Wer hat Erfahrung mit Teilentfernung der Mandeln?

Hallo,

nachdem unser Sohn 4 1/2 Jahre nachts ziemlich schnarcht und auch schlecht Luft bekommt hat unser HNO Arzt festgestellt das er riesige Mandeln hat, die beim Liegen im entspannten Zustand den ganzen Hals verschließen.:-(
Nun lange Rede kurzer Sinn. Sie müssen raus bzw.teilentfernt werden. =Tonsillotomie. #schock
Das ganze wird ambulant mit Vollnarkose durchgeführt.
Wir wählten die Methode mit dieser Schlinge (soll unblutiger und schonender sein)-> mir fällt der Name nicht mehr ein.#gruebel
Alternativ dazu währe die übliche Methode mit Klinikaufenthalt 1 Woche wg. der Nachblutung.
Hat jemand damit schon Erfahrung gemacht?
Die Kosten für diese Schlinge ist 172.- die wir selbst bezahlen müssen da die Kasse diese nicht zahlt.#augen
Oder sollten wir es doch in der Klinik machen lassen und 1 Tg. drinnen bleiben?
Bin soooo unsicher.

Danke Manu

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Hallo,
bei unserer Tochter Hannah wurde im Februar 07 eine Tonsillotomie durchgeführt. Sie schnarchte, war viel krank und hatte Atemprobleme. Gleichzeitig wurden ihr die Polypen entfernt und das Zungen- und Lippenbändchen gelöst (waren zu kurz, was unbehandelt zu Sprachstörungen bzw. Zahnfehlstellungen geführt hätte).
Wir waren zunächst bei einer HNO-Ärztin, die die totale Entfernung der Rachenmandeln empfahl. Irgendwie war mir aber die Teilentfernung lieber (Hannah war gerade dreieinhalb), so dass ich ein zweites Gutachten einholte und eine Tonsilliotomie als Operationsmethode ausgewählt wurde. In der Klinik sagte man uns, dass später eine weitere Behandlung notwendig sein kann, dass es möglich sei, dass die Teilentfernung nicht ausreicht.
Am ersten Tag in der Klinik wurde Hannah also noch einmal untersucht, es wurde alles durchgesprochen und die möglichen Risiken abgeklärt. Am nächsten Morgen bekam sie die Narkose und wurde dann operiert. Es kam zu starken Nachblutungen, die allerdings durch die Polypenentfernung bedingt waren, so dass sie noch einmal in den OP musste. Dann kam bei Hannah, wie bei den anderen zwei Kindern, die mit ihr im Zimmer lagen, eine schlimme Phase der Übelkeit und des Erbrechens. Während sich die anderen Kinder aber rasch erholten und schon am nächsten Tag gierig ihren Teller leerlöffelten, kränkelte Hannah noch länger. Sie bekam hohes Fieber und wurde nach einer guten Woche entlassen, allerdings immer noch schwach und krank. Bei einem besseren Genesungsverlauf wäre sie 3 Tage nach der Operation entlassen worden.

Die Ärzte vor Ort meinten, Hannah habe sich einen Infekt eingefangen, Gegenteiliges kann ich auch nicht beweisen. Es sind sicher auch immer verschiedene Faktoren wichtig, die darüber entscheiden, wie rasch sich ein Kind erholt.

Hannah war dann noch 5 Wochen zu Hause. Die HNO-Ärztin war bei der Nachuntersuchung mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden.

Viele Grüße
Doreen

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Hi!
Das er schlecht Luft bekommt, wenn er durch den Mund atmet ist klar. Schnarcht er denn auch mit geschlossenem Mund? Wie sieht es mit den Polypen aus?
Die Mandeln haben immerhin eine Schutz-u abwehrfunktion.
Ich würde mir eine 2. Meinung einholen.
Simone

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Hallo Simone,

danke für die Antworten!
ja er schnarcht auch bei geschlossenem Mund und hat oft Probleme beim Atmen d.h. er bekommt schlecht Luft. Die Polypen wurden natürlich auch vom HNO angeschaut und sind normal entwickelt. Das die Mandeln eine Schutzfunktion für das Immunsystem sind wurde uns vom Arzt erklärt und es werden eh bei Kindern unter 6 Jahren diese nicht total entfernt. Da es sich ja um eine "Teilentfernung" handelt bleibt ja die Schutzfunktion erhalten.

lg
Manu

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Hi Manu,

bei meinem Sohn wurden vo ca. 3 Wochen auch die Gaumenmandeln "gelasert".

Ich geb dir nur einen Tip, versuch dir die Praxis, d.h. den Raum wo die Kinder(bei uns waren es 4) und die Eltern, zur Beobachtung liegen anzuschauen.

Bei uns war es ein Raum von ca. 12qm ohne Fenster mit vier Pritschenliegen, 4 weinenden Kindern mit Schmerzen und 6 Erwachsene, sprich: alles eng auf eng.

Ich will dir keine Angst machen, aber es war bei uns echt schlimm, als wir dann nach 6 Stunden zuhause waren, fingen die Schmerzen wieder an. Und ich sass da und wusste nicht wieviel Schmerzmittel ich ihm noch geben darf, lt. Packungsbeilage Paracetamol Zäpfchen, nur alle 6 Std.

Alles im allem, wenn Du die Möglichkeit hast die 1. Nacht im Krankenhaus zu bleiben, mach es!

Alles Gute für Euch,

Golden mit Sohnemann (ihm gehts wieder richtig gut und wir sind trotz allem froh das wir die OP haben machen lassen. Jeder hat halt verschiedene Erfahrungen.)

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Hallo,
mein Sohn hat im April (mit 4 1/4 Jahren) die Mandeln gelasert bekommen und gleichzeitig auch die Polypen entfernt bekommen.

Bei ihm war es so, dass bei der U8 auffiel, dass er extrem große Mandeln hatte. Auch schnarchte er sehr laut und der Kinderarzt erklärte mir, dass das für ihn ein Fremdkörper im Hals sei und er sich damit nicht optimal entwickeln könne. Wenn ich die Mandeln teilentfernen lasse, würde ich mich wundern, wie er sich weiterentwickeln würde.

Ich bin dann zum HNO-Arzt und auch der empfahl, die Mandeln teilweise zu entfernen. Auch bei uns übernahm die Krankenkasse nur die vollständige Entfernung mit einem Krankenhausaufenthalt von 7 Tagen. Die Teilentfernung sollte jedoch ambulant gemacht werden und wir sollten genau 100 Euro hinzuzahlen.

Wir haben uns dann für die Teilentfernung entschieden. Auch wegen der geringen Nachblutungsgefahr, wegen dem wegfallenden Krankenhausaufenthalt, wegen der Schutzfunktion der Mandeln etc. Lieber nahmen wir 100 Euro Zuzahlung in Kauf.

Die OP verlief völlig komplikationslos, obwohl es mir sehr weh tat, meinen Sohn so leiden zu sehen. Andere Kinder wachten aus der OP auf und tickten völlig aus und schrieen, schlugen um sich, etc. Mein Sohn wachte auf und weinte bitterlich, dass er nicht operiert werden wollte. Am Nachmittag schon durfte ich ihn nach Hause nehmen. Er musste nur 1 1/2 Wochen aus dem Kiga zuhause bleiben. Die erste Woche war wirklich schlimm für ihn. .Er hat große Schmerzen gehabt, bekam täglich die Höchstdosis an Schmerzmitteln und schlief sehr schlecht. Er stank furchtbar aus dem Mund und sprach auch ganz hell.

Aber es wurde schnell besser. Heute schnarcht er gar nicht mehr. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass er sich besser entwickelt, als er es ohne die Laser-Mandelkappung getan hätte. Er ist ein cleveres Bürschchen, aber das sind seine Brüder auch.

Im Nachhinein bereuen wir die Entscheidung nicht, hatten dies jedoch in der Woche der starken Schmerzen getan.

Alles Liebe!

urbani