Wunsch nach einem Hund

Ich haben aktuell einen sehr starken Wunsch mir einen Hund anzuschaffen. Ich wünsche es mir schon lange. Bisher war es aus beruflichen Gründen aber einfach nicht möglich. Jetzt werde ich dauerhaft im Homeoffice bleiben und denke daher, es ist der richtige Zeitpunkt. Jedoch möchte ich keinen Welpen, sondern einen Junghund, da ich denke für nen Welpen bräuchte ich dann doch etwas mehr Zeit. Irgendwie denke ich über das ganze Thema aber viel zu viel nach. Ich habe eine kleine Tochter, 2,5 Jahre alt und wir wohnen in einer Wohnung. Der Hund soll daher nicht so groß sein. Ich hab mich mit mehreren Rassen auseinander gesetzt und bin dann bei Beagle, Jack Russel, Pudel, Cocker hängen geblieben. Aber irgendwie scheinen diese auch nicht so richtig mit nem Kleinkind zusammen zu passen. Irgendwie scheint mir das Vertrauen in mir selbst zu fehlen, das ich das wuppen kann. Dabei bin ich eigentlich sonst so gar nicht. Sollte ich das ganze lieber sein lassen? Hab ich mir die falschen Rassen ausgeguckt? Und ist es eigentlich egal, ob Welpe oder Junghund? Würde mich über ein paar Tipps freuen. Vlt hilft es mir endlich mal zu einer Entscheidung zu kommen. Danke euch.

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Welpen sind wie Babys, sie brauchen rund um die Uhr jemanden, der sich um sie kümmert. Auch nachts. Ca. alle 1,5 bis zwei Stunden muss ein Welpe nach draußen zum lösen, zusätzlich nach dem Fressen und Spielen. Ich war mit meinem Welpen drei Wochen daheim (Urlaub), danach mein Mann nochmal drei Wochen, er hatte ebenfalls Urlaub. Wir sind nach der Zeit echt auf dem Zahnfleisch gegangen.
Gleichzeitig muss sofort die Erziehung anlaufen, an der ich obwohl sehr hundeerfahren, wirklich manchmal verzweifelt bin. Mit einem 2,5 Jahre alten Kind und noch dazu alleinerziehend würde ich mir das auf keinen Fall antun. Der Hund braucht jede Menge Ressourcen, die du mit einem so kleinen Kind nicht hast. Ich würde also eher nach einem (halbwegs) erzogenen Junghund oder einem erwachsenen Hund schauen.

Zu deinen Hunderassen: Jack Russell, Beagle und Cocker sind alles Jagdhunde. Sind dir deren Disposition, die rassespezifische Auslastung, die sie auf jeden Fall brauchen und die angezüchteten Verhaltensweisen bewusst? Ich habe selbst einen Jagdhund, da ich Jägerin bin und habe bisher nur zwei Jagdhunde in Nicht-Jäger-Hand kennengelernt, die ihre Hunde zumindest halbwegs im Griff haben. Die meisten Jagdhunde in Familienhand werden nicht ihrer Rasse entsprechend ausgelastet und das Zusammenleben mit ihnen macht dadurch nur bedingt Spaß. Klar, die Hunde sind nach einer gewissen Zeit einfach total gelangweilt und frustriert.

Pudel wiederum sind wirklich tolle und unterschätzte Familienhunde, die auch für eine Familie mit kleineren Kindern geeignet sind.

Informiere dich doch mal bei deinem örtlichen Tierschutz oder suche mal nach Pudel in Not, da gibt es bestimmt eine Organisation, die eventuell einen geeigneten Hund für dich hat. Über so eine Orga habe ich vor vielen Jahren meinen absoluten Seelenhund bekommen, damals zwei Jahre alt mit Handicap (Epilepsie). Dieser Hund was ein Traum und ich würde diesen Weg wieder gehen, wenn es um einen reinen Familienhund geht.

Viel Erfolg!

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Nachtrag: bitte bedenke, dass ein Hund gut und gerne 15 Jahre alt wird. Du arbeitest jetzt im Home Office, was machst du mit dem Hund, wenn du das mal nicht mehr kannst aus welchen Gründen auch immer?
Was machst du mit dem Hund wenn du mal krank bist oder dein Kind? Der Hund muss trotzdem raus zum Gassi gehen, egal wie es dir oder deinem Kind geht. Hast du jemanden, der auf dein Kind aufpasst während du Gassi gehst (bei Wind und Wetter) oder jemanden der den Hund für dich ausführen würde?
Was ist mit Urlaubsfahren? Wer nimmt den Hund während ihr nicht da seid?

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Danke für deine Erfahrungen. Dann wird es wohl ein Pudel werden. Ich schau mich mal bei den Organisationen um. Hinsichtlich Thema krank, Urlaub etc möchte ich mir ein Netzwerk von Hundesittern aufbauen, die ggf auch kurzfristig unterstützen können. Sonst würde meine Mutter auch unterstützen. Das sollte also kein Problem sein.

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Mit einem kleinen Kind würde bei mir definitiv nur ein Welpe ins Haus kommen. Niemals würde ich mit Kleinkind einen älteren Hund nehmen, von dem ich die Vorgeschichte und die Vorerfahrungen nicht kenne.
Habe mehrere Beispiele im Bekanntenkreis, wo das nicht funktioniert hat....

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So ein Blödsinn! Auch bei einem Welpen hast Du keine Garantie, wie sich das Tier entwickelt. Und wenn dann noch ein Anfäzeinen Welpen erzieht, kann das auch nach Hinten los gehen.

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Hier ist das Gegenbeispielt. Wir haben einen ausgewachsenen Mischling, mittelgroß, aus dem Tierschutz geholt. Wir haben zwei Kleinkinder. Und die drei kleben förmlich aneinander.

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Single mama mit fast 5 Monate altem cockerpoo madel hier!
Zugegeben meine Kids sind schon 9 und 14 und ich habe einen Partner der zwar seine Bleibe hat aber auch mal zupackt 😊
Netzwerk ist immer wichtig mit Hund! Ich habe wie gesagt Partner, Großeltern und Freunde die einspringen können und umgekehrt. Auch ist es gut wenn du mal nach doggy daycare dog Walker Ausschau halst fals doch mal alle Stricke reißen.

Ob jung Hund oder Welpe besser ist kann ich nicht wirklich sagen. Ich habe meine als Welpe mit 10 Wochen bekommen und das ging super. Wir hatten nur gut 2 anstrengende Wochen dann wurde es viel einfacher.

Die Wohnung ist so ne Sache, ich muss schon sagen das ich echt dankbar bin einen Garten zu haben wo sie zwischen walks auch mal rumtollen kann. Ich glaube ohne ware es doch schwerer. Das Alter deiner Tochter kann es auch nochmal anstrengend machen aber meine Nachbarin ist auch etwa in deiner Situation. Sie ist auch AE mit 2 Kindern ihr Junge ist in etwa 2 und sie meinte solang beide ruhe Zonen haben wo der andere nicht hin darf gehts. ( ihr Welpe ist ein sprocker spaniel, ein paar Wochen junger als mein Mädel)

Zu den rassen: cocker / sprocker spaniel kenne ich viele und das sind tolle Hunde, sowohl als Jagdhund als auch als normaler Familien Hund. Klar sie brauchen Auslastung aber das trifft auf jeden Hund zu. Puddle sind auch Jagdhunde und dazu auch noch extrem clever! Sie lernen super schnell und brauchen super viel Kopf Arbeit. Aber auch viel Fell pflege. Mein Mädel is wie gesagt 50/50 cocker, poodle. Täglich Büsten is ein Muss und langer als 6 Wochen kommen wir wohl nicht um nen Haarschnitt drum rum.
Beide rassen sind super freundlich, verspielt und aktiv. Cocker sind auch super Futter motiviert, was Training einfacher macht.

Wenn ich mir mich jetzt in deiner Situation vorstelle wurde ich sagen es ist moglich aber ich würde evtl. Noch 1 bis 2 Jahre warten. Ich weis es ist schwer. Habe selber seit 30 Jahren Hunde Wunsch gehabt. Aber es macht Dinge wirklich einfacher.

Ich habe mein Mädel bis jetzt noch keine Sekunde bereut und glaube auch das ich es, Ware sie früher zu uns gekommen, nicht getan hatte. Was das beste für euch ist weißt nur du :)

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Ohne Garten und mit einem Kleinkind alleine....nee, das würde ich mir echt nicht antun.

Alleine schon wenn der Hund nachts mal Durchfall hat, was dann? Da bringt das beste "Netzwerk" nix. Und man hat einfach keine Zeit etwas zu organisieren, der Hund meldet sich Meistens denkt man nicht über einen kranken Hund nach, eigentlich immer nur das man selber oder das Kind krank werden kann.

Dann einen Junghund. Im besten Rüpelalter? Und schon mit eventuellen miesen "Menschenerfahrungen", man weiß es ja nicht, was der Vorbesitzer da so als "Erziehung" deklariert hat. Selbst wenn er es vorher gut hatte....bei einem Junghund knallen gerne mal zwischendurch die Synapsen durch.

Auch dieses festlegen auf eine bestimmte Rasse, das habe ich persönlich noch nie nachvollziehen können. Meine Hunde sind bei mir gelandet, weil die Chemie gestimmt hat und nicht weil sie eine einer Rasse angehört haben. Deine "Wunschliste" beeinhaltet allerdings echt Knaller, ursprüngliche Jagdhunde, mit denen man wirklich arbeiten muß. Kopf und Körper müssen dauerhaft ausgelastet werden, sonst endet das Zusammenleben mit ihnen in einem Fiasko. Auch ein Pudel wird irgendwie immer unterschätzt, mehr als schicke Frisur und Schleifchen im Haar haben die wenigsten bei der Rasse auf dem Schirm....was echt schade ist. Ich weiß echt nicht, wie du ausgerechnet auf diese Rassen kommst.

Bevor das Kind nicht mindestens ne normale Gassirunde alleine bleiben kann, solange würde ich über einen Hund (ohne Garten) nicht mal im Traum nachdenken. Das hat bei mir aber auch mit dem hohen Anspruch zu tun, dem Tier wirklich gerecht werden zu können.

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Die Hundrassen, die du aufzählst sind Jagdhunde. Auch der Pudel.

An deiner Stelle würde ich mich im nächsten Tierheim als Gassigeher anmelden.
Bei den Besuchen dort merkst du bald bei welchem Hund die Chemie zwischen euch stimmt. Dann gehst du erstmal eine Weile mit ihm spazieren. Bei unseren Tieheimen ist es nach der Kennlernphase (so nenne ich es jetzt mal) auch möglich, den Hund übers We mit nach Hause zu nehmen. Dabei kannst du schon gut sehen, wie ein Zusammenleben aussehen kann. Sollte wirklich alles stimmen, steht einer Adoption nichts mehr im Wege. Also, geh es langsam an. Lerne den Hund kennen. Die Tierpfleger kennen meist schon den Charakter des Hundes (je nachdem wie lange der Hund schon im Heim ist) und können dir wertvolle Informationen über den Hund liefern.
Nicht nur du musst einen Hund aussuchen, sondern der Hund auch dich. Dann wird es funktionieren.

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Nun ja, Pudel waren ganz früher mal Jagdhunde. Heute ist davon nichts mehr übrig und sie sind nette Familienhunde.

Von daher würde ich sie auf keinen Fall in einen Topf werfen mit den anderen aufgezählten Hunderassen, die auch heute noch intensiv jagdlich genutzt werden und entsprechende Wesensmerkmale besitzen.

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Richtig, er war früher mal ein Jagdhund. Deshalb ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass der eine oder andere Pudel nicht doch noch einen ausgeprägten Jagdtrieb hat.

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Also ich wir haben uns vor einigen Jahren auch einen Welpen geholt, besser gesagt mein Mann und ich hatte die ARbeit, grins. Na ja ...

Ne mal ehrlich ich musste nicht alle 1.5 Stunden raus auch in der Nacht aber man ist dennoch immer irgendwie auf dem Sprung und sollte mitkriegen wenn der Hund muss. So gesehen ist man eben auf der Hut. Meine Hündin war 2 bis 3 mal die Nacht draußen, eher 2x und Abends vor dem ins Bett gehen gingen wir auch kurz. Sie hat es uns echt leicht gemacht ich weiß aber auch das nicht jeder Hund gleich ist und ihr wirklich so ein anspruchsvolles Kaliber haben könnt oder eben eine Easy Peasy Hündin wir. Du solltest auf jeden Fall gewappnet sein.

Ich bin zwar nach der Zeit nicht auf dem Zahnfleisch gegangen aber die ersten beiden Nächte waren nicht ohne. In der ersten hat sie 2x reingeschissen um es direkt zu sagen und dann noch gepieselt. Hier war aber wirklich die erste Nacht schuld, die Trennung von den Geschwistern, dann noch die ganzen Veränderungen. Hab ich der armen Maus also nicht übel genommen und alles gleich weggemacht.

Danach war es soweit gut. Aber du brauchst einfach auch einige Wochen bis sich manches eingespielt hat.
Ich finde auch jede Altersstufe hat ihre Vorteile. Hast du ein älteres Tier braucht ( MÖGLICHERWEISE) die Sauberkeit wenig bis gar keine Zeit und du kannst gleich einige Sachen mehr mit dem Hund machen. Aber du hast immer eine Vorgeschichte die du möglicheweise nicht kennst und es erwarten dich Überraschungen.

Hast du einen Welpen hast du sicherlich erstmal mehr Arbeit aber dafür kannst du den Hund auch ein wenig an euch anpassen. Da würde ich ansetzen was euch wichtiger ist.

Ela

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Beagle, Jack Russel, Pudel, Cocker....

Hm...hast du dich nur mit ihrer Größe auseinander gesetzt? Ich sehe zwischen den Rassen hier nicht unbedingt die Verbindung.
Du weißt, dass nur weil ein Hund Klein ist, er sich nicht automatisch für die Wohnungshaltung eignet? Ich würde eher eine deutsche Dogge in der Wohnung halten als einen Jack Russel. 🤔

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Achso, deine Tochter ist noch sehr jung und bist du alleinerziehend? Ich würd wahrscheinlich einen Begleithund nehmen. Ich habe einen Coton de Tulear. Damit macht man nichts falsch. Es sei denn man hat vor sie im Zwinger zu halten oder sowas. Begleithunde gehören ins Bett oder wenigstens auf die Couch. Direkt an die Seite seines Frauchens. Da sind die glücklich.
Möpse sind auch Begleithunde. Vom Charakter echt super aber du kannst Pech haben und dich beim Tierarzt dumm und dämlich zahlen weil ständig was ist. Chihuahua, Pekingese, Bichon Frisé, Bolonka Zwetna, Havaneser, Papillon, Malteser, Pekingese, etc. Auch der Pudel gehört zur FCI 9 Begleit und Gesellschaftshunde. Aber die FCI 9 hat auch ein paar super aktive Hunde. Der Jack Russel zum Beispiel. Du brauchst wirklich Zeit und Power für die. Die sind klein aber du bekommst die ähnlich wie eine französische Bulldogge schlecht ausgelastet.