MUSS DIE KRANKENKASSE ZWINGEND VON ABTREIBUNG ERFAHREN?

Hallo ihr Lieben,
folgendes Szenario.. ich habe mich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Ich bitte euch, vom Abraten abzusehen.. ich habe mich sehr gut mit meiner Entscheidung auseinandergesetzt, daher werde ich auch keinen Antrag auf Kostenübernahme bei der AOK stellen.
Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch steht nächsten Montag an, morgen habe ich noch das Beratungsgespräch für den Beratungsschein.
Daher meine Frage, wird die Krankenkasse trotzdem über den Abbruch informiert?
Da ich ja die Kosten selbst trage & natürlich haben die Mitarbeiter der AOK ja Schweigepflicht, trotzdem komme ich aus der eher ländlichen Gegend wo "jeder jeden kennt" und ich da natürlich schon gewisse Zweifel habe, ob es nicht doch über mehrere Ecken jemand aus meiner Familie erfahren könnte.
Könnt ihr mir hierzu eine Antwort geben?
Vielen lieben Dank!

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Bei einer Krankschreibung schon. Dann müsstest du das vorab mit der Ärztin besprechen dass keine Diagnose drauf stehen soll. Wenn du nicht krank geschrieben wirst, kann ich mir eine Übermittlung nicht vorstellen weil du ja selbst zahlst. Jedoch die Nachkontrolle wird ja von der KK übernommen. Am besten klärst du das mit der Ärztin wie sie das vllt dann formulieren kann. Habe vorhin was dazu geschrieben bei einem ähnlichen Thema. Müsste in der Timeline dann oben angezeift werden.

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Hey,
die AOK oder sonstige Mitarbeiter*innen einer KK haben Schweigepflicht. Klar, geht das auch an die Krankenkasse- ich kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand sich über deinen Abbruch je Gedanken machen wird; geschweige denn über dich reden wird. Du bist nicht die einzige, mit dieser Entscheidung. Das ist deren Job. Gehört eben dazu. Ich hätte an deiner Stelle viel mehr andere Gedanken, als das.

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Ich kann dir dazu nichts sagen, aber ich bin bin in einer richtig verzwickten Situation.
Ich war zur Bestätigung der Schwangerschaft nicht bei meinem Frauenarzt (aus gutem Grund da ich nicht wollte das die Praxis es erfährt - meine Nachbarin arbeitet dort als Hebamme) und habe in der Klinik bei der Anmeldung meine Daten + Name Frauenarzt + Hausarzt angeben müssen. Ich hätte letzte Woche meinen ersten Termin bei meinem Gynäkologen gehabt (seit der Abtreibung) und hatte so ein komisches Gefühl. Habe kurz vor dem Termin noch in der Klinik angerufen um nachzufragen wie es mit der Schweigepflicht aussieht und wollte mich auch nochmal vergewissern das von der Schwangerschaft auch niemand erfahren hat. Tja was soll ich sagen. Die Dame im Sekretariat meinte zu mir: natürlich ging ein Brief mit den Informationen und den Ratschlägen zur Weiterbehandlung an den Frauenarzt und an meinen Hausarzt. 😭😭😭😭 ich möchte nur noch sterben!!! Wirklich! Ich habe niemals etwas unterschrieben das ich so etwas möchte. Sonst wäre ich ja gleich zu meinem Frauenarzt gefahren. Termin natürlich gleich abgesagt und jetzt sitze ich wieder da ohne Frauenarzt.

LG Herzschmerz die einfach keine Kraft mehr hat 😞

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Alle Mitarbeiter haben Schweigepflicht. Wenn deine Nachbarin Hebamme ist, weiss sie evtl gar nichts davon. Ich verstehe leider nicht warum es dich so stresst. Das sind Arztpraxen, deren täglicher Job. Die werden sich da keine Gedanken drum machen.

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Ich wohne wie die TE in einer Kleinstadt wo jeder jeden kennt. Ich schäme mich sehr für diese Tat, möchte auf keinen Fall das jemand davon erfährt. Das wäre sehr sehr schlimm für mich. Möchte nicht das mich mein Arzt darauf anspricht. Ich würde es seelisch nicht verkraften. Ich weiß es nicht… Ich kann mich seitdem nichtmehr in den Spiegel ansehen und leide jeden Tag darunter. Ich gehe seit 3 Monaten in Therapie aber es hilft mir nicht. Ich bin damals in die Klinik weil mich dort keiner kennt und ich wollte das es niemand erfährt. Bin zum Eingriff auch extra 250km weiter weg gefahren. 😞 Ich frage mich wieso das die Klinik ohne meine Einverständnis gemacht hat. Na klar haben alle Schweigepflicht aber ich kenne es selber aus dem Bekanntenkreis das doch geredet wird innerhalb der Familie und im Freundeskreis obwohl man Schweigepflicht hat. Leider! Dann heißt es… WEISST DU WAS? HAST DU GEHÖRT? Aber sage bitte nichts weiter…. 😟

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Aber es geht doch auch um evtl spätere Folgen, die auftreten können? Dein Gyn, sowie die KK sollten das wissen und in der Akte stehen haben. Ich glaube nicht, dass du das ‚verheimlichen‘ kannst und auch nicht solltest, es geht immerhin um deine Gesundheit.

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Hi,
es sind deine Daten und es ist dein Recht dafür zu sorgen, dass die KK es nicht mitbekommt. Es stimmt, dass die Mitarbeiter der KK egtl. nicht nach dir in den Daten sorgen dürfen und es ist relativ unwahrscheinlich, dass Mitarbeiter der KK, es sei denn sie arbeiten als Statistiker dort, mit den Patientendaten überhaupt in Kontakt kommen. Wenn man als Statistiker oder Informatiker bei der KK arbeitet, dann kommt man mit den Daten in Kontakt, es ist aber gestzlich nicht erlaubt nach Personen ohne ihre Zustimmung zu suchen und zu schauen, was die so für Diagnosen hatten. Was ich sagen will: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Leute in deinem Dorf, die bei der KK arbeiten überhaupt von deiner Abtreibung erfahren.
Aber: Um 10000%ig sicher zu sein, kannst du dafür sorgen, dass die KK es nicht erfährt. Hierzu musst du erstens die Kosten selber übernehmen und zweitens, deinem FA sagen, dass du keine Hinweise auf deinen Abbruch in den an die KK übermittelten Daten haben möchtest. Wäre es ok für dich, dass sie wissen dass du schwanger warst? Wenn nicht, solltest du auch hier dem FA Bescheid geben. Falls das nicht möglich ist, weil er keine alternative Möglichkeit sieht bei der KK den Besuch abzurechnen, müsstest du den Frauenarztbesuch zur Kontrolle danach auch aus eigener Tasche bezahlen (als Selbstzahler). Und nochmal: Es ist dein Körper und deine Daten. Niemand ist verpflichtet der KK alles mitzuteilen.

Edit: Sehe gerade, dass der Beitrag eh schon voll alt ist und meine Antwort dadurch irrelevant... Sorry. Hoffe, du konntest deine Situation gut lösen.

Bearbeitet von levon