Seelenkatze gestorben, wiekomme ich damit klar?

Ich habe in der Nacht von Samstag auf Sonntag meine geliebte Katze yuffie verloren, nach 15 gemeinsamen Jahren. Sie war gesund, ihr ging es gut. Sie ist so besonders für mich, mein Herzen und Seelentier.

Ich bin auf eine Hochzeit eingeladen gewesen 600 km weit weg von zuhause , mein Mann blieb mit den Tieren zuhause. Samstag morgen kam sein Anruf, es sei ein Notfall.

Er hatte das Fenster vergessen zu schließen, es stand auf Kipp.

Yuffie hat nachts versucht dadurch zu kommen und blieb stecken. Er fand sie am nächsten Morgen. Sofort zum Tierarzt, Ultraschall, röntgen, Infusion, Cortison... Ihre Hinterbeine gelähmt, Prognose jedoch gut, da keine inneren verletzungen. Sie sollte über Nacht bleiben. Dann 3 Stunden später der Anruf, wir sollten damit rechnen dass sie die Nacht nicht überleben wird. Ich war auf dem Weg nach Hause, immernoch Stunden entfernt, wir waren Kontaktieren einen anderen Arzt, er teilte uns ebenfalls mit dass alles getan wurde was man konnte, schauen ob sie die Nacht übersteht. Lt Arzt war sie schmerzfrei und mein Mann nahm sie mit nach Hause.

23 Uhr war ich endlich zuhause.

Hielten sie warm mit Wärmkissen, wir versuchten wirklich alles um das sie es schafft. Sie baute immer weiter ab, ich sah sie und mir wurde klar, dass sie es nicht schaffen wird, dass ich bei ihr bleiben kann und sie begleite, bis sie es hinter sich hat. Ich lag bei ihr streichelte sie, war einfach da und schließlich sagte ich ihr dass es okay sei wenn sie geht, dass ich weiß das sie gekämpft hat und dass ich sie immer lieben werde. Und ein paar Minuten später starb sie in meinen Armen, sie hörte einfach auf zu atmen.

Seitdem ist nichts mehr wie es war, ich bin am Ende. Ich weiß nicht wie ich ihren sinnlosen Tod verkraften soll. Wie ich meinen Mann das jemals verzeihen soll.

Ich hasse mich dafür dass ich nicht da war, ich habe immer die Fenster kontrolliert. Ich war nicht da um es zu verhindern und jetzt ist sie tot.

Sie hat versucht sich zu befreien, die krallen abgewetzt bis aufs Blut. Blut an der Wand. Es ist so schlimm, dass hatte sie nicht verdient.

Ich weiß einfach nicht wie ich klar kommen soll. Sie wäre jetzt noch bei mir. Sie hätte sicher noch ein paar Jahre gelebt, ihr ging es gut.

Wie soll ich damit meinen Frieden finden?

1

Mein aufrichtiges Beileid zum Tod deiner Katze. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst - meine absolut pünktliche Freigängerin war heute nicht da, hatte nichts gefressen über Nacht - sonst ist der Napf morgens leer - und ich habe sie schon halb panisch gesucht. Natürlich ist immer ein Risiko da, bei Wohnungskatzen und Freigängern und der Gedanke ist grausam.

Der Tod deiner Katze war ein Unfall. Das passiert so schnell, das Kind fällt runter, die Katze verletzt sich, das Pferd stürzt. Dein Mann hat sofort alles unternommen, um das Leben eurer Katze zu retten. Das geht sicher nicht spurlos an ihm vorbei.

Der Schmerz ist noch ganz überwältigend. Gib' euch Zeit. Nimm' die Trauer auch an, egal was andere sagen. Es war deine Seelenkatze. Mach' eine schöne Beerdigung, vielleicht kannst du ihre Asche bei euch Zuhause behalten. Geh' die schönen Erinnerungen durch. Sprich' mit deinem Mann, ich denke, dass er wissen soll und darf, wie wütend und traurig du bist, aber versuche ihm zu verzeihen. Und gib' dir Zeit die ganzen Trauerphasen durchzumachen.
Es wird immer weh tun, aber der Schmerz wird händelbarer. #herzlich

2

Puh. Ich kann dich verstehen. Ich wäre auch extrem sauer auf meinen Mann. Wir hatten erst vor kurzem ziemlichen Krach weil unser Kater chronisch krank ist und jeden abend eine Tablette bekommen muss (und es ist auch kein Problem ihm die zu geben, er schlucktz die fast freiwillig). Unser Kater ist freigänger und ab späterem Abend meist unterwegs, also bekommt er die Tablette spät nachmittags oder am frühen abend. Und mehrmals schon wenn ich dann mal weg war zu der Zeit hat er sein Medikament dann nicht gehabt weil mein Mann es vergessen hat. Kann ja wohl nicht sein. Ist doch nicht nur mein Tier und meine Aufgabe! Und ich weiß auch nicht wie ich reagieren würde wenn der Zustand des Katers sich deshalb verschechtern würde oder er gar stirbt. Von daher, vollstes Verständnis das du sauer auf deinen Mann bist auch wenn er sicher nicht absichtlich vergessen hat das Fenster zu schließen.
Lass dir Zeit zu trauern, den Tod eines Familienmitglieds kann man nicht einfach ad acta legen. Rede mit deinem Mann, sag ihm ehrlich das du sauer bist auch wenn es keine Absicht war.

Und falls es eine neue Fellnase geben wird irgendwann: Schutzgitter einbauen!

3

Das ist doch etwas anderes. Ihr Mann hat einmal vergessen das Fenster zu schliessen. Deiner ist nicht lernfähig, nimmt die Krankheit der Katze nicht ernst oder ihr Zustand ist ihm schlichtweg egal.

Wenn er nicht in der Lage ist, die Katze medikamentös zu versorgen, würde ich für die Abwesenheit einen Katzensitter organisieren, der es macht. Geld hin oder her. Damit hat er seine Inkompetenz auch gleich vor Augen und die Gesundheit der Katze ist sichergestellt.

4

Katzensitter funktioniert ebenfalls nicht. Haben wir schon versucht als wir mal 2 Tage weg waren. Normal klebt er förmlich an meiner Schwägerin. Aber da hat er sie nicht näher an sich ran gelassen weil er genau wusste das sie ihm die Tablette geben will.
Es ist kein Problem ihm die Tablette zu geben wenn man ihn hat, dann wehrt er sich nicht oder so. Aber wenn er weiß "die will mir die Pille geben" lässt er sich nicht locken, nichtmal mit Wurst oder frischem Fleisch. Desahlb bekommt er die Tablette nicht zu einer festen Zeit sindern eben wenn er gerade greifbar ist. Meistens mache ich das (denn mein Mann kommt erst gegen 18:30 nach Hause, da ist das meistens schon erledigt).
Somit hat er das nicht auf dem Plan und denkt schlichtweg nicht dran wenn ich mal nicht da bin.
Ich habe mir jetzt angewöhnt ihm einen leuchtend pinken Post-it mitten auf den Küchentisch zu pinnen "Kater Pille geben !!!"

5

Mein herzliches Beileid :(

Ob und wie du deinem Mann verzeihen kannst, wird die Zeit zeigen müssen. Ich kann mir vorstellen, dass das eine Weile dauern wird. Wenn überhaupt..
Ich hab mit meinem Kerl etwas ähnliches erlebt. Damals hatten wir drei Katzen. Paula war meine absolute Herzenskatze. Wir hatten eine ganz besondere Bindung zueinander. Sie wusste vor mir, dass unsere Tochter unterwegs ist und hat die nahende Geburt geahnt. Das nur, um zu beschreiben, wie eng ihr Bezug zu mir war. Paula hat noch eine Schwester, Cleo. Und zusätzlich hatten wir noch Lilli zu und geholt. Lilli war eine geborene Freigängerin. Sie ließ sich partout nicht im Haus halten und im Zuge dessen fand auch Cleo gefallen an Freigang. Schweren Herzens hab ich diesen zugelassen. Für ihren Freigang mussten die Katzen aber selbstständig das Gartentor überwinden. Paula hatte nie verstanden, wie man dort hoch klettern kann und blieb daher immer zurück. Ein Umstand, der mir sehr lieb war. Ich hab mir einfach zu sehr Sorgen gemacht, dass ihr draußen etwas passiert oder schlechten Menschen in die Hände fällt. Sie hat schwarzes Fell und viele Menschen haben Angst vor schwarzen Katzen :(... Zuviele tun Katzen deshalb etwas an!
Eines Tages im Februar 2015 beobachtete mein Kerl, dass Paula wieder mal versucht hat, über den Zaun zu kommen. War nicht das erste Mal, bis dahin konnte ich aber verhindern, dass er es ihr zeigte. An diesem Tag dann leider nicht und plötzlich hatte Paula begriffen wie das geht. Von da an ging auch sie ab und zu raus...

Am 28. Februar 2015 ist sie gemeinsam mit ihrer Schwester und Lilli raus gegangen und kam nie wieder zurück... Bis heute nicht. Und ich kann sie Hoffnung bis Heute nicht aufgeben, dass sie irgendwann wieder zurück kommt. Die ersten Wochen waren die Hölle. Unsere Tochter war gerade zwei Monate alt, als das passierte. Mit Säugling, stillend und durch unsere Selbstständigkeit schon wieder arbeitend habe ich nebenbei meine vermisste Paula gesucht. Das gesamte Internet durchsucht , ob Sie irgendwo wieder aufgetaucht ist. Die Tierärzte und Tierheime im Umkreis von 50 km kennen bis heute meinen Namen und ich habe jedem Tasso Mitarbeiter min. zwei mal die Ohren vollgeheult... Ich bin bis heute auf der Suche nach ihr, wenn auch längst nicht mehr so viel und intensiv wie in den ersten Monaten nach ihrem Verschwinden. Es hat sehr lange Zeit gedauert, bis ich meinen Kerl verzeihen konnte und selbst das bis heute nicht vollständig, es kommt noch heute manchmal wieder in mir hoch. Wenn er es ihr nicht gezeigt hätte, wäre sie nie von allein über den Zaun gekommen. Ich wäre vielleicht auch nicht oder nicht so heftig an der postpartalen Depression erkrankt... Ich bin über ihren Verlust bis heute nicht hinweg, weil mir der Abschied fehlt. Ich weiß nicht, was passiert ist und ich weiß, wie wichtig so etwas ist. Denn knapp zwei Jahre später haben wir unsere Lilli verloren. Ein Unfall, es ging sehr sicher schnell. Ein tröstender Gedanke, dass sie es vermutlich nicht mehr gemerkt hat. Ich war damals schwanger mit unserer Kleinsten. Ich habe Lillis Tod halbwegs verarbeitet, aber sie fehlt mir bis heute ich sehr. Da ich aber weiß, was passiert ist, konnte ich damit abschließen. Anders als mit Paulas Verschwinden.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du irgendwann über deinen Verlust hinweg kommst und deinem Mann irgendwann verzeihen kannst. Ganz viel Kraft...