Patenschaft eines Kindes in Afrika anstatt vieler Geschenke?

Hallo,

ich habe mal eine Frage an euch. Unsere Mäuse bekommen vor allem von meiner Verwandtschaft immer sehr viele Geschenke. Teilweise auch unterm Jahr größere Sachen, so dass wir sehr sehr viel Spielsachen und Kleidung haben.

Ich habe mittlerweile ein Problem geeignete Geschenke ür Ostern, Geburtstag, Weihnachten etc. zu finden. Nun habe ich überlegt, ob wir nicht so eine Patenschaft übernehmen. Das wäre ja auch für Kinder nicht ganz uninteressant, da man so weit ich gehört habe auch ein Foto und einmal im Jahr einen Brief bekommt.

Ich bin mir nur nicht ganz im klaren darüber wie gut diese Art der Hilfe ist. Sicher ist sehr viel Dokumentationsaufwand enthalten für den man "mitzahlt", aber ich denke genau das macht es auch für kleinere Kinder (be)greifbar und ich hätte schon gern, dass meine Kindern mit dem Bewusstsein aufwachsen, dass nicht jeder so gut lebt wie wir. Oder denke ich da sehr egoistisch?

Bitte euch um eure ehrliche Meinung und gerne auch um alternative Vorschläge!

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Hi,

Deine Idee ist nicht schlecht. Aber ich würde mich mal in derStadt wo du wohnst umhören, was man da für Kinder machen kann. Deutschland hat so viele arme Kinder die Hungern und ich finde da sollte man was machen.
Z.B Projekte wie die Arche oder Kinderheime etc.
Ich mache das hier bei uns in München auch (z.B Weihnachten habe ich eine Patenschaft übernommen und dem Mädchen was zu Weihnachten geschenkt-es hätte sonst nichts zu Weihnachten bekommen.) Kleider die ich nicht mehr brauche kann man zur Kleiderkammer geben....
Grüße August

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Hallo,

ich habe seit kurzem auch eine Patenschaft für ein Kind in Nepal gemacht - das kostet 25 Euro im Monat.

Natürlich kann man auch Kinder in Deutschland unterstützen, so machen wir zu Weihnachten immer Geschenke für die hiesige Tafel für 1-2 Kinder.

Aber mal ehrlich: Selbst den armen Kindern hier in Deutschland gehts doch noch wesentlich besser als den Kindern in den Entwicklungsländern, die ohne unsere Unterstützung vielleicht keine Schule besuchen können oder arbeiten gehen müssen, um ihren Lebensunterhalt beizusteuern.

Ich würde daher eine Patenschaft vorziehen.

LG, Anja

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Hallo Anja,

habt ihr die Patenschaft schon länger? Über welche Organisation läuft das?

Möchte eigentlich eher weniger noch etwas in Deutschland unterstützen. Klar gibt es auch hier Kinder, die nicht so gut gestellt sind, aber was ist das im Vergleich zum Rest der Welt. Wir haben wirklich einen sehr hohen Lebensstandard verglichen mit der dritten Welt, auch was Sozialleistungen angeht.

Danke schon mal!

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Ich habe zwei Kinderpatenschaften über die Organisation World Vision e.V.
http://www.worldvision.de/index.php?

Einmal im Jahr bekomme ich ein aktuelles Foto sowie einen (von einem Projektmitarbeiter ausgefüllten) Fortschrittsbericht von jedem. Zusätzlich bekam ich bislang jedes Jahr Weihnachtskarten von den Kindern. Briefe können die Kinder jederzeit schreiben bzw. gemalte Bilder schicken, ich den Kindern ebenfalls, so dass wir mehrmals im Jahr miteinander in Kontakt stehen (die Postlaufzeit beträgt allerdings mehrere Woche).

"Arme" Menschen allen Alters in Deutschland unterstütze ich schon mit einer jährlichen, sehr hohen, unfreiwilligen Spende namens Einkommensteuer.

Gruß von H., deren Tochter trotzdem immer viele Geschenke bekommt...

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warum setzt du das "arme" in " "???

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weil der deutsche Armutsbegriff ein Jammern auf hohem Niveau ist? denke ich mal

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Hallo,

ich finde das eine sehr gute Idee und ich sehe das genauso wie du.

Wir unterstützen zwei Patenkinder, über World Vision. Man bekommt mindestens ein Mal im Jahr einen Brief des Patenkindes mit einem aktuellen Foto, dazu eine sehr ausführliche Dokumentation, was mit dem Geld im Dorf bewirkt wird. Zudem kann man dem Patenkind Briefe schreiben und auch mal Kleinigkeiten wie Haarspangen, Aufkleber etc. schicken.
Genau das mache ich mit meinen Kindern zusammen und ich finde, sie haben einen guten Bezug dazu und das Thema "Armut" ist für sie dadurch ein Stückchen konkret geworden.

Ich tue mich manchmal sehr schwer damit, wie viel Geld hier in Deutschland im Allgemeinen für unsere Kinder ausgegeben wird, um sie zu fördern und geradezu mit Spielzeug zu überhäufen - und anderswo auf der Welt verlieren Eltern ihre Kinder, weil diese keine angemessene medizinische Versorgung bekommen oder an Mangelernährung sterben. Währenddessen geben manche Eltern hier ohne mit der Wimper zu zucken 350 Euro im Monat aus, um ihr Kind mit Kursen wie "Englisch im Kindergarten", Tennisunterricht, Musikschule etc. zu fördern (Beispiel aus dem Bekanntenkreis, ein recht begütertes Elternpaar).

Natürlich will auch ich meine Kinder fördern und ihnen Möglichkeiten bieten, ihre Talente zu entfalten. Aber sehr oft wird hierbei über das Ziel hinausgeschossen. Mein Sohn bekommt keinen Englischunterricht im Kindergarten, dafür bekommt ein anderes Kind die Chance auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben.

lg
K.

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Hi! Wir machen dass auch schon seit einigen Jahren - haben zwei Patenkinder über World Vision die wir übers Jahr unterstützen und statt Weihnachtsgeschenken für die ganze Familie im Überdruss spenden wir den ca Gesamtbetrag an ein o zwei Organisationen in D.
Das macht sicher mehr Sinn als die Kinderzimmer voll zu stopfen...
Alles Gute
Marlene

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Hallo,

ich finde die Idee gut.

Der Patenonkel meiner Tochter hat damals zur Taufe meiner Tochter eine Patenschaft für ein Mädchen aus Honduras übernommen - quasi als Geschenk für meine Tochter.

Noch ist sie zu klein, aber wenn sie älter ist, finde ich es eine schöne Idee ihr so nahe zu bringen, dass es Menschen gibt, die anders leben als wir.

LG
Amelily

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Es ist gut, wenn man dabei genau hinschaut und sich auch mit der hier: http://www.patenmaedchen.de/ dargelegten Problematik befasst. Vielen Dank für die Beachtung menschenwürdigen Umgehens.

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Also ich hab das jetzt mal überflogen und halte das für sehr oberflächlich. Ich selbst habe Patenkinder über Plan und weiß, dass dort sehr viel Aufklärungsarbeit (auch gemeinsam mit lokalen Organisationen) läuft. Ich bin zwar kein Entwicklungshelfer, aber die "einfachen" Schritte, die dort beschrieben werden, sind so doch gar nicht durchführbar. Wenn man die Eltern einfach nur vor die Wahl stellt: entweder Du läßt Dein Kind beschneiden, dann ist es in der Gemeinschaft anerkannt und findet einen Mann, der sie ernährt, dafür bekommst Du keinen Paten im Westen (denn das Geld soll ja bei denen nicht bei den Kindern direkt ankommen) der Dir ab und an mal einen Brief schreibt oder Du wirst zum Außenseiter, dann glaub ich, weiß ich, wie die meisten entscheiden. Man kann doch nicht mit unseren Maßstäben rechnen.

Beschneiderin z.B. ist in den meisten betroffenen Regionen ein hoch angesehener Beruf. Wenn Du denen ihre Einkommensquelle entziehst, werden sie gegensteuern, ist doch klar. Plan hat z.B. Projekte, in denen ehemalige Beschneiderinnen umgeschult werden in Geburtshelferinnen oder Gesundheitshelferinnen. Dort hat man schon sehr gute Resultate erziehlt. Aber es ist schwierig und dauert seine Zeit. Ich sehe den Sinn darin nicht, Hilfe deshalb auf Eis zu legen. Es ist ein hoch sensibles Thema und wenn man es von hier einfach von oben herab beurteilt sich auch nicht nachvollziehbar, aber es ist einfach stark in der Tradition verankert und es ist schwer diese Traditionen aufzubrechen. Stell Dir mal vor, hier würde jemand herkommen, sagen wir mal ein Araber, und sagen, Alkohol und Tabak sind schädlich (das wissen wir ja alle) und von uns verlangen von jetzt auf gleich alle Kneipen zu schließen, den Karneval zu verbieten und eben jeglichen Alkohol- und Tabakgenuß unter Strafe zu stellen. Das würde schief gehen, ganz sicher.

Ich finde Beschneidungen auch ganz schrecklich und würde alles mögliche Unterstützen um diese endlich abzuschaffen, aber die Menschen vor Ort müssen es aus Überzeugung sein lassen und so ein Prozess dauert einfach.

LG Sandra

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Wir haben auch schon seit 2 Jahren eine Patenschaft über WorldVision für einen Jungen in Peru. Wir schreiben uns und schicken Bilder und auch Geschenke und bekommen gleiches auch von ihm zurück (natürlich keine Geschenke ;-).
Wir unterstützen auch hier regional die Stiftung "Zukunft schenken", die ebenfalls ärmere Kinder unterstützt.
Dennoch bekommen unsere Kinder ihre Geschenke. Allerdings nicht übermäßig viel, davon halt ich eh nix. Und wenn sie schon zuviel haben, dann sollen die Verwandten nur Kleinigkeiten schenken und lieber den Kindern Geld in die Sparbüchs machen.........DAS werden sie mit Sicherheit irgendwann auch gut gebrauchen können ;-).