Keine Lust mehr auf Sex

Hallo Ihr Lieben
Ich bin nicht neu aber ich habe mein altes Login vergessen.
Ich bin 44 Jahre alt, mit meinem Mann seit 17 Jahren zusammen, seit 12 Jahren verheiratet und wir haben 2 Söhne 13 und 10 Jahre alt.
Mein Problem ist folgendermassen:
Im Jahr 2013 hatte mein Mann einen epileptischen Anfall und danach musste er Kepra nehmen für 6 Monate danach wurde er operiert am Hirn. Alles gut gekommen.
Doch damals unter dem Kepra hatte mein Mann eine extreme Persönlichkeitsveränderung, was auch in den Nebenwirkungen steht. Mein Mann war nicht mehr die Person die ich kennen und lieben gelernt hatte. Ich denke seither ist bei mir etwas zerbrochen. Er war gemein und nur noch ein "Ich Mensch" mir und auch unseren Kindern gegenüber. Er nahm keine Rücksicht und war einfach total ein Ekel.
Über die Jahre ist meine Lust auf Sex immer weniger geworden, bis heute wo ich mich fast davor ekle und es für mich nur noch Pflicht ist. Es ist immer ein muss für mich und ich empfinde nichts schönes mehr daran. Manchmal kann ich auch seine Berührungen nicht ertragen, oder wenn er mir einen Kuss gibt- Wir haben deswegen auch viel streit. Mein Mann ist auch so ein Typ der mir immer an allem die Schuld gibt, direkt und indirekt. Ich kann nichts richtig machen, vielleicht empfinde ich es auch nur so....
Ich habe schon oft gedacht, das ich wohl nicht mehr mit ihm zusammen wäre, wenn wir keine Kinder hätten, und doch kann ich mir ein Leben ohne ihn doch auch nicht vorstellen und wenn er länger weg bleibt als gesagt bekomme ich angst, Man. sagt doch solange man sich sorgen macht, liebt man?
Was kann ich also machen, dass ich wieder Lust an meinem Mann und an Sex bekomme? Kann mir jemand helfen, denn wenn ich mich auf Sex einlassen kann, dann finde ich es schon schön aber eben bis ich soweit bin....
Ich wünschte es gäbe einen Schalter den ich kippen könnte und dann wäre alles wieder gut.
Bin echt verzweifelt:-(
Danke für's zu(lesen) und Euren Rat

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Zunächst mein Mitgefühl. Wenn sich ein Partner durch eine Krankheit verändert, das ist eine harte Lebensaufgabe und Beziehungsprobe. Daran sind leider schon viele Partnerschaften/Ehen zerbrochen.

Den Schalter gibt es leider nicht, den Du suchst. Ich glaube, wichtig ist, dass man die Situation zunächst akzeptiert, wie sie ist.

Es gibt viele Artikel im Inet zu dem Thema "Wenn sich der Partner durch eine Krankheit verändert" oder "Umgang mit einem kranken Partner" von Fachleuten geschrieben. Da solltest Du mal stöbern.

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Hallo,
ich habe noch einen weiteren Denkanstoß für dich. Ich hatte eine Beziehung mit einem psychisch kranken Mann (Depression, Sucht,...) und habe mir auch immer Sorgen gemacht.
Der Satz "wer sich Sorgen macht, liebt noch" hat dort aber nicht mehr zugetroffen, wie ich feststellen musste. Bei mir war es nach einiger Zeit mehr ein "ich möchte nicht, dass mir oder uns wieder so ein Mist/Unglück/Blöde Situation widerfährt und deswegen mache ich mir Sorgen"
Ich könnte mir vorstellen, dass da bei dir der gleiche Wunsch nach einer "heilen" Welt dahinter steht, verstärkt noch durch deine Kinder, für die du bestimmt auch nur eine schöne Familienzeit wünscht.

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Hallo,

ich bin selbst Epileptiker, jedoch ist es bei mir genetisch bedingt, weshalb ich keine OP machen kann und die Krankheit ist weg... Dies erstmal vorweg.

Ich habe über die letzten 24 Jahre unterschiedliche Medikamente genommen. Teils haben die wirklich Auswirkungen auf die Psyche (eins der Medikamente war für erhöhte Suizidgedanken bekannt), teils auch physisch.

Sorry für meine Ehrlichkeit, die nun folgt:
Wenn ich das richtig verstehe, ist dein Mann jetzt aber wieder wie vor der Einnahme des Keppra. Wenn das so ist, warum kannst du nicht akzeptieren, dass es an den Nebenwirkungen lag? Ich meine, er könnte dann nichts dafür.

Genauso wenig, wie du ggfs für hormonelle Stimmungen z.B. während deiner Schwangerschaft hattest. Da gibt es ja auch genug Launen. Auch innerhalb des Zyklus.

Stell dir mal vor, er hätte dich wegen sowas verlassen. Ich verstehe, dass da vielleicht Sachen waren, die weh getan haben. Aber hast du schon mal richtig mit ihm darüber gesprochen also nicht gerade wenn der Sex "ins Haus steht". So hört es sich für mich an, dass diese Abneigung genau dann angesprochen wird.

Und ich glaube, dass du vermutlich vieles auf die Goldwaage legst, weil da etwas war.

Das erstmal zur Verteidigung deines Mannes...

Nun allgemein: wenn du dir sicher bist, dass es nicht mehr besser wird, trenne dich lieber. Oder vielleicht könnt ihr euch auch erstmal eine Auszeit nehmen, um eure Gefühle zu ordnen. Vielleicht geht es deinem Mann ähnlich.

Bitte sei mir nicht böse für diese Worte. Sie sind eher ein Denkanstoß mit der Bitte ggfs das Gespräch mit deinem Mann zu suchen.

LG

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Hallo
Meinem Mann wurde ein Kavernom auf dem Seenerv entfernt. Die Gefahr dass er nochmals einen Anfall haben kann ist immer noch da. Deshalb nimmt er jetzt Topiromat.

Ja generell ist er jetzt wieder wie vor der Einnahme von Kepra, aber die ganze Sache ist so. Es ist wie wenn etwas zerbrochen gegangen wäre in dieser Zeit als er die Einnahme nahm und manchmal kommt es mir selber vor, als hätte ich eine Schutzwand aufgebaut, dass ich nicht mehr so verletzt werde. Und es ist fast so als würde ich ihn bestrafen, in dem ich einfach nicht mehr Sex haben möchte.... Ist noch schwierig zu erklären.
Es gibt ja auch Momente da kann ich die Nähe zulassen und es ist wunderschön, doch dann geht es einfach nicht.
Ich habe schon oft mit meinem Mann darüber gesprochen, doch er findet, dass es mein Problem sei, und wenn ich versuche ihm zu erklären wieso es so weit kam, wird er wütend und in Worten verletzend, eben wie damals unter Kepra und das holt Erinnerungen hervor.
Meinem Mann geht es nicht so, er könnte täglich und jederzeit.
Ich setzte mich selber zu sehr unter Druck. Ich kann mich körperlich nicht so akzeptieren wie ich bin, bin etwas mollig und übergewichtig, und finde mich hässlich. Deshalb denke ich auch immer, wieso findet mich mein Mann überhaupt schön und anziehend. Wie gesagt, ich kann mich nicht selber lieben und habe auch kein Selbstwertgefühl.
Ist einfach schwierig bei mir....#augen

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Topiramat habe ich bis vor meine Schwangerschaft auch genommen... Eigentlich gilt dieses extrem für Verhaltensveränderungen... Und Suizidgedanken. Letzteres hatte ich Gott sei Dank nicht, war nur ständig nieder geschlagen und auch manchmal gereizt.

Keppra hatte bei mir zur Auswirkung, das ich über 25kg zugenommen habe, die ich mühsam abgenommen habe und nun nach der Schwangerschaft fast wieder habe (sind 18kg). Warum ich das schreibe?

Wie du dir vorstellen kannst, war ich damals dick. Ich habe mich echt nicht geliebt und war echt verzweifelt. Meine Ehe ist daran auch fast zerbrochen, weil ich einfach so unglücklich mit mir war und mich von meinem Mann unverstanden fühlte. Er ist recht schlank und fand mich immer noch anziehend, weil es eben ich war.

Heute finde ich mich auch zu dick, habe aber noch nicht die Kraft dies zu ändern. Mein Sohn ist gerade 11 Wochen alt und schreit leider sehr schnell, weswegen ich zum Frustessen neige. Einen Kurs zur Rückbildung fange ich erst in zwei Wochen an.

Es ist nicht mehr so schlimm wie früher, aber ich verstehe jetzt, dass mein Mann mich so liebt. Ich liebe mich zwar momentan nicht so sehr, aber ich weiß, dass ich es wieder schaffen werde abzunehmen und dann auch wieder glücklicher bin.

Tatsächlich denke ich, dass da viel in deinem Kopf stattfindet. Hast du darüber mal mit deinem Mann gesprochen? Dass du dich selbst nicht mehr attraktiv findest und deshalb Probleme u.a. auch hast?

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Meine Erfahrung ist leider so, dass sobald die Frau Ekel empfindet wenn der Partner sie berührt oder beim Sex mit ihm, dann ist es irreversibel vorbei. Ekel ist ein sehr starkes Gefühl, bis man sich vor dem ehemals geliebten Partner ekelt (es sei denn er hat verlernt sich zu waschen und pflegen), gab es ganz viele andere Warnhinweise, Ekel ist dann einfach die grellrote Ampel die das Ende des gemeinsamen Weges signalisiert.

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Hallo Bambuswald
Danke für Deine Antwort.
Ich ekle mich einfach generell vor dem Sex nicht vor meinem Mann.

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Mit einem Mann vor dem ich mich ekle würde ich nicht schlafen.

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Hallo Missmb
Ich ekle mich nicht sprichwörtlich vor meinem Mann, einfach vor dem Sex generell. Einfach der Gedanke nach Sex ekelt mich

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Ok, dennoch hätte ich danb keinen Sex. Da muss dein Mann nachsichtig sein.

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Wie wäre es, wenn Du mal ganz alleine für Dich etwas startest?

So kommst Du sicher schneller vorwärts, als wenn Du den Partner und seine Disposition mit einbeziehst.

Du könntest bspw. ein Seminar oder Coaching (geht auch online für zuhause) für mehr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein buchen.
Oder direkt einen Therapeuten besuchen.

So wie es jetzt ist, ist es nicht gerade das Beste. Im Grunde muss Dein Mann, Dein mangelndes Selbstwertgefühl mit und durch den Sex kompensieren. Ist nur eine Frage der Zeit, bis Du Dich beim Sex dann irgendwann auch noch schuldig fühlst.

Im Grunde geht es darum, das zu akzeptieren was gerade ist, Dankbarkeit dafür zu entwickeln, die Gedanken somit zur Ruhe zu bringen um im Hier und Jetzt zu sein.

Sich das alleine zurechtzudenken ist unmöglich (schliesslich sind es die Gedanken welche Dich unglücklich machen).

Also benötigst Du Input und eine Auseinandersetzung mit jemandem von Außen. Schau mal in Deinem Umfeld und in den Tiefen des Internets, was Dich da am meisten anspricht.

Das hört sich oft schwerer an, als es dann tatsächlich ist. Ein gutes Coaching kann richtig Spaß machen und motivieren, noch viel mehr über sich selbst herauszufinden und bringt ganz viel Lebensfreude zurück.

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Hallo Dylan
Danke Dir, dass ist sich einer Überlegung wert. Es kommt so vielen zusammen be mir, ich bin seit Geburt meines 1. Kindes einfach zu Hause als Hausfrau, komme nicht unter Leute und fühle mich nicht mehr gebraucht, was mache ich denn schon......
Ich muss raus, raus aus meiner Umgebung und den schlechten Gedanken, ich werde mich da ran setzten und auch versuchen eine Stelle zu finden, wo ich vielleicht 1-2 Tage arbeiten kann, denn das ist auch ein Problem bei mir, immer nur zu Haus......

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Weißt Du denn, was Dir gut tut?
Wo tankst Du auf? Was berührt Dich? Wo holst Du Dir Kraft?
Das wären mal so Basic Fragen.

Bist Du lieber am Meer oder in den Bergen, wann warst Du das letzte Mal dort?
Was gibt die Natur um Dich herum her? Gibt es einen Wald, einen See, eine schöne Aussicht?
Könntest Du da mal hin und Dich einfach ins Sonnenlicht und die Natur versenken?
Liest Du gerne oder lieber ein Hörbuch? Was macht Dir da besonders Freude?
Evtl. mal in die Bücherei oder ins Buchgeschäft gehen und in der "Lebenshilfe" Ecke stöbern.

Nicht ein "Ich-sollte" denken, sondern ein "morgen-geh-ich-dahin".
Wir wäre es morgens bspw. jeden Tag mit 10 min Yoga anzufangen. Hierzu gibt es unzählige Videos auf youtube.
Oder buche gleich einen Kurs.
Was bietet die örtliche VHS? Gibt es Kurse von der Krankenkasse, welche Du machen könntest, muss kein Yoga sein.

Auch mal wieder quer denken, was wolltest Du als Kind alles machen, was hat Dir da besonders Freude gemacht?
Meine Frau hat sich mit 45 nochmal Knete gekauft, weil sie das als Kind geliebt hat. Den Glanz in ihren Augen hättest Du sehen sollen, das war schön.

Dein Satz hat mich berührt: <was mache ich denn schon......>
das ist oft unserer Leistungsgesellschaft geschuldet.
Es reicht, daß es Dich gibt und Deine 2 Jungs haben ziemlich sicher sehr viel Liebe von Dir bekommen.

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