Hund "erlösen"?

Ich habe mehrere Hunde, einer davon ist eine Kangalhündin aus dem Ausland, die ich jetzt circa 3 Jahre lang habe. Ich schätze, sie ist so um die 7 Jahre (vielleicht auch älter)...
Sie war nie ein besonders agiler Hund und hat so ziemlich jede Mittelmeerkrankheit mitgenommen, die man haben kann. Leishmaniose hat sie auch, aber man sieht äußerlich nichts davon, was sie i.A. plagt sich aber wohl eher Gelenke, Rücken, Hüfte etc.

Bis vor ein paar Wochen war sie zwar faul, aber durchaus nochmal willens, mit einem der anderen Hunde 10-15min zu spielen.
Seit einiger Zeit ist das total weg und sie macht auch den Anschein, als hätte sie Schmerzen. Sie hat eine mittelschwere HD. Eine Wasserbandtherapie wurde abgebrochen, weil sie derartig unkooperativ war, dass man nach circa 6-7 Sitzungen entschieden hat, das sein zu lassen. Sie bekommt einiges an Mittelchen zur Unterstütung der Gelenke (Grünlippmuschel, Teufelskralle, Kalzium etc.pp.).

Viele Medikamente kann sich aufgrund der Leishmaniose und anderen Erkrankungen nicht nehmen, ist immer alles sehr schwierig.

Seit mehreren Wochen liegt sie wirklich nur noch herum. Ich nehme sie inzwischen nur noch 2x täglich mit auf Gassi-Runden circa á 20min., für die ich, ohne sie, 10min. brauchen würde. Sie hat darüber hinaus freien Zugang zum Garten, den sie nutzt, um bei schönen Wetter draußen zu liegen. Sie bewegt sich im Haus am Tag vielleicht 100 Meter in Summe. Ansonsten liegt sie nur und nimmt auch wenig teil, an dem, was um sie herum geschieht. Das war schon immer eher so, ist aber noch schlimmer geworden.

Jetzt diskutieren mein Mann und ich inzwischen oft, was wir mit ihr machen sollen, ob das Leben eigentlich noch lebenswert ist für sie etc.
Ich habe schon öfter Hunde einschläfern lassen, aber da waren die Diagnosen / die Entscheidung klarer... hier ist es sehr diffus bzw. schwer für uns zu greifen, wo die Grenze ist.

Den Tierarzt, obwohl wir oft da sind, haben wir damit noch nicht konfrontiert, zumal sie sich, wenn sie dort ist oder allgemein "draußen" auch zusammenreißt bzw. alle Energie des Tages in diesen Momemt legt und dort wie ein halbwegs normaler, wenngleich ruhiger aber doch ansprechbarer Hund erscheint. Sobald sie wieder zuhause ist, gehen sprichwörtlich die Rolläden runter und sie ist "weg".

Was meint ihr?

1

Nimmt sie Schmerz Tabletten ein?
Ich würde das mal probieren.
Unser Alter hat hatte zum Schluss auch Schmerzen und mit den Tabletten hat er wieder (wenn auch nur kurz - 13 Jahre wurde er) Lebensqualität dazugewonnen. Er hat auch wieder mir seinem geliebten Ball gespielt.
Ein Versuch ist es Wert.

2

Zunächst einmal würde ich das Gespräch zum Tierarzt suchen. Ein seriöser Tierarzt nimmt die Sorgen des Besitzer ernst und wägt die medizinischen Gesichtspunkte dagegen ab. Eingeschläfert wird ein Tier aber noch lange nicht.

Letztendlich müsst Ihr als Besitzer diese Entscheidung treffen, da nur Ihr den Hund im Alltag erlebt. Bei Tierarztbesuch steht der Hund unter Adrenalin, da ist das Verhalten nicht aussagekräftig.


Sprecht das mit dem Tierarzt durch. Gemeinsam werdet Ihr dann bestimmt eine Lösung finden.

Alles Gute.

3

Hallo,

Also ich würde auch das Gespräch mit dem Tierarzt suchen und überlegen wie man ihr eventuelle Schmerzen nehmen kann und schauen was dann passiert. Wenn sie eh eine Ruhige ist, kann man da jetzt nicht erwarten das sie Luftsprünge macht. Aber wenn man merkt das es ihr besser geht, dann ist das auch etwas Wert. Sollte sich dann ihr Zustand nicht verbessern, ihr das Gefühl haben, das sie 'leidet' und sie nicht mehr will, dann erlöst sie.

Gruss Sonja

4

Hi du! Also ich würde auch mal das Gespräch mit dem Tierarzt suchen wenn ihr ihm vertraut. Und ihm eben auch die Verhaltensweisen schildern. Vielleicht bringen Schmerztabletten wirklich noch was. Aber ich würde ihm auch sagen das ihr Verhalten in seiner Gegenwart keinesfalls die Realtität widerspiegelt

Ela

5

Tiere kann man erlösen – Menschen leider nicht.

Tiere sind leider sehr gerissen...betütelt man sie, weil sie krank, alt, etc. sind lassen sie es sich sehr gerne gefallen.
Vielleicht ist es deswegen beim Tierarzt anders, weil sie dort von ihm normal behandelt wird?

lg
lisa