1 Woche nach Abtreibung

Ich möchte hier zuallererst meine Gedanken teilen und nicht dafür verurteilt werden… ich denke dass es viele Frauen da draußen gibt für welche eine ungeplante Schwangerschaft der größte Albtraum sein kann… so auch für mich!
Fangen wir von vorne an, ich war gerade winemaker 2 Monate mit meinem neuen Partner zusammen als ich positiv testete.. ich wollte immer Mama werden… aber eben nicht jetzt!
Ich hatte eben mein Studium beendet, war arbeitslos, lebte bei meinen Eltern und war mit meinem Partner frisch zusammen. Ich bin 28 Jahre, eigentlich das perfekte Alter um Mama zu werden… könnte man zumindest meinen.
Ab dem positiv, erlebte ich die schlimmste Achterbahnfahrt… von Freude hochjauchzend bis zur unendlichen Traurigkeit.
Ich konnte mein Baby über die ganze Zeit irgendwie nicht annehmen, was mich fertig gemacht hat. Vom Ultraschall zurück in der 5 Woche… man sah die fruchthöhle … 7 Woche, dieses wunderschöne kleine Wesen herführe über einen Puls… unzählige schwangerschaftsapps installiert, Namen herausgeschrieben, im Dachboden der Eltern nach babyklamotten geschaut, Wunschliste bei Amazon angelegt 🥺 trotzdem ließ mich der Gedanke nicht los das ( mein) Baby kriegen zu können… aufgrund der letzten Jahre war ich psychisch nicht in der Lage für ein kleines Wesen Sorge zu tragen… mein Freund war von Anfang an für das kind… als ich mit ihm aber oft darüber gesprochen hatte, was ich für eine Mutter sein will und ich mir es in dieser Situation nicht vorstellen konnte so eine zu sein… plagten mich die Gedanken nach einer abteeibubg.
Ich habe alles für das Wohle des Kindes getan, fohlsäure eingenommen, nicht schwer getragen, mich an die erlaubten Lebensmittel gehalten, nicht geraucht oder Alkohol getrunken. Nach 3 Beratungen entschied ich mich abzutreiben… nach 6 Wochen quälerei, war es ein Lichtblick… vorweg ich habe die Schwangerschaft extrem gemerkt, ich habe alle Symptome gehabt die man haben kann… gesagt getan… mein Partner fuhr mich nach einer Nacht der heulerei in die Klinik… ich dachte mir Augen zu und durch… mein herz sagte mir tu es nicht… mein verstand sagte mir du hast nicht die Ressourcen um eine Kind auf die Welt zu bringen ..von der Narkose aufgewacht… Erleichterung.. doch bereits am Mittag… merkte ich wie die Symptome nachließen… seither bin ich traurig.. mein Baby fehlt mir so sehr! Nun eine Woche später … stelle ich mir fie frage warum??! Warum habe ich diesem kleinen Wesen nicht die Chance gegeben das Leben zu erfahren… ich sage mehrmals am Tag zu mir und meinem Partner … ich vermisse mein Baby! Ich Herzen fühle ich mich wie eine mutter, die ihr Kind verloren hat! Ich möchte an euch appellieren… hört auf euer Herz! Mein Kinderwunsch heute… so stark wie noch nie.

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Hallo

Ich weiß ja nicht, welche psychischen Probleme du in der jüngeren Vergangenheit hattest. Deine Achterbahnfahrt der Gefühle könnte vielleicht darauf deuten. Ich spüre in deinem Post auch eine riesige Hast. Einige Tage so, dann wieder so. Jetzt, eine Woche nach der Abtreibung, wieder so. Deshalb rate ich dir:
- Atme oft tief durch, komm zur Ruhe.
- Geh in Therapie, um deine Gefühle in den Griff zu kriegen. Dein Kind (du wirst bestimmt wieder schwanger) wird es dir danken, daß es eine ausgeglichene Mama hat.
- Versuche immer wieder, dich von der stark emotionalen Ebene auf die rationale herunterzubringen. Nur dann kannst du die wirklich richtigen Entscheidungen treffen. Das ist Arbeit, deshalb siehe Punkt 2.

Ja, du hast hastig und ziemlich unüberlegt gehandelt. Das kannst du dir aber nicht ein Leben lang zum Vorwurf machen. Nimm einfach das Beste daraus heraus für dich. Was hast du daraus gelernt? Wie kannst du solche Situationen künftig vermeiden? Nur darum geht es jetzt.

Und bitte: Versuch jetzt nicht aus emotionalen Gründen, schnell wieder schwanger zu werden. Sonst geht das Karussell wieder los und du bist keinen cm weiter..

Alles Gute bei der Verarbeitung.

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Sie hat nicht unüberlegt und zu hastig reagiert. Wie kommst du darauf ? Niemand weiß, ob es besser geworden wäre.
Dass sie nun wehleidig ist, erscheint mir einfach normal und menschlich.

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Hallo,

es tut mir natürlich leid, dass du dich jetzt so fühlst.

Nach einer durchheulten Nacht zum Eingriff gefahren: naja, das klingt eher nach Kurzschluss-Reaktion als nach wohlüberlegter Entscheidung. Vielleicht wolltest du kurzfristig nur aus allem raus und es erschien dir als rettende Lösung.

Zumal deine Aktionen vorher (sich schwangerschaftskonform verhalten, Namen raussuchen, wegen Baby-Sachen schauen) eher doch zeigen, dass du dich auf das Kind eingestellt hast, und zwar mit recht enormem Aufwand so früh in der Schwangerschaft.

Mit dem aufs Herz hören, gebe ich dir Recht.

Ich habe vor fast 10 Jahren mal abgetrieben, als ich von einem ONS schwanger war. Damals wollte ich kein Kind und schon gar nicht so. Ich war der schnellste Mensch bei der Beratung (kein Herzschlag bis dato erkennbar, bei der Abtreibung selbst sollte es aber schon geschlagen haben) und der schnellste bei der Einnahme der Medikamente. Ich war danach nur froh und erleichtert. Ich habe den Kindsvater auch gar nicht dazu gefragt, ich habe gemacht, was für mich das beste war. 2 Jahre später, bei meinem eigenen Kinderwunsch, fiel es mir dann trotzdem auf die Füße. Nicht so, dass ich da sass und heulte, aber schon als bitterer Beigeschmack. Und ich wusste, ich könnte es für mich einfach nicht mehr. Zuviel "was wäre wenn". Damals war es richtig. Heute ist es eine Episode, auf die ich gern verzichtet hätte. Aber sie hätte mich auch nicht zu dem gebracht, wo ich heute bin. Heute habe ich 3 Kinder und bekomme ein ungeplantes viertes von einer Freundschaft Plus, die sich da raushält. Ja, klingt auch bissel nach Chaos 😂 Aber ja, das vierte gibt es wohl, weil das erste abgetrieben wurde und ich sowas einfach nicht noch mal wollte. Ansonsten hätte ich dem Thema oder Wunsch des aktuellen Kindsvaters ggf. "offener" oder unvoreingenommener gegenübergestanden.

Schreib dem Kind einen Brief, entschuldige dich bei der kleinen Seele (habe ich zumindest gedanklich getan) - mehr kannst du nicht tun. Finde Verständnis für dich selbst, dass die Situation halt einfach so war in dem Moment und du so entschieden hast.
Man muss nicht alle seine Entscheidungen im Nachhinein gut finden, man muss sie nur akzeptieren und lernen, damit zu leben. Wenn man jetzt nicht der lockerflockigste Mensch ist, wird man das immer im Hinterkopf haben, irgendwie. Aber es wird sich halt nicht für immer so wie "frisch passiert" anfühlen.

Alles Gute dir!

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Du wolltest Mutter werden, hast dein Studium fertig, dein Partner stand neben deiner Entscheidung, wollte auch das Kind, bist 28, warum hast du abgetrieben? Verstehe ich nicht ganz. Warst eher unentschlossen, wie alle am Anfang.
Ich war auch 28, frisch zusammen, dann ungeplant ss. Hatte sehr viele Zweifel, weil ich grad 3 Monate nach Deutschland ausgewandert war, arbeitslos war, mein Studium nicht anerkannt war und der Typ ein Griff ins Klo.
Heute ist mein Kind 10, wohnen in meinem Haus, habe eine glückliche Partnerschaft.
Tut mir leid, für deine Fehlentscheidung. Nächstes mal weißt du Bescheid.
Alles Gute dir.

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Ohmann das tut mir sooo leid!! Die in der Klinik hätten das so spontan niemals tun dürfen :(

Aber du hast diese Entscheidung getroffen und du kannst sie nie wieder rückgängig machen. Daher versuche es doch für dich und dein zukünftiges Kind, auch zur Verarbeitung, jetzt erstmal an dir zu arbeiten. Dass du irgendwann sagen kannst, die Gründe, die dazu geführt haben, gibt es nicht mehr. Und dann, wenn alles passt, kannst du ein Baby bekommen und das mit gutem Gefühl. Dass die Umstände auch zu etwas Gutem geführt haben und du diese Umstände dadurch irgendwann besser annehmen kannst, wenn du sagen kannst: "ohne diese Erfahrung wäre ich heute nicht da, wo ich bin."
Alles alles Gute

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Ich schließe mich den anderen nicht an. Ja, vielleicht hättest du mehr Bedenkzeit nutzen können, vielleicht war es aber schlicht auch noch nicht deine Zeit, um ein Baby zu bekommen. Zweifel hat jeder, nicht jeder verfällt in eine Traumwelt nach positiven Test, das ist klar. Jedoch ist es dir nicht leicht gefallen und du hattest ja für dich Gründe und Argumente, das Kind nicht zu bekommen. Du weißt auch nicht, ob es noch besser geworden wäre, oder ob für dich nun eine Schwangerschaft und Baby einfach zu viel gewesen wäre.
Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden und komm erstmal zur Ruhe :)