Vielleicht doch einfach abstillen?

Ich hadere sehr mit mir und würde mich über eure Meinung freuen.

Ich hatte schon einmal von der Geburt unserer Kleinen berichtet - https://m.urbia.de/forum/43-geburtsberichte/5572321-einleitung-vor-et-wegen-makrosomie-so-nie-wieder

Die Kurzfassung: Für Geburt sollte dringend vor ET eingeleitet werden, weil sie zu schwer für eine natürliche Geburt geschätzt wurde. Das Ganze endete mit einem Kaiserschnitt, einer schweren Atemwegsinfektion, einer Trennung nach der Geburt und für sie einem Aufenthalt auf der Intensivstation und damit verbunden die Ernährung über eine Magensonde. (Tatsächlich wog sie lediglich 3600g). Das erste Mal in Ruhe anlegen konnte ich sie nach 1,5 Wochen, aber ich habe vom ersten Tag an abgepumpt damit sie zumindest die gute Muttermilch bekommt.

Das Ganze ist inzwischen 4 Monate her.
Leider sind wir nie davon los gekommen nach dem Anlegen zu zu füttern und selbst das hat nicht gereicht. Wir waren inzwischen nochmal über 2 Monate gemeinsam im Krankenhaus, Diagnose Gedeihstörung aufgrund einer Trinkschwäche. Viele Tests ohne Ergebnis, zumindest ist das Kind kerngesund! 😊 Am Ende musste sie dann doch wieder über eine Magensonde zu gefüttert werden, aber dann der Durchbruch sie kommt selbstständig auf ihre Trinkmenge und das schon seit über einer Woche! 🥰

Während der Ganzen Zeit habe ich nie den Gedanken an das Vollstillen aufgegeben. Manche Wochen konnte ich sie recht erfolgreich anlegen (Wir führen natürlich seit Ewigkeiten akribisch Trinktagebücher inkl. Stillproben) und musste nur ein wenig nachführen. Andere Wochen konnte ich sie leider gar nicht anlegen (medizinisch indiziert) und es gab alles aus der Flasche. Entsprechend wurde mal mehr und mal weniger gepumpt.
Die letzten Wochen bestanden aus wiegen, anlegen, wiegen, Flasche geben, Abpumpen/Powerpumpen. Leider hat die Milchmenge immer weiter nachgelassen und der Anteil den wir über Pre geben müssen wird immer größer.

Mein Mann ist jetzt einen Monat Zuhause und der feste Vorsatz war jetzt noch einmal mit Durchhaltevermögen. Anlegen, anlegen, anlegen und zwischendurch Powerpumpen. Aber sie trinkt momentan einfach super schlecht an der Brust. Pro Stillen vielleicht 40ml, wenn überhaupt, dann verweigert sie, schreit die Brust an, dockt nicht mehr an. Mit Schnuller ist das Weinen sofort vorbei. Das Leerpumpen danach ist auch nicht viel erfolgreicher. Die Frustration steigt, die Stimmung fällt und ich verpasse einfach so viel Zeit mit ihr, weil ich z.B. mit Abpumpen beschäftigt bin.

Ich weiß „Stillen ist das Beste für mein Baby“ und ich wollte das wirklich! Aber ist es das alles noch wert?

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Ganz ehrlich? NEIN

Und das sage ich die grade ihr zweites kinds stillt. Nein das ist es nicht wert. Dein mäuschen ist nur einmal so winzig und die zeit rast. Genieß jede sekunde. Babys werden auch ganz hervorragend mit pre milch groß und entwickelb sich auch mit pre ganz hervorragend. Und esnist kein aufgeben und kein versagen lass dir das niemals einreden. DU bist das beste für dein kind. Mit oder ohne muttermilch.

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Einfach Danke!

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Hallo!
Tut mir leid, dass ihr es so schwer habt!
Ich finde es ganz toll, dass du das alles so lange durchgehalten hast und nicht so "einfach" aufgeben willst!
Sie hat ja jetzt schon einige Monate mumi bekommen, das ist ja schon ganz toll! Wenn dir das alle Kraft raubt, dann macht das aber auch keinen Sinn.
Ich bin absolut pro stillen und finde es wichtig. Meine große hab ich bis 10 Monate gestillt (bis sie nicht mehr wollte) und die kleine Stille ich mit ihren 26 Monaten noch. Also wirklich pro stillen. Aber ich finde das macht nur Sinn, wenn es einen nicht komplett fertig macht. Ich musste bei der großen auch kämpfen voll zu stillen, aber nur einen monat und das war schon hart. Bei euch ist das echt eine ganz andere Sache!
Meiner Meinung nach solltest du allen Druck raus nehmen. Wenn du merkst, dass du noch die Kraft hast weiterzu machen, dann würde ich anlegen so oft es geht und nur dann pumpen, wenn es dich nicht belastet. Mit pre wird man auch groß! Du hast schon tolles geleistet, sei stolz darauf!
Alles was noch geht an muttermilch ist gut und wenn es nicht geht, dann macht das aber auch nichts!
Lg

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Deine Worte helfen ungemein, vielen Dank! 😊 ich freu mich sehr, dass sich für Euch das Kämpfen gelohnt hat, das macht bestimmt vielen Hoffnung die das lesen! Und vielleicht komme ich irgendwann ja auch nochmal in die Situation und erinnere mich an Deine Geschichte! ☺️

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Du kannst auch - wenn dir das liegt und es funktioniert - weiter teilstillen, ohne Pumpen. Ihr hattet einen wirklich schweren Weg. So etwas mussten wir zum Glück nicht mitmachen. Was ich aber bei mir lernen musste: Stress ist ein Milchkiller, und das was du beschreibst klingt emotional und körperlich sehr stressig. Und am besten fürs Kind ist eine glückliche Mama!
Ich habe geheult als ich wieder zufüttern musste. Als ich mich damit arrangierte, konnte ich 9 Monate lang Zwiemilch geben. So lange hat es bei uns ohne Pumpen gedauert bis def Kleine die Brust nicht mehr wollte. Für mich das Happy End.
Und ja, du kannst auch abstillen. Das ist vollkommen legitim. Es muss euch beiden gut gehen. Bzw allen drei Familienmitgliedern. Sucht euren Weg. Es gibt viele Optionen. Und sie alle sind in Ordnung!
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute

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Wir hatten auch Phasen in denen das mit dem Anlegen und Zufüttern gut für uns geklappt hat. Leider hat sie mit zunehmender Trinkschwäche meinem Körper immer wieder signalisiert, dass die Milchmenge reicht, sie sei ja eigentlich auch schon satt. Jetzt momentan lehnt sie die Brust mehr oder weniger komplett ab, ist halt auch anstrengend für sie. Ich freue mich jetzt einfach darüber, dass sie gelernt hat ihre Trinkmenge mit der Flasche zu erreichen und das sie weiterhin zunimmt! 🥰 Ich glaube zumindest mittlerweile (wir hatten halt auch andere Phasen) ist mir das Stillen einfach wichtiger als ihr.

Vielen Dank für Deinen Zuspruch!

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Oh man, das tut mir leid, dass ihr so einen schweren Start hattet 😥
Ich würde an deiner Stelle auch keine Sekunde mehr versäumen wollen von eurer kleinen Maus und beides machen, erst Brust und Rest Pre (so mach ich es jetzt auch seit 6 Wochen etwa). Wenn das Gewicht jetzt stabil ist, dann würde ich auch nicht mehr tgl wiegen, und schon garnicht nach jedem Stillen, da wird man ja verrückt von.
Die Pumpe hab ich zwar noch hier stehen, aber das mach ich nur noch, wenn die Brust noch was Knubbelig ist oder wenn ich Lust habe und Zeit.
Ich hab auch tagelang geheult weil ich unbedingt voll Stillen wollte, aber was nicht geht, geht halt nicht. Jetzt wo ich mich damit abgefunden habe, klappt das viel besser, meine Kleine kriegt wenigstens n bißchen Muttermilch und zur Beruhigung ist ja die Brust echt ein Zaubermittel 🤗
Und zum satt werden gibt's halt das Fläschchen hinterher.
Also meine Meinung fang an dein Baby zu genießen und laß die Waage und die Pumpe möglichst weg.

Ganz liebe Grüße
Jodi

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Danke! 🥰

Ich freu mich sehr, dass ihr für Euch einen guten Weg gefunden habt! Und ich glaube Du hast absolut Recht, sowohl bezogen auf unsere, als auch auf Eure Situation, also mach einfach so weiter, wie es dir dein Bauchgefühl sagt!

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Moin,
Es tut mir leid für euren schweren Tag.
Ich musste vom ersten Tag an zufüttern, weil die Kleine eine Saugschwäche hatte. Ich habe mehr Zeit mit Pumpen verbracht, als mit der Kleinen.
Versuche den Stress rauszunehmen. Wenn das ständige Wiegen und Trinkprotokoll nicht mehr machen musst lass es weg. Nachdem wir das nicht mehr gemacht haben wurden wir beide entspannter. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt schon zu wenig Muttermilch, dass die kleine kurz danach die Brust abgelehnt hat. Laut Hebamme hat meine Milch zu salzig geschmeckt, weil ich so wenig produziert habe. Trotz das Bockhornklee-Kapseln und co zu mir genommen habe.

Wir haben nur 3 Monate stillen können. Ich weiß nicht wie du ihr die Flasche gibst. Ich habe ihr die immer in einer Stillposition gemacht, um dennoch diese besondere Nähe geben zu können. Das haben wir bis zum Beikostalter gemacht. Ganz selten fordert sie diese Positionen immer mal wieder ein.

Wie du sehen kannst. Es gibt einige die solche ähnlichen Schwierigkeiten beim stillen haben. Mach dich nicht verrückt. Versuche die Zeit mit deinem Wunder zu genießen.

Du hast mehrere Optionen:
Lege sie an und anschließend gibt es eine Flasche.
Lege sie nur noch an und das in kürzeren Intervallen.
Weiter wie bisher mit Pumpen.
Nur Pumpen und Flasche geben.
Flasche geben aber keine Mumi mehr.
1-2 mal am Tag anlegen und sonst nur Flasche.

Vielleicht habe ich weitere Optionen vergessen aber ich will damit nur sagen: suche dir eine mögliche Option mit der ihr alle glücklich werdet und die Zeit gemeinsam genießen könnt.

Wünsche dir ganz viel Kraft und viel Erfolg 🤗

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Ich nehme mir deinen Rat zu Herzen und genieße einfach die Zeit! Tut mir Leid, dass es bei Euch auch so schwierig zu Beginn war, aber sie es scheint hat sich ja doch noch alles gefügt. Das macht Mut! Vielen Dank und alles Gute für Euch!

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Vielen Dank für Euren Zuspruch!
Das hat mir wirklich sehr geholfen!
Zudem habe ich heute Morgen noch einmal lange mit einer super lieben IBCLC telefoniert. Ich dachte mir, sollten wir noch einen Versuch wagen wollen, dann geht es nicht ohne Hilfe! Und was soll ich sagen, sie sagt „ja, ich bin in erster Linie Stillberaterin, aber am Ende immer auch eine Familienberaterin - natürlich gibt es noch eine Chance, aber genießt doch lieber die Zeit miteinander.“.

Würde ich behaupten, dass mir die Entscheidung nicht schwer fällt wäre das eine glatte Lüge! 😔 Ich wünschte nach wie vor, dass es anders wäre, ist es aber leider nicht. Es gibt wohl einfach irgendwann einen Punkt an dem man akzeptieren muss, dass die Dinge sind wie sie sind und das Beste daraus machen! Wir setzen jetzt einfach auf Qualitätszeit mit der ganzen Familie und Kuscheln statt Abpumpen für ein bisschen Muttermilch. Trotz allem, und auch wenn ich beim Schreiben Tränen in den Augen habe, fühlt es sich im Moment einfach richtig an. Also Danke nochmal für die lieben Worte, das ist eine riesige Unterstützung! 🥰