3 jähriger zeigt mit dem Finger und gibt uns Befehle

Hallo ihr Lieben,
wir sind am verzweifeln und hoffen auf euren Rat.

Unser knapp 3 Jähriger Junge war immer super lieb, bis vor kurzem.

Er stampft mit den Füssen auf, zeigt mit dem Finger auf uns und gibt uns befehle "MAMA Fernseher AN" und diese 3 Wörter brüllt er uns ins Gesicht.

Er hat plötzlich keinen Respekt mehr vor uns oder vor anderen Kindern, er schubst sie, gibt ihnen genauso befehle "Geh WEG" und zeigt mit den Fingern auf sie.

Wir haben alles durch, von Ingnorieren, ins Zimmer sperren, bis hin zu Klaps auf die Hand.

So langsam gehen uns die Ideen aus. Wie würdet ihr euren Kind beibringen, dass es Respekt vor anderen und seinen Eltern haben soll?

Wir erklären es ihm immer, er versteht uns genau, ignoriert uns dann aber und spielt weiter als ob wir nicht da wären.

HILFE Bitte

LG Nici

1

HAllo

wie wär es einfach mit einem kurzen und standhaften NEIN ! Nicht mehr und nicht weniger. Aber das müsst ihr dann shcon ne weile durchziehen und bei bleiben.Also nicht immer was anderes versuchen.
Er testet halt jetzt wie weit er gehen kann.

Meine wollen auch gern das ich was für sie mache.Zum beispiel sie füttern.(sie sind schon 3) Irgendwann hab ich nur noch gesagt, das sie groß genug sind zum selber essen und wenn sie nicht wollen, dann können sie ja aufhören mit essen.Aber es gäbe dann auch nix mehr danach. Sie versuchen es zwar ab und an immer noch aber wissen auch das ich es ernst meine.


lg yvonne

2

Ich würde ihm schlicht und einfach "Nein!" sagen und mich umdrehen und gehen. Und das jedes mal ganz konsequent von jedem. Er testet seine Grenzen aus, das ist völlig normal in dem Alter. Du entscheidest, wie er sich weiterentwickelt.

3

Schließe mich an - konsequentes Nein - und weggehen.
Der merkt schnell, mit was er Dich verunsichern kann.
Und gebrüllt wird gleich garnicht, ich würde ihm ganz ruhig sagen, wenn du brüllst, hör ich dich nicht. Ich brülle dich auch nicht an.
Erkläre nicht soviel, klare kurze Hinweise bringen mehr.

Beispiel (selbst erlebt) Mädchen schmeißt im Supermarkt absichtlich was runter. Mutter: Katharina, ich habe dir schon so oft zuhause genau erklärt, dass du das nicht darfst, ja warum machst du es dann immer wieder, du weißt doch, dann wird die Mama traurig....."
#bla Klein Katharina grinste nur und rannte weg.

Enkelmaus Leonie hätte von ihrer Mama oder von mir gehört:
Leonie aufheben, hinstellen, du weißt genau, dass du das nicht darfst.
Ende ! Bisher klappt das bei ihr sehr gut. Und keine Sorge - die probiert schon auch .....
LG Moni

4

Ich würde das als erstes Mal nicht so ernst nehmen und beleidigt sein. Dann würde ich humorvoll sagen: "Das heißt: Liebe Mama, darf ich bitte fernsehen?" Und wenn das Kind diesen Satz dann brav wiederholt würde ich entweder "Ja natürlich darfst Du das mein Schatz!" oder "Nein Schatz, das geht jetzt leider nicht!" sagen, je nachdem was ich sowieso gesagt hätte.

Meine Mutter sagt dann ganz gerne: "Wie heißt das Zauberwort?", allerdings führte das dann dazu, dass unsere Tochter der Meinung war, dass sie alles darf, wenn sie nur "Bitte!" sagt. Das ist aber nicht so, ist ja klar. Und dann gab es Theater: "Ich habe doch BITTE gesagt:" Wir mussten ihr mehrfach erklären, dass "Bitte!" einfach zum normalen Umgangston gehört, aber noch lange nicht heißt, dass jede Bitte auch erfüllt wird.

"Geh weg!" habe ich übrigens meiner Tochter beigebracht. Sie SOLL das sagen, wenn sie auf dem Spielplatz "belästigt" wird bzw. sich so fühlt. Ist vielleicht nicht besonders höflich, aber was soll sie sonst machen, um anzuzeigen, dass sie gerade nicht mit einem anderen Kind spielen möchte oder sich bedrängt fühlt. Früher hat sie gebissen, da ist doch "Geh weg!" die bessere Alternative.

5

"Wir haben alles durch, von Ingnorieren, ins Zimmer sperren, bis hin zu Klaps auf die Hand.

So langsam gehen uns die Ideen aus."

Und das bezeichnet ihr ernsthaft als Ideen?

Mich wundert es nicht, dass er darauf keine Einsicht zeigt. Löst ihr eure Probleme denn immer so? Ignorieren alleine...kapiert kein Kleinkind, weil es dann alleine merken müsste, dass es etwas falsch macht, sich selber erklären müsste, was genau es falsch macht und selber zu der Lösung kommen müssten, wie es etwas richtiger machen könnte. Es müsste sich selbst erziehen. Kann man das von einem Kleinkind erwarten? - Nein.

Ins Zimmer sperren - genau das selbe Problem. Es müsste verstehen, warum es überhaupt eingesperrt wird, was es da soll, zu welcher Einsicht es gelangen soll und das alles ist überhaupt nicht altersgerecht, zumal dann höchstwahrscheinlich noch Gefühle wie: Angst davor, dass Mama und Papa mich nicht lieb haben und Angst vor dem Allein sein und eingesperrt sein hinzu kommen. Sehr unwahrscheinlich, dass das Kind kapiert, was ihr überhaupt wollt.

Klapps auf die Hand....eine mittelalterliche Methode, die ihr am besten ganz aussortieren solltet. Aus dem viel verharmlosten Klapps werden spätestens mit der Pubertät Schläge und da sag ich nur: Viel Spaß beim prügeln und verprügelt werden. Hier schreibt übrigens jemand aus eigener Erfahrung. Denkt immer daran, dass ein Kind Schläge und Grenzüberschreitungen nicht vergißt, es wird stärker werden und zurück hauen. Es wird versuchen seine Probleme durch Gewalt zu lösen. Denn das bekommt es vorgelebt. Ihr macht euer Kind auch anfälliger für sexuelle Gewalt. Denn ein Klapps ist eine Grenzüberschreitung. Ist eine körperliche Grenzüberschreitung für ein Kind normal, weil es damit aufwächst, nimmt es seine eigene Körpergrenze weniger wichtig, als ein nicht geklappstes Kind, es wird auch die Körpergrenze anderer weniger ernst nehmen.

Wo wir beim Thema Respekt wären. Eure Strafen sind mindestens genauso respektlos gegenüber eurem Kind wie euer Kind euch gegenüber ist. Nur mit dem Unterschied, dass euer Kind 3 Jahre alt ist und ihr Erwachsen.

Konsequenz und Erziehung haben in meinen Augen wenig mit diesem Methoden zu tun.

Wie wäre es einmal mit Reden und ein Verbot durchziehen ohne diese Sachen. Wenn er euch einen Befehl gibt, sagt Nein und bleibt dabei. Bringt ihm stattdessen bei, wie man höflich um etwas bittet. Gebt ihm in Zukunft nur etwas, wenn er auch wirklich höflich zu euch ist. Benimmt er sich daneben, bekommt er gar nichts. Zieht das konsequent durch. wenn er nölt, lasst ihn nölen und bleibt bei eurer Regel. Er bekommt nur etwas, wenn er angemessen mit euch umgeht. Wenn er etwas fordert, was ihr nicht wollt und was nicht erfüllbar ist, dann sagt das auch so. Nein, das gibt es jetzt nicht. Punkt. Bleibt dabei. Lasst euch nicht auf Argumentation ein. Damit das Kind sich nicht zu sehr in seine Wut hinein steigert, gibt es mehrere Strategien. Z.B. Kompromisse schließen. Nein, du darfst das jetzt nicht, aber wenn Du artig bist, kannst du das und das bekommen oder wir können das und das machen. Oder Ablenkung: Ja nun ist es gut... Lass uns lieber was spielen. Möchtest du mir da und dabei helfen? Schau mal da, wollen wir uns nicht ein Buch angucken. ... Manchmal muss man eine Situation aber einfach durchstehen möglcihst ruhig und gelassen.

Ich widme neg. Verhalten generell nicht viel Aufmerksamkeit. Ich sage was ich möchte und was nicht, was geht und was nicht und dann konzentriere ich mcih darauf und nicht auf den Terz meines Kindes. Stattdessen betone ich immer das positive Verhalten. Wenn mein Kind sich drei mal daneben benimmt, kommt es damit bei mir nicht weit. Aber wenn es einmal etwas Gutes macht, wird es darin besonders bestärkt. Es hat dadurch gelernt sich Aufmerksamkeit durch das Positive zu holen. Das hat aber nicht mit ignorieren des Negativen zu tun, sondern mit einer Schwerpunktsetzung. Hacke ich auf dem neg. Verhalten rum durch Theater, Dramen, Strafen, Zirkusund betone es dadurch und gebe dem Kind dann Aufmerksamkeit für schlechtes Verhalten oder bleibe ich bei meinen Regeln, versuche das Kind schnell wieder runter zu holen und bestärke es dafür lieber bei richtigem Verhalten positiv.

Das macht einen großen Unterschied bei Kindern. Ich kann euch nur generell dazu raten, weg von den autoritären Strafen zu kommen und mehr auf klare Linien zu kommen und Kommunikation.

Momentan weicht ihr euren Problemen aus. Die Strafen klären die Situation nicht. Sie nehmen das Kind aus der Situation heraus und das Kind versteht das Problem nicht. Es macht mehr Sinn, darzulegen, warum dieses Verhalten schlecht ist und wie es richtig geht, sprich was ihr erwartet. Dann könnt ihr auch auf die Einhaltung dieser Erwartung pochen.



6

Hallo!!
War ganz schön viel Text!! Aber ich wollte Danke sagen!! Wir sind zwar schon konsequent mit unserem großen!! Auch was du sonat so geschrieben hast machen wir auch!! Das wir auf den Freundlichen Umgang wert legen usw.!!
Aber wenn bei ihm alles nichts hilft und wir manchmal so genervt sind, dann muß er auch mal in sein Zimmer!! Für eine Auszeit!! Auf die Idee, was du geschrieben hast wäre ich nicht gekommen aber leuchtet mir schon sehr ein!!
Da gehen wir schon zur Beratungsstelle!! Die hatte uns darauf gebracht und auch das er auch mal ohne essen ins Bett gehen kann, wenn er nicht hört!!
Mein großer ist sehr anstrendend gewesen, aber es ist schon deutlich besser geworden!! Muß dazusagen, dass er schon viel mitgemacht hat!! Scheidung, Umzug über 660km, neuer Partner an Mamas seite, neuer Bruder usw...
Es fing an mit in die Eckenpinkeln, meinen Freund anspucken und hauen usw. Das haben wir alles gut hinbekommen!!
Hoffe sehr das deine Tipps uns noch weiter in die richtige Richtung helfen!!

Danke und schönen Abend
#winke

8

Ja ...manchmal brauchen Kinder eine Auszeit, da kann das eigene Zimmer sinnvoll sein. Aber von ins Zimmer zerren, zusperren und Kind sich selbst überlassen, halte ich trotzdem nichts. In der Regel suchen sich Kinder von selbst eine ruhige Ecke, wenn es ihnen zu viel ist, oder man kann sie dazu bringen sich mal irgendwo für eins zwei Minuten hinzusetzen und runter zu kommen. Das Prinzip vom ruhigen Stuhl oder der Treppe...für Kleinkinder hin und wieder sinnvoll.

Ein Kind hungrig ins Bett schicken, fänd ich nicht gut, aber wenn bei Tisch nur rumgesaut wird, nachdem etwas angeboten wurde oder so, wär bei uns der Teller auch weg. Und der nächste Punkte auf der Tagesordnung stände an. Wer hunger hat, kann schließlich auch ordentlich essen.

In der Regel brauchen Kinder in dem Alter keine richtigen Strafen, die logische Konsequenz reicht oft vollkommen aus. Schon wieder getrödelt und nicht gehört beim Zähne putzen.... tja davon abgeseen, dass der nächste Zahnarztbesuch weniger erfreulich sein kann, ist dann eben nicht mehr so viel Zeit für das Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte. Pech gehabt. Wie ärgerlich. Wenn Kind zuhaut, will halt keiner mehr mit ihm spielen. Blöd...doch besser sich dann zu entschuldigen. Wenn ich rumtrödle, hab ich ja auch weniger Zeit für die schönen Dinge und wenn ich mich daneben benehme, danken mir die anderen das auch nicht. Aus der Situation lernen kann sehr effektiv sein. Natürlch gehts nicht immer so...aber grundlegend...ein guter Weg.

7

Hallo,

ich würde es auch eher so machen, dass ich ihm erkläre, dass man so nicht spricht und er es auch anders sagen kann. und ihm dann eben erklären, warum man einem nicht herumkommandieren darf.

einfach "nein" sagen und gehen würd ich grad nicht machen, denn genau das könnte er sich ja abkucken und genauso reagieren, wennn man was von ihm will.....