Früher Beikost Start

Hallo ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage und hoffe, dass ich nicht gleich gesteinigt werde ;-)
Was spricht generell gegen einen frühen Beikost Start? Mein kleiner Mann ist 14 Wochen alt und ist schon von Geburt an ein sehr schlechter Trinker... Er schluckt viel Luft und schreit an der Flasche (Allergien und Reflux wurden schon ausgeschlossen). Somit ist das Füttern immer ein nervenaufreibender Akt und für uns beide sehr frustrierend. Die viele Luft im Magen tut ihm weh und er mag oft nach 70ml gar nicht mehr weitertrinken, was natürlich viel zu wenig ist. Wir haben schon verschiedene Methoden ausprobiert, wie andere Sauger oder Fütterungspositionen, aber nichts scheint wirklich zu funktionieren. Mit seiner Zwillingsschwester haben wir die Probleme zum Glück nicht.

Nun gibt sich der Kleine seit ca. 1 Woche sehr interessiert, wenn ich vor ihm esse. Er greift sogar nach der Gabel und sperrt seinen Mund weit auf. Gestern wurde er sogar wütend, hat angefangen zu schreien und wollte einfach nicht aufhören nach der Gabel zu greifen. Daraufhin habe ich ihm versuchshalber ein bisschen Möhrenbrei zubereitet. Eigentlich wollte ich ihm nur 1-2 Löffel geben, um sein Bedürfnis zu befriedigen und habe erwartet er würde das Gesicht verziehen und alles wieder ausspucken. Nun was soll ich sagen... Das Gegenteil war der Fall. Er hat mit großer Lust gegessen, den Brei gut heruntergeschluckt und mich dabei immer angelächelt und seinen Mund weit aufgesperrt. Für uns war das eine wunderschöne Erfahrung, da die Fütterung eigentlich immer mit Geschrei verbunden ist. Danach habe ich ihm natürlich noch ein Fläschchen gegeben, das er ganz brav getrunken hat. Ich war total happy und hätte fast vor Glück losgeweint. Nun aber meine Frage... Wie schädlich ist es wenn ich jetzt schon langsam mit Beikost anfange? Natürlich gebe ich ihm dann erstmal nur mittags einen Gemüsebrei und würde alles seehr langsam steigern. Mich hat es selbst erstaunt wie gut er den brei aufgenommen hat und wollte eigentlich erst mit ca 5 Monaten mit Beikost anfangen. Ich bin hin und hergerissen da die offizielle Empfehlung erst ein paar Wochen später ist... Er hatte aber solche Freude daran und wirklich gut gegessen. Blähungen oder Verstopfung hatte er danach auch keine....
Hat jemand von euch verfrüht mit Beikost angefangen?

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Hallo

Brei hat viel weniger Kalorien als Muttermilch.
Der Darm des Kindes kann die wenigen Nährstoffe nicht verwerten, da er (noch) nur dafür qusgelegt ist, Milch zu verdauen.
Der Magen des Kindes bildet noch keine Magensäure, sprich, jegliche Keime werden nicht abgetötet.

Ob es das Bauchweh lindert wenn er Brei bekommt, bezweifle ich auf Dauer in dem Alter. Feste Nahrung ist noch intensiver im Verdauungstrakt als Milch.

lg lene

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Vielleicht ist dein Kind eine riesengroße Ausnahme, ich bezweifel es aber. Normalerweise ist der Darm in dem Alter noch nicht ausgereift. Der Brei füllt nur den Magen, wird aber nicht verdaut. Dadurch wird evtl weniger Milch getrunken und es kann zu einer Untervorsorgung kommen (ob durch Kalorien oder Nährstoffe). Weiterhin sind es derzeit quasi Fremdkörper, die vom Körper des Kindes eher bekämpft werden müssen, das schwächt das Immunsystem und macht das Kind anfälliger für alle Arten von Krankheiten. Die Kraft, die dann aufgewendet werden muss, um plötzlich schon in dem Alter für eine genügende Darmreife zu sorgen, fehlt an anderer Stelle und es kann zu Entwicklungsverzögerungen kommen.
Gib ihm noch 10 Wochen Zeit, um erstmal zu lernen mit der Milch klarzukommen. Das ist super wichtig, denn die sollte er noch lange lange trinken, sonst steigt zudem auch noch der Allergierisiko.

Also, viele viele Risiken und außer, dass es dir und vielleicht ihm Spaß bereitet - Null Vorteile. Daher würde ich es lassen.

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Ich würde es vor allem an den Reifezeichen festmachen, wann es so weit ist und das Kalenderdatum nur als ungefähren Richtwert betrachten. Ich bin Laie, ich vermute aber, dass es auch in diesem Bereich Schwankungen gibt und die offizielle Empfehlung konservativ ist. Wenn dein Sohn den Brei essen kann und es keine erkennbare Unverträglichkeit gibt, würde ich persönlich an deiner Stelle so weiterfahren wie bisher. Ich würde mir auch nicht zuviele Zukunftspläne schmieden. Unsere Tochter war am Anfang auch sehr interessiert und dann nach ein paar Tagen plötzlich wieder mehrere Wochen nicht mehr.

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Danke euch für die vielen Antworten und die Info. Ich wusste nicht, dass die im Brei enthaltenen Kalorien nicht vom Körper aufgenommen werden können. Ich denke ich werde ihm immer nur ein paar Löffel anbieten, wenn er danach verlangt, um sein Vergnügen zu befriedigen. Natürlich bekommt er noch ganz regulär seine Muttermilch oder Pre Nahrung.

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Karottenbrei hat ca. 25 kcal / 100g, Muttermilch etwa 70 kcal/100ml. Im Brei ist die Energiedichte halt viel niedriger.

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