"Mütter-Mafia" im Kindergarten

Huhu,

bei uns war letzte Woche Elternabend im Kindergarten. Nachdem es beim ersten Elternabend im September extrem drunter und drüber ging, und sich viele Eltern massiv beschwert hatten (m. E. über Kleinkram bzw. mit völlig überzogenen Forderungen), wäre ich diesmal am liebsten gar nicht hingegangen. Aber da mir das Umfeld meines Sohnes ja schon wichtig ist, habe ich mich also heldenmutig aufgerafft. ;-)

Die Erzieherinnen hatten den Elternabend wirklich gut vorbereitet, sie zeigten eine Diashow mit Fotos aus dem Kindergartenalltag und erläuterten daran, welche festen und jahreszeitlichen Angebote es gibt, wie der Tagesablauf ist, etc. Ich fand es wirklich schön und es zeigte, dass sie mit Engagement bei der Sache sind.

Dann ging es aber wieder los mit den Beschwerden: Es werden zuwenig Ausflüge gemacht, wie wäre es denn mal mit einem Ausflug zum Flughafen… #augen Es werden zuwenig Projekte angeboten, die Kinder sollten doch immer eine Auswahl haben, was sie gerne machen wollen… Es sollen mehr Aktionen mit den Eltern angeboten werden… Am Nachmittag spielen die Kinder einfach nur… "Wir Eltern" sind immer noch sehr unzufrieden!

Ich konnte wirklich nur mit den Augen rollen. Die Krönung war, dass von den Müttern (es waren beim Elternabend genau zwei), die sich darüber beschwert hatten, keine davon am vorangegangenen Samstag bei der Frühlingsgartenaktion dabeigewesen war. Toll, immer nur meckern, dass zuwenig geboten wird, aber dann nicht mitmachen, wenn man auch mal was tun soll.

Die Leiterin des Kindergartens äußerte sich in diesem Zusammenhang sehr bestürzt darüber, dass bei der Gartenaktion nur 4(!) von 40 Eltern mitgemacht haben. Sie sagte, es wäre ihr auch durch eine Mutter mitgeteilt worden, dass das ein geplanter Elternboykott (wg. Unzufriedenheit) gewesen sei. Das hat mich wirklich geschockt! #schockLeider gehören wir auch zu den Eltern, die an diesem Tag wirklich nicht konnten, aber ganz sicher nicht, weil wir das boykottieren wollten!

Ich bzw. wir als Familie sind mit dem Kindergarten total zufrieden, mein Sohn geht sehr gerne hin. Es ist ein "guter", evangelischer, integrativer Kindergarten, es gibt einen wöchentlichen Waldtag, eine Vorleseoma, Bewegungsbaustelle (Turnen, Motorikförderungen), musikalische Früherziehung und noch mehrere spezielle Angebote für die Vorschulkinder… Die Kinder sind viel draussen, ca. 2-3h am Tag, das Frühstück und das Mittagessen sind gesund und kindgerecht. Für uns ist alles in bester Ordnung.

Mich ärgert jetzt, dass 3-4 unzufriedene Eltern/Mütter mit komischen Ansprüchen ein schlechtes Licht auf die gesamten Eltern werfen. Wenn sie nicht zufrieden sind, sollen sie das auch in der "Ich" Form sagen, bzw auch gerne mit der Leitung sprechen. Ich möchte jedenfalls nicht mit irgendwelchen Boykotteuren in einen Topf geworfen werden, nur weil ich an einer Veranstaltung nicht teilnehmen konnte.

Ich bin Vollzeit berufstätig, kann weder zum Elterncafe noch zum Mütterstammtisch gehen, auch wenn ich es wollte. Ich habe wenig Kontakt zu anderen Müttern, es sind immer die gleichen 2-3, die ich beim Abholen sehe. Ich war aber bisher bei allen Veranstaltungen im Kindergarten anwesend, habe auch mitgeholfen. Ich helfe gerne aus, wenn ich kann, aber es ist doch echt ein Dilemma: ich habe den Eindruck, die Elternsprecher sind genau die, die mit ihrem Engagement über's Ziel hinausschiessen und viel zu hohe Ansprüche stellen. Abgesehen davon, dass mir dafür die Zeit fehlt, es werden ja immer die gewählt, die präsent sind, im KiGa, in der Gemeinde, etc. Das bin ich nicht. Um was zu ändern, müsste ich mich aber wohl auch wählen lassen... um dann noch mehr Zeit mit Menschen zu verbringen, die ich gar nicht mag. Öhm??? Was tun? #kratz

Gibt's bei euch im Kindergarten auch so eine Grüppchen-/Klüngelbildung?

LG

Hanna

1

Ich würde genau 3 Dinge tun:

- Den Erzieherinngn ganz ehrlich für ihre gute Arbeit danken

- Beim nächsten Elternabend den Mund aufmachen und ganz klar sagen "Das stimmt doch gar nicht, dass hier alle Eltern unzufrieden sind. Ich bin mit der Arbeit hier sehr zufrieden und mein Kind ist hier glücklich!"
Du wirst sehen: Andere werden sich Deiner Meinung anschliessen.

- Mit den Elternvertretern sprechen, dass Du nicht möchtest, dass Du mit den unzufriedenen Eltern in einen Topf geworfen wirst und dass bitte in Zukunft Formulierungen wie "alle Eltern" zu unterbleiben haben.

2

Huhu,

ersteres und zweiteres habe ich getan (und mein Mann heute morgen beim Bringen auch nochmal), aber es ist eine gute Idee, auch die Elternvertreter direkt anzusprechen, das werde ich tun!

LG

Hanna

3

Das kenne ich! Bestimmte Mütter haben es NIE nötig, bei irgendwelchen Elternabenden zu erscheinen bzw. bei Veranstaltungen zu helfen. Und genau DIE sind es, die sich immer wieder beschweren, was noch gemacht werden sollte, denen nie ein Termin passt,... #aerger
ich würde den Erzieherinnen/ der Leitung ganz deutlich sagen, dass ich zufrieden bin mit deren Arbeit und dass durchaus nicht alle Eltern das so sehen. Meistens wissen sie schon, wer ehrlich ist und wer nur "aus Gewohnheit" meckert ;-)

4

Hallo Hanna

Ich lese so was oft hier und hatte echt Schiss vorm ersten Elternabend im Kiga. Ich hatte keine Lust auf Apfelsaft ja-nein Diskussionen und beschweren konnte ich mich auch nicht, ich finde alles ok.

Und dann bin ich hin und eine Ernährungsberaterin war auch anwesend die ein wenig was erzählen sollte. Die gute Frau war derart nervös und sagte auch zu Beginn, dass sie keine guten Erfahrungen mit diesen Abenden in den Kindergärten gemacht hatte. Die Eltern wären fast handgreiflich geworden wenn sie erwähnt hatte, dass Milchschnitte, Schokokussbrötchen oder süßes Gebäck nicht der ideale Pausensnack darstelle.

Ich war positiv überrascht. Der Elternbeirat hat nur kurze Anmerkungen zu den Veränderungen gemacht und sonst war da keiner der sich beschwert hatte. Alle Eltern fanden den jetzigen Zustand i.O und auch niemand unterbrach wütend die Ernährungsberaterin bei ihrem Vortrag. Die Fragen waren ganz normal und ohne nörgeligen Unterton.

Es scheint also auch "normal" zu gehen und ich hoffe, dass ich derlei immer nur lesen darf, "Die Mütter Mafia" bietet da ja schon viel Stoff.;-)

LG

5

Hallo,

da hilft nur, beim Elternabend den Mund aufzumachen. Dazu musste ich mich auch erst überwinden. Macht man es nicht, wird es von den Erzieherinnen so wahrgenommen, dass alle Eltern einer Meinung sind.

Wir hatten das auf dem Elternabend in der Grundschule schon mal: Eine Mutter regte an, dass alle Erstklässler anstelle des Sportunterrichts nachmittags ins Freibad gehen sollten, da sich ja nachmittags "sowieso alle mit ihren Kindern im Freibad treffen würden". Ich war so perplex dass mir gar nichts mehr eingefallen ist, da mein Sohn zu dem Zeitpunkt zum einen noch nicht schwimmen konnte und ich wg. meines zweiten jüngeren Kindes nur sehr selten im Freibad war. Aber besagte Mutter (Elternvertreterin!) hat mit einer Selbstverständlichkeit getan, als handele es sich um alle Eltern - eine Frechheit, zumal sie vorher gar nicht mit den anderen Eltern darüber gesprochen hatte.

Leider war ich damals zu überrumpelt, um mich zu wehren, aber das war mir eine Lehre. Seitdem melde ich mich gleich zu Wort, wenn eine ähnliche Situation auftritt. Man lernt dazu...

lg
K.

6

ich denke sowas gibt es in ziemlich jedem kiga leider.

in daves kiga war ich bis zu unsrem autounfall aktiv im elternbeirat ( meine kleinen zwei musste ich immer zu den sitzungen mit nehmen ).
nach nem autounfall hatte ich dann hws probleme und konnte ewig nicht hin und da kein ende absehbar war habe ich es dann irgendwann an den nagel gehängt.

aber auch uns war damals aufgefallen das viele eltern die meckern die sind die angebote nicht annehmen.
wobei ich es oft nicht so ganz verstehe.

wir z.b. auf m dorf haben ab und zu marktsamstag. da hat dann auch der kindergarten einen stand wo er dinge verkauft um geld für extra ausflüge, eis essen etc reinzukriegen.
es sind immer nur die selben paar mütter die sich hinstellen und marmeladen einkochen, brote backen zum verkaufen etc pp.
ich habe mit 3 kindern auch nicht viel zeit, mein mann ist fernfahrer und nur am we da. und tortzdem backe ich immer brote für den verkauf und mache sirup.
dann bringe ich meinen großen auch immer zum stand wenn seine gruppe dran ist und er verkauft dann die ganze geplante stunde mit.
andre weiss ich die geben nichts zum verkaufen dazu und bringen auch ihr kind nicht damit es am stand hilft. das sind aber in der regel auch hausfrauen die eigentlich sich die zeit auch mal freihalten könnten.

und eben am eltern abend wurde dann immer gemeckert über zu wenig angebote etc

ich würde sagen geh auf die erzieherinen zu und sage ihnen das du nicht mit den mecker muttis in einem topf landen möchtest und das du wirklich nicht konntest.

auch beim nächsten elternabend sag einfach was dir unter den nägeln brennt. oder bitte jemanden vom elternbeirat es für dich zu machen.

7

Hallo!

Hast Du denn nicht gleich am Elternabend den Mund aufgemacht, dass Du gar nichts vom Boykott wußtest und das Du der Meinung bist, dass viele Eltern mit dem Kiga zufrieden sind und es nur wenige sind, die eben nicht zufrieden sind?

So etwas kann man doch klären, dafür ist ja auch ein Elternabend da...

LG janamausi

8

Hallo

wenn ich das lese, könnte ich schon wieder schreien. das ist doch in jedem Kindergarten das gleiche.

Bei uns gibt es auch Mütter die ständig meckern. Und wenn man dann mal vorschläge macht, zum sommerfest oder muttertagsfeiern heißt es immer ur:"WIR LASSEN ES SO. SO WAR ES JA SCHON IMMER".

Ne bekannte sagte darauf hin, wenn es so wie immer bleiben würde, säßen wir heut noch auf dem baum und suchen beim anderen die flöhe!!!!!

Ich bin zufällig auch noch im Elternbeirat. da gibt es auch mütter die nur das alte konzept fahren.

man kommt nicht weit wenn man was verändern will.

ich glaub das muss man akzeptieren oder sich gegen die anderen mütter stellen.

lieben gruß

Kathi, lea(3Jahre)+ wurm (SS 10+5)