Wie rede ich meiner Freundin die Idee vom Hund aus?

Ich habe eine Freundin, die ich sehr gerne hab, die aber leider so einige (psychische) Probleme mit sich rumschleppt.
Sie läuft schon seit Jahren zum Psychiater, weil sie Probleme mit Dingen aus ihrer Vergangenheit hat und klammert sich immer sehr an ihre jeweiligen Lebenspartner, um von diesen Liebe und Halt zu bekommen.
Wie das ausgeht, kann man sich ja denken.
Sie ist jetzt Ende 30 und die letzte Beziehung gerade vor ein paar Wochen nach 1,5 Jahren mal wieder gescheitert.
Immer mal wieder hat sie in den "männerlosen" Phasen davon gesprochen, sich einen Hund anzuschaffen. Ich habe das nicht so wirklich ernst genommen, es ist auch wieder verflogen.
Jetzt ist das Thema aber wieder super akut. Sie scheint sich dadurch "Gesellschaft" kaufen zu wollen, weil sie sich so einsam fühlt. Alle um sie herum haben, Partner, Kinder etc.

Grundsätzlich hätte ich ja gar nichts dagegen, bin ja selber Hundebesitzer, aber sie geht Vollzeit arbeiten und kann den Hund nicht mitnehmen. Sie meint, es reicht, wenn sie mittags für 1 Std. nach Hause kommt, mit dem Hund rausgeht und das wars dann. Ich sehe das komplett anders!

Aber sie hat sich jetzt total verrannt in diese Kiste und sämtliche Argumente fruchten nicht. Ihr ist auch bewusst, dass ihr kein Tierschutzverein einen Hund gibt ("Idioten, als ob der Hund es nicht besser bei mir hätte, als im Zwinger"), so dass sie wohl einen von irgendeinem Privatvermehrer kaufen will #klatsch, denn für einen "richtigen" Züchter fehlt das Geld.

Ist da noch argumentativ was zu retten? Hat einer 'ne Idee?
Hab ihr schon knallhart gesagt, dass das in meinen Augen purer Egoismus ist, was sie da betreibt. Interessiert sie nicht...

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Huhu,

bei "uns" war da mit Argumenten nichts mehr zu retten.

Meine Stieftochter und ihr damaliger Lebensgefährte wollten ja uuuuuuunbedingt einen Hund. Hunde sind ja sooooooo schön.

Beide gingen Vollzeit arbeiten, mit etwas Glück schafften sie es ab und zu ihre Schichten unterschiedlich zu legen, aber im Schnitt war der Hund 8 Stunden am Tag entweder ganz allein oder bei "Freunden".

Der Tierschutz hat ihnen natürlich keinen Hund gegeben und ja als ich dann mal dezent nachfragte ob sie nicht meine diese Leute hätten genug Ahnung und vielleicht sogar Recht, da bekam auch ich zu hören "ne die sind ja nur doof, die gönnen einem das nicht"
Als würden die Tierschutzleute das machen um sie persönlich zu ärgern.

Sie ist dann zu einem Bauerhof wo es Welpen gab...die hatten es da ja sooooo gut, eine ganze Box für sich alleine im Stall hatte die Mutter mit den Welpen *nick* und oh wunder die Welpen waren ja auch schon 7 Wochen alt..Welpen muß man mit 6 oder 7 Wochen abgeben, sonst sind sie zu lange bei der Mutter, ach und jaaa es es völlig normal das 7 Wochen alte Welpen völlig verwurmt und verfloht sind...das ist IMMER so *nick*.

Ich hätte ausflippen können...aber das hätte dem armen Hund ja auch nicht mehr geholfen.

Jetzt, 3 Jahre später, haben die beiden sich getrennt und die Kleine wird jetzt abwechselnd 8 Stunden allein gelassen oder von einem zum anderen geschoben.

Du hast vollkommen Recht...es ist purer, elender, böser Egoismus und diesen Leuten ich sch***egal was aus den Hunden wird.

lg

Andrea

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Ja, hier ist es wohl auch so.

Für echte Argumente ist sie nicht zu haben. Sie meint, ob denn nur Arbeitslose und Hausfrauen dann Hunde haben dürften...
Und Tierschützer sind auch alle doof mit ihren "übersteigerten" Standards. #augen

Und dann soll es natürlich unbedingt ein junger Hund (1-2 Jahre sein), so dass sie auch ein ziemliches langes Hundeleben hat, das sie dem Tier versauen kann. Klasse.

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Im Grunde genommen hast Du Recht, aber...

Auch wenn ein Hund 8 Stunden am Tag allein ist, geht die Welt nicht unter. Gibt weltweit Hunde, denen geht es wesentlich schlechter.

Und einem Hund kann es trotz Trennung,sehr gut gehen. Meine Erfahrungen.

Immerhin haben sie ihn behalten und er hat seine Bezugspersonen alle beide noch.

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Ich halte davon auch nichts. Hunde gehören für mich nicht eingesperrt in eine Wohnung.

Aber wären zwei Katzen vielleicht eine Alternative? Eine Katze allein in einer Wohnung halte ich nicht für optimal, aber zwei sind vielleicht machbar? Jedenfalls sind Katzen gute "Therapeuten".

Und mal ehrlich: ist es nicht immer, was auch immer für Gründe dahinter stecken, purer Egoismus, wenn man sich ein Tier zulegt, gerade wenn man allein ist?

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Katze(n) will sie nicht. Hatte ich auch schon vorgeschlagen, fände ich viel passender. Sie will ein "Hundi".
Ich halte für jemanden, der alleine ist, einen Hund, auch bei guten Bedingungen, schon für eine ziemliche Belastung und habe Respekt vor jedem, der das gestemmt bekommt.
Wenn mein Mann mal ein paar Tage beruflich unterwegs ist, habe ich schon ziemlich zu kämpfen mit Job, Kind und 3 Std. Gassi gehen am Tag, es haut aber hin. Auf Dauer wäre mir das, auch ohne Kind, zuviel.

So paßt es sonst super bei uns. Ich arbeite von zuhause aus. Der Hund ist immer höchstens mal 2-3 Std. alleine und das auch nicht jeden Tag. Wir haben Haus mit Garten. Meine Freundin wohnt in der Stadt, Mietwohnung ohne Aufzug (3. oder 4 OG). Puuhhh...

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Hallo,

"Ich halte für jemanden, der alleine ist, einen Hund, auch bei guten Bedingungen, schon für eine ziemliche Belastung und habe Respekt vor jedem, der das gestemmt bekommt."

Ich habe mehrere Beispiele in unserer Ortschaft, wo alleinstehende Menschen mit Hund dies prima hinbekommen. Weil der Hund meist an 1. Stelle steht und nicht Kinder etc...

Meine Nachbarin beispielsweise ist verwitwet und teilzeit-berufstätig, Kind schon lange aus dem Haus, für sie ist ihr Boomer ihr ein und alles. Der Hund bekommt in meinen Augen die Aufmerksamkeit, die jeder Hund bekommen sollte.
Und ja: sie hat ihn sich aus rein egoistischen Motiven angeschafft. Weil ihr Mann vor 10 Jahren starb, war sie plötzlich Knall auf Fall allein, leider hat sich ihr Sohn sich nicht wirklich um sie gekümmert (lag wohl auch an der Schwiegertochter bzw. am Verhältnis mit dieser). Da hat sie sich entschlossen, sich einen Hund anzuschaffen, damit sie nicht völlig durchdreht. Dies wurde ihr auch von ihrem damaligen Therapeuten empfohlen.
Ich kann nur sagen, die beiden sind ein Herz und eine Seele.

Nici

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Ich hab einer guten Bekannten schon mit dem Tierschutz gedroht, das wirkte!

LG

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;-)

Das dachte ich eben auch!

Ich verstehe das nicht!
Als ich noch gezüchtet hab, hab ich mir sehr sorgfältig die Leute ausgesucht.
Es ist richtig, das nicht nur Hausfrauen und nicht arbeitende Menschen Hunde halten sollten.... ABER acht Stunden sind def. zu viel für ein "Rudeltier", das doch sehr gerne Gesellschaft hat.

LG

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Du züchtest nicht mehr?

LG

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und ne katze oder so geht nicht?

Tiere wirken ja therapeutisch. Gerade ein Hund würde einen geregelten Tagesablauf und damit Stabilität im Alltag erzwingen.
Allerdings kann das arg nach hinten los gehen und das tier könnte zum reinen Teddybären degradiert werden... #kratz
Selbstverständlich ist ihr Hund purer Egoismus. Sie möchte sich besser fühlen #augen Mein GOTT was für ein egoistisches Biest!!! #augen

Und deine Hundehaltung ist nicht vom positiven Gefühl geprägt, welches du empfindest, wenn du deinen Hund knuddelst???

Gibts da keine Möglichkeit so ne Art "Babysitter" für den Mittag zu organisieren? Wie machen denn das andere vollzeitarbeitende?? Wenn ich mir vorstelle alle Leute in unserem Ort (so ziemlich jedes 2. Haus), die einen Hund besitzen, arbeiten nicht vollzeit #kratz Die müssen ja einen unglaublichen Stundenlohn haben, dass die alle halbzeit arbeiten dürfen... #kratz

Ich denke, dass es die falsche herangehensweise ist ihr den hundewunsch auszureden. wie du schon bemerkt hast hat sie "sich total verrannt".
Kann man irgendwo mal nen Hund ausborgen? von bekannten oder so?
Einer der die Wohnung zerlegt, oder das Haus zusammenkläfft, wenn er den ganzen Tag allein ist #schein
Einfach eine Möglichkeit um die Argumente, die sie vorbringt auch mal zu testen?
Vielleicht kommen sie und der Hund doch klar?

Ne Freundin von mir geht auch 8-12 Stdt pro Tag arbeiten. Der Hund "wohnt" tagsüber in ihrem Auto (Schattenplatz ist selbstverständlich) und sie geht in freien Minuten mit ihm spazieren.
Gehört natürlich ne ruhige, genügsame Rasse dazu... (Mehr dazu von den Hundebesitzern..)

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Huhu,

natürlich ist es Egoismus.... aber keiner sagt das dieser Egoismus falsch ist, oder?

Aber so lesen es die meisten Menschen, da kommt ein Wort das sie selber negativ konditioniert haben und schon wird aus einem schlichten Satz ein negatives Urteil.

Ich z.B. bin mit meinem beiden Farbmäusen und meinem Hund sehr wohl egoistisch.
Ich halte Tiere weil ICH das möchte...nicht weil die Tiere mich darum gebeten haben.

Lebe ich aber diesen, in meinen Augen durchaus positiven, Egoismus dann darf dieser nicht so weit gehen das ich dabei das Wohl der Tiere aus den Augen verlieren.


Ich kenne im übrigen kaum Familien in denen beide Elternteile Vollzeit arbeiten gehen und die Hunde halten, meist ist einer von beiden doch nur Teilzeit unterwegs.
Oder aber die Schichten liegen so aneinander vorbei das die Hunde dennoch nicht mehr als 4 Stunden täglich alleine sind, oder in einem weiteren Fall sind die Kinder alle schon so groß das sie sich gut um die beiden Hunde kümmern können. Dadurch sind die Hunde dort auch nur etwas mehr als 4 Stunden am Tag alleine.

Ruhige, genügsame Rassen.. .ich würde nicht unterschreiben das es sowas ( bezogen aufs Alleinsein) tatsächlich gibt.


lg

Andrea

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Zitat african_woman; 19.08.11 - 10:46
"Hab ihr schon knallhart gesagt, dass das in meinen Augen purer Egoismus ist, was sie da betreibt."

wer konnotiert hier negativ???

Zitat dominiksmami; 20.08.11 - 15:03
"Ich kenne im übrigen kaum Familien in denen beide Elternteile Vollzeit arbeiten gehen und die Hunde halten, meist ist einer von beiden doch nur Teilzeit unterwegs.
Oder aber die Schichten liegen so aneinander vorbei das die Hunde dennoch nicht mehr als 4 Stunden täglich alleine sind,"

du bist aus den Niederlanden. Das gilt nicht. :-p ;-)

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Weiss nicht, auf wen ich antworten soll, aber Leute, bitte klärt mich auf. Egal ob Ihr dafür seid oder dagegen, dass der Hund mind. 8 Std. alleine ist. Der muss doch evtl. auch mal Pipi? Wenn er dann in die Wohnung macht? Was ist dann? Bekommt er einen auf n´Deckel oder? #klatsch Ich finde, wenn man sich einen Hund anschafft, muss es doch wenigstens gegeben sein, dass er nach 4-5 Std. pischen oder kacken gehen kann, oder was???

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Ganz ehrlich, wenn sie mittags ne Stunde heim kann und ihn zumindest Pipi machen lassen kann, dann sehe ich kein Problem darin - WENN sie sich dann vor der Arbeit und nach der Arbeit intensiv mit dem Hund beschäftigt!