Hi, ihr Lieben.
Ich schreibe das hier wirklich unter Tränen und in absoluter Verzweiflung, Hilflosigkeit und Angst vor Verurteilung. Aber ich brauche den (hoffentlich) Austausch, weil ich bin am Ende meiner Kräfte und am Ende mit meiner Psyche.
Meine Kleine ist zwei Monate alt - und ich habe mich dazu entscheiden abzustillen.
Dazu muss ich ein bisschen ausholen:
Erstmal war meine Schwangerschaft schon wirklich absolute Katastrophe. Ich hatte von Anfang bis Ende schlimme schlimme Übelkeit und konnte so ziemlich gar nichts machen. Das hat meiner Psyche schon nicht gut getan - und jetzt die Probleme mit dem Stillen, ich kann einfach nicht mehr.
Die ersten 3 Wochen war alles okay - meine Kleine trinkt fast seit Beginn so alle 2-3 Stunden am Tag im Schnitt, daran hat sich nichts geändert. Dann vor ca. 4 Wochen auf einmal der erste Milchstau - gut, die Kleine hat mit ihrem Ellenbogen in dem Tragetuch auf meine Brust gedrückt, konnte ich mit erklären.
Dann, zwei Tage später, auf einmal der nächste Milchstau, dieses Mal auf der anderen Seite. Stress? Vermutlich.
Jedenfalls ging es dann 1 Woche gut, dann merke ich auf einmal alle 20-30 Minuten den Milchspendereflex extrem, teilweise auch echt schmerzhaft, und seitdem halten meine Brüste kaum eine Pause von 2 Stunden aus ohne fast zu platzen und schon voller Verhärtungen zu sein. Ich gebe pro Stillmahlzeit immer eine Brust. Das heißt meine Brüste haben so 4-6 Stunden Pause jeweils. Auf einmal sind 2 Stunden Pause schon fast undenkbar, obwohl sich nichts geändert hat. Wieso produziere ich auf einmal nur so viel Milch?!
Ich streiche schon immer ein bisschen aus, wenn ich merke es geht nicht mehr, komme aber aus einem Milchstau auf der rechten Seite sein einer Woche gar nicht mehr raus. Sobald er sich etwas löst kommt er wieder oder 2 cm weiter links / rechts - der Eine schmerzhafter als der Andere…
Meine Hebamme hat mir dann ein paar Sachen empfohlen, die ich auch getestet habe bzw immer noch mache:
- Blockstillen (endet bei mir sofort im Milchstau)
- Magnesium hochdosiert
- Lecithin hochdosiert
- MamBiotic
- Kühlen nach dem Stillen
- Pfefferminz-/Salbeitee
- Phytolacca (Globuli)
Hat alles nichts bewirkt, teste ich jetzt seit guten 3 Wochen. Ich kann einfach nicht mehr. Jetzt habe ich mich dazu entschlossen abzustillen, weil ich jeden Tag wirklich viel ekelhafte Schmerzen habe durch den dauerhaften Milchstau, nur noch an meine Brüste denke und wann die Kleine wieder trinkt und weil ich nur noch weine, ich kann nichts mehr genießen und das ist es mir nicht wert.
Nun scheitern allerdings alle Versuche natürlich abzustillen und ich habe ja wirklich dauerhafte Milchstaus??? Wie soll ich da überhaupt Abstillen können?? Nun hat mein FA mir Liserdol verschrieben, nachdem alle ratlos sind wie sie mir denn noch helfen können.
Kann ich die denn überhaupt nehmen mit Milchstau? Ich komme aus dem Teufelskreis nicht mehr raus, bin echt am Ende…
Absolute Verzweiflung / zu viel Milch / Abstillen
Hey,
Erstmal fühl dich gedrückt - da ist ganz schön viel los bei dir.
Zu dem Medikament kann ich dir leider nichts sagen, das kenne ich nicht. Ich würde dir aber empfehlen, eine gute Stillberatung aufzusuchen.
Wenn diese wirklich gut ist, sollte sie dir auch beim Abstillen helfen können, weil sie die Prozesse im Körper wirklich versteht. Häufig sind Hebammen da nicht gut genug ausgebildet.
Liebe Grüsse & alles Gute 🤗
Oje du arme!
Ach herrje, ich verstehe dich voll und ganz, wie es dir geht und wie hilflos du bist.
Ich fühle mit dir, ich hatte hetzt schon 3 Mal eine Brustentzündung und stillen schmerzt nach wie vor, ohne das man den Grund dafür findet. Ich spiele auch oft mit dem Gedanken, abzustillen aber die Angst vor der Brustentzündung hält mich davon ab 🫣
Ist der Milchspendereflex stark oder die Brust prall?
Ich habe auch einen starken Milchspendereflex (rechts mehr als links) und da helfen bei mir Milchauffangschalen richtig gut. Die Schale auf die brust geben die nicht füttert, dann kann Milch rausfließen und die Brust entspannt.
Wenn die Brust prall ist( bei mir einAnzeichen fûr Entzündung), ist der seuck so groß, dass die Milch wie aus einem Feuerwehrschlauch rausschießt. Da kommt mein baby nicht mehr mit. Da nehme ich oft die Handpumpe zu Hilfe, den schlimmsten druck vorher abzupumpen.
So kannst du es auch beim abstillen machen. Wenn der Druck zu groß wird, heiß Duschen und dann den schlimmsten Druck herausnehmen. Anschließend Topfen drauf und kühlen!
Ansonsten kann ich dir leider keinen Rat geben, ich bin auch immer wieder sehr hilflos da die klassischen Tipps bei mir einfach nichts bringen.
Alles Gute!
Ich versteh dich sehr gut. Ich hatte bei meinen 3 Kindern auch diverse Milchstaus, weil ich jedes mal zu viel Milch hatte und es sich erst nach 5-6 Monaten mal wirklich eingependelt hat.
Was hast du zum kühlen genommen? Meine Hebamme hat mir damals empfohlen Weißkohl in den Kühlschrank zu tun und die Blätter davon dann mit einem Nudelholz glatt zu rollen (hat mein Mann während ich gestillt hab gemacht), dass die Blätter hier und da brechen und dann nach dem Stillen in dem BH (Brustwarze aussparen). Der Kohl hat irgendwelche guten Inhaltsstoffe.
Ansonsten beim Duschen vorsichtig ausstreichen kennst du vermutlich?
Ich hatte neulich (stille mein 3. Kind) einen richtig hartnäckigen Milchstau, bei dem ich immer und immer wieder versucht hab, was ausgestrichen zu bekommen, aber es wollte nicht weicher werden. Irgendwann sah ich auf meiner Brustwarze dann einen kleinen weißen Punkt, den ich mit dem Fingernagel vorsichtig "abkratzte" und dann schoss es raus...minutenlang..ich hab erst en Tuch vorgehalten und dann ne Flasche geholt, als es nicht aufhörte und da gingen dann nochmal 100ml rein, ohne dass ich was tun musste...also manchmal sitzt da scheinbar wirklich ein Pfropf sehr fest, der die Milch blockiert.
Beim Abstillen von meinem ersten Kind hab ich auch übelste Milchstaus auf beiden Seiten bekommen. Mit gaaanz viel Geduld beim heiß duschen hab ichs dann weg bekommen irgendwann.
Zu dem Medikament kann ich nichts sagen.
Was machst du nachts bzgl. Brüste? Lässt du sie mal komplett unbedeckt, sodass sie sich jederzeit entleeren können, wenn sie wollen? Das kann auch helfen.
Ich drücke dir die Daumen, dass du einen guten Weg findest
Mir ging es ziemlich ähnlich wie dir. Habe mich nach einer schlimmen Schwangerschaft durch eine schlimme Stillzeit gequält, monatelang Milchstaus und Brustentzündungen. Ich verurteile deinen Wunsch zum Abstillen also absolut nicht und lass dir von niemandem da reinreden, es ist dein Körper.
Was mir dann endlich geholfen hat:
1. Ausschließlich seitlich im Liegen zu stillen. In dieser Position konnte meine Kleine am besten trinken. Sie hat ein verkürztes Zungenband und ist dadurch etwas beeinträchtigt. Am besten ist es, wenn die Brust gut ausgetrunken wird beim Stillen und das war bei uns nur so möglich.
2. Sunflower-Lecithin 1200mg 2-3 mal pro Tag (Nutzt du es auch in exakt dieser hohen Dosierung?).
3. Sweatosan Salbeidragees 3x täglich 2 Stück. Sind viel höher dosiert als Salbeitee.
4. DIREKT nach dem Stillen mit Coolpacks aus der Tiefkühltruhe kühlen.
5. Ernährung anpassen: weniger essen, vorallem nichts Süßes und nichts Fettes, nicht allzu viel trinken (Max. 1,5 Liter).
6. nicht zu häufig anlegen, auf keinen Fall Milch abpumpen.
Milchstaus können vielleicht sogar beim Abstillen helfen. Denn durch die Staus wird oft weniger Milch gebildet, der Körper merkt, dass die Milch nicht abfließen kann und produziert langsamer nach. Bei mir war es zumindest so.
Liserdol wurde mir auch verschrieben, ich habe es auch gekauft, aber nie genommen.
Denn ich konnte den Widerspruch zwischen der Aussage meiner FA, ich könne während der Einnahme weiterstillen, und der Aussage in der Packungsbeilage: man solle nicht weiterstillen, nicht auflösen. Und mir war die Dosierung einfach nicht klar. Auch meiner FA nicht, das hat man deutlich gemerkt.
Blockstillen würde ich nicht machen. Hat mir damals zwar meine Stillberaterin empfohlen, aber es hat das Problem nur verschlimmert.
Ich drücke dir die Daumen , dass du es wie ich schaffst, ohne größere Probleme abzustillen!