5 Monate alter Bully hat „gebissen“ :-(

Ihr Lieben,

Ich habe meine Überschrift in Anführungszeichen gesetzt, da es in einer bestimmten Situation passiert ist und ich Rat brauche, wie ich damit umgehe. Wir haben unsere französische Bulldogge seit sie 9 Wochen alt ist, er ist ein Rüde, heisst Alf. Es passt soweit alles gut, er entwickelt sich prima und ist ein lieber Kerl. Meine Töchter sind 13 und 3,5 Jahre alt und wir haben manchmal das Problem, dass die Kleine zu grob mit ihm umgeht. Ich erkläre ihr das wieder und wieder, aber es ist echt anstrengend. Wir bläuen ihr auch ein, dass sie ihn nicht hoch heben darf, aber leider testet sie immer wieder ihre Grenzen aus, und heute ist es eskaliert.

Nachdem ich ihr heute zum 3. Male gesagt hatte, dass sie den Hund nicht auf die Couch alleine setzen darf, ist mir die Hutschnur gerissen. Ich habe mir die Kleine gepackt, sie unter den Arm geklemmt, und habe ihr gesagt, dass ich sie nun mal für 10 min auf ihr Zimmer bringe. Sie wiederum hat geschrien und um sich getreten. Ich kam dann bis zur Tür, bis ich einen stechenden Schmerz in der Wade verspürte, der Hund hatte mich gebissen. Ich schrie dann auf, drehte mich rum und unser Hund schaute mich sichtlich erschrocken an. Es hat nicht sehr geblutet, ist aber ein deutliches Hämatom. Jetzt ist mir klar, dass ich mich da nicht ganz richtig verhalten habe, nach einer Woche nur drinnen mit den Kindern ohne weitere Kontakte, ausser meinem Mann, ist es mir einfach durchgegangen.

Nur, was heisst das nun für den Hund? Ich habe Angst, dass sowas nochmal passieren könnte, dass er nochmal beisst. Ich bin total traurig, dass das passiert ist. Ich versuche es so zu sehen, dass der Hund meine Tochter beschützen wollte. Aber ich habe jetzt tatsächlich etwas Angst, dass das nochmal passiert. Ich bin nicht sehr hundeerfahren, zwar mit dunden aufgewachsen, aber das ist unser erster eigener hund. Freue mich über Ratschläge oder Meinungen...

Liebe grüsse

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Ich denke, du solltest die Quarantänezeit ganz intensiv nutzen, um dich mit dem natürlichen Verhalten von Hunden auseinander zu setzen. Ein 5 Monate alter Welpe beschützt garantiert niemanden.
Wahrscheinlich sind 2 Varianten: 1. Der Hund hat die turbulente Situation als Spielaufforderung gesehen und stürzte sich ins Geschehen. Oder Variante 2. Der Hund war mit der turbulenten Situation überfordert und hat mit einer Übersprungshandlung reagiert. Für eine genaue Einschätzung müsste man halt die Körpersprache des Hundes gesehen haben.
Für den Fall 1: Du hast aufgeschrien, Hund hat erschrocken abgelassen. Eigentlich perfekt gelaufen. Hund wird daraus lernen, dass er im Spiel zu heftig gezwickt hat. Falls es wieder passiert im Überschwang: laut aufjaulen und Hund ins Körbchen setzen bzw. Spiel beenden. So lernen Hunde Beißhemmung.
Für den Fall 2: Ist der Hund unsicher? Dann musst du lernen viel Ruhe und Sicherheit auszustrahlen, damit Hund jederzeit weiß, auf Frauchen ist Verlass.
Aber ehrlich, bedenke wirklich, dass du einen Welpen vor dir hast und nicht eine gefährliche Bestie. Es ist völlig normal, dass man von einem Welpen mal gezwickt wird und das ist dann noch lange kein Indiz dafür, dass der Hund zum Beißer wird. Besonnenes Reagieren ist jetzt gefragt...

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Hallo, genau so habe ich die geschilderte Situation auch von Ferne beurteilt. Entweder war das Hundekind mit der Situation schreiendes Kind + schimpfende Mutter komplett überfordert =Übersprungshandlung vor Unsicherheit oder er wollte sich ins Spielgetümmel (aus seiner Sicht) stürzen. Die Posterin darf nie vergessen, dass sie noch ein HundeKIND vor sich hat, welches noch lernt. Da die Halterin die Situation überhaupt nicht einschätzen kann sehe ich erhebliche Defizite ihrerseits bei der weiteren Erziehung und rate, einen guten Hundetrainer zu Rate zu ziehen.

LG Nici

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Hallo Nici! Daher habe ich mir hier ja Anregungen geholt, bzw Meinungen, da ich selbst die Situation nicht einschätzen konnte! Ich bin generell nicht abgeneigt, einen Hindetrainer zu Rate zu ziehen, das schrieb ich auch bereits. Im Moment ist es für uns aber schwierig, mein Mann ist Arzt und steht selbst unter Corona Verdacht, wir müssen im Moment ganz andere Dinge organisieren, der zeigt mir einen Vogel wenn ich jetzt Video Konferenzen zu einem Hundetrainer schalte. Ich muss ja auch erstmal einen finden.., aber ja, ich gebe zu, ich bin Hundeanfänger, und war mir dieser Situation definitiv überfordert und werde mir entsprechend Hilfe holen. Danke euch allen für die konstruktiven Ratschläge! Bleibt gesund....

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Hallo!

Das heißt erst Mal gar nichts für den Hund.

Hunde haben keine mystische Beißhemmung, die von jetzt auf gleich für immer kaputt wäre, weil sie einmal gebissen haben.

Du weißt doch, was alles schief gelaufen ist, und das war eine ganze Menge. Alle angespannt, die Nerven ziemlich am Ende, Du hast dein Kind viel zu feste angepackt und ihr ziemlich sicher weh getan, dass das keine pädagogische Glanzleistung war, weißt du bestimmt schon. Die Kleine hat gekreischt als würde sie abgestochen werden und um sich getreten, das hat den Hund total erschreckt und er wusste überhaupt nicht die Situation einzuschätzen und dachte, er muss dazwischen gehen, bevor Du in deiner Wut das Kind umbringst - wahrscheinlich hat es so auf ihn gewirkt, wie wenn ein großer Hund einen kleinen Hund am Genick packt und anfängt zu schütteln.

Und deswegen hat er Dich da gezwickt, wo er eben dran kam. Nicht ernsthaft gebissen, sonst wärst Du viel schlimmer verletzt, sondern er hat sich absichtlich zurückgehalten, um keinen bleibenden Schaden anzurichten, quasi mit wenig Einsatz der Zähne. Deswegen ist es "nur" ein Hämatom.

Trotzdem solltest Du deinen Arzt anrufen, Hundebisse müssen IMMER mit Antibiotika behandelt werden. Die haben nicht wenige Keime im Maul, und das kann schnell eine Blutvergiftung werden. Muss leider sein.

Du weißt aber, das, was passiert ist, war zu großen Teilen Deine Schuld, der Hund dachte nur, er muss unbedingt eingreifen, bevor es Tote gibt.

Ich würde daher empfehlen, einen Hundetrainer zu holen, der mit euch arbeitet, Ihr euch mal gemeinsam um Hundeerziehung kümmert und darum, wie ihr besser mit einem Hund umgehen könnt, offenbar fehlt es ja ein wenig an der Erfahrung. Wenn so eine Situation aber nie wieder passiert, wird auch der Hund nie wieder denken, dass er in höchster Not dazwischen gehen müsste.

Sonst ist der Hund genauso gefährlich wie vorher auch - nur hast Du jetzt eben auch mal gemerkt, dass er ein eigenständiges denkendes Wesen ist, das eben auch eine Rolle in eurer Familie spielt.

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Vielen Dank für deine Antwort, ja so sehe ich es auch und ich gebe mir Mühe, dass solche Situationen nicht mehr passieren. Wir wollten gerne in eine hundeschule, aber auch das ist ja momentan nicht möglich, wir haben es aber fest vor. Es war eine Ausnahmesituation, ich habe / hatte halt nur die Angst, dass das etwas in unserem Hund „ausgelöst“ haben könnte... :-( liebe Grüße

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Ach ja, wegen der Bisswunde, er hat durch die Hose „gebissen“ , mein Mann ist selbst Arzt und hat draufgeschaut, alles gut. Tetanus bin ich geimpft.

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Das willst du sicher nicht hören, aber ich hätte mit kleinem Kind zu Hause und ohne echte Hundeerfahrung keinen Welpen gekauft!
Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und ich würde entweder eine geeignete Person für den Hund suchen und ihn abgeben (auch wenn meine Meinung jetzt einen Shit storm auslöst) oder mich intensiv um professionelle Hilfe bemühen. Glaube allerdings nicht, dass das viel bringt weil euer Kind maßgeblich beteiligt ist und vielleicht einfach noch zu klein dafür ist...

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Hallo! Danke für deinen Beitrag, ich vermute, du hast keine Kinder oder? Hund und kind schließt sich aus? Finde ich nicht. Ja, unsere Tochter ist erst 3 und ja, sie muss Diesbezüglich noch einiges lernen, ich gebe mir aber Mühe, es ihr beizubringen.

Wir werden den Hund jetzt sicher nicht „weggeben“. Mir ist klar, dass diese Situation meine Schuld war, ich habe überreagiert, genauso wie der Hund.

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Doch, ich habe ein Kind und ich bin mit Hunden aufgewachsen. Meine Eltern hatten die Hunde immer im Griff. Bei uns ist es nie zu solch einer Situation gekommen und es waren immer große Hunde. Ich weiß aber dass ich nicht die Kompetenz habe um einen Hund zu erziehen und verzichte deshalb, dem Hund und meinem Kind zuliebe!

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Ganz kurz und knapp: Wenn du wirklich denkst, das ein Welpe(!) deine Tochter beschützt, dann solltet ihr alles daran setzen und einen Trainer organisieren (zZt vielleicht nur draußen oder via skype).
Ist deine Einschätzung richtig (was ich nicht wirklich glaube), dann braucht ihr diesen Trainer für ganz grundsätzliche Dinge im Umgang mit einem Hund.

Desweiteren kann ich wirklich nicht nachvollziehen, was daran so schwer ist, einem 3jährigen Kind alllerdeutlichst klarzumachen, wie mit dem Tier umgegangen wird und was Tabu ist.

Ohne Trainer, für euch (!) wird es aus dem Ruder laufen, dein ganzer Text klingt danach.

Also, anstatt das hier die Leute ihre Glaskugeln rausholen sollen, klemm dich ans Telefon und suche nach einem Trainer!

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In der derzeitigen Lage geht das sicher nicht, aber danke für deinen Tipp. Im Großen und Ganzen Kommen wir klar. Aber ja, ich habe Schwierigkeiten meiner 3,5 jährigen beizubringen, dass wir da ein Tier haben, und kein Stofftier. Kann evtl auch nur jemand verstehen, der selbst Kinder hat 🤷‍♀️ bzw. kleine Kinder hat.

Ich werde mir mal Hilfe in der Hundeschule suchen, wenn sich die derzeitige Lage beruhigt hat, bzw einen hundetrainer.

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Ich lese nur Ausreden.
Eine andere Userin hat dir auch schon geschrieben, das Hundeschule nicht das Richtige ist. Dem schließe ich mich an.

Was geht ganz sicher nicht? Telefonieren? Facetime? Hilfe suchen, bei einem Experten?

Und ja, mein (nicht kindertauglicher) Hund war damals vor dem Kind schon da. Und es hat geklappt, ohne auch nur einen blauen Fleck. Wieso denn nur?

Ich wiederhole mich jetzt: Wenn ein Welpe das Kommando übernimmt (so siehst DU es ja)und ein Familienmitglied beschützt (vor einem anderen Familienmitglied), dann seid ihr auf allen Augen blind oder habt überhaupt keine Ahnung.

Wenn ihr "im Großen und Ganzen" klar kommt, dann ist doch eine Hundeschule eh überflüssig.
Deine Entscheidung, weiter Angst haben, das der "böse" Welpe nocheinmal zwickt oder Hilfe holen.
Mir kann es doch egal sein, leid tut mir nur das Tier. Denn du stempelst ihn gerade selber ab!

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Ich hab die anderen Antworten jetzt nicht gelesen. Ich bin auch kein Hundeprofi. Ich hab eine Hündin seit knapp 10 Jahren, sie war damals 1 Jahr alt, weil ich mir (mit 2 Kleinkindern und ohne Hundeerfahrung) keinen Welpen zugetraut hätte. Wir hatten Glück mit ihr, solche Situationen gab es nie. Aber: Hätte es sie gegeben, hätte ich mir einen guten Hundetrainer gesucht. Das ist wirklich gefährlich. Was ist denn, wenn Deine jüngere Töchter mal was macht, was der Hund nicht gut findet? Und er dann so reagiert? Dann läuft das nicht so glimpflich ab. Der Hund hat einfach nicht die Menschen zu regulieren, das darf nicht passieren. Meine Meinung...