Hund einschläfern, Kind mitnehmen?

Ich stehe vor einer schweren Entscheidung. Wir müssen heute einen unserer Hunde einschläfern lassen. Der Krebs hat sie besiegt. Nun stellt sich die Frage, ob ich meine Tochter, 3 Jahre, mitnehme, oder nicht. Da wir auf dem Land aufwachsen hat sie ein recht natürliches Verhältnis zum Tot. Wir haben zusammen schon einige Vögel und einen Hasen begraben, die wir versucht haben aufzupäppeln. Ich würde ihr gern zeigen, dass der Tot schmerzfrei eintritt, weiß aber nicht, ob ich ihr damit vielleicht zu viel zumute. Was würdet ihr machen?

2

Nein, nicht mtnehmen.
Es gibt Erfahrungen, die sollten Kinder nicht zu früh machen.
Es ist ausreichend, wenn du ihr versicherst, dass es schmerzfrei ist.
Sie wird dir glauben.
Aber du weißt nicht, wie sie in ihrem Erleben den Gang zum Tierarzt verarbeiten wird.
"Mama hat den Hund zu totmachen weggebracht" oder ähnlich.

Ich würde ihr auch nicht sagen, dass er getötet wird, sondern dass die Krankheit ihn getötet hat. Wie du gesagt hast, der Krebs war es. Und die Tierärztin gibt dem Hund was gegen die Schmerzen, was anderes ist einschläfern ja nicht.

#klee

1

Oje, mein Großer war auch in dem Alter als unser Hund euthanasiert werden musste.

Ich habe ihn damals mitnehmen müssen - aber er hat erst nach ein paar Tagen verstanden, was geschehen ist.

Wenn du jemanden hast, der auf deine Tochter aufpassen kann hat es aber auch wenig Sinn sie mitzunehmen. Das ist für dich ja wahrscheinlich auch keine einfache Situation.

Die Tiere müssen erst einmal eine Spritze bekommen. Das ist nicht dramatisch, aber nicht jedes Tier lässt das ruhig zu und viele Kinder haben ohnehin Angst vor Spritzen. Damit demonstrierst du nicht unbedingt, dass der Tod schmerzfrei eintritt - es kann auch passieren, dass deine Kleine vermehrt Angst vor Spritzen bekommt.

8

Deine Wortwahl ist "unter aller Sau"!

12

?????

Meinst du das Wort "euthanasiert"? Das benutzen auch Tierärzte.

weitere Kommentare laden
3

Nein! Nicht weil das Thema Tod von einem Kind ferngehalten werden sollte, da bin ich ganz bei dir. Ich finde allerdings, das man ein Tier in seinen letzten Minuten etwas Ruhe gönnen sollte, was mit einen 3jährigem Kind einfach nicht machbar ist. Außerdem weiß ich nicht ob ein Kind in dem Alter den Unterschied zwischen DER Spritze und allgemeinen Spritzen schon begreifen kann, nicht das es am Ende denkt, jeder der eine Spritze bekommt stirbt dann.
Dir ist auch klar, das der Tod zwar schmerzfrei eintritt, aber die Tiere alleine von der Spritze mit Jaulen oder Quieken reagieren können. Das der Eintritt des Toides sich eine Weile hinziehen kann, auch wenn das Tier nichts mehr mitbekommt.
Gönn deinem Hund eine ruhige Atmosphäre für die letzten Minuten. Bedenke auch deine eigene Reaktion, es ist ein himmelweiter Unterschied ob du einen jahrelangen Begleiter oder ein Wildtier ohne Bezug "unter die Erde bringst". Bekommst du es auf die Reihe, Hund und Kind in dieser Situation zu begleiten?

4

Hi,

nein, nicht mitnehmen. In dem Alter überforderst Du Dein Kind meiner Meinung nach.

Unser Sohn war 2010, als "sein" Pancho eingeschläfert werden musste, gut 7,5 Jahre alt und bei uns Zuhause dabei. Genauso ein 3/4 Jahr später bei unserer Sandy. Ihm konnten wir aber bereits erklären, was passiert und Fabian hat sich entschieden, dabei zu sein.

Vorher hätte er das sicher nicht verkraftet und auch wir leben auf dem Land. Er weiß schon sehr lange, was der Tod bedeutet - durch unsere Meeris & Kaninchen (bei deren Euthanasie er aber nicht dabei war!) und auch dadurch, dass wir alle angeln und die Fische eben auch schlachten müssen.

Gruß
Kim

5

Ich danke Euch für Eure Antworten. Damit habt Ihr mir die Entscheidung abgenommen. Ich werde sie dann Abschied nehmen lassen, wenn alles vorüber ist, denn nein, sonderlich gefasst werde ich sicherlich nicht sein, wenn Mausi die Spritze bekommt. Bei unserer anderen Hündin vor zwei Jahren habe ich geglaubt durchdrehen zu müssen, als sie in meinen Armen zusammengesackt ist.

6

Hi,

manchma frage ich mich, warum manche User so #kratz " unsensibel" sind.

Einem 3 jährigen Kind zum Einschläfern des Hundes mitnehmen.....alleine schon dieser Gedanke#gruebel

Wenn ein Tier des natürlichen Todes stirbt ist es halt so.....oder würdest Du Dein Kind mitnehmen, wenn Hühner, Schweine...geschlachtet werden? Ist auf dem Land auch etwas natürliches. Ich habes miterlebt und ich muss sagen......es war nicht schön, damals nach heute bei der Erinnerung.

Arztbesuche sollten auch positiv sein!

lisa

7

Hallo!

Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Meinung 'zu spät' dran bin, aber ich habe mir und meinen Hunden versprochen, daß, wenn der letzte Gang ansteht, er bei uns zu Hause geschehen soll und sie auf dem Sofa in meinem Arm über die Regenbogenbrücke gehen werden.

Vielleicht wäre das eine Alternative für Dich.

Viele Grüße
Trollmama

10

Toll! Haben Sie auch verstanden, was du versprochen hast?

9

Auf keinen Fall, wie kommt man auf so eine Idee?

Je größer der Hund, desto wahrscheinlicher ist, dass er schon bei der Narkose vor dem eigentlichen Einschläfern zuckt, schwer atmet etc., und die Spritze ins Herz ist NICHT schmerzfrei (daher unbedingt drauf achten, dass er tief genug in Narkose liegt um nichts mitzubekommen). Je größer das Tier, desto wahrscheinlicher sind Zuckungen, rasselnde Atemzüge oder gar aufbäumen. Das ist bei einem 20 Kilo Hund schon für erwachsene nur schwer auszuhalten (bei einem pferd ist ein Metzger mit Bolzenschussgerät gleich ratsamer als Einschläfern).

Einschläfern läuft bei Tieren unter 5 Kilo meistens relativ ruhig ab, aber auch da ist das kein Anblick für kleine Kinder. Man kann ein verstorbenes Tier wenn alles vorbei ist gemeinsam im Garten beerdigen, aber doch bitte kein kind beim Sterbevorgang zusehen lassen.

19

Hallo hasipferdi!

Entschuldige, aber ich muss jetzt doch mal (ein bisschen doof) nachfragen.

Ich habe vor zwei Jahren meine Hündin einschläfern lassen müssen. Sie bekam zwei Spritzen, aber keine davon "ins Herz". Ist das normalerweise tatsächlich so?

Viele Grüße,
blackorchid

20

Hallo!

Wenn ein Tier schon fast "drüben" ist über der Regenbogenbrücke, reicht oft schon die Narkose an sich, die wird ja auch höher dosiert gegeben, wenn das Tier nicht mehr aufwachen soll. Da reicht das schon, um das Herz zum Stillstand zu bringen.

Was aber gar nicht geht: bei einem Tier das weder Narkotisiert noch sehr tief sediert ist direkt eine Spritze ins Herz, weil das ein sehr grausamer bewusster Tod ist. Das Tier erlebt da bei vollem Bewusstsein eine Lähmung des Herzens und der Atemmuskulatur, das Gehirn und Bewusstsein sind aber noch mehrere Minuten aktiv.

Es spricht aber nichts dagegen, wenn schon die Narkose reicht, das ist sogar schonender und zeigt, dass man den richtigen zeitpunkt erwischt hat.

weiteren Kommentar laden
11

Hallo,

wir haben letzten Donnerstag unsere Hündin nach 14 Jahren einschläfern lassen müssen.

Wir (mein Mann, meine Tochter 9 und ich) haben gemeinsam mit der Tierärztin die Entscheidung in der Praxis getroffen. Dieser Schritt zeichnete sich schon ein paar Tage vorher ab und wir haben alles besprochen. Ich wollte unbedingt dabei bleiben. Ich war dabei als sie geboren wurde und wollte bis zu letzt bei ihr bleiben. Mein Mann und meine Tochter haben im Wartezimmer gewartet. Die beiden wollten es gerne so.

Für uns als Familie war es gut so, wie es war. Aber das muss jeder selbst entscheiden.
Als meine Tochter 3 war, musste sie mit ansehen, wie mein Pferd plötzlich starb. Zum damaligen Zeitpunkt hat sie das eindeutig überfordert.

LG und alles gute für Euch
Anja