Offenes Konzept oder geschlossene Gruppe?

Hallo

Wegen meinem vorigem Beitrag von unten....

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=4&tid=2356082

....möchte ich einmal wissen von euch, wie ihr zu offenen Konzepten im Kindergarten steht.
Ich hatte bei meiner Maus eigentlich immer das Gefühl, dass ihr das sehr liegen würde, doch sie ist jetzt seit 2,5 Wochen im Kiga und weint früh. Sie fühlt sie irgendwie einsam. naja, anderes Thema..dies werde ich dann mal mit der Erzieherin klären.

Hat jemand Erfahrungen diesbezüglich, also dass das offenen Konzept doch nichts für euer Kind war?
Wie sieht es im Kiga aus, der geschlossene Gruppen hat.

lg sprudel:-)

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Hallo,
mein großer Sohn ist drei und geht seit Sept. in den Kiga. Es gibt dort zwei geschlossene, altersgemischte Gruppen. Die Erzieherinnen sind fest in den Gruppen zugeordnet.

Zum Turnen und Mittagessen werden die Kinder dann gruppenübergreifend nach Altersklassen "zusammengefasst" die 2 u. 3-jaehrigen zusammen, 4. u.5-jaehrigen und die Vorschulkinder.

Ich finde das prima so und mein Sohn scheinbar auch. Er ist immer mit den gleichen Kindern zusammen, hat feste Ansprechpartner bei der Betreuung. Er liebt es wenn alles seine Strukturen und immer gleichen Ablaeufe hat, und das bietet ihm der Kiga. Für meinen Sohn ist das Gruppenkonzept ideal. Das offene Konzept kenne ich nur von einer Kiga-Besichtigung und denke das sich dabei ein Kind, besonders ein kleines, auch mal schnell verloren vorkommen kann.

LG Lisanne

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Unsere Tochter geht auch in einen KIGA mit offenem Konzept und für sie ist es richtig.

Ich weiß jetzt nicht wie alt deine Tochter ist, unsere war 3,5 als sie in die KITA kam (war vorher aber auch fast drei Jahre in einer Krippe).

Sicherlich liegt es auch am KIGA, sie treffen sich 3x in der Woche in der Kleingruppe (12 Kinder - 2 Erzieherinnen) und in den Kleingruppen werden dann auch Ausflüge gemacht. Daneben gibt es Nachmittagsangebote wie Yoga, Tanzen, Theater, Schwimmen, dann kommt einmal die Woche ein ältere Dame, die den Kindern vorliest. Die Gruppenräume sind nach bestimmten Themen gestaltet - Bewegungsbaustellt, Traum-/Forschungsraum, Bastelraum, Verkleidungszimmer und Bauraum. Zudem haben sie noch eine Bibliothek und einen großen Flur, wo sie auch spielen können.

In der Eingewöhnungszeit der Kinder ist aber i.d.R. eine Erzieherin von der jeweiligen Kleingruppe als Bezugsperson zuständig.

Ich drücke euch die Daumen, dass sich euere Tochter dort bald wohlfühlt.

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Hallo,

unsere Tochter ist, seit sie 2,5 Jahre alt ist in einem "offenen" Kindergarten. Jetzt ist sie 5,5 Jahre alt und wir sind sehr froh, daß sie dort untergebracht ist.

Ich bin eh dafür, daß Kinder individuell gefördert werden und sich ihren Neigungen entsprechend "austoben" können. Genau das ist bei uns gegeben. Ich finde es nicht schön, wenn die kinder pünktlich um 10.00 Uhr zum Essen "gezwungen" werden oder alle zu Ostern einen braunen Osterhasen aus Papier mit drei Eiern in der selben Farbe basteln müssen.

Bei uns sieht die Woche (100 Kinder, 5 Gruppen)) in etwa so aus:

Öffnungszeiten Kindergarten: 6.30 Uhr -12.30 Uhr und 14.00Uhr -16.30 Uhr

DIe Kinder werden im Foyer in Empfang genommen und ziehen sich erst mal an ihrem Platz in ihrer Gruppe um. Dann dürfen sie frei spielen bis 9.00 Uhr. Die ganz Kleinen oder die Neuen Kinder werden dabei von den Erzieherinnen begleitet. Natürlich. Kein Kind steht rum und weiss nicht, was es tun soll.

Um 9.00 Ist dann im Foyer jeden Tag eine Zusammenkunft aller Kinder. Dort wird besprochen, welcher Raum heute geöffnet ist, welche Erzieherinn wo ist, was Besonderes ansteht, wer Geburtstag feiert, etc.

Die Kinder können also auswählen (gesteuert von den Erzieherinnen), welche Aktivität sie mitmachen möchten. Beispiele:

Ausflug in die Stadt, Spiel im Freigelände, Gartenabeit, Forscherzimmer, Bauzimmer, Schreibwerkstatt, Malatelier, Sporthalle, Koordinationszimmer, Verwandlungszimmer, Puppenzimmer, Werkstatt.....

Nicht immer sind alle Räume geöffnet und es wird durchaus geschaut, daß die Kinder sich nicht imemr nur in einem Bereich aufhalten. Ganz auf sich alleine gestellt sind die Kinder auch im offenen Konzept nicht.

Unsere Tochter war anfangs recht schüchtern und wir haben uns auch erst etwas Sorgen gemacht. Inzwischen ist sei sehr selbständig geworden und weiss sich durchzusetzen. Sie hat sich Freunde auch in den anderen Gruppen gesucht und gelernt, selbstbestimmt durchs Leben zu gehen und gleichzeitig sich an Regeln zu halten und sich anzupassen.

Also ich würde es ejderzeit wieder so machen.

Liebe Grüße Andrea

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Wir haben keine guten Erfahrungen mit dem offenen Gruppen gemacht. Hab meine Tochter nach 1 J. wieder aus der Kita genommen und in einen Kindergarten mit festen Gruppen gegeben.
Sicher gab und gibt es in diesen Kindergärten ein mega Angebot an Aktivitäten, aber irgendwie finde ich bleibt das was wirklich wichtig ist, nämlich eine feste Bezugsperson ( Erzieherin), freunde, Gemeinschaft, Gruppenzugehörigkeit, auf der Strecke. Eine riesen Fielfalt und eine super tolle Ausstattung sind eben nicht immer alles.
Das haben wir festgestellt. Nicht jedes Kind kommt mit offenem Konzept klar.
Hier bei uns sind diese offenen Kitas nicht mehr so gefragt.

Nach dem wir gewechselt hatten wurde alles besser. Meine Tochter hat vernümftig essen gelernt, hat ihren Platz in der Gruppe gefunden, viele Freunde und 2 sehr nette Erzieher die mir auch nach einem Kitatag entlich berichten konnten was meine Tochter so den Tag über gemacht hat.
Die Ausstattung ist normal und es wurde wirklich gespielt... D.H. Erzieher haben mit den Kindern zusammen gespielt, das kannte ich vorher gar nicht, da haben sie immer nur Aufsicht gemacht.
Dieses zusammengehörigkeitsgefühl als Gruppe finde ich viel besser.

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Hallo,

ich habe auch schon gehört, daß es da auch bei den offenen Konzepten eine Menge Unterschiede gibt.

Also KAtrin hat auch Ihre Bezugsperson im Kindergarten, das ist die Gruppenleiterin. Ich kann auch jederzeit jede Erzieherin fragen - die wissen ganz genau, was Katrin gemacht hat und mit wem sie spielt.

Die Erzieherinnen beaufsichtigen ncith nur, sie spielen durchaus mit den Kindern und machen in kleinen Projektgruppen sehr viel.

Wie gesagt, Katrin kommt super klar - nicht nur mit einer, mit allen 12 Erzieherinnen. Ohne Ausnahme. Es wird viel gesungen, getanzt, geturnt, jedes Kind wird aber auch einzeln gefördert.

Beispiel: Kürzlich wollte KAtrin einen Turm bauen mit Bauklötzen bis zur Decke hoch. Die erzieherinnen haben ihr ganz viele Bauklötze zur Verfügung gestellt und mit ihr zusammen überlegt, wie man das wohl anstellt. Ein anderes Kind kam drauf, einen Bauplan zu machen...und so haben am Ende drei Kinder mit der Erzieherin zusammen tatsächlich einen Turm gebaut, der bis zur Decke reichte. DIe Kinder sind enorm stolz...eigene Ideen werden eben gefördert, das kann man in geschlossenen Gruppen eben nicht in diesem MAße.

Trotzdem ist das letztendlich die eigene Entscheidung und jeder hat andere Dinge, die ihm wichtig sind. Es gibt ja Gott sei Dank auch unterschiedliche Konzepte im Angebot der Kitas.

Übrigens, vernünftig essen habe ich meiner Tochter zuhause beigebracht...

Herzliche Grüße Andrea

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Hallo sprudel!

Mein Sohn geht seit Anfang Oktober in den Kindergarten. Er ist auch erst am 23.10. 3 Jahre alt geworden. In seinem Kindergarten gibt es 3 feste Gruppen mit jeweils 2 Erzieherinnen.

Das ist für ihn genau das Richtige. Wenn er gelegentlich länger bleibt, als die anderen Kinder seiner Gruppe (wegen unterschiedlichen Buchungszeiten), dann weint er und fühlt sich recht schnell verloren - und das obwohl er sonst ein total extrovertierter Typ ist.

Liebe Grüsse
Astrid

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Hallo Sprudel,

mein Großer (3 1/4 Jahre) geht seit August in eine Elterninitiative mit offenem Konzept. Er hatte Anfangsschwierigkeiten, was aber nicht am Konzept lag, sondern weil er sich nicht gut trennen konnte. Denn in diesem Kindergarten haben die Kinder feste Gruppen mit festen Erzieherinnen, in denen sie den Morgenkreis machen, Geburtstag feiern, Abschlusskreis machen. Im Morgenkreis hören Sie, welche Aktivitäten sie so machen können, wie z. B. Turnen, Basteln, Singkreise etc. Dann können sie in eine andere Gruppe wechseln. Zum Essen sind aber alle wieder in ihren Gruppen. Nur gefrühstückt wird in der "Cafeteria" vor der Küche, da die Kinder alle zu unterschiedlichen Zeiten was möchten. Da sind aber auch immer Erzieherinnen, wechselnd zwar, aber das finde ich nicht so schlimm, so lange er weiß, wo seine Erzieherinnen sind.

Ich finde das offene Konzept für meinen Sohn genau richtig, weil er auch gerne draußen spielt und sich im Morgenkreis eben auch genau dafür entscheiden kann. In den Regelkindergärten war es so, dass die Kinder auch mal für eine halbe Stunde mit der ganzen Gruppe raus gehen, das wollte ich nicht. Er darf sich zu Hause ja auch aussuchen, was er spielen und machen möchte. Wenn er raus will, darf er in der Garten, wenn er Eisenbahn spielen will, holen wir die eben raus.

Habe mich auch mit einer Freundin darüber unterhalten, die Grundschullehrerin ist, ob das gut ist, weil dort ja andere Regeln gelten. Sie meinte aber, dass das eher gut ist, weil es heute in der Grundschule Freiarbeit gibt, in denen die Kinder auch selber entscheiden können und müssen, was sie bis wann gemacht haben. Also fördert das offene Konzept die Selbstständigkeit auch für das spätere Schulleben.

Hoffe, ich konnte helfen. Viele Grüße

Bettina + Erik 3 Jahre + Amelie 1,5 Jahre