Meine Tochter ist 23 Monate alt und stillt immer noch viel und gerne, am meisten tagsüber. Nachts kommt sie meist ohne Brust von 20:30 bis 5 Uhr aus.
Wir haben schon seit über 6 Monaten die Regel dass nur zuhause gestillt wird.
Seit 6 Wochen ist sie nun in der Tagespflege von 8:30 bis 12:30 und generell auch sehr gerne dort. Nun ist es aber so, dass sie sowohl wenn ich mit ihr alleine unterwegs bin als auch wenn ich nicht da bin (in der Tagespflege) immer wieder fordert, nach Hause zu gehen, um Milch zu trinken. Vorher war das kein Thema, da waren wir oft auch den ganzen Nachmittag ohne Brust unterwegs. Sie wollte dann zuhause zwar sofort die Brust, hat sie aber nicht so vehement auch unterwegs eingefordert.
Ich muss sagen dass ich mir große Sorgen mache, ob das Stillen die komplette Eingewöhnung behindert, da sie jetzt oft schon nach 1-2 Stunden die Milch fordert bzw. Mama. Nun weiß ich natürlich nicht, ob sie auch Mama fordern würde, wenn ich nicht stillen würde (dann halt nur zum kuscheln). Aber in der Tagespflege sagten sie nun auch, dass es die Tage mit ihr dort gerade erschwert. Und diese Woche musste ich sie zwei Mal früher abholen weil sie unbedingt nach Hause wollte. Es ist nicht so dass sie in Tränen aufgelöst und verzweifelt war, aber halt eben nur am quengeln und zu nichts zu begeistern. Eigentlich wollte ich auf keinen Fall in der Eingewöhnung abstillen, überlege nun aber doch, ob das nicht das Beste wäre.
Hat jemand Tipps oder Erfahrungen?
Eingewöhnung & Stillen, 23 Mo. alt
Ich bin Tagesmutter und hatte schon einige Stillkinder in der Betreuung.
Gäbe es für euch die Möglichkeit beim Ankommen und beim Abholen kurz zu stillen?
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Die Kinder konnten nochmal Mama tanken und hielten so viel besser aus.
Abstillen würde ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Problematik das sie sich nicht auf den Ablauf der Tagespflege einlassen kann dadurch noch verschärft.
P. S. Auch die anderen Kinder fanden die Stillkinder immer sehr spannend. Hier gab es für Puppen selten ein Fläschchen. Oft saßen mehrere Kinder auf dem Sofa und stillten ihre Puppen und Kuscheltiere.
Vielen Dank für deine Antwort & Erfahrung. Direkt in den Räumlichkeiten der Tagespflege wäre es etwas schwierig. Die Abgabe erfolgt nämlich im Untergeschoss, wo nur ein kleiner Garderobenbereich für die Kinder ist. Oben ist es (abgesehen von der Eingewöhnung) „elternfrei“. Im Winter bringe ich sie mit dem Auto und könnte ihr versprechen, dass ich sie immer davor und nach der Tagespflege direkt im Auto stille. Dann hätte sie verlässliche „Mama-Zeit“. Ich habe halt nur etwas Sorge, dass sie dann deswegen schon viel früher anfängt zu quengeln - sie weiß ja, dass es direkt beim Abholen Milch gibt 😬 aber meine Vermutung ist eigentlich auch, dass sie generell Sehnsucht nach mir hat und es nicht nur an der Milch liegt.
Hallo,
ich denke es liegt gar nicht so wirklich am Stillen sondern sie vermisst dich und das stillen ist eben Mama 100%.
Gerade nach 6 Wochen haben die Kleinen noch mal einen Durchhänger in der Eingewöhnungsphase, weil sie merken : das bleibt jetzt so….
Die Idee mit dem Vorher nachher stillen finde ich auch gut. Sag ganz deutlich, wenn ich dich abhole stillen wir sofort. Vielleicht hilft das!
Danke! Eigentlich vermute ich das auch, dass es eher das vermissen an sich ist und weniger die Milch… sie ist ein richtiges Mamakind und möchte am liebsten rund um die Uhr bei mir sein.
Ich habe das in meiner beruflichen Erfahrung auch oft erlebt dass Betreuungspersonenen (ob Erzieher:innen oder Tagespflegepersonen) solche Probleme gern auf das Stillen schieben, vor allem wenn oft insgeheim Vorbehalte bestehen gegenüber Stillen. Das Stillen an sich ist aber denke ich nie das eigentliche Problem.
Deine Tochter weiß einfach, stillen ist Mama, da gibt es keine Alternative. Wenn ich stille dann bei Mama. So wie du auch selbst vermutest, denke ich auch dass es Sehnsucht nach dir ist. Man kann mit kleinen Ritualen versuchen das etwas zu lindern. Gibt im Internet ganz tolle Ideen, ja nach dem was dein Kind schon versteht.
Ich würde persönlich auch nicht abstillen in dieser Situation. Ich finde die Idee vorher nochmal zu stillen super. Das haben wir in der Krippe auch den Mamas oft angeboten und oft hilft es. Gerade wenn es im Raum ein Sofa gibt, dann haben dort die Mamas gestillt und dann konnte man da dem Kind oft anbieten mit Kuscheln und Fotos angucken die Zeit zu überbrücken bis Mama wieder kommt ☺️