Warum wird aus Affären nicht mehr ?

Hallo zusammen,

Eine Freundin von mir ist in einer Lage wo ich gerne mal ne allgemeine Ansicht zu hätte.

Meine Freundin hat seit Jahren eine Affäre und liebt Ihren Mann nicht mehr.
Ihre Affäre liebt seine Frau auch nicht mehr.

Nun die Sache. Beide lieben sich und wollen aber keine Trennung von Ihren Partnern. Gründe werden dazu nicht genannt.

Nun hört man immer wieder davon dass das ein Männerproblem ist. So nach dem Motto, viele Männer wollen das gemachte Nest nicht verlassen oder haben Angst wenn aus einer Affäre mehr wird usw usw usw.

Andere sagen dass sich was ändert wenn man auf einmal aus einer Affäre mehr werden läßt.

Auf der anderen Seite sind die beiden soooo unglücklich.

Wo ist denn da nun das Problem bei Affären ??

Danke im voraus.


Gruß Birgit

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Hallo
Ich schreibe auch mal aus der Sicht einer Geliebte!
Ich befinde mich seit 18 Monaten in dieser Situation!
Mit 3 Monaten pause da es aufgeflogen ist. Ja wir sind beide unglücklich. Lieben uns aber es sind bei uns einige Kinder im Spiel. Daher das zögern seinerseits!
Ich frage mich auch oft warum er sich nicht endlich löst.
Klar auf der einen Seite die Kinder. Er sagt immer er muss sein Glück für die Kinder hinten anstellen. Aber seit 7 Monaten leben seine Kinder in einer Familie wo die Eltern nebenher leben.
Ich kann es oft nicht verstehen. Ich wäre bereit trotz meiner Kinder diesen Weg zu gehen.
Aber mir wird bald nichts anderes übrig bleiben. Als ihn los zu lassen.

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Wenn man die Gründe nicht kennt, kann man nichts beurteilen. Das kann Feigheit oder Bequemlichkeit sein. Finanzielle Aspekte spielen sicher eine Rolle. So fürchterlich ist es in den Ehen vielleicht doch nicht, dass schnelle Entscheidungen nötig sind. Wer irgendwann am Limit ist und nicht mehr kann/will, der trennt sich auch ohne Aussicht auf eine neue Partnerschaft. Passiert täglich.....

Gerade gestern hatte ich einen interessanten Gespräch-Abend mit meinem (Noch)mann. Den erste nach 11 Monaten nach meinem Auszug.

Er hatte jahrelang eine Affäre mit einer ebenfalls verheirateten Frau. Vor einigen Jahren flog es auf und es wäre da DIE Gelegenheit gewesen, neue Wege einzuschlagen. Haben sie aber nicht. Er hätte wohl gewollt, aber sie nicht. Angeblich war die Sache beendet und alle entschieden, an den Ehen festzuhalten und etwas dafür zu tun.

Bis ich vor 15 Monaten wieder dahinterkam. Da hatte ich gestrichen die Nase voll. Mein (Noch)mann hätte sicher nie was gesagt und hätte die Affäre lieber munter weiterlaufen lassen. Das zeigte sich schon an seiner Reaktion. Er plusterte sich auf, wie ICH dazu käme, ihn zu kontrollieren, was dann letztlichvdazu führte, dass sie aufflogen. Geleugnet hat er übrigens da noch, überhaupt eine Affäre zu haben.

Eine Antwort gab es auch nicht auf deine o. g. Frage. Sie hätten jederzeit glücklich und zufrieden in den Sonnenuntergang reiten können. Dafür hätten sie sogar meinen ausdrücklichen Segen gehabt und ich hätte beim Koffer packen geholfen. Besser die Karten auf den Tisch als jahrelang hintergangen zu werden.

In dem gestrigen Gespräch kam die Sprache dann auf die beiden. Er ist noch irgendwie mit der Affäre zusammen. Warum sie nicht endlich zusammen durchbrennen, wurde nicht beantwortet.
Angeblich wisse er nicht, warum sich die Affärenfrau nun nicht von ihrem Mann trennt. Lieber führen sie eine Art offene Ehe oder was das ist. Teils heimlich, weil angeblich nur ihre engsten Freunde davon wissen und meinen Ex auch kennen. Für die anderen wird der Schein der glücklichen Ehe aufrecht erhalten. Insbesondere beruflich. Da das Ehepaar in einem Unternehmen arbeitet und es dort niemand wissen soll. Sie passen wohl auf, wo und wie sie gemeinsam auftreten. Halten sich viel bei meinem Ex zuhause auf.

Ich hab es auch gestern nicht verstanden. Und mein Ex meinte, sie seien alle 3 zufrieden damit. Merkte aber an, dass VIELLEICHT der Mann seiner Affäre keinesfalls eine Trennung wolle, da sie gemeinsame Immobilien haben (wo SIE einen Großteil mit drinstecken hat) und er bei der Trennung finanziell am Ende wäre.
Was sie für Gründe hat, wusste er angeblich nicht - vor allem, wenn sie finanziell am Ende besser dastehen würde als ihr Mann und gemeinsame Kinder gibt es auch nicht.

Offensichtlich sind die Finanzen ein Grund - vielleicht auch schnell vorgeschoben. Denn es trennen sich auch immer wieder Paare, die ein gemeinsames Unternehmen haben. Eigenheime sowieso. Dafür gibt es ja Lösungen, wenn man will und ohne dass am Ende einer völlig nackt dasteht.

Und Kinder werden auch größer. Spätestens dann, wenn sie mehr auf eigenen Beinen stehen, müsste man nicht in einer Ehe verharren. Statistisch müsste die Anzahl der Trennungen in einer bestimmten Altersgruppe also ansteigen. Das tut es aber nicht, wenn ich eine Statistik richtig in Erinn

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......ups. zu früh....

Wenn ich eine Statistik richtig in Erinnerung habe.

Meine Vermutung ist eher, dass der Leidensdruck in den Ehen doch nicht so groß ist, um ein ungewisses Risiko einzugehen. Was man hat, weiß man und wie es letztlich inveiner richtigen Partnerschaft mit der Affäre läuft, ist ungewiss.
Vielleicht ist das die menschliche Mentalität. Wir wollen nichts missen und nehmen gern alles mit, was sich bietet. Aber bitte ohne finale Konsequenzen. Ein sicheres Zuhause und finanziellen Background und aus der anderen Ecke die Spannung, Kick, das Leichte ohne Verpflichtung.

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Das hört sich alles so ein bisschen wie ( sich die Dinge schön reden ) an.
Auch das was dein Nochmann da tut.

Naja.

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Hallo! Ich bin seit 2,5 Jahren Geliebte und seit fast 19 Jahren verheiratet. Er ist auch verheiratet. Wir beide haben ein Kind. Wir beide sind mit unseren Partnern nicht glücklich. Ich trenne mich nicht, weil mein Mann der beste Papa der Welt ist. Niemals würde ich meinem Kind das heile Familienleben nehmen. Ich liebe meine Affäre sehr, aber nochmehr liebe ich mein Kind. Wenn wir getrennt wären, wäre für dasKind alles anders. Egal, wie toll man sich als getrennte Eltern alles aufteilt, es wäre nie mehr so, wie es mal war. Das finanzielle spielt auch eine Rolle. Mit einer Trennung würde ich meinen Mann und mich ins finanzielle Aus schiessen .
Genauso geht es meiner Affäre.

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Und es ist für das Kind besser wenn es in so einer Partnerschaft lebt? Niemals! Es lernt doch, dass das Leben von euch (also ohne Liebe) eine normale Partnerschaft ist - und lebt es im Zweifel ebenso. Wünschst du dir für dein Kind nicht später eine liebevolle erfüllte Partnerschaft? Wenn doch, sei ehrlich zu dir und deinem Mann! Und tu somit über kurz oder lang was Gutes für dein Kind.

Kinder vorschieben ist traurig und feige. Ein Kind ist glücklich, wenn es die Eltern sind.

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Und eure Partner machen das auch den Kindern zuliebe so mit? Hut ab!!

4 Leute unglücklich in der jeweiligen Ehe, weil man den Kindern das Theaterstück der heilen Welt und Familie vorspielen will. 🤤 Wenn das funktioniert, dann seid ihr außerordentlich talentierte Schauspieler und wärt in dem Genre für den Oscar nominiert.

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Eine Affäre hat nun mal nen ganz anderen Reiz als eine Beziehung!
An einer Beziehug muss man arbeiten, Kompromisse eingehen, Probleme bewältigen, sich mit Kleinkram rumärgern (Socken nicht weggeräumt, Müll nicht runtergebracht, ect....).
Eine Affäre ist einfach nur: ne schöne Zwit zusammen verbringen OHNE die Probleme und Verpflichtungen einer Beziehung.
So einfach.

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Entweder weil man sich doch liebt (wobei sich für mich Fremdgehen und Liebe ausschießt), man faul ist und sein Leben so weiter leben möchte wie es ist, oder weil man keine Ahnung hat wie man es sonst alleine zB finanziell anstellen kann.

So oder so, armseliges Leben, und armseliger Charakter.

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Hi,

von meiner Warte aus kann ich mir sagen, dass ich meine Affären nicht geliebt habe. Wir waren uns sympathisch, hatten grandiosen Sex - aber als Partner hätte ich keinen dieser Männer an meiner Seite haben wollen. Und es hatte zwar seine Gründe, warum es diese Affären gab - allerdings war meine Ehe keinesfalls unaushaltbar.

Tja, und dann kam die Affäre, in die ich mich verliebt habe. So richtig. Keine Kinder auf beiden Seiten. Ich habe mich von meinem Exmann getrennt und lebe nun seit über 10 Jahren glücklich und ohne Affären mit dem anderen zusammen :-)

Lg

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Hallo,
mir rollen sich immer die Fußnägel hoch, wenn ich das so höre: Man ist ja so unglücklich in der Beziehung, aber "der Kinder wegen" kann man sich ja nicht trennen, obwohl man den Affärenpartner ja soooo unendlich liebt.
Meiner Meinung nach lügt man sich damit selbst in die Tasche und möchte vor sich und evt auch anderen besser dastehen. Man ist nicht etwa einfach unfähig, klare Entscheidungen zu treffen oder unbequeme Schritte zu gehen, nein... man opfert sein eigenes Lebensglück für die Kinder. Ist doch ein wesentlich edlerer Zug...
Das klingt böser, als ich es meine- aber ich kann es einfach nicht mehr hören, dieses Gejammer.
Ich denke, wer WIRKLICH so unglücklich in einer Beziehung ist, geht auch ohne Affäre. Und wer WIRKLICH liebt, wird sich vom ungeliebten Partner trennen und eine neue Beziehung eingehen. Und nicht Finanzen, Haus, Kinder oder den Kanarienvogel vorschieben. Für Kinder mag eine Trennung unschön sein, aber heutzutage sind Patchworkfamilien keine Exoten mehr, und ich bezweifle, dass eine lieblose Elternbeziehung für die Kinder ein echter Gewinn ist... erst recht nicht, wenn das Doppelleben dann doch mal auffliegen sollte.
Also, um kurz deine Frage zu beantworten: Für mich sind die Hauptgründe, warum aus vielen Affären nichts wird:
Einer von beiden möchte aus beiden Welten das Beste (zB weil er sowohl den Ehepartner als auch die Affäre auf irgendeine Weise liebt);
Man ist zu bequem und jammert lieber, als das Neue zu wagen;
Man liebt zwar den Ehepartner nicht mehr, aber die Affäre eigentlich auch nicht oder jedenfalls nicht genug.
LG

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Was ist denn deiner Meinung nach das "Mehr" nach einer Affäre? Eine Beziehung? Nachdem man im Grunde mitbekommen hat dass der Andere es mit der Treue doch nicht so genau nimmt?
Die Affäre ist ein Ausbrechen aus dem Alltag, Konventionen, Moral, diese ganzen Altlasten fliegen in diesen Stunden über Bord. Beide wissen aber im Grunde genau dass der Alltag wohl mit zu der Affäre geführt hat. Wer will dann diesen Alltag irgendwann für sich?

Ich erlebe um mich herum auch die eine oder andere Affäre. Beim Glas Wein hört man dann oft wie unglücklich die Beteiligten sind, wie man zweifelt, vermisst, mehr will. Oder das sich die Affäre mangels Reiz totläuft. Es gibt die Redensart dass, wenn sich bei einer Affäre nicht gleich zu Beginn eine konsequente Entscheidung einställt, diese Entscheidung niemals kommen wird. Da ist was dran.

Ich bin verheiratet und liebe seit 5 Jahren eine andere Frau. Seit 2 Jahren treffen wir uns regelmäßig, schreiben täglich. Sie ist heute ebenfalls verheiratet. Vor einigen Jahren, als sie noch Single war und meine Ehe in Trümmern lag, habe ich vor exakt dieser Entscheidung gestanden. Und mich für Frau und Kind entschieden. Nenn es "gemachtes Nest", die Alternative wäre gewesen meine Tochter alle 4 Wochen und zu Geburtstagen zu sehen...
Wir haben die Affäre beendet...und kamen doch nicht voneinander los.

Heute sind wir mit diesem Modell beide zu 99% glücklich. Das war nicht immer so denn mit Gefühlen kommen oft Eifersucht und Besitzdenken. Wir mussten lernen zu akzeptieren dass wir auch daheim glücklich sind. Das bedeutet auch Loslassen. So hat sie, ausgerechnet sie, mir geholfen meine Ehe zu retten.
Dieses Gleichgewicht aus unglaublicher Nähe und Loslassen ist bestimmt nicht der Königsweg, aber es ist für uns ein Modell das uns bei allem schlechten Gewissen ein Leben zu zweit ermöglicht das mehr gut als weh tut.

Ob das für deine Freundin auch ein Weg wäre kann ich nicht sagen - wir haben dafür Jahre gebraucht.

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Entschuldige bitte- es hat deine Ehe gerettet dass du seit Jahren jemanden anderen liebst?
Das versteh ich nicht ...
Und es ist absolut fies Frau und Kind gegenüber

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In unserer Konstellation leben 2 Paare jeweils in einer glücklichen funktionierenden Ehe. Beide Ehen laufen auch deshalb so harmonisch und mit einem funktionierenden Liebesleben weil wir das Positive aus unserem Zusammensein dorthin mitnehmen.

Wenn du mit „fies“ unehrlich meinst, geb ich dir hundertprozentig recht. Sollen wir trotzdem all das einreißen nur um sagen zu können „Wenigstens waren wir ehrlich“? Glaub mir ich bin selbst schon betrogen worden und wünsch mir manchmal es nie erfahren zu haben.

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Ich glaube, dass viele Affären vor allem nur deswegen funktionieren, weil der Reiz des Verbotenen dabei ist und der Alltag nie einkehren wird.
Ich war auch Affärenfrau und wir beide wussten ab einem gewissen Punkt, dass wir zwar im Bett gut miteinander können und uns auch echt gern mögen, aber ein Alltag konnten wir uns miteinander nicht vorstellen.
Er hätte sich auch nie getrennt, weil da er viel Geld in das gemeinsame Haus gesteckt hat. Also wieder finanzielle Gründe.
Und es wäre glaube auch seltam, vom Status "Affäre" in den Status "Beziehung" zu wechseln. Und ich hatte bei ihm echt viele Schmetterlinge im Bauch, der Mann hat mich unglaublich angezogen. Wenn wir zusammen waren, haben wir die Zeit total genossen. Aber Alltag mit ihm hätte ich mir so nicht vorstellen können. Und ich glaube, dass jeder weiß, der nicht allzu naiv ist, dass auch der Affärenmann irgendwann irgendwelche Macken hervorbringt und man am Ende wieder an einem Punkt ist, an dem die Beziehung "langweilig" wird, dass der gute und häufige Sex nachlässt. Und dafür eine Beziehung aufzugeben, um am Ende wieder auf der gleichen Stelle zu treten, wenig reizvoll, Dann lieber den Kick und nebenbei die Beziehung laufen lassen.
Blöd nur, wenn es auffliegt.