Hilfe ich brauch dringend euren Rat

Ich muss das jetzt einfach loswerden und weiß keine andere Möglichkeit, also hoffe ich, dass ich das hier tun und um Rat fragen kann.

Vor einem Jahr sagte man mir, dass ich aufgrund eines Tumors nicht schwanger werden könne. Dies war zwar zuerst ein Schock für mich, aber ich akzeptierte es. Der Tumor ist mittlerweile in Behandlung, aber auch die extreme Schieflage meiner Gebärmutter soll es unglaublich schwer machen, schwanger zu werden. Ich hab mich damit abgefunden. Nun habe ich meine Pille in der ersten Einnahmewoche vergessen und erst Tage später gemerkt, nachdem ich schon etliche Male danach mit meinem Freund geschlafen habe. Dann kamen plötzlich die Anzeichen: Übelkeit, Zwischenblutungen, empfindliche Brüste etc. Ich traue mich einfach keinen Test zu machen... Ich habe solche Angst, dass es positiv ausfallen könnte. Ich bin zu jung für ein Baby und habe noch keinen festen Job, ich hab mit meinem Freund drüber gesprochen, dem es genau gleich geht, allerdings würde er im Ernstfall das Kind gern behalten und meinte, dass wir das schon schaffen würden... Ich bin mir da aber nicht so sicher. Ich möchte uns erst eine Existenz aufbauen, damit wir unserem Kind etwas bieten können und nicht nur am Hungertuch nagen müssen.. Ich möchte mein Studium beenden und Karriere machen, hab aber auf der anderen Seite auch verdammt große Angst damit meine vielleicht einzige Chance auf Nachwuchs zu vernichten. Dazu kommt, dass ich aus einer religiös christlichen Familie stamme, und Angst habe ihnen zu beichten, dass ich eine Abtreibung in Erwägung ziehe. Der religiöse Aspekt liegt auch mir sehr im Magen. Zu guter letzt nehme ich starke Medikamente, die die Schwangerschaft und die Kindesentwicklung stark gefährden würden, Kurz: Es ist einfach ein verdammt schlechter Zeitpunkt. Ich brauche euren Rat und Meinungen, bitte bitte sagt mir wie ihr das seht. Ich hätte nie damit gerechnet überhaupt jemals in solch einer Situation zu sein und ich bin komplett überfordert...

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Hallo,

ich glaube nicht, dass dir hier wirklich jemand helfen kann, diese schwierigen Fragen zu beantworten.
Durch deine Erkrankungen solltest du das alles am Besten mit deinem Arzt besprechen.
Ich wünsche dir alles Gute und gute Besserung 🍀

Liebe Grüße

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Puh, da lastet wirklich eine Menge auf Deinen Schultern gerade... Aber Du wirst um einen Test nicht herum kommen. Vielleicht ist er ja doch negativ und die Symptome kommen vom Hormonentzug, was durchaus möglich ist! Und wenn er positiv ist, solltest Du mit Deinen Ärzten sprechen, wie die Chancen für das Kind stehen. Eine Bekannte von mir hätte im Fall einer Schwangerschaft diese beenden sollen, da ihre Medikamente das Kind so schwer geschädigt hätten, dass es nicht lebensfähig gewesen wäre. In einem solchen Fall wäre wohl auch Dein Gewissen entlastet, wenn es medizinisch begründet ist...
Tja, und wenn der Test positiv ist und die Ärzte grünes Licht geben, dann geh in Dich. Du sagst, Du seist sehr christlich religiös, Gott hat kein falsches Timing ;) er gibt Dir nur so viel auf, wie Du tragen kannst! Alles Gute!

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"Zu guter letzt nehme ich starke Medikamente, die die Schwangerschaft und die Kindesentwicklung stark gefährden würden,"

Da solltest du genau hinschauen/nachfragen, was stark gefährden bedeutet.

Eine solche Formulierung ist im Pharma-/Medizinersprech bereits dann nicht unüblich, wenn ein 1 zu 10 oder 1 zu 20 Risiko für Schäden besteht; was aber dann immer noch Chance von 90 bis 95% auf gesundes Kind bedeuten würde; was ja nicht schlecht wäre.

Aber eventuell ist auch stark gefährden im umgangssprachlichen Sinne gemeint, also dass meinetwegen ein 50% Risiko auf Schäden besteht.

Aber wie das bei deinen Medikamenten der Fall ist, weiß hier natürlich keiner; du solltest im Ernstfall nur genau nachbohren, was ein Arzt meint, wenn er sagt, das Kind sei stark gefährdet; nicht dass du wegen einem 5% Risiko, dass du als 50% Risiko missverstehst, abtreibst.

Was spricht dagegen, mit deinem Freund darüber zu sprechen, statt mit anonymen Leuten übers Internet? Und dann halt einen Test zu machen?

Dein Freund weiß ja eher wie es dir gesundheitlich geht; und seine Aussage, dass ihr das schaffen würdet, spricht ja erstmal dafür, dass er auch für dich da sein will.

"Dazu kommt, dass ich aus einer religiös christlichen Familie stamme, und Angst habe ihnen zu beichten, dass ich eine Abtreibung in Erwägung ziehe."

Dann beschränke dich eben in deiner Wortwahl - wenn du ihnen es erzählen solltest - darauf zu sagen, wie sehr dich die Angst umtreibt, ob das Kind auch gesund ist, wegen deiner Medikamente; dann können sie sich den Rest selbst denken, ohne dass du es sagen musst.

"wir unserem Kind etwas bieten können und nicht nur am Hungertuch nagen müssen.."

Ihr könntet ihm doch was bieten, nämlich ein "wir"; das ist so ziemlich das wichtigste.

Abgesehen davon hast du doch eine Familie, die dich motiviert unterstützen würde, wenn du dich gegen die Abtreibung entscheidet. Auch das kann man indirekt andeuten; dass du dich für das Kind entscheiden kannst, weil du ja weißt, dass du wenigstens auf ihre emotionale Unterstützung zählen kannst.

"hab aber auf der anderen Seite auch verdammt große Angst damit meine vielleicht einzige Chance auf Nachwuchs zu vernichten."

Für die Zukunft kann man schwer Prognosen machen; aber ein Kind was bereits existiert, ist keine Prognose.

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Also erstmal rate ich dir einen Test zu machen. Und wenn er positiv ist heißt es ab zum Arzt wegen der Medikamente.
Und dann: religiös hin oder her, sorry aber ein Kind das du dein Leben lang begleiten wirst ist ein anderes Thema als 'Taufe ja oder nein'. Außerdem muss deine Familie doch überhaupt nichts von einem Abbruch erfahren! Geht immerhin keinen was an.
Für ein Kind musst auch DU bereit sein, nicht nur dein Freund. Dass er dich unterstützen will ist löblich und dass er sich freuen würde ebenso. Aber ein Kind ist nicht nur süß und duftend. Ein Kind bedeutet harte Arbeit, Verzicht, Kosten. Das muss euch beiden schon auch bewusst sein. Keine Frage, ein Kind gibt so unaussprechlich viel zurück. Sein Wert ist unbezahlbar wenn ich das so formulieren darf. Aber man muss halt auch bereit dafür sein das eigene Leben komplett umzukrempeln. Die Frage ist also nicht nur ob du KANNST sondern ob du WILLST. Außerdem bist letzten Endes du diejenige die die Hauptlast trägt. Dein Bauch wird wachsen, dein Körper wird sich verändern, du wirst entbinden, du wirst stillen (eventuell), du wirst die meisten Abstriche machen. Dein Freund kann genausogut das Handtuch werfen und er ist fein raus. Und dann sitzt du da. Also wahrscheinlich werden mich die realitätsfremden Mamis die alles durch die blume sehen wollen jetzt steinigen, aber so läuft das Leben nun einmal. Die Frau trägt die Hauptlast und deswegen solltest du liebe TE dir ganz genau überlegen was du willst, was du kannst, was du erwartest.
Ich finde das Thema ungeplante Kinder ist so eine Sache. Es ist die eine Sache wenn man sagt Ok, lass uns auf die Verhütung verzichten und sehen was passiert. Aber wenn dann ein Kind genau genommen ungewollt entsteht schaut das alles anders aus. Mein Sohn war ein ungewollter Unfall wenn ich so sagen darf. Und ich liebe ihn wie jede andere Mutter ihr Kind liebt. Also es steht gar nicht zur Diskussion wie glücklich und dankbar ich für ihn bin. Aber dennoch würde ich niemals wieder eine ungewollte Schwangerschaft austragen.

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"Dein Freund kann genausogut das Handtuch werfen und er ist fein raus. Und dann sitzt du da. Also wahrscheinlich werden mich die realitätsfremden Mamis die alles durch die blume sehen wollen jetzt steinigen, aber so läuft das Leben nun einmal."

Da die Fragestellerin selbst die christliche Religion zitiert hat, darf ich vorsorglich mal hinsichtlich "steinigen" ein angebliches Zitat bringen:

"Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein."

Abgesehen davon hast du natürlich recht, dass es dem Freund momentan relativ leicht wäre, abzuhauen.

Insofern der Freund und dessen Familie ebenfalls christlich religiös sind, wäre deshalb heiraten angesagt; denn dann hat die Religion neben der Wirkung eines schlechten Gewissens hinsichtlich Abtreibung auch noch die Wirkung eines schlechten Gewissens beim Freund bzw. dann Mann hinsichtlich Frau und Kind sitzen lassen.

Das ist zwar keine Garantie, aber 70% der Ehen halten, mit leicht höherer Tendenz bei Ehe mit religiösem sozialen Umfeld.

Das könnte also das von dir zurecht angesprochene Risiko vermindern.

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Da merkt man immer wieder, wenn es einer bei der Religion schleifen lässt; laut den meisten Übersetzungen heißt es natürlich:
"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie."

wobei nie ignoriert werden sollte, dass das endet mit:

"Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!"

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Fühl Dich gedrückt. Ich glaube daran, dass Gottes Wege verschlungen sind. Du wirst zu gegebener Zeit die Kraft haben, deine Entscheidung anzunehmen. Ich möchte Dir raten, nicht vor der Realität zu fliehen. Kläre ab, was Sache ist und wie gegebenenfalls mit Deinen Medikamenten zu verfahren ist. Wenn Du Klarheit hast, nimm die Situation an und mach das für Dich Beste daraus.

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Wegen der Medikamente würde ich testen und mit dem Arzt darüber reden.
Je früher du es weißt, desto früher könnt ihr handeln. Medikamente, Kind schützen usw.

Vielleicht ist es auch keine Schwangerschaft sondern sind Nebenwirkungen von Medikamenten. Auch das würde ich klären lassen.

Vertragen sich deine Medikamente mit der Pille?
Wie sieht es mit möglichen Wechselwirkungen aus?

Übelkeit, Zwischenblutungen etc. können viele Ursachen haben. Bei einer Freundin kamen diese, wenn sie einmal die Pille vergessen hatte. Darauf hat ihr Körper sehr schnell reagiert. Bei einer anderen hatte es gesundheitliche Ursachen.
Auch schlecht eingestellte Medikamente können das auslösen. Bzw. müssen manche Medikamente ja neu eingestellt werden.

Wurdest du bei deinen Medikamenten gut aufgeklärt?
Meine Eltern durften z.B. keinen Grapefruitsaft trinken und nichts mit Johanniskraut nehmen und noch mal zwei andere natürliche Sachen. Eben weil diese Wirkungen auf ihre Medikamente hatten und deren Wirkung durcheinander brachte. Zusätzlich noch Nebenwirkungen hervorrufen konnten.

Meine Mutter hätte die Pille in späteren Jahren nicht mehr nehmen dürfen, weil sich diese mit ihren Medikamenten krätschte. Auch wenn sie nicht mehr schwanger werden konnte zu dem Zeitpunkt, hatte ihr Arzt ihr das gesagt.