Stillen überall

Hallo

Ich hatte jetzt auf Arbeit die Frage wie man mit stillende Mamas umgehen sollte.

Vorab, ich habe 3 Jahre gestillt und das eigentlich fast überall. Mich persönlich stört es null wenn man in meiner Anwesenheit stillt.

Zur Situation. Wir sitzen in einer Behörde und bearbeiten die Beantragung von Dokumenten. Dauert pro Dokument 5 Minuten. 2 Familien, unabhängig voneinander sprachen vor. Beide Kinder 2 Jahre.

Kind 1 zog die Mutter einfach selbständig aus und dockte an. Mutter war nicht mehr aufnahmefähig. Mutter saß halbnackt vor uns und das Kind spielte eher und spuckte überall hin.

Kind 2 war leicht quängelig und die Mutter legte das Kind an weil sie es beruhigen wollte. Auch dieses Kind hatte eigentlich nur ein Nähebedürfnis und keinen Hunger. Spuckte und spielte demnach auch nur.

Meine Kollegin fragte dann in der Dienstberatung ob sie sagen darf das ihr das unangenehm ist.

Wie ist eure Meinung dazu? Gibt es eine diplomatische Lösung wo sich niemand auf den Schlips getreten fühlt?

LG skm

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Ehrlich gesagt bin ich über die meisten Antworten überrascht. Aus meiner Sicht ist es völlig unangemessen, vor einer Sachbearbeiterin, die sich der Situation nicht entziehen kann, ein Kleinkind zu stillen. Selbstverständlich müssen Mütter in der Öffentlichkeit Stillen dürfen. Genauso haben aber Unbeteiligte ein Recht, für sie unangenehme Situationen verlassen zu dürfen. Darüber hinaus sollte man ein Kleinkind mit anderen Mitteln als der Brust ablenken können (Spielzeug, ein kleiner Snack...).
Deine Kollegin kann die Mutter nur freundlich darum bitten, in den Wartebereich zu gehen und in ein paar Minuten wieder zu kommen. Oder kann deine Kollegin kurz den Platz verlassen (sagen, sie geht kurz was trinken etc.)?

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Ich glaube das wäre mir auch unangenehm. Ein 2 Jähriges Kind kann durchaus auch schon vermittelt bekommen, dass es warten muss. Wenn der Termin wirklich nur 5 Minuten geht erst recht. Insbesondere wenn dann noch herumgespuckt wird..

Damit möchte ich in keinster Weise sagen, dass ein Kind in dem Alter kein Recht hat gestillt zu werden, aber eben nicht immer sofort auf der Stelle. Da würde ich mich auch als Mama etwas schützen wollen, damit meine Bedürfnisse nicht irgendwann zu kurz kommen.

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Also wenn das Kind durch die Gegend spuckt (so habe ich das jetzt verstanden; also kein die Milch kommt wieder hoch wie beim Baby), dann würde ich natürlich was sagen 😅

Beim Stillen an sich würde ich in der Situation nun nichts sagen. Ist ja egal, ob Hunger oder Nähebedürfnis. Persönlich hätte ich dann im Wartebereich schon gestillt und nicht erst beim 5 Minuten Termin. Aber je nachdem weiß die Mutter auch, dass das das kleinere Übel ist und dass es bei Verweigerung nen Wutanfall gegeben hätte.

Glaube es wäre auch schwierig, da ne Regelung zu finden. Dürften dann auch neugeborene nicht mehr gestillt werden? Oder wo will die Kollegin die Grenze ziehen?

An sich ist die Brust am Ende ja auch nur Haut 🤷🏻‍♀️

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Hi

Neugeborene sind selbstverständlich nicht gemeint. Diese Mäuse können das ja nicht verstehen.

Ich habe das Alter dieser zwei Fälle bewusst erwähnt.

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Wenn es mir unangenehm wäre , würde ich die Mutter bitten in 4 Minuten zu stillen, da der Termin ja nur 5 Minuten dauert (wie du schriebst) .
Ggf muss man dann ein wenig schneller „arbeiten“und lauter reden, weil es zu einem Wutanfall kommt .
Mir wäre es aber egal, ich würd die Mutter machen lassen.
Wenn ein Kind irgendwo hin spuckt, dann würde ich natürlich etwas sagen.
Ich selbst würde auch beinso einem Termin versuchen das stillen zu verzögern, grad weil es sich nur um
5 Minuten handelt. Mit 2 kann ein Kind das verstehen. Selbst mein 1 jähriger weiß, dass er manchmal warten muss

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Finde es komisch,

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Finde es komisch, dass beide Kinder gespuckt haben... Was genau ist denn damit gemeint? Mir persönlich wäre es egal mit dem Stillen und halb nackt sein.

Bearbeitet von Enne-Bjoern
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Mit spucken meine ich dieses pusten was Kinder manchmal machen. So Wangen aufplustern und durch die Lippen pusten. Weißt du was ich meine? Das Kind hat aber auch die Zunge rausgesteckt, so dass bisschen was rauslief.

Eigentlich ist es ja egal was das Kind gemacht hat. Es kam Milch raus. Man konnte die Spuren an der Spuckwand sehen. Und meine Kollegin musste sie nach beiden Kindern putzen.

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Ah ok. Finde das Thema auch schwierig, weil es nunmal Kinder sind. Hatte auch schon Fälle, bei denen Kinder meiner Kunden sich "daneben" benommen haben, z.B. mit dreckigen Schuhen gegen die Wand treten, am Tisch wackeln, während ich arbeite, die Scheibe verschmieren, meinen Hund zanken... Beim Hund habe ich etwas gesagt, bei den anderen Dingen ehrlich gesagt nicht. Obwohl es mich manchmal auch geärgert hat. Ich wusste nicht, was ich sagen soll/kann und denke mir auch oft, dass Kinder es ja nicht böse meinen. Trotzdem hat ja jeder Mensch (Deine Kollegin) ein Recht darauf, zumindest seine Meinung zu sagen. Man kann ja dann als Mutter selbst entscheiden, wie man damit umgeht.

Bearbeitet von Enne-Bjoern
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Bin auch der Meinung, dass man ein Kind in dem Alter für 5 Minuten anders ablenken kann. Noch dazu war das Benehmen ja echt grausam scheinbar. Das sind dann ja mehrere Faktoren, die rein spielen. Da muss die Mutter sich auch einfach anders verhalten, sonst passiert so etwas auch noch, wenn das Kind 5 ist.