Unser langer Weg zum Hund...

Hallo an alle,
seit einem Jahr denkt unsere Familie intensiv darüber nach, ob nicht ein Hund unser Familienleben bereichern soll. Mit den Kindern (jüngster ist 12) ist inzwischen alles mehrfach besprochen, mein Mann ist auch einverstanden. Es soll ein kleinbleibender Familien - und Begleithund werden. Mein erster Gedanke war es einem Hund aus dem Tierheim eine Chance zu geben. Das habe ich inzwischen schon aufgegeben. In allen unseren umliegenden Tierheimen gibt es leider nur große Problemhunde. Auch einen Hund aus dem Tierschutz zu übernehmen, ist mir ehrlich gesagt zu heikel. Überall, wo ich inzwischen schaue und angemeldet bin, muss man den Hund quasi aufgrund von Bild und Beschreibung "nehmen". Man kann ihn nicht kennenlernen. Dann gibt es noch erwachsene Hunde aus den verschiedenen Portalen wie "ebay Kleinanzeigen" oder "meine Tierwelt". Aber da weiß man ehrlich gesagt noch viel weniger, wer der Vorbesitzer war und was der Hund in seinem bisherigen Leben erlebt hat. Ich bin auch auf zwei "Herrchen" gestoßen, die mich angelogen haben, wie sich im Verlauf des Kontaktes herausgestellt hat. Mein Vertrauen dahingehend ist dahin.
Obwohl ich es vor einem Jahr noch ausgeschlossen hatte, einen Welpen zu holen, hat sich mit der Zeit meine Meinung doch geändert. Ich habe es mir einfach nicht so schwierig vorgestellt, an einen erwachsenen Hund zu kommen. Mir ist auch bewusst, dass die erste Zeit mit einem Welpen kein Zuckerschlecken ist.

Nun habe ich vor 4 Wochen erfahren, dass eine liebe Familie aus unserem Ort Malteserwelpen bekommen hat. Da wir sowohl mit der Rasse Shi tzu, als auch Malteser liebäugeln, wäre das natürlich perfekt. Ich war auch schon bei der Familie zu Besuch, Mama und Welpen sind wohlauf und ich könnte einen Welpen bekommen.
Je mehr ich mich jedoch belese und informiere, desto unsicherer werde ich. Die Familie ist nett, keine Frage, aber es sind keine Züchter, die Elterntiere sind nicht in besonderer Weise untersucht worden. Der Deckrüde wurde über ebay Kleinanzeigen gefunden. Auch da weiß man natürlich nicht, was genetisch weitergegeben wurde. (Aber das weiß man ja andererseits beim Hund vom Tierheim oder Tierschutz ja auch nicht.) Auch vom Wesen der Welpen haben sie eher wenig Ahnung, so wäre das schon ein Überraschungpaket, was man da an Welpe bekommen würde...

Ich bin nun also wieder total verunsichert, ob ich dieses Risiko eingehen soll, oder doch noch warten soll, um einen guten Züchter zu finden?
Ich weiß nicht, ob ich mir inzwischen viel zu viele Gedanken mache oder ob meine Zweifel berechtigt sind. Meinem Jüngsten habe ich Gott sei Dank noch nichts von den Welpen erzählt, deshalb könnte ich da auch ohne Tränen absagen ;-), obwohl ich mich innerlich schon halb darauf eingestellt habe... :-)

Was ist euer Rat?

Viele Grüße

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Es gibt keinen perfekten Hund. Jeder hat seinen Charakter und seine „Makel“, oder Eigenarten. Und auch vom „Profi“- Züchter kann man einen „fehlerhaften“ Hund (angezüchtete Krankheiten, zu kurze Schnauze, zu langer Rücken, Hüftschaden usw.) bekommen. Vieles zeigt sich eventuell erst später.

Mit einem Welpen habt ihr die Chance, selber von Anfang an zu erziehen. Das ist doch schon eine Entscheidung. Mit großen Kindern ist das bestimmt eine gute Idee. Die Welpen wachsen beim Züchter in einer Familie auf, das klingt doch auch gut. Dann sind sie gut sozialisiert. Den Charakter seht ihr bei den Treffen selber. Welche Hund kommt gleich zu euch, wer ist sehr zurückhaltend und/ oder ängstlich? Das seht ihr schon. Dabei in Ruhe alle beobachten, wenn ihr die Gelegenheit dazu bekommt. Und ihr müsst ja nicht gleich einen aussuchen. Lieber 2 -3 mal hinfahren und gucken, sollte unbedingt möglich sein. Es gibt auch liebe auf den ersten Blick ;)

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Hallo
Warum ist dir Tierschutz grundsätzlich zu heikel? Auch da gibt es Hunde über die viel bekannt ist und die einen guten Start hatten. Klar, die Vorfahren kennt man da nicht alle. Aber ansonsten sehe ich da jetzt nicht, wasting das automatisch ein größeres Risiko ist. Auch wenn der Hund von einem preisgekrönten Züchter kommt und ihr eure Sache gut macht, kann der Hund sich anders als gewünscht entwickeln. Das muss einem vor der Anschaffung immer klar sein.
Wir haben seit diesem Jahr wieder einen Hund aus dem Tierschutz. Die Mutter wurde vor der Geburt der Welpen aufgenommen, man betreute sie also von Anfang an und sie wuchs die ersten Monate mit Mutter und Geschwistern auf. Das würden wir immer wieder machen. Es war und ist alles sehr transparent. Es gab vorher viel Kontakt und der ist bis heute da und gewünscht. Bei einer guten Organisation ist das völlig normal. Da wird auch genau geschaut, welcher Hund und welche Familie zusammenpassen. Die Pflegestellen sind auch kein Geheimnis und natürlich kann man den Hund vorher kennenlernen.
Ganz ehrlich, das was du beschreibst klingt alles andere als seriös. So etwas würde ich nicht unterstützen.
Ich kann dir nur empfehlen, dich nochmal schlau zu machen und auch nochmal darüber nachzudenken, was ihr euch so vorstellt.

LG

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Ich würde mich auf mein Bauchgefühl verlassen.
Und ich möchte eine Lanze für den Tierschutz brechen.
Wir haben uns vor etwa anderthalb Jahren in das Bild eines Welpen verliebt, die mittlerweile als wundervolle Hundedame bei uns lebt 😍.
Wir hatten das Glück, dass sie auf einer Pflegestelle in unsere Nähe kam, so dass wir sie vor der Adoption mehrfach sehen konnten.
Das bieten viele Vermittlungen aus dem Ausland an - nimm einfach mal Kontakt auf.
Ich war danach einmal auch bei einem Übergabe-Transport des Vereins dabei, weil wir einen der Hunde für eine Nacht beherbergt haben bis sein neuer Besitzer ihn abholen konnte. Ich war so positiv überrascht, wieviele dieser Hunde freudig auf ihre völlig fremden Besitzer zugegangen sind - obwohl sie mehrere Stunden in einem
Transporter in Boxen saßen und nur nach einem Bild und Beschreibung ausgewählt worden waren. Es muss also kein Nachteil sein, den Hund vorher nicht zu treffen - im Gegenteil ihr bekommt damit ein unsagbar dankbares Tier.

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Hallo aus Erfahrung würde ich dir raten lieber einen größeren Hund zu nehmen. Und zwar einen ohne Jagdinstinkt. Ich weiß nicht wie das bei dem Malteser ist. Ich hatte in 30 Jahren einen Foxterrier, einen colley, und einen Schäferhund. Der Foxterrier hat 17 Jahre gelebt aber er war sehr schwierig(ausreissen, essen vom Tisch klauen, usw.) Trotzdem mochte ich ihn sehr. Der colley war die Liebe selbst und wurde mir leider totgefahren. Mein letzter Hund ( der Schäferhund) war so lieb und gehorsam,und er fehlt mir wahnsinnig.also mein Tipp: lieber größer als kleiner. Gruß

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Ich kann mich dir nur anschließen ! Die großen Hunde sind lieber und treuer und definitiv kinderlieber als die Kleinen.
Natürlich kommt es immer auf die Rasse an, wir haben einen Schäferhundmischling aus dem Kuhstall ohne Papiere ohne alles.

Sie war noch nie krank und ist robust wir hatten bisher keinerlei Tierarztbesuche außer zum Impfen.

Die Jack Russel von meinen Eltern ist weder kinderlieb noch treu, klaut ebenfalls vom Tisch und knurrt wenn er was nicht bekommt.

Shi Tzu und Malteser sind sicherlich überzüchtet und anfälliger als die großen. Ich glaube auch nicht das es wirklich Familienhunde sind und Begleithunde auf gar keinen Fall. 👎🏻

Wünsche dir trotzdem viel Glück bei der Suche.

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Malteser sind wundervolle Familienhunde -zugewandt, gehorsam, freundlich🥰 Sie wurden (wie Shi Tsu und andere Gesellschaftshunde) rein dafür gezüchtet, dem Menschen Freunde zu bereiten und tun dies bei normalem Einsatz (Erziehung, Pflege) zuverlässig.

Mit Terriern wie Jack Russels oder Foxterriern, die als Jagdhunde dazu gezüchtet wurden, mutig voran zu gehen und eigene Entscheidungen zu treffen, lassen sich Malteser absolut nicht vergleichen.

Wir selbst haben zwei große Hunde, aber wenn mir irgendwann die Kraft fehlt, einen Rottweiler o.ä. zu führen, oder der Platz um einen sanften Riesen zu halten, steht ein Malteser ganz oben auf meiner Wunschliste 🤩

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Hi
Also erstmal toll das ihr euch informiert und viele Gedanken macht👍. Ich habe sowohl Hunde vom Züchter als auch vom Tierschutz. Bin selbst Deckrüden Besitzer und öfter Pflegestelle für TS Hunde gewesen.
Zunächst schwarze Schafe gibt es überall und in der aktuellen Corona Zeit, leider noch mehr als vorher. Der illegale Handel blüht gerade ohne Ende und auch die sogenannten eBay Hunde werden gerade zu hauf. Vermehrt und teuer verkauft etc.
Ich bin schon sehr lange Hundebesitzer. Hatte mit Hunden aus seriöser FCI Zucht sowohl Glück als auch Pech. Trotz vieler Erfahrung worauf geachtet werden muss. Und ebenso beim Tierschutz und auch beim Tierheim. Auch von privat hatte ich schon ein Hund ist aber 15 Jahre her und damals boomte der Schwarzmarkt noch nicht so extrem.

Einen Hund aus dem Ausland ohne vorher zu sehen kann ich gerade als Anfänger nur von abraten. Es gibt leider viele orgas die wichtige Informationen nicht über den Hund weitergeben und dann auch plötzlich nicht mehr erreichbar sind. Ebenso ist dieser Transport immer enormer stress, die meisten Hunde kennen nur das shelter oder die Straße, brauchen also erstmal viel Zeit und Ruhe, manche zeigen sich nach eingewöhnung (bis zu 6 Monate) plötzlich ganz anders. Jagdtrieb, Ressourcen etc) manche sind mit Kindern überfordert. Einige Krankheiten kann man ganz sicher erst nach 12 Monaten in Deutschland ausschließlich (leishmaniose z.b)
Geröntgt auf HD, ED, Spondylise werden die wenigsten. Und leichte Auffälligkeiten im Gangbild stellt der Laie nicht fest.
Einige Vereine arbeiten mit Pflegestellen, das wäre eher eine Option.
Auch Züchter gibt es solche und solche. Manche machen nur die Mindestanforderungen an Untersuchungen, nehmen dem günstigen Rüden nebenan zum 2x etc. Aber es gibt auch immer wieder Mal ältere Hunde die aus diversen Gründen (Krankheit, Trennung, Tod etc) zurück gehen zum Züchter und zur Vermittlung wieder stehen. Das wäre eine wie ich für euch finde gute Option. Aufgrund von Corona haben allerdings auch die VDH Züchter zur Zeit eine lange Wartezeit. Ich kann nur empfehlen nützt die Zeit um euch über die Rassen nochmal zu informieren (ich habe übrigens nach zwei mittelgroßen mixen nun sehr große Hunde, alle waren/sind kinderfreundlich bis auf einer, der aber nichts dafür kann aufgrund schwerer Epilepsie und Hirnschädigung und schlechter Prägung).
Kleine Hunde sind in der Tat oftmals wilder, hibbeliger, lauter etc. ) Wie so oft aber ist es eine Sache der Sozialversicherung und Erziehung.