Hallo liebe Mamis!
Mein Sohn bekommt Beikoste seit er 5 Monate alt ist. Und seitdem ist jede, aber wirklich jede Mahlzeit ein riesen Theater. Sobald er nur im Hochstuhl sitzt fängt sein Gestöne und Gejammere an.
Ich dachte erst: vielleicht ist der Zeitpunkt falsch. Habe vor und nach dem Schlaf versucht. Nix ändert sich.
Habe ihm sowohl Gläschen als auch Selbstgekochtes angeboten.....sein Verhalten bleibt gleich.
Auch Spielzeug am Tisch ist mittlerweile ein Muss, denn ich muss ihn irgendweie ablenken, sonst werde ich vom ganzen Gejammere noch kirre....
Was ist nur mit ihm los? Ich mein, essen muss er ja, da kommt er nicht drum rum. Ein wenig Zufriedenheit am Tisch würde ich mir wünschen.
Kennt ihr das? Was habt ihr unternommen um das zu ändern?
LG Tanja
Jede Mahlzeit nur Stress und Unzufriedenheit. Warum nur??? (8,5 Monate)
Hi,
ja, das kenne ich. Unser Großer hat sein Breichen einigermaßen mit knapp 8 Monaten gegessen, der Kleine fing mit 9 Monaten an, davor wurde alles verweigert, Fingerfood ging etwas. Im Grunde habe ich bis dahin voll gestillt.
Sie waren noch nicht beikostreif, deiner wohl auch nicht.
Vlg tina
Was macht er denn, wenn du ihm einfach Stücken hinlegst und weiter nichts machst und er sich aleine bedienen kann?
Er würde versuchen sich das Stückchen in den Mund zu schieben, das gelingt ihm selbstverständlich schlecht. Und von dieser Art Essen wird er leider nicht satt......
"Ich mein, essen muss er ja, da kommt er nicht drum rum"
Warum? warum MUSS er mit 8,5 Monaten schon essen? Babys sind vershcieden. bei manchen klappts früher, bei anderen platzt der Knoten später.
Ihc würde als erstes auch versuchen ihm mundgerechte Stücke hinzulegen. Die kann er selbst greifen und vielleicht ist das euer Weg.
Ansonsten würde ich den Brei erstmal komplett weg lassen und pausieren und ihm einfach seine Milch geben.
So wie es im Moment läuft bei euch ist es ja für alle purer Stress!
lg, verena
Die Lösung:
Gib ihm Dinge, die er selber essen kann...sprich Fingerfood und kombiniere das mit Brei.
So wird er satt...ist aber zufrieden, weil er auch selber was machen kann.
LG
Eichkatzerl
Und was kann ich ihm geben? Ich habe schon Nudeln und Brot versucht, soweit so gut, aber ganz schnell geht bei ihm Interesse (oder was anderes) verloren....was kann ich ihm servieren?
Danke schon mal ;)
Alles was ihr auch esst..nur weniger gesalzen.
Einfach kochen leicht salzen und würzen, was abnehmen fürs Kind, dann für euch fertig würzen.
Fertig. Einfacher gehts nicht. Alles evtl. etwas weicher kochen.
LG
Ich bin dann nach einiger Zeit zu der Überzeugung gelangt, dass es wohl nicht richtig sein kann, mein Kind mit Essen zu traktieren, wenn es das von sich aus ablehnt! Und dass es mir zu teuer und für die Nahrungsmittel zu schade ist, immer alles wegzuschmeißen, weil er es nicht isst und ich selber es auch nicht appetitlich finde. Ich habe versucht, mich von der Meinung, die du schreibst, zu lösen: "essen muss er ja, da kommt er nicht drum rum". Wieso meinst du, er müsse essen? In den ersten Lebensmonaten bzw. -jahren braucht er in erster Linie Milch (vorzugsweise Muttermilch) und wenn er bereit ist für andere Nahrung, wird er sie von sich aus einfordern. Kinder lernen von alleine Krabbeln, Laufen, Sprechen, also werden sie auch von sich aus essen, sobald sie dazu bereit sind. Und dein Kleiner ist es offensichtlich nicht. Versuch dich mal, in seine Situation hineinzuversetzen: da kommt jemand, setzt dich auf nen Stuhl und nötigt dich zum essen, obwohl du gerade gar nicht essen willst, weil es dich nicht interessiert, dir nicht schmeckt oder nicht bekommt. Und dann unterstellt dir die Person auch noch, du würdest nicht essen, weil du sie ärgern möchtest!
Biete ihm verschiedene Dinge an und löse dich vor allem von der Vorstellung, dass er eine bestimmte Menge essen müsse. Wenn er nur Milch möchte, ist es auch okay. Er wird nicht so leicht an Mangelernährung sterben, die Menschheit hat in ihrer Geschichte viele Mangelzeiten überlebt und die stetige Verfügbarkeit jedweder Nahrungsmittel ist eine Erfindung der Industrienationen in den letzten Jahrzehnten!
Vor allem musst du von den Machtkämpfen weg, du wirst dabei immer den Kürzeren ziehen. Du darfst bestimmen, was gegessen wird, wieviel bestimmt aber das Kind. (Sprich: Kekse als Nachtisch, vorher darf es zwischen verschiedenen gesunden Nahrungsmitteln wählen). Und wenn es Nahrungsmittel komplett ablehnt, sei ihm das auch zugestanden. Mein Großer ernährt sich aktuell fast ausschließlich von Müsli. Wir hatten ähnliche Machtkämpfe im ersten Lebensjahr und bis heute lehnt er Mittagessen zu Hause praktisch kategorisch ab. Biete ihm Obst auf die Hand an, lege ihm Mittags ein Stückchen Kartoffel und ein Stückchen Möhre von deinem Teller (salzarm kochen bzw. auf deinem Teller nachwürzen) sowie eine Kindergabel hin, biete ihm Reiswaffeln zum Lutschen an. Und spare dir das Geld für die Gläschen, industrielles Fertigfutter wird interessanterweise nur für Babies als geeignet angesehen, später heißt es immer, dass möglichst viel frisch selber gekocht werden sollte....
Ich glaube inzwischen mein eigentliches Problem erkannt zu haben, und zwar möchte ich langsam aber sicher tagsüber abstillen.
Nicht dass es mir keinen Spass machen würde, nein, ich möchte nur langsam etwas Zeit für mich zu gewinnen und das gelingt mir dank der ständigen Stillerei nicht.
Ich möchte, dass er sich bei der Mahlzeit genug holt um danach ohne stillen einschlafen zu können.
Deswegen mache ich mir so viel Stress mit seinem Essen.
Meine ältere Tochter war diesbezüglich viel schnelle und deswegen neige ich dazu zu vergleichen.
Ich hoffe ihr versteht was ich meine....:(
Hm, teilweise verstehe ich, was du meinst, allerdings denke ich, du versuchst das Pferd von hinten aufzuzäumen. Du kannst ihn ja nicht erst alleine lassen, wenn er deiner Meinung nach genug isst, sondern wenn du sukzessive die Intervalle, in denen er ohne dich ist, verlängerst, wird er sich schon überlegen, wie er die Zeit überbrückt. Und wenn du zurückkommst und ihm sofort die Brust anbietest, wird er sich deiner Zuverlässigkeit sicher sein. Wenn du ihn trotz deiner Anwesenheit nicht stillst obwohl er danach verlangt, kann er sich deiner Zuverlässigkeit nicht mehr so sicher sein. Zumal du ja sehr genau verstehst, dass er nicht essen möchte sondern gestillt werden möchte. Stille ihn, bevor du ihn einer gut bekannten Person überlässt, teile ihm mit, dass du jetzt einen Moment weg bist aber wiederkommst und dass er, wenn er Hunger hat, etwas zu essen bekommen kann. Verlängere die Zeit, in der er ohne dich ist, je nachdem, wie es klappt. Anfangs 10 Minuten, dann langsam auf eine Stunde steigern und dann inklusive Mittagessen und ins Bett gehen. Du musst natürlich anfangs immer erreichbar sein und relativ kurzfristig zurück sein können. Ganz klassisch, wie es auch in der Eingewöhnung in der Krippe abläuft (Stichwort Berliner Modell). Ich pumpe im Moment immer etwas ab und lasse es für den größten Hunger vor dem Einschlafen da, das klappt gut. Mittlerweile arbeite ich wieder 6 Stunden am Stück, meiner ist jetzt 12 1/2 Monate alt. Und wenn das Kind alles ablehnt (so wie es mein Großer gemacht hat), dann wird es in 4 bis 6 Stunden auch nicht verhungern. Wirklich problematisch wird das mit dem Essen erst, wenn du lange Zeit von deinem Kind getrennt bist und es nicht stillen kannst oder wenn du über Nacht weg bist. Wenn es tagsüber nur um ein paar Stunden geht, kannst du das guten Gewissens tun, auch wenn er noch keine größeren Mengen anderer Nahrung zu sich nimmt. Viel wichtiger ist, dass er zu der Person, die bei ihm bleibt, ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat und die Person seine Bedürfnisse (mit Ausnahme des Stillens selbstverständlich) zuverlässig befriedigt.
Wenn du die Erwartungshaltung aufbaust, nur weggehen zu können, wenn er gegessen hat, wird das schnell in Machtkämpfchen ausarten. Du bist frustriert, weil du nicht weg kannst und gibst ihm die Schuld dafür (was er nicht verstehen kann) und er merkt, dass du gehst, wenn er "gut" gegessen hat. Wieso sollte er also essen??? Dein Weggehen hat nichts mit seinem Essverhalten zu tun, sondern du stillst ihn, bevor du gehst und sobald du wieder da bist. Was dazwischen ist, muss er selber sehen. Vertraue ihm, dass er das schafft und helfe ihm, indem du dieses Vertrauen langsam aufbaust.