Beikostalbtraum

Hallo ihr Lieben!

Ich wende mich an euch weil mir langsam die Ideen ausgehen.

Meine Tochter ist mittlerweile 9 Monate alt. Als sie 5,5 Monate alt war haben wir mit Beikost (Mittagsbrei) begonnen.
Sie war nur wenige Tage begeistert und mehr als 30g haben wir noch nie geschafft. Zwischendrin gab es immer wieder mal Tage an denen sie den Brei komplett verweigert hat.

Als es dann endlich klappte dass sie zwar wenige Mengen Brei aber wenigstens regelmäßig gegessen hat haben wir den zweiten Brei eingeführt. Hier das selbe. Erst fand sie ihn super. Nach einigen Tagen wieder langweilig.

Ich habe auch schon versucht ihr weich gegarte Stücke anzubieten. Allerdings zermatscht sie die nur und sobald sie etwas davon im Mund hat spuckt sie auch die wieder aus. Wir haben ihr schon verschiedene Konsistenzen und Geschmäcker angeboten. Ihren Sitzplatz und ihre Löffel geändert... es hilft einfach nichts und ich verzweifle langsam.

Manchmal isst sie dann 3 Tage hintereinander wieder gut und ohne ersichtlichen Auslöser wieder nichts. Momentan isst sie wieder den dritten Tag garnichts. Also stille ich seit 3 Tagen sozusagen wieder voll. Biete den Brei aber trotzdem wie gewohnt an.

Ich habe auch schon mit den Abständen der Mahlzeiten gespielt. Ist sie zu durstig isst sie nicht. Isst sie müde auch nicht. Manchmal ist sie zu satt, hab auch schon mal den Mittagsschlaf vor das Essen verlegt....

Auch kalt statt warm habe ich ihn angeboten... eigentlich koche ich selber und frisch aber ich habe ihr auch schon mal Gläschen angeboten.. findet sie auch nicht besser.

Die einzige Idee die ich noch hätte wäre noch einmal für 1 Woche oder so komplett zu pausieren und dann wieder zu starten... was haltet ihr davon?

Hat jemand von euch eine andere Idee?

Hat jemand von euch Erfahrungen mit so einer Situation?

Ich hoffe auf eure Tipps.

Liebe Grüße und einen schönen Tag!

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Ist es ein Albtraum für dich oder für dein Kind? Habt ihr Stress?

Durchatmen, es ist alles gut! Er muss gar keine großen Mengen essen. Mach dich locker ;)

Wir haben BLW gemacht, da Motte Brei oberätzend findet, bis heute (18 Monate). Bis sie 10 Monate war (auch gestartet mit 5,5) aß sie fast nichts. Von heute auf morgen ging plötzlich mehr, wobei es etwas schwankte anfangs.

Seit ihrem ersten Geburtstag aß sie ganz normal mit und auch ganz gute Portionen. Mit knapp 13 Monaten wollte sie plötzlich Besteck und isst schon richtig schön damit. Mit 16 Monaten war sie dann komplett abgestillt.

Ich hab mich relativ schnell von Tempovorgaben usw befreit. Das ist einfach nur unnötiger Stress! Irgendwann essen sie alle, ich kenne KEINEN Erwachsenen, der ausschließlich Gläschen isst ;)

Und Nährstoffe sind alle in der Milch (auch bezüglich des Eisens gibt es eigtl keine gesicherten Fakten. Nach neusten Erkenntnissen ist der Speicher bereits mit 3-4 Monaten aufgebraucht, aber Kinder brauchen vllt gar nicht viel).

Theoretisch sind auch 12 Monate vollgestillte Kinder gesund und munter.

Also, lass dein Kind das Tempo bestimmen. Es ist alles gut und dann auch für keinen ein Albtraum.

Motte bekam immer was, wenn wir essen und entweder sie aß oder sie guckte es sich nur an oder interessierte sich halt gar nicht dafür. War alles ok! :)

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Du hast Recht! Danke! Deine Antwort hat mich echt sehr aufgebaut. Ich hatte wirklich schon etwas Stress. Vorallem weil wir zu einer Kontrolle im KH waren (wegen was anderem) und die Schwester und die Ärztin nach der Frage ihrer Ernährung so getan haben als hätte ich da scheinbar keine Ahnung. Und meinten ich sollte doch eine Ernährungsberatung mit der Kleinen machen da sie doch schon längst besser Essen müsste...🙈

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Ärzte haben da leider oft nicht soooo die Ahnung. Ernährung ist kein Bestandteil des Studiums ;)

Also alles völlig normal und im Rahmen 😊

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Nachtrag: Wasser aus dem Becher würde sie übrigens am liebsten literweise trinken. Aber auf anraten des Kinderarztes bekommt sie nur zum Essen Wasser da sie eher eine schmälere zarte Maus ist.

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Hallo
Mein zweiter Sohn war so einer. Egal was ich ihm angeboten habe, hat er nicht gegessen oder nur eine Miniportion. Mir war das es dann zu doof irgentwas noch extra zu machen und habe weiter voll gestillt. Wenn wir was gegessen haben, habe ich ihm immer ein wenig von dem angeboten was nicht zu salzig oder zu gewürzt war. Mir ca. 10 Monaten wurde es dann immer mehr als nur ein probieren und er nahm sich dann immer mehr von unserem Essen. Heute ist er derjenige der von meinen drei Jungs der am besten isst. Auch viel Gemüse und Dinge die andere eher Ekelig finden.
Was ich mir damals von anderen Leuten anhören musste war das schlimmste: Der wird doch von Milch alleine nicht satt. Ist doch nicht normal mit 9 Monaten voll zu stillen. Dem fehlen doch Vitamine etc. Der wird mal ein total schlechter Esser/ Verwöhnt, bla bla bla
Mein Grosser, der nach den modernsten Plänen/ Regeln das richtige Essen gelernt hat, ist später total mäkelig geworden.
Mach wie es euch am besten damit geht. Wenn sie nicht will kam man sie ja schlecht zwingen. Isst sie mit euch oder alleine? Mein kleiner hat auch immer besser gegessen wenn es nur mit uns essen gab. Alleine hat nie gut funzioniert, auch wenn es von den Zeiten besser gepasst hätte.
Ciao

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Sie isst immer mit uns am Tisch wenn wir auch essen. Auch zu den Zwischenmahlzeiten nehme ich mir was kleines damit sie nicht alleine essen muss. Hilft leider auch nicht immer. Ja das ist es ja. Viele fragen nach wie es uns mit dem Essen geht und schütteln dann nur den Kopf. Bei mir meinten eigentlich die meisten ihre Kinder hätten eigentlich gleich halbe bis ganze Gläschen verputzt...

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Hallo!
Da häng ich mich mal dran... ist bei uns auch so. Unser Kleiner ist 8 Monate alt.

Nun wurde bei ihm ein leichter Eisenmangel festgestellt. Lt. KiÄ kann das auch ein Grund für die Appetitlosigkeit sein. Er bekommt nun Eisentropfen zum Ausgleich... mal sehen ob das was bringt.

Zur Zeit ist er krank, deshalb isst er sowieso nichts aber ich bin guter Hoffnung, dass es besser wird.
LG

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Gute Besserung deinem kleinen Mann! Ich halte uns Vier mal die Daumen!

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Danke!
Ja 👍🏼 ich drücke uns allen auch die Daumen 😊.
LG

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Ich kann mich meinen vorrednerinnen nur anschließen!
Biete ihr einfach immer was an, wenn ihr auch esst. Wenn sie es isst gut, wenn nicht, auch gut.

Unsere Maus ist 10 Monate und isst eigentlich sehr gut. Aber auch sie hat Tage da mag die nur wenig .... dann gibts Milch und gut.
Allerdings war mir das mit dem Stillen irgendwann Zuviel mit dem hoch und runter mit der Menge, daher haben wir jetzt (fast) abgestillt und es gibt nun pre. Findet sie auch gut und meine Brüste danken es gerade 😅

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Das glaub ich dir. Hatte auch schon Tage, besser gesagt Wochen, da hätte ich gerne abgestillt. Nachdem meine Kleine aber leider eine Kuhmilcheiweißallergie hat bräuchte sie dann Spezialbahrung. Da ist mir dann doch das weiterstillen lieber gewesen 🙈

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Das was du beschreibst ist definitiv kein Beikostalbtraum sondern ein ganz normales Verhalten deines Babys.
Wenn sie gestillt werden will, stillst du, wenn sie ein bisschen Brei isst oder mit Fingerfood matscht - auch gut.
Ich würde ihr immer wieder verschiedene Sachen anbieten, entweder sie isst oder eben nicht und du stillst.
Ich kann dir das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzales empfehlen.
Mein Sohn hat sich im Beikostalter ähnlich verhalten, 50gr Brei maximal, Flasche wollt er meist nicht, Stillen hat an sich geklappt (viel Milch), er hat aber viel rumgehampelt, nicht richtig getrunken an der Brust, zu langsam zugenommen, sich an allem verschluckt, wenn Zähne kamen ging gar nix mehr usw. Ich hab mich damals auch viel zu viel gestresst, die grosse Schwester hatte sich bilderbuchmässig verhalten im Beikostalter.
Als ich dann das oben genannte Buch gelesen hatte, war ich viel entspannter und hab meinen Sohn einfach machen lassen, glaub er war ca 10 Monate als ich das Buch fand. Mit ca 13 Monaten hat er dann angefangen zu essen und seitdem isst er super und ist gar nicht mal soooo mäkelig.
Hab Geduld und stress dich nicht!

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Meine ist heute in der Pubertät und die Phasen sind weiterhin so.

Viel essen und oft essen - nicht wachsen, nicht zu nehmen
fast gar nichts essen, selten am Tag - Wachstumsschübe/Entwicklungsschübe

durchschnittlich essen: Wachstum durchschnittlich.

Zuerst in die Breite und dann in die Länge geht sie immer in den Phasen, in denen sie fast gr nichts.
Dann wenn sie wie ein Scheunendrescher spachtelt, fragt man sich, wohin das geht. Es setzt nichts an, weder hoch noch breit.

Klein und zierlich war sie schon immer.
Kommentare gab es immer. Egal ob sie viel aß (ist die krank? Da bleibt ja nix hängen) oder wenig (du musst.....)

Ich habe sie machen lassen. Sie weiß heute als Teenager, wann sie satt ist. Nach der Fastfoodphase möchte sie jetzt wieder täglich Obst und experimentiert von sich auch mit Gemüse. Das war schon immer so, dass die Obst/Gemüsephase wieder kam.

Milch mag sie nur als Ausnahme. Stillen war lange. Bei Infekten auch wieder vollstillen und komplett weg von allem, was sie bis dahin gegessen hatte. Dann am nächsten Tag wieder komplett Familientisch und morgens/abends nur annippen.
Milch-Getreidebreie hat sie komplett abgelehnt!
Käse mag sie gerne (im Gegensatz zu mir). Joghurt nur Natur und nur mit Obst.
Alle anderen Milchprodukte kommen so alle paar Monate mal für ein paar Tage in Frage, Das ist lustig, weil ich nur selten keine Milch trinke.

Lieblingsessen lässt sie stehen, wenn sie satt ist.
Das, was sie nicht soooo gerne mag, isst sie, wenn sie hungrig ist.

Kinderarzt sagte immer: so lange sie so quietschfidel ist, aufgeweckt ist, isst, wenn sie es braucht und stehen lässt, wenn sie es nicht braucht, dann passt es für ihn.

Gedanken/Untersuchungen macht er, wenn sie exorbitant viel isst und gar nicht zunimmt, wenn sie in der Entwicklung stagniert, wenn sie offensichtlich zu wenig bekommt.
Auch Kinder, die sehr gut und sehr ausgewogen essen, können plötzlich Symptome zeigen.
Dann handelt er sofort und guckt nach. Dann muss ausgeschlossen werden, dass keien Erkrankung dahinter steckt, die die Probleme verursacht. Und auch, dass es keine Folgen ergeben hat.

So lange ein Kind täglich unterschiedlich isst, sieht er es locker. Erwachsene haben ja auhc nicht jeden Tag gleich Appetit. Manche essen nur aus Gewohnheit, weil um x Uhr das Essen in der Kantine serviert wird oder weil man mit einem Kollegen verabredet ist. Ob wir es brauchen oder gerade nicht brauchen, hören Erwachsene oft leider nicht mehr darauf.
Kindern wünscht er, dass sie es so lange es ihnen gut tut und sie gedeihen, ihr Gefühl dafür erhalten bleibt.