Neu anlegen unter Protest

Hallo,

ich habe folgendes Problem:
Der Kleine, 8 Wochen alt, trinkt eigentlich ganz gut an der Brust. Manchmal, nachdem er schon eine Weile gut und schnell getrunken hat, lässt er das meiste, was er von der Brust im Mund hat los und hat fast nur noch die Brustwarze im Mund. Da es dann bei mir anfängt zu ziepen, lege ich ihn ab (Finger in den Mundwinkel), um ihn wieder neu anzulegen, denn er schluckt auch weiterhin, obwohl er nur an der Brustwarze hängt. Nun kommt es in letzter Zeit öfter vor, dass er, sobald ich ihn einmal abgelegt habe, fürchterlich anfängt zu weinen und zu schreien und gar nicht mehr anzulegen ist. Er nimmt die Brust dann nicht mehr, sondern brüllt und lässt sich nur durch umhertragen oder Schnulli beruhigen. Manchmal beruhigt er sich schnell, manchmal dauert es 15-20 Minuten.
Meistens wirkt er dann auch recht zufrieden und nicht sonderlich hungrig. Eigentlich kein Wunder, denn er hat ja gut getrunken, bevor ich ihn ablegen muss.
Manchmal versuche ich ihn dann nach dem Beruhigen nochmal anzulegen, wenn ich sehe, dass er wieder schmatzt. Meistens klappt es dann auch wieder.
Aber es ist schon anstrengend, wenn er so brüllt, nur will ich ihn auch nicht um des lieben Friedens Willen nur an der Brustwarze trinken lassen, statt dass er auch einen Großteil des Vorhofs nimmt, weil es mir dann anfängt wehzutun.
Warum trinkt er die erste und meiste Zeit richtig und wenn er den größten Hunger gestillt hat, nur noch an der Brustwarze?
Ist das ein Protestschreien, weil ich ihn abdocke oder warum brüllt er so?
Passiert euch das auch?

Danke und liebe Grüße

1

Mein Sohn ist jetzt 13 Wochen alt und wirvgaben manchmal was ähnliches. Seit Kurzem nimmt er die Brust manchmal auch nicht richtig in den Mund oder lässt sie wieder raus rutschen, so wie von dir beschrieben. Immer öfter saugt er sie dann wieder rein, das geht natürlich gar nicht. Die Brustwarzen tun schon wieder echt weh. Also ich hänge mich hier mal dran. Schreien bzw. Unzufriedenheit gibt es dann auch immer wieder, weil ich ihn natürlich Ablöse und versuche ordentlich neu anzulegen.
Dieses Schreien macht meiner in letzter Zeit auch öfter bevor er überhaupt getrunken hat obwohl er hungrig zu sein scheint. Und wenn ich es dann paar Minuten später versuche trinkt er normal.
Nachts passiert das so eigentlich nie...
Kann mir schon vorstellen, dass die Kleinen dann vielleicht ein bisschen spielen oder keine Lust auf so viel Milch haben und deshalb nur die Brustwarze nehmen. Schreieen dann vielleicht weil sie eigentlich eben an der Brust sein wollen. Aber vielleicht kennt sich ja jemand aus.

2

Wenn du merkst, dass er „loslassen“ will, kannst du ihn daran hindern? Also Brust festhalten?

3

Man kann versuchen ihm den Vorhof wieder in den Mund zu schieben ohne richtig abdocken. Das klappt bei uns ganz gut. Meist wird bei dem Manöver sowieso der saugschluss gelöst und dein kleiner darf neu ansaugen, mit mehr Vorhof dann natürlich. Also verlässt die Brust den Mund gar nicht wirklich.
Oft ist das Gefühl der "plötzlichen Leere" im Mund, für die Kinder so irritierend dass sie protestieren.
Verständlich finde ich... Das nuckeln ist ja sowas wie Nachtisch... Ich fände es auch sehr doof wenn der Kellner meinen Nachtisch vor meiner nase abräumt während ich noch davon esse. Selbst wenn ich ihn dann wiederbekomme, wäre ich noch eine ganze Weile sehr aufgebracht über die Aktion.

Er wird sicherlich bald geduldiger und du kannst bestimmt auch Mal die Brust rausnehmen, aber im Moment ließt es sich so, dass er noch nicht soweit ist.

4

Erstmal danke für die Antworten.
Ich wüsste, ehrlich gesagt, nicht, wie ich ihn daran hindern könnte loszulassen...
Die Brust halte ich ja die ganze Zeit über im C-Griff und wenn ich sanft versuche sein Köpfchen an der Brust zu halten, protestiert er auch dagegen.
Seit gestern Mittag verweigert er die Brust komplett. Er hat zwei-,dreimal etwa kurz und nicht sehr kräftig daran gezogen und das wars. Dann lässt er los und weint.
Erst als er im Bettchen lag, war er sofort still und ist eingeschlafen.
Bei der Hitze momentan schläft er überhaupt die meiste Zeit.
Wenn er denn mal richtig wach ist, ist er jedoch munter und aufmerksam.

Kann das auch eine Saugverwirrung sein? Gibt es die tatsächlich?
Kurzzeitig (für 1,5 Wochen) haben wir ihm bis letzten Freitag die Medela mit Calma Sauger gegeben, weil ich eine Mandelentzündung hatte und das stillverträgliche AB nichts dagegen gebracht hat. Habe dann ein anderes bekommen, bei dem der Arzt meinte, ich solle in der Zeit nicht stillen, habe ihm einfach mal geglaubt. Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich mich nicht anderweitig informiert habe. Vielleicht hätte ich doch weiterstillen können...
Nun habe ich ihm aber gestern Nacht ein Fläschchen mit 100ml abgepumpter Milch gegeben, weil er 7 Stunden nichts von der Brust trinken wollte und die Windel auch dementsprechend wenig Urin beinhaltete. Die 100ml hat er dann auch so weggezogen und nochmal 30 ml hinterher.

Zudem habe ich jetzt auch noch einen heftigen Milchstau, weil er nicht gestillt werden will. Die halbe Brust ist hart, die andere hat auch einen schmerzhaften harten Strang.
Bin ein wenig überfordert gerade.

5

Oh man, das klingt ja total anstrengend! Klappt das trinken an der Brust schläfrig oder direkt nach dem Aufwachen vielleicht besser?
Mit Saugverwirrung kenne ich mich nicht aus, habe aber schon öfter den Tipp gelesen dann lieber mit dem Becher zu füttern.