Zufüttern?

Hallo!
Ich habe folgendes “Problem“: meine kleine Maus ist jetzt gute 3 Monate alt und letzte Woche bei der U4 sagte der Kinderarzt, sie habe in den letzten 4 Wochen zu wenig (550g) zugenommen und er hat mir dringend geraten zuzufüttern. Bis jetzt stille ich voll, weil ich nicht den Eindruck habe, dass ihr was fehlt. Sie ist auch nicht zu dünn, sie hat ja 5600g...
Was meint ihr oder habt ihr Erfahrung in der Hinsicht?
LG 2tiny

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Hallo!

Was sagt denn deine Nachsorge-Hebamme dazu?

Im Zweifelsfall würde ich mich an deiner Stelle an die Stillberaterinnen wenden (La leche Liga z. B.).

Und anlegen, anlegen, anlegen.

Kinder nehmen ja oft auch in Schüben zu.

Mir ging es bei Nr. 2 ähnlich, sie nahm und nahm nicht zu und die Hebamme übergab den Fall offiziell dem Kinderarzt. Der kommt aber glücklicherweise aus den neuen Bundesländern und hat schon einige Jährchen auf dem Buckel. Er blieb ganz entspannt und ich stillte sie 6 Monate voll und danach... nun denn, sie ist jetzt satte 3 und besteht immernoch 1x am Tag auf Namnam. Dafür schläft sie seit fast einem Jahr durch, was ich von meiner Großen anders kenne.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Hallo!

Dein Kinderarzt ist besorgt und hat dir einen dringenden Rat gegeben. Ich verstehe nicht, worauf du dann noch wartest? Also mir geht der Stillfanatismus langsam eindeutig zu weit.

Alles Liebe

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Ich kann deine Aussage im Ansatz schon verstehen. Allerdings schadet es nicht sich eine zweite Meinung einzuholen wenn das gesagte dem eigenen Gefühl vollkommen widerspricht.

Es gibt auch Ärzte die komische Ansichten haben, Messfehler usw.

Ich würde mir eine zweite Meinung einholen. Hebamme, Stillberaterin, anderer Kinderarzt...

Ernst nehmen würde ich so eine Meinung schon...

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Ich bin absolut für das Stillen und will nicht dass das falsch rüberkommt aber ich würde nie auf die Idee kommen, wenn mein KiA mir dringend zu etwas rät, dies zu hinterfragen und wildfremde im Internet danach zu fragen. Wir kennen auch gar nicht die Gesamtentwicklung des Kindes. Es wird ganz sicher Gründe für seinen Rat geben und dann würde ich ihn lieber selbst nochmal darauf ansprechen, wie und was und wieviel ich dem Baby geben sollte. Eventuell reicht es ja auch, vorrübergehend etwas PRE dazu zu geben (kenne ich von meiner Nichte). Manchmal wird so getan, als wäre PRE Milch das Schlimmste auf der Welt und das verstehe ich nicht.
Wenn man seinem KiA grundsätzlich nicht vertraut, sollte man sich einen anderen suchen, denn er wird einen einige Jahre begleiten.

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Vertraue auf sein Gefühl! Zufüttern wäre für mich die allerletzte Option! Normalerweise holen sich die kleinen genau das was sie brauchen! Manchmal passt das kurzzeitig nicht zum Lehrbuch der Ärzte! Sie nimmt ja zu! Beobachte das Gewicht und spricht evtl. mit deiner Hebamme/stillberaterin! Aber Versuch dir und deiner kleinen zu vertrauen!

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Das sollte heißen, vertrau auf DEIN Gefühl!!

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Erstmal ein fröhliches Hallo :)

Und jetzt- man, echt. Kinderärzte sind zum Teil einfach sehr schlecht informiert und anmaßend. Ich hatte ein ähnliches Problem, mich völlig verrückt gemacht und zum Glück sowohl meine Nachsorge-Hebamme als auch eine IBCLC Stillberaterin ins Boot geholt - und siehe da, das ist vollkommen in Ordnung. Babys nehmen unterschiedlich stark und schubweise zu. Wichtig ist, dass sie überhaupt zunehmen, munter sind, in dem Alter mindestens 5 nasse Windeln am Tag haben (und mit nass ist hier in etwa die Menge von 3 EL Wasser gemeint, da sind Wegwerfwindeln noch nicht mal wirklich schwer), die Fontanelle nicht eingefallen ist und die Haut glatt und prall wirkt. Außerdem hilft es, im Heftchen für die Us in den Kurven nachzusehen und mal den Baby BMI auszurechnen. Da kann man dann selber feststellen, dass idR alles im grünen Bereich liegt :)

Ich weiß, wie schnell man sich gersde von Ärzten verunsichern lässt. Aber bevor du jetzt panisch zur Flasche fürs Kind greifst, schau mal bei den Entwicklungskurven im U-Heft nach, berechne den BMI (für Säuglinge) und am besten: besorg dir über die Homepage der IBCLC oder von der La Leche Liga eine kompetente Stillberaterin.

Alles Liebe und gute Nerven,

borntorock16 mit Zwerg

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Hallo,

ich bin Mama von 2 Kindern (8 J./ 1,5 J.) und arbeite als Ernährungswissenschaftlerin in der Säuglingsernährungsberatung. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du dir nun über die ärztliche Empfehlung Gedanken machst . Ich habe dein Kleines nun nicht gesehen, kann dir aber die ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen dazu geben.

Als Faustregel gilt: Ein Kind sollte sein Gewicht bis zum 6. Lebensmonat verdoppelt haben, bis zum 1. LJ verdreifacht. Experten empfehlen die Beikosteinführung zwischen der 17. und 26. Lebenswoche. Vor der 17. Woche sollte das Baby ausschliesslich mit Milch ernährt werden. Meiner Meinung nach sollte bei einem 3 Monate alten Säugling noch nicht an Beikost gedacht werden. Der Darm ist in den ersten Monaten ausschliesslich auf die Verdauung von Milch eingestellt und das ist auch gut so. Denn der Säugling erhält alle benötigten Stoffe zum Wachsen und Gedeihen aus der Muttermilch bzw. aus einer Anfangsnahrung.

Erst mit der Zeit ist der Darm bereit für feste Nahrung. Oftmals geht die Einführung der Beikost auch mit Blähungen einher - ein Inditz, dass der Darm noch nicht ganz ausgereift ist.

Ich persönlich denke, dass das Thema (Unter-)Gewicht bei einem 3 Monate alten Säugling nicht mit Einführung von Beikost gelöst werden kann. Denn auf der einen Seite dauert die Einführung länger (am Anfang sind es nur wenige Löffel), zum anderen ist der Darm wie gesagt oft noch nicht soweit, sodass dies nicht die Lösung für eine kurzfristige höhere Kalorienzufuhr sein kann. Sollte bei einem 3 Monate alten Säugling das Gewicht ein Thema sein, versucht man öfters bzw länger anzulegen. Man kann ggf auch über Zufüttern mit einer Anfangsmilch nachdenken. Für mich wäre der erste Schritt also immer erst die Milch.

Ich selbst habe 2 ganz schlanke Kinder. Meine Tochter wog bei der Geburt gerade mal 2600g (39. Woche), mein Sohn 3000g. Mittlerweile ist meine Tochter 8 Jahre, topfit, aber eine der zartesten in ihrer Schulklasse. Sie war und ist immer auf der unteren Perzentile. Diese Kurven sind ja nur Durchschnittswerte, ein Anhaltspunkt. Menschen, sind nun mal verschieden - auch was das Gewicht und die Veranlagung betrifft. Deswegen hör auf dein Bauchgefühl und auf dein Baby, die Kleinen nehmen sich meist was sie brauchen, wenn man es ihnen immer wieder anbietet.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

Herzliche Grüsse

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Eckdaten fehlen hier etwas. Wie oft stillst du denn? Ich habe zwei Kinder, beide habe ich die ersten knappen zwei Monate komplett gestillt, dann bin ich zu PRE-Milch übergegangen bis zum Schluss.

Bei Kind Nr. 1 war es aus arbeitstechnischen Gründen notwenig (Studium) und auch gut so (kleiner Gierschlund). Bei Kind Nr. 2 war es notwendig. Meine Kleine kam irgendwann auch alle 30 Minuten und obwohl ich echt genug Milch hatte und das ganze zwei Wochen durchgehalten habe, habe ich einen Schlussstrich gezogen, denn meine Tochter hat abgenommen bzw. aufgehört zuzunehmen! Meine Nachsorgehebamme hat es mir auch dann empfohlen. Man muss ja nicht gleich abstillen, sondern vielleicht nur eine Flasche am Tag geben.

Kind Nr. 1 hat mit guten 3 Monaten mit Brei anfangen, denn die PRE-Milch reichte nicht mehr, ihr fehlten Nährstoffe usw., die sie nur durch Brei bekommen konnte (v.a. Eisen). Danach wurde sie sehr viel entspannter. Kind Nr. 2 hat mit 4 Monaten mit "Essen von Mamas Teller probieren" angefangen, sie wollte keinen Brei, sondern gleich richtiges Essen. Hat super funktioniert, auch ohne Zähne.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Also statt mit Fläschchen anzufangen könntest du auch Brei bzw. Fingerfood anbieten. Wenn dein Kind über längeren Zeitraum in zu kurzen Abständen trinken will, dann braucht es wohl z.B. Eisen, welches deine Milch nicht mehr ausreichend liefern kann. Ein mittagsbrei reich da aus.

Es könnte ein Schub im Zeitraum der U4 gewesen sein. Vielleicht war es auch ein Messfehler (hatte ich wirklich einmal!). Frage deine Nachsorgehebamme mal. Manche Ärzte möchten eben ihre Meinung verbreiten. Ich bin froh, dass meine Kinderärztin gern alle Optionen den Eltern aufzeigt, aber die Entscheidung ganz den Eltern überlässt.

lg Jeannette

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Bei einem drei Monate alten Säugling sollte man ganz bestimmt nicht an Beikost denken!!! Nur weil man selbst nicht richtig informiert ist, bzw, sich nicht auskennt, muss man nicht andere verunsichern! Jetzt schon mit beikost anzufangen ist schädlich, der Darm ist auf Milch eingestellt und auf sonst gar nichts! Niemals vor der 17. Woche, besser natürlich noch später!

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Jeder kann seine Meinung hier frei äußern. Hier fehlen ja auch noch die Eckdaten zur Höufigkeit des Stillens und das körperliche Verhalten des Kindes.

Manche Kinder sind eben empfindlich mit ihrem Bauch. Ich habe auch erst nach Rücksprache mit der Kinderärztin angefangen mit Beikost und das war gar kein Problem, ganz im Gegenteil. Milch ist bequemer, aber ich höre eben lieber auf die natürlichen Bedürfnisse meines Kindes, als den einfachen Weg zu gehen. Jedes Kind ist anders, meins wollte schon anfangen und war körperlich bereit, wollte gleich alles aufessen und war glücklich, dass Mama sich nicht auf irgendwelche strikten unbegründeten Äußerungen von nicht wissenschaftlichen Quellen verlassen hat, sondern sich einfach mal am Kind orientiert hat, wie es mir die Ärztin und auch die Hebamme empfohlen hat. Wenn mein Kind mir jeden Bissen am liebsten aus dem Mund klauen will, dann sag ich nicht, dass es noch bis zu diesem Datum und Uhrzeit warten muss, weil irgendwer das so festgelegt hat. Es gibt empfohlene Richtlinien, aber keine Gesetze, die "Grenze" ist biegsam, weil jedes Kind anders ist. Ausprobieren kann man es mal und wenn es nicht vertragen wird, dann wartet man eben noch etwas.

Ich befürworte, dass Kinder ihre eigenen natürlichen Bedürfnisse erkennen und respektieren. Es kommt nicht in Frage, dass ich meinem Kind etwas aufzwinge, weil die Gesellschaft es will oder man es eben so macht oder sie damit ja soooo süß aussehen. Dies betrifft nicht nur die Nahrung, sondern auch Kleidung (auch die Dicke), Aktivität usw. Meine Kinder sind kern gesund, maximal zweimal im Jahr etwas krank. Die Große kann mit knappen drei Jahren sehr gut äußern, was ihre Bedürfnisse sind und respektiert auch die Bedürfnisse anderer, weil sie selbst von Anfang an ernst genommen wurde. Selbst in der Kita werde ich schon auf ihre Reife angesprochen, denn dort die Vorschulkinder können ihre Bedürfnisse nicht richtig formulieren, weil es ihnen von Anfang an abgewöhnt wurde. Die Kleine (10 Monate) zeigt mir bereits seit etwa zwei Monaten, wenn sie etwas essen, schlafen oder eine neue Windel möchte (ihr Aa riecht man nicht durch die Windel). Nicht falsch verstehen, meine Kinder laufen nicht wie die fetten Hampelmänner rum, dürfen aber bei vielem mitentscheiden (sobald möglich), was sie anziehen, wie viel sie essen und ob sie einen Ausflug machen wollen oder nicht. Es gibt kein gequengel an der Kasse, da meine Tochter weiß, dass sie sich zwei Sachen aussuchen darf und sie nimmt sich zu meinem erstaunen immer etwas gesundes.

Die Kinder erhalten lebenslangen Schaden, wenn man ihre Bedürfnisse und Wünsche konsequent ablehnt ohne sinnvolle Begründung. Dies betrifft das Essverhalten (v.a. bei sinnlosem Süßigkeitenverbot), die körperliche Aktivität, das Lernvergnügen, der Medienumgang, das körperliche Wohlbefinden (z.B. Unwohlsein als nichtig abtun, weil Mama dafür jetzt keine Zeit hat) usw.

Ich habe diverse ältere Kinder und Erwachsene kennen gelernt, deren Kindheitserlebnisse ihr heutiges Leben stark prägen: Faulheit, Übergewicht, Wissenslücken, gestörtes Essverhalten, Frustration, Depression, ...

Koche Brei (Karotte) und probier es einfach aus, wenn du denkst, dass dein Kind soweit ist. Höre auf dein Kind und dein Bauchgefühl. Das Fertigzeug aus Gläschen könnte später Probleme machen, da die Zusammensetzungen nicht stimmen und zwar bei keinem Hersteller, zudem schmecken die echt ekelhaft. Höchstens die reinen Gemüse- oder Obstgläschen gehen, aber das ist keine vollwertige Mahlzeit. Finde es immer wieder lustig, wenn ich Still-Nazis kennen lerne, die dann die Gläschen für den Brei aussuchen, so paradox ...

Das musste jetzt aber mal raus XD

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Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten. Ich wollte lediglich mit meinem Thread herusfinden, ob auch jemand mal in einer solchen Situation war und wie es sich schlussendlich zum Guten gedreht hat. Ob mit Zufüttern, stillen, abstillen oder was auch immer.
Natürlich gehe ich nicht hin und sage, die im Forum haben Recht und mein KiA nicht. Ich nehme seine Besorgnis schon ernst, aber sie widerspricht vollkommen meinem Bauchgefühl, zumal er da so vor sich hinrechnet und mir nicht mal anhand der Perzentilkurven seine Besorgnis begründet. Die Daten habe ich selbst in die Kurven eingetragen und dementsprechend ist - aus meiner Sicht - alles ok. Gewichtstechnisch liegt sie etwas unterhalb der P50 größentechnisch etwas drüber.
Nichtsdestotrotz habe ich einen anderen Kinderarzt aufgesucht. Der sagte, der BMI ist sehr niedrig. Insgesamt ist die Situation beobachtungswürdig und das Gewicht sollte engmasching kontrolliert werden, damit eben eine gesunde Entwicklung gegeben ist.

Daraufhin habe ich mich entschlossen, meiner Tochter nach dem Stillen noch PRE-Nahrung anzubieten. Nimmt sie aber nicht. Entweder liegt es an mir oder sie ist einfach satt.
Bis jetzt hat sie auch nie viel gebrüllt, dass ich jetzt denke, sie hat noch mehr Hunger. Sie trinkt so ca. alle 3 h. Zwischenzeitlich ist sie total entspannt , gluckst vor sich hin, spielt auf ihrer Krabbeldecke mit dem Spielbogen oder ihren Händen, ist aufmerksam, also im allen nichts auffälliges. Ja, und die Pampers sind auch regelmäßig voll.
Bei meinem Sohn war es ähnlich, der war auch immer zu leicht und zu groß. Vielleicht ist das bei meinen Kindern einfach so und es muss rein gar nichts gemacht werden?!
Morgen habe ich wieder einen Kontrolltermin bei meinem KiA und bin gespannt, wie das so wird.

Liebe Grüße

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Sehr gut, dass du eine zweite Meinung geholt hast :) Vielleicht war auch gerade ein Wachstumsschub bei deinem Kind und deswegen der BMI so auffällig. Größe und Gewicht sollten auf den Kurven etwa gleich sein und nicht mal drunter und mal drüber. Meine beiden Kinder sind eher groß, aber das Gewicht ist der Größe entsprechend normal, würde man nur auf das Gewicht und nicht auf die Größe achten, dann wären sie für ihr Alter zu schwer.

Wegen der PRE-Milch: Welche Fläschchen nimmst du dafür? Verweigerung kann auch am falschen Fläschchen bzw. Sauger liegen, v.a. bei Stillkindern.

Da dein Kind aber nur alle drei Stunden kommt und sonst putz munter ist, würde ich auch mir nicht so viele Sorgen machen. Der Arzt macht eben nur seinen Job, deswegen die Kontrollen, sonst würde es seine falsche Behandlung sein und er bekommt Ärger. Freunden von uns geht es genauso wie dir, aber da selbst die Mutter als Kind so war, hat sie es wohl vererbt, das soielt auch eine Rolle. Der Arzt will wohl eher auch kontrollieren, ob es der Normalzustand bei deinem Kind ist und die Differenz nicht noch stärker wird.