Bin einfach nur traurig

Hallo liebe Urbianer,
muss mich heute unbedingt einmal ausheulen.
Also:
Ich habe eine viereinhalbjährige Tochter, die ich sehr lieb habe. Sie kann viele Dinge sehr gut (Z.B. Puzzeln, Memory...), andere Dinge müssen noch verbessert werden. Sie hat eine gewissen motorische Ungeschicktheit, fällt mehr als andere Kinder, aber es wird besser. Auffällig ist ihr Sozialverhalten. Sie ist zu anderen Kindern nicht aggressiv, sucht aber auch keinen Kontakt. Im Grunde spielt sie in der Ecke immer irgendwo alleine und jeden Morgen gibt es ein Geschrei, denn sie will nicht in die Kita.
Hannah ist seit ihrem Geburtstag in der großen Gruppe, wird aber trotzdem immer wieder ausgeschlossen. Sagen alle Kinder auf dem Oma-Opa-Tag etwas auf - unsere Tochter ist nicht dabei ("Sie wollte nicht", heißt es dann). Gibt es Wettkämpfe, Ausflüge etc., muss sie bei den Kleinen bleiben. Gestern habe ich erfahren, dass ihre Altersgenossen einen Tag ins Ferienlager fahren, Hannah natürlich wieder nicht. Auf meine Frage nach dem Warum kam, sie werde ja im nächsten Jahr noch nicht eingeschult. Sie legen das einfach so fest, dabei ist sie 2009 regulär Schulkind. Letztendlich lief es darauf hinaus, dass man mir sagte, dass Hannah viel zu unselbstständig sein, sich nicht zurechtfände, einfach körperlich und geistig nicht in der Lage sei, dort mitzumachen.
Mich ärgert das so. Vielleicht fühlt sie sich auch so isoliert, WEIL sie immer bei den Kleinen sein muss. Ich bin der Meinung, sie müsste angestoßen werden. Warum sollte sie nicht mal einen Vierzeiler aufsagen dürfen? Und wenn es dann doch nicht klappt: Was macht das schon. Ich brauche das nicht für mein Mutter-EGo, aber unsere Tochter für ihr Selbstbewusstsein sicher.
Ich habe mich total aufgeregt. Nein, ich bin keine dieser hysterischen Mütter, sie wegen jeder Kleinigkeit schreien, im Gegenteil, ich bin ruhig, fast schüchtern. Aber das hat mich alles so sauer und traurig gemacht....

Vielleicht sollte ich Hannah einem Psychologen vorstellen? Man könnte dann zusammen ein Konzept erarbeiten, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Aber nur mit den zweijährigen im Sandhauf sitzen scheint mir der falsche Weg.

Danke fürs Lesen.
Klara

1

Guten morgen

Besteh darauf das dein Kind nicht ausgeschlossen wird.
Rede mit den Erzieherinnen über dein Problem.

Wenn deine Tochter im Kiga kein Gedicht lernen will dann sollen sie es dir mitgeben und du lernst es mit mir zu hause.

Ist deine Tochter zu unselbstständig um einen Ausflug mit zu machen?
Wie ist es mit den anderen 4 jährigen? fahren die mit?

Ich kann mir nicht vorstellen das es nur 2 jährige und Schulkinder gibt.
Kommt dein Kind 2009 in die Schule?





Gruß Arienne

2

Hallo,

also auf das Thema bin ich total schlecht zu sprechen - so wars bei uns im Kindergarten auch! Die haben meine Tochter für nicht schulreif erklärt zusammen mit so einer Grundschultante, die einmal alle zwei Wochen für eine Stunde kam und dabei 20 Kinder gesehen hat.

Wir hatten dann die totale Odysee (Amtsarzt, Rektor der Grundschule, SPZ) und die haben nur den Kopf geschüttelt. Bei uns im Kindi war es so, dass die ruhigen Kinder alle für "zurückgeblieben" galten.

Auf jeden Fall ein ernstes Gespräch führen, auch, was im Kindi gemacht wird, um ihr zu helfen.

LG
Anne

3

Hallo,

ich kann Dich verstehen, wenn Du schreibst, dass Du traurig bist. Mein Sohn ist auch eher schüchtern, aber nur zu anderen Kindern. Ich bin schon gespannt , wie der Kindergartenstart im August wird...

Er war vorher zwei Tage in einer Spielgruppe ohne Eltern und nachdem es vier Monate ganz gut geklappt hat, hat er wieder angefangen morgens zu weinen. Er hat allerdings nicht aufgehört und immer wieder geweint, bis ich kam. Wir waren damals bei einer Erziehungsberatung der katholischen Kirche. Die Beraterin war Psychologin und sehr nett. Wir hatten ein Gespräch, dann hat sie unseren Sohn kennengelernt beim Spielen und im Kindergarten besucht.

Sie hat uns dann gesagt, er habe halt schon ein Problem mit anderen Kindern, wir sollten ihn häufig anregen, ein Kind beim Spiel dazuzuholen. Und sie hat gemeint, er schreit eher aus Trotz, weil er merkt, dass er dann heimgeholt wird. Und das war uns halt wichtig, weil wir ihn nicht weinen lassen wollten, wenn er wirklichen Trennungsschmerz hat.

Mittlerweile ging es auch sehr gut, er hat sich eingewöhnt und sogar von anderen Kindern erzählt und spielt super mit seiner Cousine gemeinsam.

Dei Beratung war kostenlos und sehr nett. Kann ich empfehlen. Ich war schon froh, dass sie meinte, es sei eben auch Temperamentssache und KEIN Erziehungsfehler von uns. Mach den Schritt.

Allerdings würde ich auch mit dem Kindergarten reden, weil ich so ein Verhalten der Erzieherinnen auch bedenklich finde. Die sollten schon versuchen, die Kinder zu integrieren.

LG

schnuckimama

4

Hallo,

vielleicht ist sie in diesem Kiga einfach nur unglücklich, weil sie nicht gefördert wird. Gibt es bei euch keinen anderen Kindergarten?
Macht sie sonst irgendwas sportliches in der Woche mit anderen Kindern?
Wenn du unsicher bist, kann ich nur den Gang in ein SPZ (sozial pädiatrisches Zentrum) empfehlen, dort gibt es auch Kinderpsychologen. Uns hat das sehr geholfen, manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die im Weg stehen.

Viel Glück,
Carmen