Ich weiß gerade nicht so richtig, was ich denken soll und wie es weitergeht.
Zunächst zu mir. Ich bin 37 und lebe seit zehn Jahren in einer festen Partnerschaft. Wir haben bereits einen dreieinhalb jährigen Sohn zusammen. Letzte Woche habe ich meine Therapie beziehungsweise meinen Aufenthalt in einer psychiatrischen Tagesklinik begonnen. Ich werde hier wegen Depressionen behandelt und nehme auch Antidepressiva (Sertralin)
Aufgrund einer Verhütungspanne Habe ich heute Nachmittag positiv getestet. Alle vier Tests waren positiv. Tja, und jetzt liege ich hier und kann nicht schlafen.
Mein Partner hat nach dem ersten Schock positiv reagiert und eigentlich haben wir uns auch ein zweites Kind gewünscht Den Kinderwunsch aufgrund meiner aktuellen Situation aber auf Eis gelegt. Ich habe gerade große Angst, wie es weitergehen soll. Ich bin seit Mai krankgeschrieben und bekomme Krankengeld. Mein Mann ist gelernter Erzieher und verdient im Moment aufgrund von verkürzten Stunden auch weniger.
Gerade rasen so viele Fragen durch meinen Kopf. Wie geht es weiter mit meiner Therapie? Wie sage ich es meinem Arbeitgeber? Kommen wir Finanziell zurecht?
Ich würde mich über ein bisschen Zuspruch oder sogar Erfahrungsberichte freuen.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Ungeplant Schwanger & in Tagesklinik wg. Depression
Finanziell gibt es zum Glück Unterstützung wie Kindergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Bildung und Teilhabe, aufstockende Leistungen vom. Jobcenter...
Bei Kinderzuschlag kann man online ausrechnen, ob voraussichtlich ein Anspruch besteht ("Kinderzuschlag Rechner") oder zur Sicherheit kann man den Antrag einfach stellen.
Geld für eine Erstausstattung könnt ihr hier beantragen:
https://www.bundesstiftung-mutter-und-kind.de/
Die Caritas oder Profamilia kann euch gut beraten.
Es ist im ersten Moment viel. Mir hat es damals geholfen alle Unterlagen einzuscannen umd übersichtlich in Ordnern im PC anzulegen. Man kann Anträge in der Regel online stellen, das hat es vereinfacht.
Finanziell werdet ihr bestimmt einen Weg finden. 😊
Ich war mal in einer Tagesklinik, als meine Tochter noch klein war. Mir haben Bücher gut geholfen, zB über Achtsamkeit und NLP.
Meine Kleine ist grade aufgewacht, ich schreibe später weiter :).
Leider finde ich grade erst Zeit weiterzuschreiben. 🤍
Also ich war damals noch alleinerziehend mit meiner älteren Tochter (Grundschulalter) und es ging mir mehrere Monate lang nicht gut. In der Tagesklinik fand ich ein paar Ärzte und Patienten sehr nett.
Ich habe auch verschiedene Medikamente bekommen, mir persönlich haben sie nicht geholfen.
Zeitweise habe ich Zuhause später die Tabletten "Seda Plantina" eingenommen, die gibt es bei DM, Müller oder (etwas günstiger) online zu kaufen (Wirkstoff: Passionsblume, Melisse und Baldrian). Die haben mir tatsächlich geholfen, mich wieder etwas unbeschwerter zu fühlen. Wegen deiner Schwangerschaft kannst du vielleicht beim Arzt nachfragen, ob du diese oder ähnliche Tabletten einnehmen könntest. (Und bitte Packungsbeilage beachten, nach der Einnahme darf man ca. 2 Stunden nicht Auto fahren.)
Ansonsten kann nachweislich Tee mit Lavendel helfen, Lavendel-Duftsäckchen oder ein natürlicher Rosen-Duft. (Wegen Schadstoffen in Tee und Teebeuteln am besten Bio-Tee verwenden, beispielsweise "Lavendel & Zitronenverbene" von DM. Und am besten ohne Fenchel, da Schwangeren/Stillenden und Kindern mittlerweile davon abgeraten wird.)
Ich hoffe, meine Antwort ist nicht zu lange... Falls vielleicht hilfreich, kann ich sehr gerne noch einige Tipps aus Büchern schreiben, die mir damals sehr geholfen haben und mir auch heute noch helfen? 🤍
Rückblickend kann ich sagen, dass ich aus dieser etwas schwierigen Zeit vieles lernen konnte. Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht 🦋!
Viele liebe Grüße!
Hallo, jetzt kam ein ganzer Strauß von Zuspruch und Erfahrungsberichten zusammen. Hast du dir über’s Wochenende das eine oder andere daraus nehmen können? Dein Mann hat sich nach dem ersten Schock gefangen und hat dann positiv reagiert. Ihr habt euch ein zweites Kind gewünscht und er nimmt es so, wie es ist und ist auch zuversichtlich, dass ihr es miteinander schafft 💖
Du bist jetzt gut zwei Wochen in der Tagesklinik, richtig... damit bist du im Grunde ganz passend an der richtigen Stelle, wo du erzählen und drüber reden kannst, wie es dir mit der ungeplanten Schwangerschaft geht. Was tut dir in der Klinik gut? Was spricht dich an?
Nimm‘ alles in Anspruch, was dir irgendwie wohl tut und weiterhilft. Das ist jetzt deine Zeit 🤗
Du hast dir Zuspruch und Erfahrungsberichte gewünscht. Wie geht es dir mit den Antworten hier? Bekommst du so was auch in der Klinik? Vielleicht hast du die eine oder andere Frage schon lösen können.
Wie läuft es mit eurem Sohn, während du in der Klinik bist? Ist er in der Kita während dein Partner arbeitet? Oder arbeitet er kürzer oder gibt es eine Omi?
Wär spannend, wie es dir jetzt geht. Es war ja in der Nacht nach dem Test am nachmittag. Da hast du wahrscheinlich nicht schlafen können. Versteh´ ich ....
Hi! Vielen Dank für deine liebe Nachfrage. Im Moment geht es mir gut damit, ich kann es noch immer kaum fassen, langsam kommt aber auch Freude auf.
Ich habe es am Montag direkt in der Klinik angesprochen und wurde gut aufgefangen. Keiner hat mir das Gefühl gegeben, dass das jetzt völlig unverantwortlich ist. Ich kann meine Ängste mit Pflegepersonal, Ärzten und meinen lieben MitpatientInnen besprechen.
Das Gespräch mit meiner Bezugstherapeutin hat mir dabei am meisten geholfen. Sie hat mich nochmal darauf hingewiesen, dass meine psychischen Probleme ja auch bereits beim ersten Kind da waren und ich es trotzdem geschafft habe, mich auf liebevolle, zugewandte und respektvolle Art und Weise um mein Kind zu kümmern und meine Handlungen und Probleme hinterfrage und mir im Zweifelsfall Hilfe suche. Zudem lebe ich seit 10 Jahren in einer stabilen Partnerschaft, das heißt ich trage die Verantwortung auch nicht alleine.
Mein Partner ist Erzieher in dem Kindergarten, in den auch mein Sohn geht. Er nimmt ihn also morgens mit und holt ihn auch direkt ab. Auch da haben wir Glück dass die Kollegen so verständnisvoll sind und das so ermöglichen. Dadurch ist unser Kind etwa 1,5 h länger als üblich in der Kita, kann aber nachmittags zu seinem Papa in die Gruppe wechseln wenn er es möchte.
Wir versuchen jetzt so gut es geht Vorkehrungen zu treffen um uns ein Netzwerk aufzubauen, sollte es mir während Schwangerschaft oder nach Entbindung schlechter gehen. Einen Therapeuten der mich nach der Klinik betreut habe ich bereits.
Vielen Dank für deine Antwort!
Das klingt ja alles wirklich sehr gut überlegt und an alles gedacht.
Die Bedingungen sind wirklich gut bzw. du konntest sie mit Hilfe in der Klinik überhaupt als Ressource erkennen (so ähnlich würden sie es vielleicht dort sagen).
Manchmal ist einem nicht bewusst, was alles schon vorhanden ist.
Dass dein Mann als Erzieher arbeitet und euer Sohn zu ihm in die Gruppe kann - das ist ja dann schon ein bisschen "daheim".
Dass sogar bis nach der Geburt vorgesorgt ist - ganz ganz gut!
Ich wünsche dir noch eine sehr stärkende Zeit in der Klinik, wo du immer sicherer wirst und dir deinen Alltag immer mehr zutraust. So eine Zeit kann enorm viel bringen, wenn die Menschen um einen passen und eine ansprechen und motivieren können. Ja, wenn es einfach passt. Und so scheint es zu sein.
Alles alles Gute für dich!
Wenn die Freude überraschend kommt, ist sie am schönsten, würde ich sagen. ☀️