Junghund sehr fixiert auf anderen Hund

Guten Morgen!

Ich brauch mal wieder ein paar Denkanstöße.

Wir haben einen 5 Monate alten Junghund hier der für sein Alter eigentlich sehr gut hört. Eigentlich weil es leider in einer Situation gar nicht klappt. Und zwar wenn eine meiner Hündinnen dabei ist (gleiche Rasse). Er ist wie Dr. Jekyll und Mr. Hide. Ohne diese Hündin hört er super, fremde Menschen, fremde Hunde, Hunde mit denen wir Gassi gehen, alles kein Problem. Er ist immer abrufbar und bereit sich auf mich zu konzentrieren. Nur wenn die Hündin dabei ist dreht er vollkommen hohl. Ich kann ihn nicht oder schwer abrufen, nur schwer anleinen. Er ist total auf sie fixiert. Zu Hause lässt er sie in Ruhe aber draußen ist er da total durch den Wind. Es bessert sich nach einiger Zeit immer aber wirklich toll ist es nicht.

Jetzt meine Frage, wie würdet ihr weiter vorgehen. Mehr alleine Gassi gehen und das festigen oder mehr mit der Hündin gehen und üben? Bin da gerade sehr unschlüssig.

Gruß Farina

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Bei uns ist es ähnlich.

Meine Schwester wohnt in direkter Nachbarschaft - wir teilen uns ein großes Grundstück mit einer Hofeinfahrt. Sie hat einen Schäferhundmischling, der sehr lieb aber auch bellfreudig ist.

Anfangs durften beide Hunde auf dem Grundstück frei rumlaufen oder ich bin auch mal mit Beiden zusammen Gassi gegangen. Das wurde zunehmend schwierig bis hin zu unmöglich, da meine Hündin total am Rad drehte. Spaziergänge zusammen wurden ein Spießrutenlauf - besonders wenn man fremde Hunde traf. Der Stressfaktor war dabei definitiv mein Hund, der Null abrufbereit war, rumpöbelte, an der Leine zog wie ein Geisteskranker und auch sonst ein Benehmen für den Arsch hatte.

Meine Hundetrainerin sagte mir damals, dass die Hündinnen sich zu einer "Mädchengang" zusammengeschlossen hätten und mein Hund den asozialen Schlägertypen vertritt, der gerne mal rumprollt aber eigentlich lieber unscheinbar im Hintergrund bleiben würde. Der Schäferhund toleriert diese Rolle, da er selbst keinen Führungsanspruch erhebt. Beide Hunde sind also vom Typ her ähnlich gestrickt (passiv orientiert, Neigung zur Unsicherheit, keine Dominanz oder Führungsanspruch) gehen aber unterschiedlich damit um.

Der Schäferhund bleibt eher neutral und mein pöbelnder Sonnenschein hängt den Assi raus und macht einen auf dicke Hose obwohl ihr der Angstköddel schon fast aus der Buchse plumpst.

Ende vom Lied war, dass Beide tatsächlich getrennt werden mussten. Gemeinsame Hofgänge gab es nicht mehr. Auch keine gemeinsamen Spaziergänge. Denn es war mir zu gefährlich, dass mein Junghund zu viel Negatives lernt, was ich nur mühsam wieder abtrainieren kann.

Ich würde beide also trennen, zumindest solange bis der Teenager mehr gefestigt ist.

LG

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Danke für die Antwort. Was die Gruppendynamik nicht so alles bewirkt.

Glaub auch ich trenne erst mal bis er gefestigter ist, ist vielleicht auch ein Teenie Problem. Wobei hier nur das Gestalke nervt. Er pöbelt nicht und macht nix schlimmes nur er rennt ihr ständig hinter her und lässt sie nicht aus den Augen. Abrufbar ist er dann nur mit Lieblingspielzeug. Die Hündin ist Gott sei dank die Brävste. Aber selbst wenn ich sie ins Platz lege rennt er um sie herum und lässt sich nur schwer von mir ablenken. Sie ihrerseits interessiert sich nicht für ihn oder nur wenig. Sein Lieblingsspielkumpel ist ein anderer, da ist es aber überhaupt kein Problem mit gemeinsam Gassi gehen.

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Hallo Farina,

ich würde wohl übergangsweise so weit möglich trennen, aber immer wieder kurze Spaziergänge einbauen, bei denen der "Kleine" an der Schleppleine ist, damit er gar nicht erst zum Erfolg kommen kann, um so den Abruf auch bei Anwesenheit Eurer Hündin zu trainieren.

Bei den Übungsspaziergängen wäre es mir wichtig, dass er zwar schon ausgelastet ist, also keine (bzw. nicht mehr so viele...) Hummeln im Hintern hat, aber noch gut ansprechbar und konzentrationsfähig ist.

Viele Grüße, Alex

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Manchmal hilft einem im Forum runter schreiben schon. Glaub der Knackpunkt ist einfach dass ich zu ungeduldig bin. Haben die letzten Tage vermehrt konzentriertes Arbeiten geübt und bei kurzen Spaziergängen mit allen musste er an der Leine bleiben und zwischen drin konzentriert arbeiten. Gestern hat es dann auch beim Laufen mit allen geklappt, er war zwar sehr unter Strom hat aber gut gehört.
Genau wie du schreibst werd ich einfach weiter mehr alleine gehen dann wird sich das schon festigen. Er ist ja noch ein junger Wilder.