Kindergarten-wie war´s bei Euch früher?

Hallo,

ich habe in letzter Zeit mal ein paar Kindergärten besichtigt und meine Begeisterung hält sich ehrlich gesagt in Grenzen.
Fast überall herrscht dieses sogenannte "offene Konzept"!Es gibt keine festen Gruppen mehr, die Kinder dürfen sich den ganzen Tag frei im Haus bewegen, selbst entscheiden, was sie tun wollen, wann sie essen wollen, ob sie rausgehen oder nicht.Schüchterne Kinder, die noch an die Hand genommen werden müssen, gehen völlig unter.Auch ist meiner Meinung die Aufsicht nicht so gewährleistet wie bei uns früher.Auch hat ein Kind mehrere Bezugspersonen.

Bei uns war es so, dass es 3 große Räume gab.Die Igelgruppe, Hasengruppe und Fuchsgruppe.
Ich war in der Igelgruppe und hatte mit den beiden anderen Gruppen im Prinzip gar nichts am Hut.Unser Raum hatte mehrere Ecken, eine Kuschelecke, eine Bastelecke, eine Malecke und eine Leseecke.Spielen konnte man im Ganzen Raum.Wir waren ca 15 Kinder und eine Erzieherin.In der Gruppe war immer dieselbe Erzieherin und die selben Kinder.Man frühstückte gemeinsam am Tisch.Um eine bestimmte Zeit gingen alle gemeinsam raus.
Das war ein geregelter Tagesablauf.

Das finde ich auch gut so, weil man sich als Kind sicher fühlen kann und jeden tag weiß,was passiert und wer da sein wird.

Wie ist das in den KiGas Eurer Kinder?
Auch so durcheinander?
Mir gefällt das irgendwie alles nicht so richtig.

LG samria

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Hallo Samria,

bei unserem KiGa sind zwei Gruppen mit jeweils ca. 25 Kindern und es sind feste Gruppen d.h. sie bleiben in Ihrer Gruppe mit Ihren Erzieherinnen. Die Gruppen werden jeden zweiten Freitag geöffnet und da dürfen sich die Kinder mischen wenn sie wollen.
Unser Gruppenraum hat eine Kuschelecke, verschiedene Spielecken, Maltische, ein Zelt zum verstecken, Basteltische, eine Küche und einen Tisch mit 6 Stühlen wo jedes Kind Brotzeit machen kann wann es will und natürlich wenn ein Stuhl frei ist. (klappt aber super - darüber hab ich mich anfangs gewundert weil ich dachte naja wenn meine kleine Hunger hat und warten muß das kann ja was werden, im Gegenteil). Nach der Brotzeit müssen sie ihren Teller und Becher abwaschen, abtrocknen und wieder hinstellen für das nächste Kind (natürlich schaut die Erzieherin das auch sauber gemacht wird).
Die Erzieherinnen sind super und arbeiten wirklich eng mit den Eltern zusammen, d.h. meine Tochter wollte eine Zeitlang nicht in den KiGa gehen und wir wußten nicht so recht hat sie Angst oder will sie einfach ihre Grenzen austesten denn sobald sie im KiGa war hat sie gelacht und gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Da hat unser Fräulein kurzerhand ein Punktesystem eingeführt. Für jedesmal nicht Zirkus machen in der früh kriegt sie ein Gesicht und bei so und sovielen Gesichtern einen Aufkleber. Ein anderes Kind hat immer viel geweint und das Mädchen wenn nicht mehr weint kriegt von dem Fräulein eine Geschichte vorgelesen.
Ich finde das super und meine Tochter fühlt sich da pudelwohl drin.
Es ist ein geregelter Ablauf vorhanden und es gibt ein Ampelsystem. In der früh ist die Ampel auf grün, d.h. es darf gespielt werden und gegessen werden, ab 10.00 Uhr wird die Ampel auf gelb gedreht, d.h. es wird jetzt aufgeräumt und fertiggespielt. Ab 10.30 Uhr wird auf rot gestellt und dann ist Stuhlkreis, es werden Geschichten gelesen und danach gehts bei schönem Wetter raus.

Das mit den offenen Gruppen fände ich persönlich auch nicht so toll.

LG
Kerstin

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Hallo,
meine Kinder sind alle vier in den gleichen Kindergarten gegangen.
Jetzt ist nur noch meine Jüngste da.
Es gibt drei Gruppen mit je 25 Kindern.
Sonnenblumengruppe, Gänseblumengruppe und Pusteblumengruppe.
Es gibt einen geregelten Ablauf, aber auch hier wird nicht mehr gemeinsam gefrühstückt.
Die Kinder können sich aussuchen, wann sie essen wollen, aber nur bis zu einer gewissen Uhrzeit, und werden auch durchaus daran erinnert.
Ansonsten geht jede Gruppe an einem Tag in der Woche wandern, an einem anderen Tag gehen sie Turnen.
Also ist bei uns ein ziemlich festes Konzept, aber ich finde wie Du auch, dass gerade kleinere Kinder diese feste Struktur brauchen.
Gruß Ursula

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Hi!

Der Kindergarten meines Sohnes hat insgesamt 4 Gruppen mit jeweils um die 10 Kinder. Spezielle Gruppennamen gibt es nicht. Es gibt die ganz kleine Gruppe mit den Baby´s und Kleinkindern. Wenn diese 3 Jahre alt werden, ziehen sie um zur nächsten Erzieherin, die sie bis zur Einschulung betreut.

Die Kinder einer Gruppe sind alle im selben Alter, d. h. sie gehen dann gemeinsam zur Schule (ich lebe in einer Kleinstadt). Jede Gruppe macht ihre eigene Beschäftigung dem Alter der Kinder entsprechend. Es wird aber gemeinsam rausgegangen oder auch mal in die Sauna oder ins Theater.

Nur nach dem Mittagsschlaf, wenn es immer weniger Kinder zu betreuen gibt, werden sie alle von ein oder zwei Erzieherinnen betreut.
Finde ich okay so. So lernen die Großen, wie man mit den Kleinen umgehen muss.

LG
Ina

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Hallo,

genauso wie bei dir war es bei mir früher auch.Nur das ich in der Roten Gruppe war.Es gab die Rote,die grüne,die blaue und die Gelbe.Wir hatten auch nur eine erzieherin,manchmal auch zwei.Ich kann mich nicht errinnern das ich mit den anderen Gruppen was zu tun hatte.


Bei uns im Kiga ist es so:

Die Kinder bekommen im Kiga frühstück,wir müssen also nichts mitgeben,da essen dann alle zusammen,genau wie Mittags.Nachmittags wird in der Gruppe das vom Mittag nochmal gegessen,oder wer mag ein Brot oder auch Kekse,dazu gibt es Tee.In die anderen Gruppen dürfen die Kinder auch,aber sie müssen sich abmelden und sie dürfe auch nicht den ganzen Tag da sein.Es wird gemeinsam gespielt,gebastelt und gelesen.Nach draußen gehen dann alle gruppen gemeinsam.Und von 1-2 ist Mittagsschlaf.


Ich find das gut so,weil die Kinder einen geregelten tagesablauf haben.


lG germany
p.s. von den anderen kigas wo jedes Kind isst wann es will halte ich auch nichts.

5

Hallo Samira,

erst mal zu meinem Kindergarten früher: Das war eine ganz andere Zeit. Bei uns (1972) gab es einen Raum, ca. 10- 15 Kinder (weiss ich nicht mehr) und eine Erzieherin, die wir Tante nannten. Wir haben alle immer das selbe machen müssen. Klar gab es Spielecken, aber im Endeffekt wurden wir alle getrimmt.

Meine Tochter ist 4 und seit sie 2,5 JAhre alt ist, ist sie in einem "offenen" Kindergarten. Finde ich SUUUUUPER!
Ich wünschte, bei uns hätte es damals so etwas gegeben.

Ich versuche mal kurz zu erklären, wei es bei uns aussieht (natürlich nicht volständig):

Es gibt 4 Gruppen, die nach Farben aufgeteilt sind, also eine GRuppe Pink, etc.

Die Gruppenkinder haben immer wieder Zeiten zusammen, beispielsweise Montags wird besprochen, welches Kind in der Woche welche Pflichten übernimmt. Dazu gehört Blumen giessen, Spülen, Fische füttern, Sprudel holen, Müll rausbringen, etc.

Es gibt im Kindergarten verschiedene Räume: Turnraum mit Klettergarten, Atelier, Musikraum, Werkstatt, Bauzimmer, Motorikzimmer, SChreibzimmer, Spieleclub, Verwandlungs- und Puppenzimmer, Bällebad, Aussenbereich, Innenhof, etc.

Die Kinder können, je nach Buchung von halb 7 bis spätestens um halb 10 gebracht werden. Deshalb macht es wenig Sinn, gemeinsam zu vespern. Die einen haben noch nicht gefrühstückt, die anderen haben erst um 10 Hunger. Essen kann jedes Kind, wann und in welcher Gruppe es will, nur nach elf nicht mehr.

Um Halb 10, also wenn alle Kinder da sind, gibt es eine Art Stuhlkreis, also alle Kinder sammeln sich vor der "Wand", dort wird bekannt gegeben, welche Erzieherin in welchen Raum was macht und dei Kinder können frei entscheiden, was sie machen möchten. Es gibt Bereiche wie das Atelier, die immer offen sind, aber andere wei die Werkstatt, die gezielt immer wieder mal abwechselnd geöffnet sind.

Über jedes Kind wird ein Ordner angefertigt, ein Buch, in dem alle Ereignisse des Kindes während der Kigazeit aufgeschrieben und bebildert sind.

Die Kinder sind alle fröhlich, singen viel, sind vielseitig interessiert, kein Kind wird gezwungen, etwas zu tun. Es gibt auch in deinem offenen Konzept genug Regeln, die die Kinder befolgen müssen. Klar, sie haben viele Ansprechpartner, ist doch gut so. Mein Kind war anfangs auch von der schüchternen Sorte und hat sich plötzlich gewandelt. Hier geht man auf ihre Bedürfnisse ein und es wird super auf die Schule vorbereitet.


Ich weiss, das war jetzt etwas lang und ist mit Sicherheit nicht vollständig, aber ich wollte Dir die Angst vor einem offenen Kindergarten etwas nehmen! Mit der Zeit werden das die anderen noch merken, daß es so besser ist - man denke nur an PISA,

LG Andrea

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hallo.
in unserem kiga ist es so wie es bei euch früher war :-)
und das finde ich auch gut so.

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Hi Samira,

ich muß dir leider zustimmen, bei uns läuft es leider so ab, wie du es beschrieben hast mit den offenen Gruppen. Ich finde das auch Katastrophe. Aber bei uns gehen Sie immer mehr Zurück in das geschlossene Konzept. Gott Sei Dank. Bis der neue Kindergarten stehen (ist letztes Jahr abgebrannt) wird es wohl noch etwas Kaotisch bleiben.

Früher war das bei uns auch so wie du es beschrieben hast...

Liebe Grüße Nadine

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Hallo,

ich war auch in einem Kindergarten mit 3 Gruppen. Allerdings war es kein "offener Gruppenbetrieb". Jeder war in seiner Gruppe, es wurden lediglich größere Ausflüge gemeinsam unternommen (alle Gruppen zusammen).

Bei meinem Sohn ist es jetzt genauso. Jeder ist in seiner Gruppe und hat seine eigene Erzieherin. Wir wohnen aber am Land - wo dieser "offene Kindergarten" noch nicht so verbreitet ist. #schwitz

LG
Manuela

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Hallo!
War von 1978 bis 1981 im Kindergarten und es war in etwas so wie bei dir.

3 Gruppen, die den Namen der Erzieherinnen trugen, jede Gruppe hatte ihren eigenen Raum, tuer zum Flur und zum Garten waren zu

gemeinsames Fruehstueck

Stuhlkreis

je nach Alter gab es in jeder Gruppe "Kleine", "grosse" und "mittlere" Kinder (z.B. waren mal nur die grossen mit der Polizei unterwegs)

Es gab gemeinsame Sachen (Singen, basteln, turnen usw), ansonsten konnte man sich ein Spiel nehmen und spielen

Ich war kein "Mittagskind". Die Mittagskinder von allen 3 Gruppen wurden nach dem Essen abwechselnd von einer der Erzieherinnen betreut.

Alleine durften wir nur aufs Klo...