Stillen, ein Kampf!

Hallo an alle. Vorab: es wird lang. Ich bin so aufgestaut und um mich herum sind entweder Personen die sagen still ab oder Personen bei den das Stillen super läuft und die mich nicht verstehen. Und aufgrund meiner Frustration und den Hormonen ich nicht mit den reden möchte- ja ich bin unfassbar neidisch das es bei den Mamas mit dem stillen klappt. (Und ich weiß die können nichts für meine Problematik, behaupte ich auch nicht...)
Daher schüttele ich hier mein Herz aus.
Ich wende mich an euch, ich glaube das letzte Mal das ich mich ausschütte bezüglich Thema Stillen im Internet. Weil ich wirklich mental ( neben körperliche Erschöpfung/Schlafmangel) am Ende bin. Ich habe starke BrustSchmerzen und weiß nicht mehr ob es an der Anlagetechnik, am Vasospasmus, am Hütchen oder am Brustsoor liegt. Es tut während des Stillens weh und brennt , nach dem stillen brennt es höllisch. Ein Schmerz der durch mein Gewebe bis zum Rücken zieht.
Meine Tochter (5 Wochen) ist so stark saugverwirrt und ich kriege es nicht gebacken. Trotz unauffälligem Zungenband und sehr guter Gewichtszunahme.Hinzu kommt dass sie seit Tagen nicht mehr zufrieden ist nach dem stillen mit Hütchen sodass ich befürchte zu wenig Milch zu haben oder schlimmer dass meine Milchproduktion zurück geht. Dafür liegt ein Haufen Medikamente vor mir auf dem Tisch, Empfehlungen von der Wochenbetthebamme und Stillberaterin. Von Magnesium, Eisen, Vit B6 Antipilzmittel Borkshonklee, Jod,.. und Malzbier sowie Stilltee nicht zu vergessen. Zudem Bin ich fast 400€ Euro ärmer aufgrund der Beraterin. Hat es mir geholfen? Ich weiß es nicht. Bin ich das Problem das es nicht klappt? Bin ich nicht stark genug? . Begonnen hat es mit einer flachen Brust, einer Hebamme die im Kreissaal eine Stillhütchen aufgelegt hat, Gewichtsabnahme über 10% im KH, Zufütterung mit Pre und elektrische Pumpe von der Krankenkasse. Ging weiter mit fehlende Unterstützung zuhause und Stress. Ich kam alleine mit Pumpen Flaschen säubern/sterilisieren anlegen bonden und alles nicht hinterher. Schon garnicht all das alle 2h. Und an ein Brusternährungsset habe ich gar nicht gedacht. Heute sitze ich und heule weil ich fertig bin. Ich wünschte ich könnte das Stillen loslassen. Aber ich liebe es (eigentlich!) wie sie die Brust sucht wenn sie Hunger hat und das Stillen (wenn es nicht höllisch wehtun würde bei mir) ist an sich so schön. Und einfach. Und günstiger. Und gesünder. Morgen habe ich ein GynTermin um die Schmerzen an der Brust nochmal ärztlich kontrollieren zu lassen. Ich bin durcheinander. Ich weiß nicht ob ich meine Milchmenge steigern soll durch Powerpumpen, wie ich wegkomme von zufüttern mit Pre, wie ich vom Hütchen komme wegkomme. Eine Mahlzeitrunde sieht seit Tagen so aus: wenn der Milchspendereflex kommt und das Hütchen voller Milch ist, ist die Kleine zufrieden und saugt und schluckt 5 Min wie ein Weltmeister. Ab da wo sie stärker saugen muss und das Hütchen nicht mehr stark voll ist fängt das Gemeckere an. Sie saugt lässt los saugt lässt los, ich leg sie auf der anderen Seite an, sie trinkt. Dann lässt sie los, weint brummt, dockt an, trinkt etwas und lässt los. Zu wenig Milch? Hat sie keine Lust weil es mit der Flasche schneller geht? Dann gebe ich nach 60/90 Minuten Kampf sowie Schmerzen an der Brust auf und gebe ihr die Flasche. Da fangen dann die Bauchschmerzen an und sie muss 1h herumgetragen werden bis ein Bäuerchen kommt oder ein Pups. Bisdahin sucht sie wieder meine Brust und möchte an die Brust/Stillhütchen. Ich leg sie an und sie meckert wieder. Und ich kann nicht mehr. Die Stillberaterin meinte „ich muss so oft wie möglich üben ohne Hütchen in paar Tagen kann die bestimmt ohne Hütchen trinken.“ Üben ist eine Tortur. Sie schlägt um sich weint nimmt die Brust nicht in den Mund. Egal zu welcher Uhrzeit, ob ich sie satt/müde/im Halbschlaf/ hungrig ohne Stillhut ablege. Es eskaliert in einem
Geweine und ich breche ab . Ich hatte das Hütchen mehr oder weniger akzeptiert weil ich oft gelesen habe das es bei manchen plötzlich ohne geklappt hat. Aber seitdem das Stillen seit Tagen so eine Tortur ist und sich sichtlich nicht zufrieden ist an der Brust und ich immer mehr zufüttere, komme ich garnicht aus dem Kreislauf raus. Die Baustellen sind so viel bei uns. Aber ich bin auch nicht bereit das Stillen loszulassen. Ich bin wütend aber ich weiß nicht auf dem. Auf meine Tochter darf ich es nicht sein, die Maus kann nichts dafür
Dass wir ihr das Hütchen direkt im
Kreissaal und das Fläschchen direkt im KH aufgedonnert haben. Ich bin wütend auf mich wütend auf die Hebamme die im Kreissaal meinte mit diesen Flaschen Warzen schaffst du das Stillen nie ohne Hütchen. Ich bin wütend auf die Hebamme im Nachtdienst die mir nicht die Option den stillfreundlichen Zufütterns mit Pre angeboten hat sondern direkt die Flasche. Ich bin wütend auf mich dass ich nicht oft genug übe ohne das Hütchen. Wütend auf mich dass ich es alleine nicht mit einem Brusternährungsset hinkriege. Oh Gott ich bin so wütend und traurig. Ich genieße die Neugeborenenphase garnicht. Seit vier Wochen dreht sich alles darum. Aber loslassen und ihr einfach nur Flasche geben kann ich auch nicht. Oder nur Flasche und die ganze Zeit Pumpen.. meine Milchmengr beim Pumpen ist unverändert, links 50 ml rechts 10 ml bei einer Pumpdauer von 20 min. Ich hatte schon überlegt nur die Flasche mit MutterMilch zu geben aber dann müsste ich nur Pumpen. Wie wenn es alleine zuhause bin. Ich bitte um Verzeihung für die Rechtschreib und Grammatikfehler. Und danke an alle die bis hierhin alles gelesen haben. Ich hab gefühlt alles schon im Internet gelesen aber vielleicht hat einer doch ein Tipp wovon ich noch nichts mitbekommen habe.

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1

Ach du Arme! Da bekommt man ja schon Stress und Beklemmung beim Lesen.
Erstmal: fühl sich gedrückt. Du bist nicht alleine!
Viele, viele Frauen haben Probleme beim oder mit dem Stillen, das ist okay, manchmal klappt es halt nicht (so gut).

Ich kann total nachvollziehen, dass dir das Stillen wi htig ist, war es mir auch (bei Nr.1 hat es nicht geklappt, wurde nicht gut beraten, hatte keine Ahnung, Kind sehr leicht, vermutlich zu schwach zum richtig saugen, hab nur vier Monate zustillen können) beim zweiten Kind.

An deiner Stelle gäbe es folgende Möglichkeiten, wie ich (!) das machen würde:
1.Möglichkeit: Abstillen und zwar komplett auf Pre umstellen. Deine Beüste scheinen ordentlich gelitten zu haben und das Abpumpen scheint bei dir ähnlich effektiv zu sein qie es bei mir war. Ich hab es ehrlich gehasst und es hat mich nur gestresst.

2. Möglichkeit: Alle Flaschen weg, Brusternährungsset (mit Pre! Damit der Abpumpstress wegfällt) nehmen und damit zufüttern, um erstmal die Brust "schön zu füttern". Da hab ich jetzt nicht ganz verstanden, hast du eins? Nimmt sie es nicht an oder findest du es zu kompliziert?
Das war bei uns tatsächlich die Lösung. Eine Woche damit und ich konnte vollstillen.

3.Möglichkeit: Abstillen nach Termin oder Pre plus Brist kombinieren. Um nochmal das Gefühl zu haben "alles gegeben zu haben" könntest du dir entweder eine Grenze setzen (noch zwei Wochen, einen Monat.. ) - könnte aber noch mehr Druck erzeugen oder ab sofort akzeptieren, es einfach zu kombinieren und das Stillen als "Bonus" zu betrachten. Bei meiner Großen haben qir das so gemacht. Wir haben mit Flasche zugefüttert, qie gesagt, hatte keine Ahnung und die Brust gab es fürs "Wohlfühlen, Kuscheln..", viel Milch kam da nicht raus und wurde natürlich auch weniger je mehr Flaschen sie bekommen hat. Ist aber ein "sanftes Abstillen" bis beide es gar nicht mehr wollen.

Einfacher gesagt als getan, aber nimm den Drucl raus. Überlege, was dir wichtig ist, wie vorgehen möchtest und dann mach das. :)

Wieso hat dich die Beraterin soviel gekostet? Stillberater arbeiten doch ehrenamtlich?

Liebe Grüße!

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Danke für deine Antwort und die objektive Aufzählung der Möglichkeiten. Ich wollte eigentlich eine weitere Stillberaterin hinzuziehen aber gerade habe ich meine letzte Rechnung meiner bisherigen Stillberaterin gezahlt..wenn ich daran denke wird mir übel.. 3Hausbesuche fast 600€..noch eine kann ich mir nicht leisten und ob ich es alleine gebacken kriege mit einem BZ-Set.. :(
Welches Set hast du benutzt wenn ich fragen darf? Hast du Hilfe benötigt oder hast du es alleine geschafft?

Bearbeitet von Mariengloeckchen24
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Ehrenamtlich wäre schön .. ne die Stunde 80€ und Wegpauschale 25 (sie wohnt direkt neben mir hat dies trotzdem berechnet..) dann jedes Mal Pilzkultur 30€… und jede weitere 15 Minuten 20€
Wieso krieg ich es trotz des Aufwandes nicht gebacken

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Ich kann deine Verzweiflung aus den Zeilen heraus spüren und sehr gut nachvollziehen.
Vielleicht können dir ein paar Impulse helfen, wobei ich sehr gut weiß, dass vieles davon deutlich leichter gesagt ist als getan.

Zuerst: jede Stillbeziehung ist individuell. Ich beneide auch die, bei denen es "einfach läuft". Und trotzdem muss man sich ganz ganz doll davon abhalten sich mit dem Verlauf anderer zu vergleichen.

Ich verstehe gut, was du meinst mit dem "nicht loslassen können". Musst du auch nicht, aber versuch irgendwie wieder das Stillen als etwas Schönes und Positives zu sehen. Natürlich müssen dazu zuerst die Schmerzen beseitigt werden. Eine ärztliche Abklärung ist sicher richtig.
Bei meinen anhaltenden Schmerzen haben mir die Mambiotic Kapseln sehr geholfen. Natürlich je nach Ursache, aber hast du davon schon gelesen? Es sind Probiotika, die helfen können, wenn der Grund ein Ungleichgewicht im Mikrobiom ist.

Ansonsten kann ich dir noch mitgeben, dass auch das Teilstillen ein großer Erfolg ist bei so einem schwierigen Weg. Du hast Recht, deine Maus kann nichts dafür. Sie gibt sicher ihr bestes. Von daher versuch euch wieder als Team zu sehen und jeder von euch gibt das, was er kann.
Nimm dir Zeit und Ruhe und bestaune und bewundere dein Baby. Nimm dir unabhängig vom Stillen die Zeit sie anzuschauen.
Und Kämpfe nicht gegen jede Pre Flasche an. Sieh sie vorerst als Hilfe und Unterstützung. Wenn es dir gut tut, kann es sicher eine Möglichkeit sein, auch für das Gefühl die Milchmenge zu behalten, dann abzupumpen, wenn du die Kapazität hast. Aber zwing dich nicht permanent dazu.

Das, was du tun kannst, machst du super. Wichtig ist, nicht sofort dem Ideal hinterherzulaufen. Gib euch ausreichend Zeit. Es ist nie sofort alles verloren. Aber alles auf einmal geht auch nicht.

Eins noch: die Dinge, die euch passiert sind und dich wütend machen, kannst du nicht ungeschehen machen, sie nur annehmen. Sie sind Teil eurer Geschichte und du kannst ein Thema nach dem anderen angehen.
Hast du eine Hebamme, der du vertraust? Ich wünsche dir eine gute Begleitung auf diesem Weg.
Alles Gute!

6

Du hast total recht mit individuelle Stillbeziehung und es wieder positiv sehen. Durch die Schmerzen, das „Versagen“ trotz Stillberater assoziiere ich es mit Stress. Ich habe förmlich Angst vor der nächsten Mahlzeit. Mambiotic werde ich auch ausprobieren.
Danke für deine sanften aufbauenden Worte. Ja meine Wochenbetthebamme hat mir auch eine Beratung empfohlen.. nichtsahnend das ich diese schon (erfolglos?) in Anspruch genommen habe :(

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Vielleicht kannst du bzgl einer Stillberatung nochmal bei dem Kliniken in deiner Umgebung schauen. Teilweise gehört es einfach zum Angebot der Klinik, dass man dort eine Beratung in Anspruch nehmen kann. Insbesondere bei denen mit Zertifikat für die Stillfreundlichkeit. Versuch in der Hinsicht die negativen Erfahrungen auszublenden, wenn möglich und offen erneut heranzugehen.

So intensiv am Ball zu bleiben ist extrem stark, weil du das beste für dein Baby möchtest. Das hat nichts mit Versagen zu tun.

Ansonsten fällt mir noch die La Leche Liga ein, die soweit ich weiß auch ehrenamtlich arbeitet. Vielleicht gibt es dort jemanden in deiner Nähe. Ansonsten ist glaube ich trotzdem immer ein telefonischer Kontakt möglich, wenn ich es richtig verstanden habe.

Um viele Dinge zu verstehen, die ich gern schon vorher gewusst hätte, habe ich sonst noch ganz viel beim Stilllexikon nachgelesen.
https://www.still-lexikon.de/

Bearbeitet von Goldi5
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Ohje, da macht ihr echt eine Menge mit! Das könnte wohl keiner so einfach wegstecken.
Manches lässt sich jetzt nicht mehr ändern, wie Hütchen und die Flasche in der Klinik. Die meisten Stillprobleme entstehen leider genau durch sowas und die wenigsten Frauen hätten so lange durchgehalten wie du es schon tust. Dir selber brauchst du da wirklich gar nichts vorwerfen, auch wenn ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist.
Gespuckt zu stillen hast du wahrscheinlich längst versucht nehme ich an. Das hatte bei einem.meiner extremen Zappelkinder sehr geholfen.

Ich kann auch gut nachvollziehen, dass dir das stillen so wichtig ist. Dass du das brennen nochmal beim Gyn abklären lässt ist auf jeden Fall.gut. Lass am.besten auch eine kleine Probe der Milch untersuchen. Ich hatte Soor in den Milchkanälen und von außen war alles völlig unauffällig. Da hat auch keine Tinktur von außen was geholfen. Erst in der Milch wurden dann die Erreger gefunden.

Ich würde versuchen nicht alle Probleme gleichzeitig lösen zu wollen. Ich würde mit den medizinischen anfangen und mir dann Zeit nehmen und ein neues Problem erst angehen wenn das vorherige gelöst ist.
Dein Baby ist noch so klein, ihr könntet noch eine sehr lange Stillzeit vor euch haben. Es müssen nicht alle Probleme gleichzeitig gelöst werden. Erstmal das ,was dich am meisten belastet. Und nimm jede noch so kleine Hilfe an, die sich dir bietet.

7

Danke für die aufbauenden Worte und Tips. Ja ich habe sie gepuckt, mal besser mal weniger. Öfters schreit sie mehr und möchte „entwirrt“ werden was mich noch mehr stresst. Dieses weinen aus der Kehle als würde ich sie quälen. Wurde die Probe von deiner Gyn entnommen? Für diese spaß damit Beratung habe ich fast 600€ Euro gezahlt :‘(. Auch schon Flucozanol genommen aber es tut immernoch weh und brennt.. das ist ein sehr guter und entlastender Tipp erstmal schritt für schritt vorzugeben. Danke !!!!

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Ja, das hat mein Gyn gemacht, aber auch nicht ganz freiwillig und nur weil ich (auf Hinweis meiner Stillberaterin) hartnäckig geblieben bin und drauf bestanden habe, dass das untersucht wird. Da es schon mein 4. Stillkind war, wußte ich sicher, dass sich stillen in keinem Fall SO anfühlt, auch nicht ganz am Anfang. Ich hab dann ein Medikament als Tablette verschrieben bekommen und dann wurde es schnell besser. Die Tinktur von außen hat rein gar nichts bewirkt. Aber mein Gyn meinte auch erst ich solle doch einfach abstillen und konnte nicht so wirklich nachvollziehen, warum ich das nicht wollte.
Bei mir war es wie gesagt nur beim 4. Kind so Problematisch und hätte ich vorher nicht gewusst, wie stillen eigentlich sein sollte, hätte ich sicher aufgegeben (Töchterchen nahm zu viel ab und dann nur sehr schleppend wieder zu, allein in den ersten 6 Wochen hatte ich 4 Mal fiebrigen Milchstau, den unerkannten Soor,...). Darum finde ich es wirklich bewundernswert und sehr stark wie du das durchziehst.
Und neben den ganzen echten unnatürlichen Problemen bei euch kommt ja noch das völlig normale "gezicke" an der Brust dazu. Die wenigsten Babys motzen nicht, wenn sie sich plötzlich mehr anstrengen müssen beim stillen, wenn man vorher Schlaraffenland gewöhnt war. Und auch das gezappel machen in dem Alter sehr viele Babys. Bald lassen sie sich von jedem Schatten ablenken, weil die Welt viel zu aufregend ist, um seine Zeit mit solchen Nebrnsächlichkeiten wie Nahrungsaufnahmen zu verschwenden. Da braucht es schon ohne den ganzen Stress starke Nerven.

Aber ich bin sicher ihr werdet einen Weg finden mit dem ihr am Ende glücklich werdet, ganz egal wie der aussieht, selbst wenn du dich zum kompletten abstillen entschließen solltest.

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Oh wei, der Stress springt einen ja an durch die Zeilen. Das tut mir richtig leid!

Ich möchte dir Mut machen und sagen, dass du großartig bist und deine Tochter auch.

Ich gehöre zu denen, die auch in der ersten Nacht in der Klinik ein Hütchen aufgedrückt bekam und alles ein Kampf mit Schmerzen war.

Lange Rede kurzer Sinn: als unsere Tochter 6 Wochen war, bin ich aufs Land gefahren. Ich bin im Sonnenuntergang alleine auf einem noch von der Sonne warmem Stein gesessen, ein warmer Stein im Rücken. Ich habe total entspannt und habe sie selber Suchen und nehmen lassen. Ohne Hütchen und ganz regelmäßig, ganz tief ein und ausgeatmet. Ich hatte Glück. Es lief. Ich konnte los lassen und sie auch. Seit dem lief es, ohne Hütchen, ohne Schmerzen, ohne Krampf und Geschrei.

Ich habe übrigens Beratung in der städtischen Klinik bekommen. Kostenlos.

Gibt es irgendwas, was du dir so richtig gutes tun kannst? Ich glaube das hast du richtig verdient. Irgendwas. Muss ja auch nicht teuer sein. Einen lieben Menschen fragen, ob er dir den Rücken einreibt oder so. Alles Gute!

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Danke für die Antwort und wow was für eine Tolle Wende. Schon zu schön um wahr zu sein, freut mich sehr für euch! Hattest du weiterhin ausreichend Milch? Ich vermute das meine Milch auch nicht ausreicht aber wieder eine andere Baustelle. Samstag habe ich die Kleine satt gemacht, den Papa übergeben und bin schnell zur Drogerie nebenan gefahren. Dabei laut meine Lieblingsmusik im Auto gefühlt. Wie schön aber komisch zugleich. Es war das Gefühl von Freiheit beigemischt mit schlechtem Gewissen und Vermisse . Verrückt

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Hallo,

Der Text könnte 1:1 von mir sein. Fühl dich gedrückt.
Zum Vollstillen habe ich es nicht geschafft, aber ich habe das Ganze folgendermaßen für mich gelöst, vielleicht hilft es dir.
Ich habe nach 4 Wochen entschieden/akzeptiert dass die Nahrungsaufnahme über meine Brust nicht funktioniert und habe ausschließen abgepumpt und mit Pre zugefüttert.
Hier das Zitat meiner Hebamme das mir die Augen geöffnet hat "Du bist Mama und dein Job ist es nicht unter Schmerzen zu stillen. Dein Job ist es die beste Mama für dein Kindzu sein, die du sein kannst. Und wenn du total fertig/müde/genervt bist durch das Stillen, dann bist du nicht die beste Mama"
Da ich genauso wenig Milch wie du hatte, konnte ich die Pumpintervalle auf alle 6 Stunden legen (einfach den Zeitraum langsam um 30 - 60 min verlängern, je nach Härte der Brust). So habe ich nachts um 0h, um 6h, um 12 h und um 18 h gepumpt und anschließend verfüttert. Dazwischen gab es Pre. Somit konnte ich die ersten 4 Monate jede 2.Mahlzeit Muttermilch geben. Am Stuhlgang habe ich auch gesehen, dass er guten Muttermilch Stuhl hatte und es hat ihm sehr bei der Verdauung geholfen. Gleichzeitig war ich happy und auch stolz, weil ich das Stillen nicht aufgeben musste und mein Kind ernähren konnte. Und ich hatte endlich wieder Energie für mein Kind. Hatte mir dann auch noch 2 elektr. Pumpen gekauft die man in den BH steckt. Dann konnte ich damit rumlaufen und ich musste nicht so oft desinfizieren weil ich ja 2 Pumpen hatte. Das einzige: Ich hatte 2 mal einen Milchstau. Einmal ging er durch das pumpen weg, einmal mit Antibiotika. War aber beide Male nicht wild und ich denke das kann man beim Vollstillen auch bekommen.
Alles Gute dir! Egal wie du dich entscheidest, du tust das richtige!

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Danke für die Antwort. Es macht mir Mut denn wenn man in die Materie „Stillen“ kommt fühlt es sich wie eine nicht endende Blase an wo nur die Option Stillen herrscht. Aber deine Geschichte zeigt mir dass mehre Wege nach Rom führen (sagt man das so?)
Ich werde solange wie es geht meiner Tochter Muttermilch geben wie du und wenn es nicht mehr geht kriegt sie die gute, strengkontrollierte Pre Milch (muss ich mir immer wieder als positive Affirmation aufsagen XD)

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Oh man, ich fühle mich gerade sehr um ein paar Monate zurückversetzt und kann so gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Und ich hatte das Glück, dass ich von Entzündungen und Soor verschont geblieben bin. Aber Saugverwirrung und Brustschmerzen ohne Ende hatten wir hier auch, Angst vor jeder nächsten Mahlzeit, Tränen beim Anlegen und regelrechte Kämpfe beim Anlegen mit Stillhütchen und gleichzeitig den Schläuchen vom Brusternährungsset.

Bevor ich jetzt lange ausschweife: Meine Hebamme und meine Stillberaterin haben mir damals, weil wir durch das Zufüttern mit Fläschchen eine Saugverwirrung hatten, die Handhabung des Brusternährungssets gezeigt. Die Stillberaterin hatte mir ihres geliehen, eine ältere Version von dem Medela-BES. In der Apotheke habe ich später nur das neue von Medela kaufen können und ich kann Dir nur von Herzen empfehlen, das alte gebraucht irgendwo zu suchen. Das alte hat zwei Schläuche, das neue nur einen, daran kann man sie ganz gut unterscheiden. Ich hab es damals für 10 Euro gebraucht über Kleinanzeigen gekauft. Es ist so viel besser und ich verstehe nicht, wieso Medela die neue Version herausgebracht hat, die für uns völlig unbrauchbar war. Beim alten Set hat man drei verschiedene Schlauchstärken, der kleinste war für uns immer völlig ausreichend. Auch kann man die Zufuhr viel besser kontrollieren, sofern man sich einmal reingearbeitet hat in das Ding. Es ist ätzend, keine Frage. Das Festkleben der Schläuche an der Brust und am Körper, die Problematik beim Fließen, wenn es mit dem Belüftungsschlauch nicht richtig klappt, das ganze Theater mit dem Gefuchtel vom Baby und den wegfliegenden Schläuchen. Es war echt frustrierend, aber es war Gold wert. Ich habe gut anderthalb Monate damit gestillt, jedes einzelne Mal, was vermutlich gar nicht notwendig gewesen wäre, und bin am Ende tatsächlich zum Vollstillen gekommen.

Wenn Du Fragen hast, bei denen ich aus der Ferne vielleicht helfen kann, melde Dich gerne. Mit dem alten Medela-System habe ich ja lange gestillt. Das neue habe ich nur 2x ausgetestet, kam da mit überhaupt nicht klar und habe es dann verkauft.

Was mir die Zeit über auch extrem geholfen hat, war, im Stillen- und Tragen-Forum (https://www.stillen-und-tragen.de/forum/index.php) Beitrag um Beitrag zu lesen, wie andere über ihre Stillprobleme hinweggekommen sind. Dort helfen ehrenamtliche Stillberater bei solchen Problemen. Keine Ahnung, wie ausgelastet die gerade sind, aber vielleicht kannst Du dort auch einmal Deine Probleme schildern und bekommst ggf. Hilfe an die Hand.

Und bezüglich der Schmerzen finde ich es sehr gut, dass Du alles noch mal ärztlich abklären lässt (was ist denn dabei herausgekommen? Ich hoffe, Du hast dort auch etwas Hilfe bekommen?). Mir hat es damals geholfen, Donuts zum Schutz der Brustwarzen zu basteln und später den lieben langen Tag lang entweder Silberhütchen oder Elanée-Kompressen zu tragen... Irgendwann ist es dann tatsächlich besser geworden. Es wurde dann allerdings noch mal richtig übel, als wir von den Stillhütchen weggekommen sind (was eher Zufall war als geplant). Das war noch mal echt schmerzhaft. Aber irgendwann war der Knoten durchschlagen, ich habe voll gestillt und all die Last der zähen zwei Monate vorher ist fast von heute auf morgen von mir abgefallen, weil ich irgendwann realisiert habe, dass das Zufüttern tatsächlich nicht mehr notwendig ist und meine Tochter auch so satt und zufrieden ist. Es war ein Kampf, aber es ging. Heißt nicht, dass man es durchkämpfen MUSS. Jeder hat seine eigene Belastungsgrenze und ich habe auch sehr viel Unterstützung von meinem Mann erfahren, der z. B. das Sterilisieren und Vorbereiten der Zufüttererei sehr oft übernommen hat. Er hat mir zwar auch immer vorgebetet, ich solle doch abstillen, wenn ich wieder da saß und beim Stillen vor Schmerzen geheult habe, aber dennoch war er eine sehr große Hilfe.

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Vielen Dank für deine hilfreiche und mutmachende Antwort. Krass ich habe oft gelesen dass viele mit dem neuen Set von Meleda unzufrieden waren. Es lag mehrere Tage auf dem Tisch bis ich es ungeöffnet wieder zurück geschickt habe. Weil ich es mir nicht zugetraut habe alleine zu machen. Das Forum kenne ich nicht und werde bestimmt mich da rein lesen. Respekt dass du es solange mit diesem Set durchgezogen hast! Hut ab. Hat sich dein Baby nicht am Schlauch gewöhnt ? Die Ärztin hat nichts äußerlich gesehen tippt auch auf Vasospasmus und hat mir Nifedipin verschrieben. Als letzten Ausweg quasi und mir den Druck genommen, weil sie gesehen hat wie fertig ich war. Ihr Satz „ Sie haben Ihr Bestes gegeben und ihr Kind braucht eine gute Mama, es ist okay wenn es nicht klappt.“ hat mir viel Druck genommen. Wow wie toll von deinem Mann. Bald ist meine Schwiegermama da mal schauen ob ich es mental schaffe und diesen Weg nochmal gehen möchte. Danke für deine Geschichte

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Hey, ja, tatsächlich hatten wir zwischendurch eine Phase, in der die Kleine extrem ungeduldig wurde, wenn ich den Schlauch vom Set abgeklemmt hatte und sie ohne weitertrinken sollte. Ich hatte anfangs aber auch den Fehler gemacht, immer direkt zusammen mit dem BES zu stillen. Später habe ich es dann so gemacht, dass ich zwar schon komplett "verkabelt" war, ich den Schlauch aber noch abgeklemmt gelassen habe und sie an der Brust habe trinken lassen. Meist hat sie dann für ca. fünf bis zehn Minuten sehr konzentriert getrunken, wenn es nachgelassen hat, habe ich dann den Schlauch geöffnet, damit sie den Anteil Pre, den sie brauchte, trinkt. Dadurch wurden die Brüste dann auch deutlich besser stimuliert.

Ich glaube Dir sofort, dass der Satz der Ärztin viel Druck bei Dir genommen hat. Ich war so oft an dem Punkt, alles hinzuschmeißen, weil wir beide, sowohl meine Tochter als auch ich, so kreuzunglücklich waren in der Situation. Sie hat sich oft in Rage geschrien, weil es mit dem Sattwerden nicht auf Anhieb geklappt hat, ich habe geheult, weil mir wieder schwarz vor Augen wurde vor Schmerzen beim Anlegen. Ich glaube, ohne Unterstützung ist das kaum zu schaffen. Wir haben hier in Stadt und Landkreis Osnabrück das unfassbar große Glück, dass die Kosten für Stillberatungen vom Gesundheitsdienst übernommen werden. Ich hatte in der Zeit eine Stillberaterin, die ich jederzeit kontaktieren konnte, die oft bei uns zu Hause war, mir in aller Ruhe gezeigt hat, wie ich was machen muss, die mit mir Alternativen besprochen hat und auch über WhatsApp zwischendurch erreichbar war. Ohne ihre Unterstützung hätte ich vermutlich auch die Flinte ins Korn geworfen. Selbst mit ihrer Unterstützung war es hart. Die Preise, die Du zahlen musstest, finde ich echt haarsträubend und ich finde es extrem schade, dass das offenbar so unterschiedlich gehandhabt wird mit der Kostenübernahme solcher Beratungen. Ich hatte mir damals eine Deadline gesetzt, bis zu der ich es weiter versuchen wollte. Das hat mir sehr geholfen. Und es war für mich auch immer tröstlich zu wissen, dass meine Tochter so zumindest einen Anteil Muttermilch trinkt, auch wenn sie in der Zeit nicht voll gestillt wurde. Und die Hauptsache war immer, dass die Kleine an Gewicht zunimmt und nicht weiter stagniert, weshalb wir damals mit dem Zufüttern beginnen mussten. Tröstlich war für mich auch immer, dass auch die Stillberaterin nie Druck ausgeübt hat, dass wir unbedingt zum Stillen kommen. Sie hätte mich ebenso auch beraten, wenn ich hätte abstillen wollen, weil die Belastung so groß war.

Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass Du eine Lösung für Dich und für Euch findest. Vielleicht setzt Du Dir auch einfach eine Deadline, bis zu der Du meinst, dass Du Dich noch durchkämpfen kannst, falls Dir das hilft. Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und hoffe, dass Du etwas Unterstützung und Entlastung bekommst und dass Du Dich baldmöglichst auf all die schönen Seiten des Kennenlernens und des Mamaseins konzentrieren kannst und dieses Thema nicht mehr alles so negativ überschattet. ♥️

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Hallo, ich kenne es auch zu gut. Im Krankenhaus haben die mein Kind auch mit pre zugefüttert und haben mir das Stillhütchen angedreht, was ich dankend abgelehnt habe.
Hast du mal die Symptome gecheckt vom kurzen Zungenband und falls es Stimmig ist würde ich über defagor Zertifizierte Stillberaterin dazu ziehen. Ich hatte am Anfang auch Vasospassmus bekommen und habe sehr viel supplementiert, was nichts gebracht hat. Ich bin danach zum Osteophaten gegangen und zack waren meine Schmerzen weg. Wir haben immer noch Probleme mit dem stillen weil der kleine ein kurzes Zungenband hat und wir es doch durchtrennen. Du kannst dir mal über Instagram mal paar Infos von der Stillberatung.Kaya holen, sie hat da gute Infos und hatte da mal ein Beitrag über das Stillhütchen. Das wichtige ist erstmal deine Schmerzen zu beseitigen und dann langsam von den ganzen Fremdsauger wegzukommen weil die gefährden die Stillbeziehung. Gib nicht auf, du schaffst das, auch wie schwer es zurzeit ist. Ich drücke dir ganz fest die Daumen.