Beikost: der angeekelte Blick - was nun?

Hallo zusammen,

wir versuchen nun seit fast zwei Wochen unsere Kleine (fast 6 Monate) auf den Geschmack von Brei zu bringen. Die ersten Tage selbstgekochte Pastinake fand sie gar nicht toll. Es hat sie richtiggehend geschüttelt. Wir haben es im Anschluss mit selbstgekochter Karotte probiert. Es war nicht ganz so schlimm aber sie verzog trotzdem das Gesicht und macht den Mund nur sehr zaghaft auf. Heute haben wir es stattdessen mit Karottengläschen probiert, weil Konsistenz und Geschmack ja doch anders sind. Auch hier sprach ihr Gesicht Bände. Nach zwei drei Löffelspitzen habe ich dann aufgegeben.

Grundsätzlich will ich ihr ja auch nur wenige Löffel geben für den Anfang. Brei der im Mund ankommt bleibt auch drin und so richtige Verweigerung mit Kopf drehen und Weinen zeigt sie auch nicht.

Treffe ich also einfach ihren Geschmack nicht? Ist sie trotz aller Reifezeichen doch nicht so weit? Wie würdet ihr weitermachen?

Von der Verdauung her verträgt sie alles gut.

Vielen Dank euch
Reimi

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Vielleicht mag sie einfach Brei nicht. Schonmal mit Fingerfood probiert? Gekochte Gemüsesticks für den Anfang, die sie einfach selbst in die Hand nehmen kann. Natürlich landet da wenig bis nichts im Magen. Aber wenn sie damit spielt und sich interessiert wäre das ein Schritt in die Richtige Richtung.
Ihr könnt auch weiches Obst probieren oder sie zum Beispiel an ner Brotkruste knabbern lassen. Sowas mögen die Kleinen meist ganz gerne. Am besten während ihr selbst auch am Essen seid. Als gutes Beispiel voranzugehen ist da meist der beste Weg.
Von isolierter Fütterung halte ich relativ wenig. Ich finde Kinder lernen am besten essen wenn sie gleichzeitig sehen wie es die Eltern machen. Durch Nachahmung.

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Wir geben ihr den Brei wenn wir auch essen. Dabei sitzt sie in ihrer Wippe auf dem Tisch und überblickt quasi alles. Ganz allein sitzen kann sie noch nicht. Die Position kennt sie aber gut, denn auch zu unseren sonstigen Mahlzeiten sitzt sie da, spielt mit einem Löffel und schaut ganz genau was wir da tun. Was für Gemüse eignet sich denn für dieses Fingerfood? Sie ist sehr energisch und selbstbestimmt ich ahne dass es ihr vielleicht auch einfach nicht gefällt gefüttert zu werden. Ich kenn das vom Stillen, bin ich zu früh dran lehnt sie lautstark ab nur um fünf Minuten später nach der Brust zu verlangen.

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Es ist Gewöhnung. Wählerisches Essverhalten ist indirekt anerzogen, denn man muss immer wieder Essen anbieten - nicht zwingen, nur anbieten und nichts vermeiden.

Das was man kennt, ist das was man mag, Babys kennen lange nur Milch und manche brauchen länger um auf den Geschmack von festeren Essen zu kommen.

Mein Sohn hat sich zB geschüttelt und extrem angewidert geguckt bei den ersten Bananen, teilweise spuckte er sie wieder aus und nun reißt er einem das Dinge aus der Hand und verputzt eine ganze Banane alleine. Er liebt sie, vorher undenkbar. Wir haben einfach immer wieder (ohne Druck) Bananen angeboten, genau wie Äpfel, Pflaumen, Erdbeeren, Gurken usw.

Einfach immer wieder anbieten und sich nicht allzu sehr stressen. Es ist normal, dass es teilweise auch Wochen dauern kann, denn es ist nicht ungewöhnlich, wenn man ein Lebensmittel auch über 10 mal anbieten muss bis es akzeptiert wird.

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Ein Getreide-Obst-Brei wäre vielleicht was für den Anfang. Ansonsten einfach erstmal weiterstillen :-) Wahrscheinlich ist sie noch nicht beikostreif.

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Genau den Vorschlag hat meine Hebamme heute auch gemacht. Ich wusste nicht, daß ich den Getreide-Obstbrei auch mittags anbieten kann. Also gibt es morgen Hirse mit Birne

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Leider treffen auch die Obstbrei, also Äpfel und Birne nicht ihren Geschmack. Hat noch jemand Vorschläge?