Ist es fair?

Ich habe den Eindruck dass es große Unterschiede in der Bewertung gibt wenn eine Frau oder ein Mann sich für oder gegen eine Schwangerschaft positioniert.
Sagt eine Frau dass sie nicht abtreiben kann da es sie psychisch kaputt machen würde und sie den Mann dann nicht mehr lieben könnte und die Beziehung zu Ende ist, wenn sie es ihm zu liebe macht, dann ist das ok und wird positiv bewertet.
Sie schützt sich selbst und ist pro Kind.
Wenn Sie sagt, sie will das Kind nicht weil sie es einfach nicht will, aus dem Gefühl heraus, emotional überfordert zu sein, wird das auch akzeptiert.
Sagt ein Mann, er kann das nicht, ist überfordert , kann halt aber nicht abtreiben, und kümmert sich dann später nicht ums Kind, ist das überhaupt nicht akzeptabel..Aber er setzt doch auch nur seine Grenze fest.
Ein Mann der mit Trennung droht, ok, das ist völlig indiskutabel. Erpressung geht natürlich nicht.
Aber wenn er sagt, ich kann das nicht, und dann wirklich geht, ohne emitionale Erpressung und Drama, wird ihm das als Mangel an Liebe zur Frau vorgeworfen.
Ich habe es erlebt wie ich unterstützt wurde bei der Entscheidung für einen Abbruch und auch bei der Entscheidung für das Kind.
Mein jeweiliger Partner bekam nur Zuspruch als ich gegen seinen Wunsch angetrieben habe.
Mein Partner bekam, als ich gegen seinen Willen das Kind bekam, nur Unverständnis von den gleichen Leuten.
Ich finde das nicht in Ordnung.
Wo kann ein Mann denn hin und auf ein offenes Ohr hoffen wenn er sagt, ich bekomme ein Kind vorgesetzt was ich nicht wollte?
Und auch die Aussagen die er bekam während der Schwangerschaft.
Ob er sich denn nun endlich freue, und mich auch unterstützen würde?
Das fand ich total unmöglich, wo er doch klar gesagt hat er will das Kind nicht.
Auch nach der Geburt war er sehr verhalten und ich habe ohne Vorwürfe akzeptiert als er auszog.
Die Trennung war unausweichlich.
Mir war das klar, mein Umfeld war entsetzt.
Warum ist das so ?
Mein Ex tut mir richtig leid dass er mit seinen Gefühlen nur auf Ablehnung stößt.

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Ja, so ist es leider. Man dreht es sich immer so hin wie es passt. In einem anderen Forum ging's darum, dass die Frau ihr 5 Wochen altes Baby allein lässt, um sich mit Freundinnen zu treffen. Da sind dann Mutter und Vater plötzlich wieder gleichgestellt. Aber wenn es um das Thema Abtreibung geht, hat die Frau das Sagen, da es ja ihr Körper ist, ihre Entscheidung. Ich versteh dich schon und bin deiner Meinung, Frauen können es entscheiden aber sie und das Umfeld müssen dann damit leben und akzeptieren, wie der Mann drauf reagiert.

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Schon wieder?
Ich denke beim letzten Thread wurde zu diesem Thema schon alles gesagt... oder nicht?

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Ich finde das sehr unpassend, was du hier unterstellst. Es sind nun mal die Frauen, die jede Entscheidung ausführen müssen, egal was der Mann dazu sagt. Das sind nun mal die naturgemäßen Unterschiede zwischen Mann und Frau und da gibt es nun mal nicht die gleichen Rechte. Jeder hat nur das Recht für seine eigene Verhütung zu sorgen. Klar hat der Mann auch das Recht zu sagen, ich kann das nicht und sich dann trennen. Aber bedenke bitte, wie Frauen heutzutage immer noch in der Gesellschaft gesehen werden, wenn sie abtreiben. Die allgemeine und gesellschaftliche Haltung spürt die Frau, selbst wenn keiner im näheren Umfeld davon weiß. Der Mann wird dafür nach wie vor nicht verurteilt, er ist ja auch nicht der aktive Part bei der Unterbrechungen.
Ich finde diese Grundsatzdiskussion, die du bereits ein zweites Mal hier eröffnest unsensibel. Frauen hier (inklusive mir) haben/hatten schon genug mit der Entscheidung zu kämpfen. Mein Mann genauso. Ich glaube auch nicht, dass mein Mann mich wegen dieser Entscheidung verlassen wird, da er einfach weiß, daß er 50% mit zu dieser Situation beigetragen hat.
Ich hoffe, der Threat wird geschlossen, ich finde, er wiegen nur gegeneinander auf.

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Ich seh's genau so. Daher verstehe ich jeden Mann, der klar sagte, er will das Kind nicht und sich dementsprechend davon distanziert.

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Hallo,
ich bin der Meinung, das passt schon so... Es gibt an der Sache nämlich einen großen Unterschied.... Die Frau muss die/ den Schwangerschaft/ Abbruch aushalten.
Für den Mann ist das alles nur "Theorie".. letzendlich ist es nämlich ihr Körper/Phsyche die mit der Entscheidung richtig leben muss.
Und, nachher lässt sich Frau überreden, zu welcher Entscheidung auch immer und wird dann doch sitzten gelassen... Genau so. Im Freundeskreis erlebt... Er wollte "unbedingt" das Kind , sie nicht... Tja, hat ihm zu liebe nicht abgetrieben und im 7 Monat, viel ihm dann ein "ach, das ist mir zu viel Verantwortung" und hat sie Sitzen lassen... Das hängt ihr bis heute nach und sie hadert damit...
Vin daher, ja es ist Fair, dass der Mann nicht das selbe Recht an der Stelle hat.

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"Vin daher, ja es ist Fair, dass der Mann nicht das selbe Recht an der Stelle hat."

Darum ging es der TE meiner Ansicht nach gar nicht. Für mich ist sonnenklar, dass ein Mann in Bezug auf die Entscheidung für oder gegen einen Abbruch kein bindendes Mitspracherecht haben kann / darf, da nur die Frau von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett betroffen ist.

Davon abgesehen darf ein Mann, der sich mit einer von ihm ungewollten Schwangerschaft konfrontiert sieht, natürlich ganz klar seinen Standpunkt sagen. Wenn dieser Standpunkt der ist, dass er kein Kind will und sich auch nicht mit einem Kind anfreunden kann, muss die Frau das erst einmal so hinnehmen. Für die Entscheidungsfindung was mit der ungewollten Schwangerschaft zu tun ist und wie ggf. ein Leben mit diesem organisiert werden muss, ist so ein Statement ja ungeheuer wichtig.

Da unser Rechtsystem eine "rechtliche" Nicht-Annahme eines geborenen Kindes (ich hoffe, es ist klar, was ich meine) durch den Vater nicht vorsieht, muss er seiner Mindestverantwortung nachkommen und Unterhalt für dieses Kind zahlen. Hierzu kann ein Mann durchaus auch gegen seinen Willen gezwungen werden.

Etwas, dass sich nicht erzwingen lässt, sind Gefühle, Emotionen und Liebe auch nicht (s)einem Kind gegenüber (so sehr es natürlich für jedes Kind zu wünschen wäre, dass es von seinen Eltern akzeptiert und geliebt wird). Druck aus dem sozialen Umfeld in diese Richtung oder gar Vorwürfe sind wahrscheinlich erst Recht kontraproduktiv und wird die ablehnende Haltung wahrscheinlich noch verstärken.

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Die Gesellschaft lehnt diese Haltung der Väter (und auch Mütter) deswegen so sehr ab, weil eine Schwangerschaft zu verhindern gewesen wäre, wenn der Mann unter keinen Umständen die Verantwortung für ein Kind übernehmen will.
Natürlich gibt es Ausnahmen der Manipulation durch die Frau, aber dann trifft die Ablehnung der Gesellschaft ja nun eben nicht zu (sondern eher die Frau, weil sie ja nun mal schindluder mit der Verhütung betrieben hat). Soll heißen, verlässt sich Mann auf Spirale, Pille und Co. und es kommt doch zur Schwangerschaft, sollte er sich überlegen, wie er mit der Verantwortung umgeht. Denn Spirale und Gummi sind nun mal sicherer.

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Ich verurteile Männer nicht, die sich dann von (Ex)Partnerin und ungewolltem Kind distanzieren. Ich verurteile nur die, die sich auch noch vorm Unterhalt drücken. Gewollt oder nicht gewollt, wer nicht Mal für den Lebensunterhalt des Kindes prozentual aufkommen will soll entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit es gar nicht zu einem Kind kommt.

Und die Entscheidung ob ein Kind zur Welt kommt oder ob nicht, obliegt der Frau als Recht auf körperliche Selbstbestimmung.

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Sofern er leistungsfähig ist, sollte der Erzeuger auch zahlen.
Gilt umgekehrt aber genauso.
Ich kenne aus Beruflichen Gründen einige Fälle, wo die Kinder beim Vater leben und die Mütter nicht zahlen ( können oder wollen)
Ein Vater der sich nicht kümmern will, sollte dazu auch nicht gezwungen werden, rechtlich sowieso nicht möglich.
Was hat das Kind davon zu spüren dass der Vater es nicht will?
Das müssen die Mütter dann halt den Kindern erklären.
Meine ganz persönliche Meinung ist, dass ich ein Kind nicht austragen würde wenn der Vater klar äußert dass er das Kind nicht will, insbesondere wenn er klar sagt, dass er überfordert ist.
Ein Kind verdient es von beide Eltern zu haben.

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Ja, immer wieder diese leidige Diskussion "es ist doch das Kind von beiden und deshalb sollten beide bei der Entscheidung für/gegen ein Kind gleich viel zu sagen haben". Fakt ist: Mann und Frau sind nicht gleich und werden es niemals sein was dieses Thema betrifft. Die Frau wird schwanger, die Frau trägt das Kind aus, die Frau hat während der SS ein vielfaches mehr "Kontakt"zum Kind und spürt die Hormoneinflüsse, die Frau durchlebt körperlich die Geburt, die Frau stillt usw. Natürlich sollte der Kindsvater nicht komplett außen vor sein, aber naturgemäß ist es nun mal die Frau die ein Kind bekommt und sich somit für oder gegen das Kind entscheiden kann. Niemand hat das Recht über den Körper eines anderen zu bestimmen - jemanden zu einem Eingriff oder Medikamenteneinnahme oder jemanden zur Hormoneinnahme (Pille o.ä.), bestimmten Verhütungsmethode usw. zu zwingen.

Hatte in der Familie schon mal nen krassen Fall: Paar hatte 2 Kinder und die Familienplanung war eigentlich abgeschlossen. Eine Vasektomie stand im Raum, wurde jedoch vom Mann abgelehnt. Frau wurde dann irgendwann ungeplant schwanger und sollte abtreiben, wollte aber nicht. Die Ehe ging deshalb in die Brüche.
Mit welcher Begründung darf der Mann bei der Familienplanung eine Vasektomie alleine verweigern, die Frau muss bei einer Abtreibung aber dann seine Meinung enorm mit einfließen lassen?

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Jemand der sein eigenes Kind ablehnt wird nie als "sympathisch" und "nett" gelten sondern in der Gesellschaft eher als "kaltherzig" angesehen. Babys werden allgemein als süße Lebewesen angesehen, die von ihren Eltern komplett abhängig und schutzbedürftig sind - wenn ein Elternteil dies dann verweigert, dann stößt das nicht selten auf komplettes Unverständnis und Entsetzen. Man hat Mitleid mit dem Kind, wenn z.B. der Vater von vornherein kein Interesse an dem Kind hat und das Kind "im Stich lässt" oder gar schon die SS ablehnt.

Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass Frauem bei einem Abbruch der SS mehr Verständnis entgegengebracht wird. Im Gegenteil: wenn eine Frau einen Abbruch möchte, dann wird das noch mehr kritisiert wie wenn der Mann sich dafür ausspricht. Da wird die Möglichkeit, dass Frau das Kind einfach nicht bekommen möchte, als völlig irre und egoistisch gesehen und man spekuliert lieber, dass das Kind wohl krank/nicht überlebensfähig ist und die Frau es deshalb nicht austragen möchte, aber halt den wahren Grund nicht nennen möchte.