Hase knabbert an Gitter

Ich habe zwei Kaninchen. Männchen ist kastriert und Weibchen. Haben eine zweistock Käfig. Seit ein paar Tagen knabbert das Weibchen am Käfig. Was kann das sein? Zahnschmerzen? Hat jemand eine Idee.

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Vermutlich Langeweile und zu wenig Platz. Super Infos zur Haltung von Kaninchen findest du bei www.diebrain.de.

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Hi,

Dem Kaninchen ist wahrscheinlich langweilig. Im Zoohandel gibt es Gitterelemente mit denen du ihnen ein schönes Gehege bauen kannst. Dazu dann noch eine Buddelkiste, frische Zweige, einige Stunden Freilauf in der Wohnung und anderes Beschäftigungsmaterial.

Beispiel:

http://www.diebrain.de/k-gehegesonja.html

LG

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Zuwenig Platz und Langeweile.
Diese 2 stöckige Käfige sind nicht besonders gut und hübsch sind sie auch nicht.

Für wenig Geld kann man sehr tolle Gehege bauen, die große genug sind und auch noch ein Blickfang.

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Hi,

ich schließe mich den anderen an: bau ein Gehege (wenn mögl. mind. 4 Quadratmeter) und lies dich auf www.diebrain.de mal gründlich ein.

Du wirst viel mehr Freude an deinen Tieren haben, wenn du ihnen ein Gehege baust, sie zu beobachten macht wirklich Spaß.

LG juju

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Hi,

kann nur das Gleiche sagen. Viel zu wenig Platz. Ob Doppelstock oder nicht, Käfig bleibt Käfig. Kein Tier ist gerne in einen Käfig eingesperrt. Gerade Kaninchen werden verhaltensgestört, wenn sie nicht genügend beschäftig und ausgelastet sind. Für Kaninchen zählt nur die Bodenfläche, sie haben nichts davon, wenn die Fläche auf Stockwerke verteilt ist.

Schau mal auch hier: http://www.kaninchentreff.de/

gleich die Bilder auf der ersten Seite.

Zitat:
Kaninchen haben einen so großen Bewegungsdrang wie Katzen.
Bewegungsmangel kann zu Verhaltensauffälligkeiten wie Gitterknabbern, Aggressionen sowie Krankheiten des Magen-Darmsystems führen.

Für eine artgerechte Haltung ist es unerlässlich, daß die Tiere rund um die Uhr viel Platz in einem großen arttypisch angelegten Gehege haben, damit sie durch ausreichende Bewegung und aktiver Teilnahme an ihrer Umgebung - mit Hoppeln, Haken schlagen, Nagen, Graben - ausgelastet und somit ausgeglichen sind. Am besten realisiserbar ist das in einem Außengehege (mind. 6 qm für 2 Tiere) mit Schutzhütte. Gibt es dafür keine Möglichkeit, muß man den Kaninchen Drinnen das Beste bieten, was eben möglich ist. Kaninchenzimmer einrichten, oder wenigstens einen Teilbereich eines Zimmers als Kaninchenecke einzäunen. Dazu Häuschen, Spieltunnel und ganz wichtig gerade für Weibchen: Eine Buddelkiste mit Sand oder Erde. Häsinnen haben einen großen Grabdrang, denn sie legen in der Natur die Höhlen und Gänge eines Baues an.

Schaue Dir mal das natürliche Verhalten von Kaninchen an, denn das gibt die Haltung vor. Hier mal noch die 8 Grundbedürfnisse von Kaninchen (nach Ruth Morgenegg):

1. Sozialkontakt mit Artgenossen = Nie Einzelhaltung!
2. Bewegung und Ausweichmöglichkeiten = großer Lebensraum
3. Nagen = natürl. Nagematerialien zur Verfügung stellen, z.B. Zweige
4. Graben = Grabmöglichkeit zur Verfügung stellen, z.B. Buddelkiste m. Sand
5. Sich verstecken = Unterschlüpfe, Röhren anbieten
6. Überblick behalten = Erhöhungen schaffen
7. Abwechslung bieten = neue Gegenstände ins Gehege stellen z.B. Kartons,
Futter verstecken
8. Ruhepausen = Rücksichtnahme

LGs

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Sie dürfen in der Küche hoppeln aber auch nur ein paar stunden. Ich habe kein platz für ein gehege. Soll ich sie jetzt etwa ins Tierheim bringen nur weil ich kein Zimmer für die Tiere habe? Dort haben sie es bestimmt besser.

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"Soll ich sie jetzt etwa ins Tierheim bringen nur weil ich kein Zimmer für die Tiere habe? Dort haben sie es bestimmt besser. "

Ich höre da etwas Ironie raus, kann das sein? ;-)

Wenn ich Dir ne ehrliche Antwort geben soll: JA!
Im Tierheim (jedenfalls, in denen die ich kenne) haben sie mehr Platz, sogar schöne große Außengehege und werden auch nur an Leute mit Gehegen vermittelt.

Schade, daß Du Dich nicht vor der Anschaffung mehr über die Tiere informiert hast. Kaninchen sind leider keine Käfigtiere und für Leute mit Platzproblemen wirklich nicht geeignet. Eine Küche als Auslauf (?) hat nur wenige qm und wie Du schreibst, sitzen sie die meiste Zeit des Tages im Käfig. Wenn Du wirklich so wenig Platz hast, nicht mal einen Teil eines Zimmers als Gehege machen kannst und sie auch nicht für die meiste Tageszeit in der ganzen Wohnung laufen lassen kannst, kann ich Dir nur ans Herz legen, die beiden den Tieren zuliebe abzugeben. Ich weiß, daß das hart klingt, aber das Wohl der Tiere sollte immer vor dem eigenen Ego stehen.

Suche ein neues geräumiges Zuhause für die zwei bei kaninchenerfahrenen Leuten.

Im Kaninchentreff.de und auf anderen Kaninchen-Vermittlungsseiten kannst Du versuchen sie unterzubringen. Wenn das nicht klappt, wende Dich an Euer TH oder an die Kaninchenhilfe.com.

Wenn Du nichts unternimmst, wird das Knabbern weitergehen, bzw es wird immer schwerer es dem Tier auch bei optimaler Haltung wieder abzugewöhnen.

Ein Auszug aus einer Seite über Verhaltensstörungen bei Kaninchen:

Gitterknabbern heißt übersetzt: "Mir ist langweilig und ich bin unzufrieden bzw. ich möchte hier raus". Das Gitternagen schadet den Zähnen und je nach Gitter kann es beim Verschlucken von Beschichtungen gesundheitsschädlich sein. Zudem ist es für den Halter nervig und laut.

Die Ursache für das Gitternagen ist oft eine viel zu beengte Haltung in handelsüblichen Käfigen, die das Kaninchen nicht nur langweilt, sondern zu vielfältigen Verhaltensstörungen wie zb. dem "Gitternagen" führt. Auch ein großer Käfig ist nicht als Unterbringung geeignet, siehe: Wie viel Platz brauchen Kaninchen? Viele Kaninchenhalter wurden im Zoohandel oder in schlechten Ratgebern falsch über die Haltung von Kaninchen informiert und wundern sich deshalb, dass ihr Kaninchen trotz des "großen Käfigs" am Gitter nagt. Auch kleine Gehege sind nicht für jedes Tier artgerecht, so kann es auch vorkommen, dass beispielsweise ein Kaninchen im 4m-Gehege am Gitter nagt. Solche kleinen Gehege sind immer eine Kompromiss-Lösung die nicht für alle Kaninchen akzeptabel ist. In so einem Fall sollte das Gehege vergrößert, oder das Kaninchen vermittelt werden.
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Der dritte Punkt sind Umweltreize. Kaninchen brauchen diese um genug Abwechslung im Alltag zu haben. Bei Außenhaltung sind diese gegeben (Laubfall, Schnee, Wind, Vogelgezwitscher, Katzen...), bei Innenhaltung müssen die Kaninchen dort untergebracht werden, wo sich das Familienleben abspielt. Sie sollten nicht separat in einem stillen Raum abgestellt werden.
Es ist möglich, dass trotz des größeren Geheges, Umweltreizen und des neuen Artgenossen, das Gitternagen immer noch auftritt. Je länger das Kaninchen zuvor am Gitter genagt hat, desto länger braucht es auch, bis dieses Verhalten sich legt. Bei Kaninchen die jahrelang schlecht gehalten werden, kann das Verhalten unter Umständen so "eingebrannt" sein, dass es lange dauert bis sich das Verhalten nur minimal reduziert. Abhilfe kann man im Extremfall mit einem Gehege schaffen, das kein erreichbares Gitter hat, das erreicht man indem man im unteren Bereich mit Plexiglas verkleidet oder enges Volierengitter verwendet, das keine Angriffsfläche für die Zähne bietet.

LGs