fahren.
Auf sie 8 Wochen nach der Geburt kannst du nicht verzichten, aber danach kannst du selbstverständlich wieder arbeiten gehen wenn du eine vernünftige Betreuung hast.
Ich lasse mein persönliches Empfinden jetzt komplett außen vor denn das ist in dem Punkt grade nicht gefragt. Es sind die Möglichkeiten die du hast.

Seid ihr darauf angewiesen das du arbeitest oder ist das eher etwas was du "für dich" tust, weil du nicht der Typ dafür bist Zuhause zu bleiben?

Also du könntest es tatsächlich, wenn keine Komplikationen dazu kommen, so Regeln das du nur 8 Wochen auf der Arbeit fehlst, wenn du arbeiten darfst.

Was sagt denn eigentlich dein Mann zu der ganzen Situation? Hast du seine Unterstützung? Oder tendiert er schon in eine Richtung?

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Hallo, ja, das kommt wirklich ungelegen jetzt bei dir.
Also, ich will dich jetzt auch keinesfalls in eine Richtung drängen, aber wegen der Arbeit würde ich nicht auf das Kind verzichten. Was, wenn der Job dann doch nicht so toll ist, wie er dir jetzt vorkommt?
Und falls doch, vielleicht kannst du ihn ja trotz allem behalten? Wenn du bald nach der Geburt eine Betreuung klarmachen kannst, deine Mutter und zur Sicherheit noch eine Tages utter dazu? Es wird dann sicher erstmal stressig werden. Aber du schreibst selber, dass du mit dem Abbruch eventuell nur schwer klarkommen wirst und es vielleicht deine letzte Chance auf ein zweites Kind ist. Ich denke mir also, dass du, solltest du jetzt abtreiben, ob dir dann nicht mal der Gedanke kommt, dass war der Job nicht wert?
Lass es dir gut durch den Kopf gehen, du hast ja noch Zeit.
Alles Gute 👍

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Hi,

wie meine Vorrednerinnen ja bereits geschrieben haben: Ein Job dem Kind vorziehen würde ich auch nicht, zumal es sich noch um einen befristeten Job handelt...
Aber das ist am Ende Deine/Eure Entscheidung.

Du musst übrigens dem Arbeitgeber erst mal gar nichts von der Schwangerschaft erzählen, Du darfst es sogar verheimlichen, wenn Du erst noch den Vertrag unterzeichnen musst. Viele erzählen ja erst nach den ersten 3 Monaten davon, weil dann die kritische Zeit rum ist. Allerdings solltest Du nicht zu lange warten, wenn bei Deiner Tätigkeit eventuell das MuSchuGe greifen muss!

Wenn Du das Kind bekommst, gibt es mehrere Möglichkeiten der Weiterarbeit und Betreuung, darüber würde ich mir aber erst im zweiten Schritt Gedanken machen. Es kann noch so viel passieren und man weiß nie wie die Schwangerschaft verläuft, bzw. wie das Kind dann später drauf ist.

Ich habe zum Beispiel einen festen Job, überlege aber, ob ich die Elternzeit zu Weiterbildung und/oder Umorientierung nutze. Das werde ich allerdings nicht mit einem sehr anstrengenden Kind machen können...

Viel geschrieben und eigentlich damit sagen wollen: Es gibt immer einen Weg! Den musst Du jetzt aber noch nicht im Detail sehen... Du wirst ihr automatisch gehen 😊

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Hallo Du Liebe,

nun hast Du Dich, während ich eine Antwort verfasst habe, abgemeldet. Das ist ja schade. Ich schick Dir meine Gedanken nun trotzdem noch. Vielleicht meldest Du Dich wieder an, oder liest zumindest nochmal rein?

Du bist in der 5. Woche, dann weißt Du es wahrscheinlich noch gar nicht so lang. Da schwirren die Gedanken bestimmt kreuz und quer durch Deinen Kopf und Du versuchst Dich zu sortieren. #zitter Gut, dass Du hier schreibst. Inzwischen hast Du schon ein paar Antworten bekommen. Wie geht es Dir damit?
Mein erster Gedanke war: Würde es Dir leichter fallen, das Überraschungsbaby willkommen zu heißen, wenn Du nicht diese Stelle hättest, auf die Du schon so lange wartest? #gruebel
Dabei sehe ich gar nicht, dass sich das gegenseitig ausschließen muss. Und es würde Dir auch finanziell helfen, wenn Du bis zum Mutterschutz arbeitest. Den Arbeitgeber müsstest Du wirklich nur dann zeitnah informieren, wenn das eine Auswirkung auf die Tätigkeit hätte, die Du ausübst. Da kannst Du Deinen Frauenarzt fragen, wie er das einschätzt.

Vielleicht bist Du in Deinem Job so gut, dass sie Dich wirklich längerfristig einstellen. Dann gäbe es die Option, dass Dein Mann in Elternzeit geht. Oder sie holen Dich nach dem Mutterschutz oder Deiner Elternzeit zurück, wenn der Vertrag verlängert werden kann.
Das könntest Du wirklich auf Dich zukommen lassen und sehen, wie es Dir bis dahin geht.

Wie hast Du es bei Deinem ersten Kind gemacht? Warst Du da länger zu Hause? Arbeitslos wegen Corona – das zehrt an den Nerven, hm? Ich kann gut verstehen, dass Du dieses Angebot jetzt auf jeden Fall annehmen möchtest. Und es spricht ja wirklich nichts dagegen.

Der Wunsch, den Du Dir irgendwie nie wirklich zugestehen konntest, ist jetzt einfach so in Erfüllung gegangen. #liebdrueck Wäre das nicht auch für Dein Großes ( Junge oder Mädchen? ) eine enorme Bereicherung? Und für Dich könnte es auch eine „Verjüngungskur“ werden. Du kannst von den Erfahrungen mit Deinem ersten Kind profitieren, es ist nicht mehr alles neu. Und dann weckt so ein kleines Wesen wieder Kräfte und Energie in uns Mamas, die uns kein Job der Welt geben kann, oder?
Wie denkt Dein Mann darüber? Habt ihr schon geredet oder versuchst Du lieber, erstmal allein Deine Gedanken zu fassen?


Ich würd mich freuen, wenn Du wieder schreibst.
Alles Gute von Herzen ❣️
Ulli

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Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mich jetzt doch noch einmal registriert. Ich hatte Angst, verurteilt zu werden, weil ich nicht besser auf die verhütung aufgepasst habe. Ich habe bisher nur mit meiner besten Freundin darüber gesprochen und sie hat wirklich sehr, sehr negativ reagiert, nannte es aber realistisch. Sie meinte, ich kann mich nicht mehr selbst verwirklichen und dass ich erst mit mitte 50 wieder was für mich machen kann. Vor allem weil meine Tochter jetzt eben schon so groß ist und ich quasi wieder unabhängig bin, zumindest größtenteils.

Mein Mann ist gleich wie ich zwiegespalten. Er hat noch kein Kind, das erste Kind ist aus einer vorherigen Beziehung und er wünscht sich schon ein Kind. Ich fühle da auch Zeitdruck, weil ich eben nicht mehr die jüngste bin. Mein Mann ist ein paar Jahre jünger als ich.

Wegen der Arbeit. Natürlich ist es nur befristet. Aber ich arbeite seit Jahren immer nur in sehr kurzzeitig befristeten jobs. das ist leider in meiner sparte so. Dieser job ist im Vergleich zu den anderen tausendmal besser.
Dann ist es so, dass ich dieses Jahr aufgrund meiner Arbeitslosigkeit und einer schweren Erkrankung das meiste meiner Ersparnisse verloren habe. Ich wollte so gerne wieder arbeiten und wieder etwas zusammen sparen. Mein Mann arbeitet vollzeit, aber schlecht bezahlt. Ich würde um einiges mehr verdienen als er.
Ich bin einfach so frustriert, weil ich eben jetzt so lange zu Hause war und so unendlich gerne wieder arbeiten will. Und die Aussicht nach ein paar Monaten wieder ein Jahr zu Hause zu sein macht mich unglücklich.

Meine Freundin meinte, mein Mann müsste grnug für uns verdienen. Sie und ihr mann verdienen beide sehr gut und das hat mich echt frustriert. Ich würde mir auch gerne endlich was aufbauen, aber irgendwie kommt immer irgendwas dazwischen. Ein kind wirft mich wieder 1 oder 2 jahre zurück und ich bin einfach nicht mehr mitte 20. Ich denke oft, dass ich schon längst etwas aufgebaut haben sollte, habe ich aber nicht.

Dann weiß ich nicht wegen fremdbetreuung. Ich habe Angst, dass es schlecht für das kind ist. Bei meiner Tochter habe ich noch studiert und ihr Papa, der damals arbeitslos war, hat aufgepasst. Das war eine ganz andere Situation. Ich habe 18 Monate gestillt und sie war ein schreibaby. Ich könnte nie arbeiten gehen, wenn ich wieder ein schreibaby bekomme. Das war echt eine harte Zeit damals. Sie hat 6 Monate 8 Stunden täglich geschrien. Und ich war machtlos. Wer sagt, dass ich jetzt ein pflegeleichtes kind bekommen würde?

Ich fühle mich einfach irgendwie als versagerin. Weil ich es nicht schaffe, mir was aufzubauen.

Und außerdem ging es mir damals in der Schwangerschaft nicht gut. Das macht mir auch Sorgen. Die hormone. Ich war psychisch sehr belastet. Seit ein paar Jahren habe ich Probleme mit Angst, ich glaube, ich würde die Geburt nicht mehr durchstehen. Damals war ich 25 und hatte überhaupt keine Angst. Aber heute, auch mit dem Wissen, was eine geburt wirklich bedeutet, habe ich große Angst.

Ja, ich habe seit Jahren immer wieder einen kinderwunsch. Weil meine Tochter das wichtigste der Welt für mich ist. Und weil ich das noch einmal erleben will, aber ich bin unsicher, so unsicher. Auch wie sich das auf meine Beziehung zu meinem Mann auswirkt. Ich liebe unsere Paarzeit. Ich will das nicht verlieren.
Oh Gott, ich bin wirklich extrem verunsichert...

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Liebe Jorind,

ich freu mich sehr, dass Du wieder da bist. #winke Es hat wirklich niemand das Recht Dich zu verurteilen!
Wie schade, dass Deine beste Freundin so negativ reagiert hat. Wie kommt sie denn auf die Idee, dass Du erst mit 50 wieder etwas für Dich tun kannst? #gruebel
Und was lässt Dich fühlen, Du wärst eine Versagerin?

Ich lese aus Deinen Zeilen, wie sehr Dich das „Zuhause-bleiben-müssen“ belastet. Dabei gab es im letzten Jahr ja Gründe dafür, die Du gar nicht beeinflussen konntest.
Du schreibst Du warst schwer krank! Magst Du erzählen was passiert ist? Hat Deine Angst vor einer Geburt damit zu tun?

Ich möchte Dich gern einladen, Dein Leben noch aus einer anderen Perspektive anzuschauen. Wäre das ok für Dich? ;-)

Du hast Dein erstes Kind bekommen, als Du noch im Studium warst. Die Schwangerschaft war schon nicht so leicht für Dich und dann ein „Schreibaby“ in einer Zeit, wo Du mit Deiner beruflichen Qualifikation beschäftigt warst... Das ist bestimmt nicht einfach, auch wenn Dein Partner sich damals viel gekümmert hat.

DU hast gestillt, das heißt Du warst trotz und neben dem Studium immer für Dein Kind da. Wow! Den Abschluss hast Du offensichtlich geschafft, sonst könntest Du heute nicht mehr verdienen als Dein Mann.

Irgendwie ging die Beziehung zu dem Papa Deiner Tochter auseinander. Das war bestimmt eine schwere Zeit für Dich. Euch hat ja auch viel miteinander verbunden.

Nun hast Du einen Mann, der sich freut, ein Kind mit Dir zusammen zu bekommen. Du sagst Du liebst eure Paarzeit. Das ist doch wirklich ganz wunderschön.

Du liebst Deinen Mann und schreibst, Deine Tochter ist das Wichtigste auf der Welt für Dich. Du bist inzwischen so gesund, dass Du ab nächsten Monat wieder arbeiten gehen kannst.
Darf ich Dir das mal so sagen:
Du hast Dir eine Menge Gutes aufgebaut ❣️ Es tut mir direkt weh, wenn Du Dich als Versagerin hinstellst, nur weil Du auf einer beruflichen Karriereleiter noch nicht oben stehst.

Damit will ich nicht sagen, dass Du einfach weiter daheimbleiben sollst. Ich denke der Konflikt besteht für Dich genau darin, dass Du einerseits eine Herzblut – Mama bist, die das Allerbeste für Ihre Kinder will und andererseits, liebst Du die berufliche Herausforderung, die Du jetzt solange Zeit nicht wahrnehmen konntest, wie Du gerne wolltest.

Trifft es das? Was sind Deine Gedanken dazu? Wenn Dein Mann sich gar nicht vorstellen kann zu Hause zu sein, was wären seine Ideen damit es euch allen zusammen gut geht?

Ich freu mich, wieder von Dir zu lesen. #liebdrueck
Liebe Grüße Ulli

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Schade das du da ich abgemeldet hast. Ich gebe meine Vorrednerinnen recht. Befristet, heiśt nicht Übernahme. Wenn in den letzten Jahren ständig ein Kinderwunsch war, ich denke mal, dass das Alter in den Moment keine Rolle spielte, würde ich nicht abtreiben. Anders wäre, wenn der Wunsch komplett abgeschlossen ist. Die Entscheidung müsst ihr selber treffen.

Alles Gute🌹

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Hallo,
könnte Dein Partner nicht nach 2 Monaten die Elternzeit übernehmen und Du engagierst Dich im Job? Macht ja vielleicht mehr Sinn, wenn Du a) total motiviert bist und b) deutlich mehr verdienen kannst als er.
Liebe Grüße, tatzel #klee

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Hallo, nein, das kann er sich überhaupt nicht vorstellen. Arbeiten ist sehr wichtig für ihn.

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Ach wie schade......das hätte zumindest für den „sachlichen“ Teil eine Lösung sein können. Der emotionale ist schon schwer genug.
Wenn Du den Job nicht in Aussicht hättest - wären Deine Gefühle gegenüber der Schwangerschaft ähnlich ambivalent? Oder könntest Du Dich dann evtl. eher freuen?
Ich hatte mal einen Abbruch, bin also etwas im Thema.
#blume

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