Beikost- alle Breie auf einmal? Vor- Nachteile?

Hallo mein Baby ist genau 6 Monate alt und er bekommt seit 2 Wochen mittags Beikost. Anfangs nur Möhre, dann Zucchini, Fenchel, Kürbis, Brokkoli. Seit 2 Tagen dazu Kartoffel. Ab nächster Woche dann Fleisch.
Er isst ca 100g und wird danach noch gestillt. Abends gibt es fingerfood( Möhre, Banane, Melone, Gurke) aber davon landet nichts viel im Bauch, da wird nur dran rumgerutscht.
Meine Frage: kann ich jetzt schon Obst-Getreide Brei und Getreide-Milch-Obst Brei einführen oder muss ich warten bis er mittags do viel isst, dass er keine MuMi mehr braucht? Wenn ja warum?
Ich liebe es Breie auszuprobieren und ihn zu füttern etc und kann es nicht erwarten die anderen Breie zu testen. Aber ich möchte ihn natürlich nicht überfordern?
Was spricht dagegen???

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Hallo,
ich glaube, genau das spricht dagegen - dass du ihn danit überfordern könntest! Ich finde euer Tempo ohnehin schon bemerkenswert, ganz schön viele Sorten Gemüse für die kurze Zeit. Andererseits isst er ja offenbar auch gut...

Eine gute Freundin hat es auch nicht abwarten können und in kürzester Zeit alle Breimahlzeiten eingeführt, war voll stolz darauf. Ende vom Lied: nach 6 Wochen hat ihre Maus die Beikost komplett verweigert, nahm wieder wochenlang nur noch Milch.

Eine kleine gedankliche Anregung: du schreibst, dass DU es liebst, Breie auszuprobieren etc. Die Frage sollte aber sein, was dein Sohn liebt bzw. braucht. Also ich würde dazu raten, das Ganze etwas entspannter anzugehen...

Liebe Grüße

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Wir haben nach ca 4 Wochen den Abendbrei eingeführt. Den liebt mein Kleiner bis heute. Zu dem Zeitpunkt hatten wir mittags nur Gemüse und ein paar Löffel Obst eingeführt. Das lag aber auch daran, dass wir erst nach 6-8 Wochen auf Rat der KiÄ auf Fleisch mit umgestiegen sind - der Versuch ihm Gemüse Kartoffel zu geben ist immer gescheitert. Da würgt er heute noch. Scheinbar mag er keine Kartoffel. Normalerweise soll man erst den Mittagsbrei mit Fleisch komplett eingeführt haben, um mögliche Allergien etc auszuschließen. Andererseits frage ich mich dann immer, wie das Familien mit BLW / Familientisch machen. Was dir passieren kann, ist dass er nach etwas süsserem Abendbrei bzw Obst, den Mittagsbrei erstmal nicht mehr mag.

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Also fünf verschiedene Gemüse in zwei Wochen kommt mir auch etwas viel vor. Ich dachte man soll eine Sorte mindestens vier Tage geben um zu sehen, ob das Baby sie verträgt. Wir sind in der zweiten Woche Beikost und er bekommt jetzt nach Zucchini seit zwei Tagen Pastinake. Von anderen Breis sind wir noch weit entfernt, da hab ich es auch nicht eilig. Auch mit der Kartoffel und dem Fleisch lasse ich mir noch Zeit.
Ich denke, du musst nicht mit dem Mittagsbrei unbedingt eine Milchmahlzeit komplett ersetzt haben, bevor du den Abendbrei einführst. Aber generell würde ich es etwas langsamer angehen lassen, es eilt doch nicht und im ersten Jahr darf doch Milch immer noch die Hauptnahrung sein.

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Was dagegen spricht ist, dass es für dein Baby sowohl mental als auch für die gesamte Verdauung sehr anstrengend ist. Er muss ja erstmal damit klar kommen.
Freu dich doch, dass es aktuell so gut klappt und tobe dich erst mal mit dem Mittagessen aus. Ich würde schon so ungefähr 4 Wochen warten, bis ich die nächste Mahlzeit angehen würde. Sonst macht dein Kind nachher komplett dicht. Oder bekommt Probleme mit der Verdauung.

Alles Gute

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Vielen dank für eure antworten. Vermutlich bin ich zu übereifrig.
Ich hatte gelesen, dass man nach 24h sehen kann ob das Gemüse vertragen wird oder nicht. Die Verdauung ist tip top 😊. Daher nehme ich alle 2 Tage ungefähr etwas Neues dazu. Manchmal mische ich auch etwas Neues unter etwas bekanntes.
Ihr habt recht! Wir lassen uns noch Zeit mit dem Abendbrei und toben uns erstmal mit dem Gemüse und Fleisch ein wenig aus.

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Nein es soll ein Gemüse mindestens 4 Tage gegeben werden. Ich würde warten, bis der Mittagsbrei total ersetzt ist oder lass es zumindest mal einen Monat laufen. Das Tempo finde ich auch heftig für 6 Monate. Mit dem Fingerfood kannst du ja weiter so machen. Das ist ja eh nur so spielerisch erstmal.

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Wir haben nach Beikoststart auch ein rasantes Tempo hingelegt... ich wollte nichts falsch machen und immer nach einer Woche erst etwas neues einführen, aber Babys sind bekanntermassen unterschiedlich. Meinem Mäuschen ging es zu langsam, sie schielte nach ein paar Mahlzeiten immer wieder auf den Tisch oder schaute suchend umher und schlug mir das Essen aus der Hand. Erst wenn was Neues serviert wurde war sie wieder fröhlich und neugierig und schaufelte alles in sich hinein. Am liebsten wurden Kombinationen aus mehreren Sachen gegessen. Nach wenigen Wochen hat sie sogar den Brei komplett verschmäht, weil sie neugierig alles in die Hand nehmen und selbst essen möchte. Seitdem praktizieren wir BLW. Ich habe dabei immer ihre Verdauung beobachtet, sie ist fröhlich, wächst und gedeiht, macht ihre Windeln voll und kann es kaum erwarten zu essen - egal was es gibt und ohne Zähne.
Man sollte vorsichtig sein, aber wenn es deinem Schatz gut geht und man die Grundregeln beachtet ist alles in Ordnung finde ich. Google mal Baby led weaning, klingt als wäre das echt was für euch 😉

In meinem Freundeskreis sind Kinder die extrem vorsichtig ans Essen herangeführt wurden und immer nach Regeln, .. sind heute noch sehr sehr schlechte Esser. Bewahrt euch den Spass und die Freude am Entdecken

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Es gab übrigens auch sehr schnell sehr viele Mahlzeiten am Tag. Dabei wurde mal mehr mal weniger gegessen. Kam ein Schub wurde teilweise fast nur noch gestillt und dann wieder total viel gegessen. Einfach nach Bedarf. Unsere Kleine ist nun 9 Monate alt und es könnte nicht besser laufen ❤️