Hitzige Diskussion um "Pinky Gloves" – Eure Meinung ist gefragt!

Zwei "Frauenversteher" stellen in der "Höhle der Löwen" pinke Handschuhe vor, mit denen Frauen ihre Tampons sauber und geruchsfrei entsorgen können. Die Investoren sind begeistert – das Feedback aus den Social Media Kanälen eher nicht.

Top oder Flop: Was denkt ihr über dieses Produkt?

Macht mit bei unserer Umfrage und schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.


https://www.brigitte.de/aktuell/stars-tv/-die-hoehle-der-loewen---ralf-duemmel-aeussert-sich-zu--pinky-gloves--12516672.html

Was haltet ihr von den "Pinky Gloves"?

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1

Ka wer so etwas brauch, aber es wird sich sicher jemand finden.

Und es gibt tatsächlich viele Möglichkeiten die Umweltfreundlichler sind.

2

Hi,
ich hatte 32 Jahre lang meine Tage, und wenn es kein Mülleimer auf der Toilette gab, wurde es in Toipapier gewickelt, in die leere Folie vom Tempo Taschentücher gesteckt, in die Hosentasche und daheim entsorgt.

Gebrauchte Binden, wickelt man in die Verpackung von der neuen, fertig.

Und wenn man viel unterwegs ist, und oft wechseln muß, hat man von sich aus, kleine Beutelchen dabei, die ein Bruchteil von so einem Handschuh kosten, dabei. Schon Brotbeutel auf der Rolle sind günstiger. Jeder Einweghandschuh ist günstiger.

Aber so ist es immer, meine Waschmaschine hat auch jemand programmiert, der noch nie vorher gewaschen hat. Oder SAP, Buchhaltung konnte der nicht, nur programmieren.

Gruß

3

Ehrlich gesagt bin ich erleichtert, dass es einen Shitstorm ausgelöst hat.
Angesichts der Erläuterungen dieser "Erfinder" und des Produktdesigns weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Von vorne bis hinten empfinde ich diese "Produktidee" als blanke Frechheit, die alle Bemühungen um einen offenen und selbstverständlichen Umgang mit dem menschlichen Körper, um Gleichberechtigung der Geschlechter und um Umweltschutz mit Füßen tritt.
Schlimm genug, dass sich die beiden Herren der Schöpfung offensichtlich zuvor keine Gedanken darüber gemacht haben, was sie zur "Entwicklung" dieser pinken Plastikschleudern motivierte und welche Botschaft sie damit aussenden. Dass diese "Idee" partiell auch noch Anklang findet, hinterlässt mich fassungslos.

4

Ich bin ehrlich fassungslos und langsam wirklich der Meinung wor brauchen härtere "Anti-Müll-Gesetze". Ob man jetzt erfundene Sachen verbieten sollte ist die eine Sache wobei den alten Wattestäbchen auch keiner mehr nachweint. Aber neuen Müll erfinden sollte keiner mehr dürfen.

Ein kompletter Handschuh für die Entsorgung eines vielleicht maximal 1 x 3 cm großen Produktes kann nicht deren Ernst sein. Und das Problem nicht bereitstehender Mülleimer jetzt damit zu lösen dass wir unseren Müll "hübscher verpacken" können geht ja wohl auch am Problem vorbei. Nein, man setzt sich nicht dafür ein dass wir überall Mülleimer bekommen und vielleicht auch Wickeltische in Herrentoiletten, sondern wir versuchen Kapital auf Kosten der Umwelt zu schlagen. Verwerflicher geht es nicht.
Zum Glück gehen die Frauen in der Mehrheit gerade ungewungener mit ihrer Periode um, und ich feiere auch Produkte wie Periodenunterwäsche, Waschbare Einlagen und Menstruationstassen.

Außerdem gibt es ja schon kleine Hygienebeutelchen in die auch die Binden passen. Die haben sie ja lieber nicht bedacht, war wohl zu eklig. Was da die Innovation sein soll erschließt sich mir nicht.

Ich gebe der TAZ da Recht, wird langsam Zeit dass wir Frauen auch mal was für Männer erfinden, Stickwort ungewaschene Hände beim Wildpinkeln etc.

5

#pro
"Und das Problem nicht bereitstehender Mülleimer jetzt damit zu lösen dass wir unseren Müll "hübscher verpacken" können geht ja wohl auch am Problem vorbei."
- Recht hast du!
Nur dass das ursprüngliche Problem der Herren ja war, dass sie der Anblick benutzter Damenhygieneprodukte innerhalb bestehender Mülleimer anekelte 😂 Die fehlenden Mülleimer waren ja nur ein Vorwand... was es natürlich nicht besser macht.

7

Wenn der Mülleimer blau gewesen wäre, hätten sie ihn sicher einfach rausgetragen. 🤦🏽‍♀️
Ich bin auch fassungslos.

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Ich bin bei bisher etwa 20 Jahren Menstruation noch nicht in die Situation gekommen, so etwas zu brauchen. Ich musste noch nie ein Tampon einstecken, weil es keinen Mülleimer gab.

Normalerweise tut es etwas Klopapier. Auf öffentlichen Toiletten gibt es häufig Papiertüten oder kleine Plastikbeutel (die finde ich auch schon überflüssig)

Und dann auch noch pink 🙄

Von Zero Waste haben die auch noch nichts gehört🤦🏼‍♀️

Ich persönlich komme mit Tassen nicht zurecht, aber ich halte weiter die Augen offen, um eine Alternative zu normalen Tampons zu finden.

8

Ich finde es fragwürdig, dass ausgerechnet Männer, die keine Ahnung über die weibliche Menstruation haben, ein Produkt für die weibliche Menstruation entwickeln.

Meine innere Feministin schreit gerade bei diesem Produkt in Frustration laut auf.

Für mich ist dieses Produkt nur ein weiterer Schritt in die "Verteufelung" der natürlichen weiblichen Blutung.

Seit Anbeginn der Werbung wird die Periode als etwas unnatürliches und unhygienisches Beschrieben. Man denke nur an Werbespots von großen Binden- /Tamponherstellern, die gerne mal blaugefärbtes Wasser als Blutersatz nehmen. Oder mit der Hand einen Tampon umschließen, um die Passform der weiblichen Vagina zu imitieren.

Hier fing schon die "Verteufelung" an. Erst 2019 wurde endlich die Besteuerung von Menstruationsartikeln von 19% auf 7% gesenkt, da sie endlich als Güter des täglichen Bedarfs eingestuft wurden. Wie lange wurde da im Vorfeld drüber diskutiert. Da war die Besteuerung von Hotelbetten schneller herabgesetzt.

Mich ärgert an der ganzen Handschuhsache aber am meisten, dass mir jetzt impliziert wird, dass ich während meiner Periode "unsauber" bin. Da möchte man meinen, dass die Herren der Schöpfung sich zu sehr an levitikus 15/19 ff orientiert haben....

Ich bin bis jetzt 37 Jahre alt und blute seit meinem 11 Lebensjahr und habe jeden Wechsel einer Binde oder eines Tampons hygienisch mit ordentlichen Handewäschen zu Ende gebracht - ohne pinke Handschuhtüte!

Weiterhin finde ich fragwürdig, dass diese sogenannten "Frauenversteher", ausgerechnet Einmalhandschuhe in Pink als ultimative Lösung für "Frauen" anbieten. Liebe Herren nicht alle Damen stehen auf Pink. (Auch wenn die Modeindustrie das vorallem bei kleinen Kindern anders sieht.)

Und falls ich mal unterwegs bin und eine Entsorgungsart für meine Binden o. Tampons brauche, dann gibt es eine Vielzahl kostengünstigeren Alternativen, z. B. Frühstücks-, hundekot-oder andere Plastikbeutel, umweltfreundlicher Papier- oder Brottüten, Taschentücher Metalldosen, die gereinigt eerden können etc.

Den Umweltlichen Aspekt in Zeiten von Greta Thunberg möchte ich jetzt mal außen vorlassen.

Fraglich ist auch, warum einige Staffeln vorher, Menstruationsunterwäsche, die von Frauen entwickelt wurde, nicht interessant genug für die Löwen war. Lag es daran, dass man(n) Frauen keinen Erfindergeist zutraut?

Erinnert sehr stark an Mansplaining...ein Mann erklärt mir, einer Frau, wie ich richtig zu bluten habe....🤦‍♀️

Ich hoffe, das Produkt verschwindet genauso schnell in der Versenkung, wie es für Aufruhr gesorgt hat.

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Wieso sollten Männer nicht Periodenprodukte entwerfen dürfen?
Darf eine Frau dann nicht Urologin sein oder an dem Material für Kondome forschen?

Ich finde den Aufschrei gerade wirklich übertrieben. Das Produkt ist sicherlich unnötig wie ein Kropf, aber darüber, dass die meisten Menstruationstassen rosa oder pink sind, hat sich auch noch keiner beschwert.

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Vielleicht war mein erster Satz etwas unglücklich ausgedrückt. Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass Männer nicht in der Lage sind Perioden- oder Hygieneprodukte für Frauen zu entwerfen. Ich bin sogar sicher, dass an der Entwicklung von den "gängigen" und "bekannten" Produkten Männer mitgearbeitet oder sogar alleine beteiligt waren.

Leider ist das Klischee im Bezug auf die weibliche Periode sehr durch "männliches" Ignoranzdenken geprägt.

Wenn man sich die Auftritte gerade dieser Herren anschaut, fühle ich mich in die tabuisierten 50er Jahre zurückversetzt. Der Auftritt bei DHDL war für mich absolut überheblich und ignorant. Das Produkt wurde nicht aus feministischer Solidarität raus entwickelt, sondern um den Anblick von durchgebluteten Tampons und Binden für "Mann" im WG Toiletteneimer zu verhindern.
(Aussage der beiden Entwickler)

Ich will nicht bestreiten, dass mich der Auftritt im ersten Moment mehr getriggert hat, als das Produkt an sich.

Hinzu kommt noch, dass ich bei genauerer Überlegung immer noch der Meinung bin, dass keine Recherche über den Nutzen eines solchen Produktes gemacht wurden. Vermessen war vor allem die Behauptung, dass wir Frauen uns kaum aus dem Haus trauen, wenn wir bluten, da wir hier in Deutschland kaum Möglichkeiten benutztes Material fachgerecht zu entsorgen.
Dieses Hintergrundwissen ist für mich absolut fraglich, da ich in den 26 Jahren meiner Blutung noch nie vor dem Dilemma stand, meine Menstruationsprodukte nicht entsorgen können.

Im besten Fall findet man die papiertütchen und Mülleimer, im schlimmsten Fall steht nur ein Mülleimer im Eingangsbereich einer öffentlichen Toiletten.

Hinzu kommt noch, dass ich mich seit Jahren mit der Rolle der Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft auseinander setzte. Dies liegt zum einen an meinen Interesse an der weiblichen historischen Mode, die ein Paradebeispiel für die Rolle der Frau in der Historie ist. Von der höfischen Rokoko-kleidung, mit opulent ausladenden Röcken und engen Korsetts über das Biedermeier bis hin zum Cul-de-Paris, mit einengenden Röcken und verformenden Miedern, wurden Frauen immer den Ansprüchen des männlichen Bedarfs entsprechen "favorisiert" gekleidet. Je mehr eine Frau arbeiten musste, desto beweglicher durfte die Kleidung sei. Dies lässt sich vorallem in der Zeit der Industrialisierung erkennen.
Zum Anderen ist meine Empörung auch meinem Interesse an der generellen Rolle der Weiblichkeit in der Entwicklung der Menschheit, geschuldet. Ich kann an dieser Stelle sehr das Buch " Das Schwarzmond Tabu" von Jutta Voss empfehlen.

Für viele ist es nur ein Produkt, über das man den Kopf schütteln mag, aber sich nicht allzu sehr aufregen muss. Aber genau diese stumme Haltung hat in der Vergangenheit zu der heutigen Rolle der Frau innerhalb der Gesellschaft geführt.
Es wird nicht über Frauenthemen wie Menstruation, Geburt und /oder Wechseljahre gesprochen. Viele Männer verstehen den weiblichen Zyklus und die Funktion der weiblichen Sexualität nicht.

Warum wird es als normal empfunden, dass "Männer" sich mit sexuellen Eroberungen brüsten können und als tolle Hechte bezeichnet werden, während eine Frau mit gleichen Ambitionen als leichtes Mädchen oder schlimmer betitelt wird?

Dieses Produkt ist nicht das Kernproblem einer immer noch nicht gleichberechtigten Gesellschaft. Es ist aber ein typisches Symptom einer Reihe von gesellschaftlichen Denkweisen, die endlich enttabuisiert gehören, um eine wirkliche Gleichberechtigung herzustellen.

Das ist etwas worüber wir alle mal nachdenken sollten und auch mein Problem mit dem Produkt.

Vielleicht ist mein Denken für viele extrem, aber ich möchte nicht, dass meine Kinder in so einer Gesellschaft aufwachsen und genau diese Denkmuster übernehmen.

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Naja... wir Frauen haben uns ja immer gewünscht, dass sich die Männer für unsere Periode einsetzen und mehr Verständnis zeigen. VOlLÀ! 😆
gut (?) gemeinter Einsatz, aber völlig daneben.

-nicht Umweltschonend
-zu teuer
-wozu gibts seit Jahren denn Hygienesäckchen, die in fast jeder öffentlichen Toilette zu finden sind?
-zumindest hier in der CH gibts fast nirgends eine öffentliche Toilette ohne Abfallkorb. Ich nehme an, in DE und A ist es nicht viel anders.
-Privater Raum: wie wäre es mit einem Abfalleimer?????
-im Zeitalter der Menstruationstassen überflüssig
-PINK??? weil so schön farbig wie die Periode? Oder weil so mädchenhaft wie die Periode??
-Geruch: statt in die Medien zu gehen mit so einer unausgereiften Idee, wie wäre es, wenn die ihren WG-Genossinnen zeigen würden, wie man Tampons et al. korrekt entsorgt?

Wie eine andere Userin schon geschrieben hat: wie wäre es stattdessen mit mehr Wickeltischen in Herrentoiletten? Oder um beim Thema zu bleiben: einfach mehr Abfalleimer aufstellen?

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Kurz gesehen, vor mich hingesagt "die haben doch einen Knall" - und weitergeschaltet.
Aufregen über so einen Blödsinn sinnlos, gekauft hätte ich so einen Müll nie.
LG Moni

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Wir Frauen könnten ja auch Mal was für die Männerwelt erfinden. Stichwort: Selbstbefriedigung bei Männern. Wer schon mal in einer WG gewohnt hat kennt es: man betritt den Raum des männlichen Mitbewohners und es riecht es muffig. Die gebrauchten Taschentücher stapeln sich neben dem Bett, es gibt Flecken auf Boden, Hosen und Bettlaken, der Akku vom Tablet ist vom vielen Pornogucken leer.

Das geht auch anders!

Wie wäre es mit einer Plastikplane zum Auffangen des Ejakulats? Die breitet Mann einfach vor der Masturbation auf Bett und Boden aus. Im Lieferumfang enthalten sind geruchsneutralisierende Feuchttücher zum anschließenden Reinigen des Geschlechtsteils. Die Plane gibt es im schicken Muschibilder-Design, damit Mann was zu gucken hat, falls der Akku noch leer ist.

In diesem Sinne: Fröhliches Wochenende!

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Wie kannst du behaupten, dass das männliche Ejakulat genauso anwidernd ist, wie die weibliche Periode? Das ist ja schon sehr arrogant von dir. *Sarkasmus off*

Sorry, das musste einfach sein. 😉

Du hast hier ein weiteres wunderbares Paradebeispiel für gesellschaftliches Ungleichgewicht innerhalb der sexuellen Entwicklung der Geschlechter angesprochen.

Gesellschaftlich ist es absolute Norm, dass Männer "sich einen von der Palme wedeln", "Abspritzen "Drück ablassen", "Fünf gegen Willi spielen", "sich einen Hobeln", "mastubieren" etc...dass es für Frau auch unangenehm ist ein weißbeflecktes Bettlaken zusehen, ist aber kein Problem. Das hat Frau einfach hinzunehmen. Stattdessen ist in der heutigen, vor allem bei Jugendlichen geprägten Sprache, die männliche Selbstbefriedigung wesentlicher Bestandteil der umgangssprachlichen Ausdrucksform.

Würden wir Frauen so über unsere Menstruation sprechen, würde man uns für "lesbische" Feministinnen halten. Und das ist leider keine unbelegte Annahme, ich durfte das schon am eigenen Leib erfahren, als ich im Zug meine Freundin leise nach einem OB fragte, und ein sehr sympatischer Herr auf dem Sitz hinter uns uns daraufhin wies, dass dies kein Thema in der Öffentlichkeit ist. 🤦‍♀️