Ich bin total verzweifelt. Mein Kleiner will einfach nicht richtig trinken. Ich bin seit heute aus dem KH raus, habe am Freitag entbunden. Morgen früh kommt meine Hebamme.
Ich bin nur noch am heulen grade. Aber von vorne:
Weil die Geburt sehr schwer war, konnte ich nicht direkt anlegen, als er da war. Er ist Freitag Mittag geboren und erst in der Nacht konnte ich ihn das erste mal Stillen. Es hat aber von Anfang an super geklappt. er hat die Brust direkt gefunden und angenommen und hat prima getrunken.
Das hat auch am Samstag super geklappt. Ich hab mich richtig gefreut. Die Probleme kamen dann Samstag Nacht. Gegen 23 Uhr hab ich ihn das letzte Mal gestillt und er hat danach aber geschrien wie am Spieß und wollte nicht mehr an die Brust. Die Kinderkrankenschwester hat mir dann ein Fläschchen gegeben. Das hat er dankend angenommen und danach genüsslich geschlafen. Bis ca. 3:20 Uhr, da bin ich von Würgegeräuschen wach geworden. Mein kleiner hatte sich erbrochen. Ich wollte ihn danach anlegen, aber er ist direkt wieder eingeschlafen und hat sich nicht wecken lassen. Er hat dann durchgeschlafen bis Vormittags um 10 Uhr. Jeder Versuch ihn zu wecken war vergebens. Als er dann endlich von allein aufgewacht ist, hat er auch an der Brust getrunken. Den Sonntag über war er dann immer im 1 - 2 STunden-Tackt wach und hat getrunken. Ich hab gedacht "OK, er hat Nachholbedarf nach der Nacht." Die Nacht war dann auch OK, er hat gut getrunken, alle 2-3 Stunden. Ich habe mich schon gefreut, dass es sich langsam einpendelt. Allerdings fing es in dieser Nacht mit 2 neuen Problemen an:
1. Er hat die Brust nicht mehr richtig angenommen. Es hat immer etwas gedauert, bis er endlich angedockt ist und er wurde dabei immer richtig panisch.
2. Er ist während des Stillens so tief und fest eingeschlafen, dass ihn nichts wecken konnte. Auch die Schwestern und Hebammen im KH haben ihn nicht wecken können. Selbst bei den wenigen Malen, als er direkt angedockt ist, ist er nach 10 Minuten im Koma gewesen. Es hat also nichts im Erschöpfung zu tun.
Und diese beiden Probleme ziehen sich seitdem hin und werden immer schlimmer. Montag früh hab ich gedacht es würde besser werden. Dann hatben wir es uns grade am Morgen zum Stillen gemütlich gemacht und da kam dann der Kinderarzt wegen der U2. Die hat dann natürlich gedauert und ich konnte ihn nicht stillen. Danach wollte er dann nicht und hat wieder 6 Stunden am Stück geschlafen. Nachdem er dann endlich wach war, habe ich mit ihm einige Stillproben gemacht mit den Krankenschwestern und Hebammen. Aber jedes Mal das gleiche. Und sie konnten nicht helfen.
Am Ende habe ich dann Stillhütchen bekommen, und die hat der kleine gut angenommen. Hat die Brust direkt genommen, aber war dennoch nach 10 MInuten eingeschlafen.
Und jetzt bin ich zu Hause und weiß nicht mehr weiter. Es wird nämlich immer schlimmer. Mittlerweile brauche ich fast eine Stunde bis er trinkt. Die Stillhütchen will er auch nicht mehr. Vorhin hab ich mich aus Verzweiflung selbst gemolken. Hab die Brust gedrückt damit was raus kommt und ihm in den Mund gesteckt. Nach 15 Minuten "Melken" hat er sich beruhigt und selbst getrunken.
Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich habe mittlerweile echt Angst vor jedem Mal dass er aufwacht und trinkenwill.
Mein Mann wiederholt immer nur, was die Schwestern und Hebammen im KH gesagt haben: Geduld haben. Du musst ruhig bleiben und Geduld haben.
Aber versuch mal ruhig zu bleiben, wenn dein Baby schreit als würde es um sein Leben gehen und du kannst ihm nicht helfen. Ich kann das nicht mehr hören. Mein Mann versucht mich aufzubauen, und sagt, dass ich alles toll mache, aber er versteht meine Verzweiflung nicht. Das kann man als Mann auch wohl nicht.
Hatte eine von euch ähnliche Probleme? Kann mir jemand helfen? Ich weiß nicht mehr weiter.
Habe an eine Stillberaterin gedacht, aber ich bräuchte glaube ich jemanden, der hier bei mir ist und mir beim Stillen hilft.
Stillhilfe - Dringend!
Ohje, du Arme!
Das ist zwar irgendwie ein blöder Trick, aber einen Versuch ist es wert: Versuch mal, wenn er schreit ihm deinen Finger in den Mund zu tun. Meine Kleine hat das hin und wieder, dass sie sich mit Schnuller nicht beruhigt, aber super schnell ruhig wird, wenn sie an meinem Finger lutschen kann. Wenn er wieder ruhig ist, nimmst du den Finger raus und bietest ihm die Brust an. Möglicherweise kriegt er das besser hin, wenn er ruhig ist und eben nicht brüllt. Die Idee mit dem "melken" ist natürlich auch hilfreich. Wenn du schon ein bisschen von der Milch "angefixt" ist, bleibt er vielleicht dran und trinkt direkt weiter.
Mach dir keinen Stress wegen des Schlafens. Wenn er schläft, ist doch gut. Wenn er hunger hat, wird er sich melden.
Frag auf jeden Fall morgen mal deine Hebamme. Vielleicht hat die noch einen Tipp für eine (für euch) bessere Stillposition?
Den Fingertrick hab ich auch schon versucht. Er wird dann ruhig und sobald ich ihn an die Brust bringe schreit er wieder.
Es heißt ja, wenn das Kind nicht trinken will, dann soll man es lassen. Würde ich ja machen, aber er schreit ja dabei auch wie am Spieß. Soll ich ihn dann auch schreien lassen bis er vor Erschöpfung wieder einschläft und ohne Essen auskommen muss?
Ich würde ihn in den Arm nehmen, damit er weiß, dass du für ihn da bist. Sing ihm ruhig mal was vor oder so. Ansonsten kannst du nicht viel tun.
Es gibt Kinder die brauchen am Anfang nicht viel zu trinken. Trag deinen kleinen rum wenn er schreit schaukel ihn und versuch ihn immer wieder anzulegen. Vielleicht weint er ja gar nicht aus Hunger? Das mit dem Finger hat mir auch geholfen. Einfach in den Mund stecken und ein bisschen am Gaumen kitzeln.
Und so schwer es auch ist, versuch nicht mit dem Kind mitzuleiden sondern für es dazusein und ihm Kraft zu geben. Manchmal hilft es mir nicht selbst verrückt zu werden.
Die La leche Liga kann ich dir auch empfehlen.
Und wenn alles nicht hilft, kannst du ja deine Hebamme anrufen. Die kommt sicher auch schon früher wenn es nicht anders geht.
Das hatte meine Tochter auch, ein sehr ausgeprägter Suchreflex. bei uns half nur beherzt das Köpfchen in die richtige Position bringen, hat die Hebi mir gezeigt.
Wie ist denn seine verdauung? Wirkt es geronnen? Dann bekommt er nur ormilch in den 10 Minuten die er trinkt. Ist die Verdauung schon "cremig" dann genügen auch schon 10 Minuten trinken.
Ist sein Zungenbändchen im KH überprüft worden? Bei meiner Tochter war es viel zu kurz. Nachdem das behoben wurde waren alle Stillprobleme sofort verschwunden.
Ich weiß nicht wie Muttermilch aussehen soll, darum kann ich nicht sagen, ob ich richtige Milch gebe. Meine Hebamme wird das morgen wohl beantworten können. Ich bin gespannt.
Meine kleine hatte das auch. 3 tage nach der geburt fong es an und sue hat fast 48 h nur gebruellt. Nichts half. Hab mich dann fast 2 tage mit ihr im bett verkrochen. Und dann wurde es besser.
Wuensche dir viel kraft.
Lg bianca
Bitte kontaktiere schnell eine Stillberaterin von der LLL oder afs oder ibclc - die kommen zu dir nach Hause und helfen dir!
Das wichtigste: ruhig bleiben. Du bist im Wochenbett und jeder Stress ist schlecht. Vormilch/ Kolostrum ist gelb, Milch dann weiß.
Was du an Stillberatung/ Betreuung bis jetzt hattest, halte ich für suboptimal. Hoffentlich hast du eine gute Hebamme mit viel Stillbetatungserfahrung... Bleib ruhig und sag dir immer wieder: das wird schon!
Singa
Was ist denn afs oder ibclc?