Muss ich es einfach akzeptieren und wenn ja, wie?

Hallo,

Meine Tochter ist jetzt einen Monat alt. Die Hälfte ihres kurzen Lebens hat sie nach einem mehrminütigen Atemstillstand im Krankenhaus verbracht.

Ich habe sofort nach der ziemlich traumatischen Geburt mit dem Pumpen angefangen. Tagelang kam absolut gar nichts, plötzich habe ich dann mehr und mehr Milch gehabt, etwa 80 ml pro drei Stunden mit Tendenz nach oben.

Aufgrund der Bedingungen war ich sehr gestresst, hab auch ohne Baby wenig geschlafen und hatte in zwei Wochen aufgrund von Appetitlosigkeit mein Vorgeburtsgewicht trotz rapider Zunahme in der Schwangerschaft wieder. All diese Faktoren haben nicht beeinflusst, dass ich laut meiner Hebamme überdurchschnittlich viel Muttermilch abpumpen konnte. Ich war sehr froh darüber, dass ich wenigstens einen kleinen Beitrag für meine Tochter leisten konnte (sie haben die Milch im KH genutzt).

Sie hatte zwischendurch eine Sonde im KH und danach Flaschen mit sehr leicht ergiebigen Nuckeln. Dann wurde sie entlassen. Die Brust und Phillips Aventfläschchen waren ihr zu anstrengend, sie hat rapide abgenommen und wurde schliesslich so schwach, dass
meine Hebamme mich erneut mit ihr ins Kh einwiesen liess um ihre Trinkschwäche zu beobachten und gegensteuern zu können.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch genügend Muttermilch um ihren Bedarf decken zu können, sie trank ihn quasi nur nicht auf.
Dort musste ich mir aber eine Milchpumpe mit viel zu vielen anderen Müttern teilen, bekam dank noch viel kränkerem Zimmernachbarkind gar keinen Schlaf mehr und musste schliesslich Pre-Nahrung geben, da ich über Nacht von 80 ml auf 30 ml pro drei Stunden kam.

Bei diesem Niveau ist es seit dem trotz aller Bemühungen und stetigem Pumpen geblieben, Tendenz sogar sinkend (mamchmal nicht mal 20 ml), dabei ist das ganze jetzt zwei Wochen her. Ich trinke 3-4 l tgl, auch als Stilltee, nehme Bockshornkleekapseln, gestern habe ich sogar angefangen den ständigen "Dunkelbier"-Tipps nachzugeben. Ich esse ausreichend.

Meine Hebamme sagt, es kommt durch zu wenig Schlaf und Stress, aber ehrlich gesagt, welche Mutter hat den keinen Schlafentzug und psychische Belastung und ich habe in einer schlimmeren Situation viel mehr Milch produziert.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Kleine seit dem ich so wenig natürliche Nahrungsquelle habe, die Brust total ablehnt und sie teilweise wegschlägt, vorher hat sie zwar nicht ordentlich daraus getrunken, aber sie zumindest als beruhigend empfunden.

Die Hebamme ist der Meinung, dass meine Tochter sich klar für die Flasche und Pre-Nahrung entschieden hat. Das von einer absoluten Stillverfechterin zu hören, war sehr hart, weil ich wusste, dass sie es nicht sagen würde, wenn sie nicht zu 100 Prozent sicher wäre, dass wir alles versucht haben.

Mir fällt es trotzdem unheimlich schwer das Ganze zu akzeptieren und damit klarzukommen, dass nicht nur der Start ins Leben meiner Tochter nicht so lief wie geplant sondern das auch das nicht klappen will. Weiss jemand vielleicht Rat, wie ich das besser akzeptieren kann?

Zurzeit quäle ich mich wirklich nur noch, weil ich alle drei Stunden die Kleine anlegen muss, dann abpumpen, dann nochmal Pre zubereiten und dann faktisch nur noch anderthalb Stunden bis zum nächsten Zyklus habe und das Ganze auch nachts. Wenn ich aufhören würde zu Pumpen und zu hoffen, dass es doch noch was wird mit dem Stillen, würde es mir im Endeffekt besser gehen, vermute ich, aber ich bekomme es nicht hin, denke immer, morgen ist ja vielleicht der Durchbruch und es "läuft" im wahrsten Sinne wieder.

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Oh je, ihr habt echt schon zu viel durch in dieser kurzen Zeit 😪

Unser Start war zwar nicht so dramatisch, aber damals musste Mini eigentlich direkt auf die Intensiv rüber.
Er hatte eine schwere Neugeboreneninfektion, hat Tage nichts getrunken, war viel zu schwach dafür.
Somit hat er auch im Nachhinein nie das Trinken an der Brust gelernt.
Trotz 3 mal Stillberatungen und einer super Hebamme.
Ich habe schon im KH angefangen abzupumpen und es kam am Anfang auch ordentlich was, aber die Menge variierte wirklich extrem, je nach Stress etc.
Ich habe das 6 ganze lange Monate durchgezogen.
Und weißt du was ich jetzt im Nachhinein sage? Wie blöd ich einfach war...
Ich war so verbissen darauf, ihm unbedingt diese Muttermilch zu geben, aber habe dafür einfach keine richtige bzw erstrebenswerte Lebensqualität gehabt und diese Zeit bekomme ich nie wieder zurück 😪
Jetzt hätte ich echt vieles vieles anders gemacht.
Ich hatte diese Milchpumpe von Medela aus der Apotheke.
Eben mal mitnehmen irgendwohin ging nicht locker flocker, über Stunden nicht zu pumpen, da habe ich direkt Panik bekommen, dass sich das sofort auf die Menge auswirken wird, habe ich einen Termin gehabt und es hat länger gedauert, bekam ich schon direkt einen Stau etc pp.
Hätte ich ihm einfach pre gegeben und zwar von Anfang an, wäre so so viel leichter und ich denke mittlerweile auch besser gewesen.
Nicht dieser permanente Stress und sich selbst unter Druck setzen.
Kinder werden auch mit pre groß.
Nach diesen 6 Monaten gab es ja auch pre und es war einfach so befreiend und er hat es getrunken, als ob er gar nichts anderes kannte bis dahin.
Natürlich hat man andere Wünsche, hat sich alles anders vorgestellt
, wollte unbedingt dies oder jenes etc pp, aber erst Recht nach solchen Erfahrungen sollte man wirklich versuchen das Beste draus zu machen und wissen, dass vieles anders kommt wie erwartet, leider eben auch manchmal echt nicht zum Guten 😪.
Nimm dir selber den Druck raus.
Wenn es nicht geht, dann bekommt dein Baby eben pre und eine entspanntere Mutter.

Euch alles erdenklich Gute 🍀💪🏻

Bearbeitet von hey.du
6

Hey,

Danke, deine Antwort hat mich entschliessen lassen, dass ich es nur noch bis Ende des nächsten Rezeotes für meibe Medelapumpe versuche

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Alles Liebe und Gute euch

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Mensch, du Arme und ihr Armen! Ihr habt echt keinen leichten Start ins Leben und ins Muttersein gehabt. Ich würde auch ums Stillen kämpfen.

Ggf kannst du ihr MuMi mit in die Pre geben wenn sie nur Pre trinkt. Dann bekommt sie wieder den Geschmack auf MuMi und dann vielleicht ganz automatisch wieder für den Busen.

Ich kann dir auch nur eine professionelle Stillberaterin empfehlen. Die kennen sich oft besser aus als die Hebammen (nichts gegen Hebammen!)

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Hey,

Vielen Dank für die Antwort.

Meine Hebamme wurde mir von einer Stillberaterin, bei der ich während der Schwangerschaft einen Kurs gemacht habe, empfohlen, ich denke also, dass sie schon Ahnung hat.

Ich werde die Stillberaterin aber mal kontaktieren und mit ihr alles durchgehen, vllt sieht sie ja doch etwas, was ich ändern kann, also danke für den Tipp.

Der Geschmack von Muttermilch scheint kein Problem für die Kleine zu sein, da sie ihr Fläschchen sogar sehr viel eifriger austrinkt, wenn es "Abgezapftes" gibt, leider hab ich nur alle zwölf Stunden genug für eine Mahlzeit zusammen.

Mein Problem ist also ganz klar die zu geringe Menge und ich denke, deswegen meckert sie auch an der Brust, weil einfach kaum etwas rauskommt.

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Umso wichtiger wäre die Stimulation der Brust, dass mehr kommt. Also mehr abpumpen bzw. sie öfter anlegen und trinken lassen. Die Brust wird ja dadurch programmiert. Je mehr Bedarf ist desto mehr produziert sie.

Kuschelt ihr ganz viel nackt (sie auf dir liegend mit dem Mund in der Nähe der Brustwarze)? Das wär vielleicht eine Möglichkeit ihr den Busen wieder näher zu bringen. Eben durch Hautkontakt. Vielleicht dockt sie dann mal an und nuckelt etwas. Du musst dich dabei aber auch entspannen können und nicht zu viel erwarten. Dann mal etwas Muttermilch über die Brustwarze laufen lassen…

2

Hallo du Arme und fühl dich erst mal gedrückt. Da habt ihr ja ganz schön was mitgemacht bisher, es freut mich, dass es deiner Tochter insgesamt besser geht!

Unsere Vorgeschichte war nicht so dramatisch, aber aus diversen Gründen hat unser kleiner von Anfang an (auch) die Flasche bekommen und sich, wie deine Hebamme es beschreibt, für die Flasche entschieden.

Ich war mega traurig und habe viel geweint und mir auch mega Stress mit dem abpumpen gemacht. War völlig durch, weil ich mit anlegen (nicht dass er getrunken hätte, er hat dann lieber gebrüllt), Muttermilch aufwärmen und dann ggf noch per zubereiten und danach abpumpen am Ende war. Das war mir viel zu viel. Gleichzeitig hatte ich soooo ein schlechtes Gewissen und war einfach so traurig um die stillbeziehung, die zumindest am 1. Tag nach der Geburt noch geklappt hatte. Tausend mal habe ich mich gefragt, was ich alles hätte anders machen sollen und hab so arg geweint.

Gibt hier im Forum auch einen Post von mir dazu.

Geholfen hat letztlich, das Handtuch zu werfen, den kleinen 3 Nächte dem Papa zu überlassen und mal zu schlafen, durchzuatmen, mich mit anderen auszutauschen (es haben mir auch einige ganz liebe Privatnachrichten dazu geschickt). Der kleine ist jetzt 5 Monate und wenn ich andere stillen sehe, bin ich noch ein wenig traurig. Außerdem kann ich richtig biestig werden, wenn mir mal wieder wer erzählt, dass stillen doch besser wäre.

Du wirst merken, dass du dich viel mehr entspannst, wenn du „nur“ noch per zubereiten musst (babybrezza kaufen 😅). Dein Baby wird auch zufriedener sein, weil es sich in Ruhe satt trinken kann, ohne flaschenwechsel, weil erst per machen muss, weil die mumi doch nicht gereicht hat.

Und lass dich nicht beirren, wenn ihr es versucht habt und deine Hebamme dir bestätigt, dass es jetzt so ist, probiert es nicht auf Zwang weiter. Ich habe mich da zu lange überreden lassen. Eine Rückführung an die Brust ist - wenn überhaupt - meist nur mit viel Gebrüll möglich. Das wollte ich weder meinem kleinen, noch mir antun. Du hast ganz doll gekämpft und deinem Baby zum Start mumi sogar gegeben, das war super von dir 🤗

Alles Gute euch und meld dich gerne, wenn du aufmunternde Worte brauchst ❤️

PS: ich habe auch lange gehofft, dass es wie durch ein Wunder doch nochmal klappt, aber die Brust ist überhaupt nicht als Nahrungsquelle im Kopf. Selbst wenn ich Mini ausgestrichen und auf dem nippel hab liegen lassen, wurde es abgeschleckt und das war es.

Bearbeitet von Davi
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Hey,

Vielen Dank für die Antwort und die Umarmung.

Das ist natürlich wirklich sehr doof, dass dein Sohn die Brust einfach generell nicht mochte. Die Kleine war aber anfangs echt begeistert... das Problem war nur, dass sie es so toll und kuschelig fand, dass sie dabei immer weggeratzt ist.

Die herkömmlichen Aufweckmethoden halfen bei ihr irgendwie nicht, Füsse kitzeln, Wickeln und drehen verschlief sie. Kalter Waschlappen brachte sie nur minutenlang zum Schreien mit Brustwarze im Mund.

Toll, dass du es geschafft hast zu sagen, dass es dir reicht.

Ich habe leider niemanden, der sie nachts übernehmen kann, ihr Vater ist eher ein zusätzlicher Stressfaktor, der gefühlt alle zwei Sekunden mit Anwälten droht und mir im neunten Monat das Jugenddamt auf den Hals gehetzt hat (glücklicherweise war die Dame beim Kontrollbesuch überaus nett, aber bis zum Besuch war ich sehr gestresst, weil ich davon ausgegangen bib, dass sie automatisch auf seiner Seite sein würde, so wie der Typ, der meine Beistandschaft übernommen hat, der aber schon vorher zig Einzelsitzunfen mit dem Vater hatte ).
Ich habe schliesslich unter viel Druck zugestimmt, dass er sie alle zwei Tage zwei Stunden bekommt und das Ganze greift schon sehr in meine noch nicht ganz ausgereifte Routine mit ihr ein, zumal ich ja noch im Wochenbett bin. Seine neue Parterin scheint schon jetzt Ersatzmama zu spielen und wann imner ich sage, dass ich Ruhe und Abstand brauche, sagt er, dass ich die Kleine gerne auch ihm geben kann, dann hätte ich Ruhe.
Ihm kommt die Möglichkeit, dass ich nicht Stillen kann natürlich sehr gelegen, so verliere ich noch das Letzte, was mich für das Kind erstmal unverzichtbar gemacht hätte.

Ich habe jetzt beschlossen, dass ich mir ein endgültiges Datum setze, bis wann ich es weiter versuche.

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Ich hab auch viel zu wenig Milch produziert, max 40 ml. Mein Kind hat auch abgenommen von 2775 auf 2500 g sodass ich zufüttern musste. Nach 2 Wochen an der Brust und die waren auch schon ein Theater, hat sie die Brust dann komplett verweigert. Ich hab noch 2 Wochen abgepumpt aber ich bin alleinerziehend und habe max 3 mal täglich die Zeit gefunden abzupumpen und die 10 oder 20 ml waren ja echt den Aufwand kaum wert. Die Milch wurde also immer weniger. Nach 4 Wochen war dann komplett Schluss. Die Hebamme meinte es sei kein Problem, ich hab getan was ich konnte und die Milchpulver sind heute so gut, dass ich mir keine Gedanken machen muss. Ich denke das solltest du auch nicht.

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Aurynna, wie geht es dir? Hab grad deine Geschichte gelesen und es tut mir so leid für dich! Bei uns steht das Stillen auch auf der Kippe, aber vielleicht platzt der Knoten grad.

Das Abpumpen hat mich schon bei unserer Großen total gestresst, hab es trotzdem damit versucht. Gefühlt hing ich den ganzen Tag nur an dem Ding.. 🥴
Hab es aufgegeben und von der Osteopathen den Tipp bekommen, statt der Flasche mit einem mit Brusternährungsset zuzufüttern. Dabei wird die Brust weiter stimuliert, aber das Kind trinkt verlässlich und man braucht keine Angst haben, dass es nicht genug bekommt.

Von 3-4 Flaschen je 90-120 ml sind wir sehr schnell auf einmal am Tag 55 ml mit BES runtergegangen. Hab definitiv mehr Milch und vielleicht ist es deshalb auch einfacher für sie, sie saugt jetzt viel besser/effektiver.

Könnte es verstehen, wenn du auf Pre umsteigen möchtest, aber es scheint, als wäre dir das Stillen sehr wichtig und für mich war das sozusagen mein letzter Versuch, bevor ich abstille.

Alles Gute dir!