Angesprochen von der Kita - Wahrnehmungsstörung?

Hallo zusammen,

vielleicht könnt Ihr mir etwas helfen.

Unser Sohn geht seit August letzten Jahres in die Kita, ers ist jetzt knapp 2 1/2 Jahre alt.

Er war schon immer ein aktives Kerlchen und flink. Das ist auch kein Problem.
Nun wurden wir von den Erzieherinnen angesprochen, schon zweimal mittlerweile, das sie das Gefühl haben, das Timo Lärm bzw. viele Stimmen nicht gut verpackt. Er ist mittlerweile sehr nervös in der Kita, ist unruhig läuft viel herum, kann sich schlechter konzentrieren und kommt nicht runter zum MIttagsschlaf.
Wir sollten da mal mit dem Arzt sprechen. Es habe auch Fälle gegeben, wo die Kinder z.b. eine Wahrnehmungsstörung hatten und die Lautstärke beim Spielen nicht ausblenden können, dadurch werden sie dann nervös und unruhig. Man würde auch bei unserem Sohn merken, dass er sehr angespannt ist. Wenn die Kinder z.B. aufräumen und alle laufen durcheinander, dann kommt es wohl sehr deutlich raus, das er nur noch hin und herrent, schreit, nervös ist, die Kinder schon mal haut oder ihnen z.B., die Bauklötze umwirft.
Wenn dann z.b. nachmittags weniger Kinder da sind und somit etwas mehr Ruhe einkehrt, ist er auch wieder entspannter und spielt besser.

Ich habe für mich da länger drüber nachgedacht. Ganz unrecht haben sie nicht. Naja, bei uns zu Hause ist natürlich nicht der Lärmpegel mit so vielen Kindern wie in der Kita. Bei uns ist er zwar auch ein Flinker, der sich gerne bewegt, aber er hat genauso ruhige Phasen wo er malt, spielt, Bücher schaut.
Aber wenn wir mal auf Feiern mit mehreren Leuten sind oder es lauter wird, habe ich auch schon mal beobachtet, dass er etwas angespannter wird oder hin und herrennt.

Ich habe mir für Donnerstag einen Termin beim KInderarzt geben lassen. Er ist super und wir sind sehr zufrieden, nur weiss ich genau, das dort alles abgetan wird, nach dem Motto der Kindergarten übertreibt.
Ich würde das schon gerne mal untersuchen lassen. Ich mache mir immer Gedanken dass doch was ist und man macht nix und er hat es dadurch schwerer im Leben.
Als er ein Baby war, hiess es von einem anderen Arzt auch immer "Ach das mit dem platten Hinterkopf, das gibt sich, da ist nix´" und dann hat sich nach einem Arztwechsel herausgestellt, dass er einen herausgesprungenen Nackenwirbel hatte und sich das nie gegeben hätte. Da habe ich auch auf mein gefühl gehört und es zeigte sich dann, das es das richtige war. Von daher bin ich immer schon vorsichtig.

Hat einer von euch vielleicht Erfahrungen mit diesem Thema, gab es Kinder von Euch, die das auch haben oder hatten? Wie geht man vor, was wurde gemacht?

Lieben Dank im voraus

Julia

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Ich hab so ein Exemplar zu Hause allerdings ist es schon viel besser geworden, wir haben ihn in eine Integrationsgruppe mit nur 15 Kindern gesteckt und er bekommt seid einigen Jahren Ergo, seid dem geht es ihm viel besser, trotzdem kommt er mit großen Kindergruppen nicht zurecht, wenn er jetzt im Sommer in die Schule muß wo 25-30 Kinder in der Klasse sitzen wird das sicher Horror ( für alle Beteiligten).

LG
visilo

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Danke für Deine Antwort.

Wie hat sich das bei Deinem sohn denn bemerkbar gemacht?
Und wie wurde das getestet?
was wird bei der Ergo gemacht?

Sorry für die vielen Fragen, aber ch wollte mich vor dem Besuch beim Kinderarzt schon mal über alles genau informieren.

Liebe Grüße
Julia

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Mein Sohn kam mit knapp 3 in den Kiga ( mit 25 Kindern pro Gruppe) er ging sehr gerne hin aber er kam dort überhaupt nicht zurecht, hinzu kommt bei ihm eine Sprachentwicklungsstöhrung, d.h. verbal konnte er sich garnicht verständigen. Er hat ständig das Verhalten der anderen mißverstanden und falsch reagiert, wir sind dann auf Anraten den Kigas zu einem SPZ gegangen dort wurde er gründlich durchgecheckt ( dabei ging es aber vor allem um das Sprachproblem)

Am Schluß kam heraus das er eine auditive Wahrnehmungsstöhrung hat und eine Stöhrung im Sozialverhalten und eine Konzentrationsstöhrung. Er kann mit dem Krach den andere machen nicht umgehen ( obwohl er selber auch nicht gerade leise ist) und ihre Mimik und Gestik nicht immer richtig interpretieren ( er merkte z.B. nicht wenn jemand wirklich wütend war, er hielt es für Spaß) nach einem Jahr hatte er dann einen Platz in einer I-Gruppe. Er konnte da zwar immer noch nicht wirklich sprechen aber da er sich nur noch auf 15 Kinder einstellen mußte wurde es viel leichter für ihn, vor allem da dort auch mehr Erzieher waren die ihm rechtzeitig helfen konnten ehe eine Situation wieder aus dem Ruder lief.

Was genau bei der Ergo gemacht wird hab ich ehrlich gesagt nie richtig verstanden, soweit ich es verstanden habe wurde er immer wieder in Konfliktsituationen gebracht und ihm wurden für diesen Konflikt verschiedenen Lösungswege vorgeschlagen, das wurde halt immer und immer wieder geübt bis er es selbstständig auf alltägliche Situationen anwenden konnte. Auch wurde seine Wahrnehmung gestärkt und geschult das geschah mit Konzentrationsübungen. Mitlerweile kann er Gruppen mit bis zu 15 Kindern recht gut ertragen, er kann sich konzentrieren auch wenn es um ihn herum etwas lauter wird und er läßt sich nicht mehr sofort von allem und jeden ablenken.

Wir haben natürlich große Bedenken wegen der Schule aber das SPZ meinte wir sollen es unbedingt versuchen.

Dein Sohn ist ja noch sehr jung, ich glaube der Arzt wir deuch erstmal raten abzuwarten, das würde ich bis zu einem gewissen Alter auch tuene ABER sobald du merkst das es deinem Kind damit wirklich nicht gut geht setzte alle Hebel in Bewegung um ihm zu helfen. Wir haben erst mit knapp 4 mit er Ergo angefangen, das war glaube ich ein guter Zeitpunkt da er vorher wahrscheinlich garnicht richtig mitgemacht hätte aber auch das ist von Kind zu Kind verschieden.

Wir haben sehr früh gemerkt das Lukas in einer Regelgruppe mit 1,5 Erziehern auf 25 Kinder garnicht zurecht kommt. Er galt dort immer als ungezogen Störenfried und ich hatte das Gefühl die ERzieher waren immer froh wenn er wieer weg war, sobald irgendwer etwas angestellt hat war mein Sohn er schuldige da er sich ja nicht äußern konnte. Mein Sohn ist sehr wild, ohne Frage aber ich denke das er dort auch oft zu unrecht bestraft wurde denn sobald er in dem anderen Kiga mit er kleinen Gruppe war haben wir nur positives über ihn gehöhrt er wäre so offen, aufgeweckt und kreativ, er versucht sich in die Gruppe einzuleben, er ist bei den Kindern und den Erziehern beliebt... und das war in einem Gespräch da war er erst wenigen Wochen in diesem Kiga diese Einschätzung des Kigas bekommen wir auch noch heute nach fast 2,5 Jahren.

Der Kiga meinte allerdings aber auch das er in großen Gruppen immer noch Probleme hat ( am Nachmittag muß er noch für einige Stunden in eine Regelgruppe da die I-Gruppe nur bis 14 Uhr offen ist) aber er meistert diese immer besser, ich glaube aber nicht das er sich so entwickelt hätte wenn wir nichts getan hätten.

Also wenn du das Gefühl hat er ist in einer kleineren Gruppe mit mehr individueller Förderung und Hilfestellung besser aufgehoben dann schau ob sowas möglich ist das SPZ ist bei sowas immer sehr hilfreich ( die Wartezeiten können aber teilweise extrem lang sein).

Ach ja uns wurde gesagt wir sollen zu Hause die Reizüberflutung so weit wie möglich vermeiden, d.h. keine Hintergrundmusik, wenig fernsehen und kein großes Programm in seiner Freizeit. Alles in allem sind wir recht gut damit gefahren.

LG
visilo

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Hallo Julia,

Du schreibst genau das gleiche was ich vor 2 1/2 hatte. Mein Sohn war auch damals 2 1/2 als die im Kindergarten festgestellt haben, das irgendetwas mit Fynn nicht stimmt. Er konnte auch kein Lärm vertragen (das ist heute manchmal auch noch so) und wurde nervös.

Wir hatten Glück das in diesem Kindergarten Psychmotorik angeboten wurde, dort war Fynn zuerst drin, bis die Motopädin meinte er mußte in noch ne kleinere Gruppe.

Er geht jetzt seit gut 1 1/3 Jahren zu Motopädie und es ist viel besser geworden. Seine Probleme bekommt er immer besser in den Griff. Bis zum Schulbeginn nächsten Jahres wird es sich hoffentlich gelegt haben

Im Kindergarten ist er in seiner Gruppe geblieben.

Unserem Kinderarzt wäre es auf jedenfall später aufgefallen, da er ihn nur punktoell sieht. Die Erzieherinnen können das schon ganz gut beurteilen, da sie ihn ja täglich sehen. Vielleicht könnt Ihr zusammen also Kindergarten, Kinderarzt und Ihr als Eltern eine Lösung finden, wie man Eurem Kleinem am besten helfen könnt.

Wünsche Euch alles Liebe

Julia+ Fynn (der sich schon auf seinen 5 ten Geburtstag freut)

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hi julia,

mein sohn hat auch angeblich eine wahrnehmungsstörung. die erzieherinnen hatten dasselbe wie bei dir gesagt, angefangen hat es damit wenn alle kinder ihre teller nach dem essen lautstark aufräumen das mein sohn nicht weiß wohin und wie weil alles so durcheinander und laut ist.

er hatte dann ergo bekommen, verschreibt der kiarzt und heilpädagogik.

tja, obs davon besser geworden ist, ich glaube ehrlich gesagt nicht.
die einen sind ablenkbarer die anderen konzentrierter.

heute mit 6 hat er davon nichts mehr, obwohl wir schon ewig keine therapien mehr machen. er ist einfach vom kopf her weiter und weiß jetzt was wichtig ist und was nicht. also z.b. erst teller aufräumen, dann spielen.

aber mit ergo machst du nix falsch, das wäre die richtige therapie dafür.
und natürlich plädieren alle für eine kleinere gruppe, wir haben das nicht gemacht und es hat mit der zeit von selber auch gut funktioniert.

er braucht zuhause nur dann mehr seine ruhe als sein bruder, mehr nicht.
dafür habe ich dann sehr gesorgt und gut war.

ich meine was müßten wir als kinder alles gehabt haben? da gab es keinen der störungen hatte oder alle kinder wurden nicht krank geredet.
da war es halt der charakter.

ich meine, es wird auch viel übertrieben.

und immerhin, mit 2,5 jahren soll er schon wie ein großer ganz toll und professionell auf den ganzen kinderlärm mit 25 kindern reagieren?
und das möglichst schon nach einem halben jahr?
also ich weiß nicht, er ist noch klein und meine erfahrung ist, wenn man den kindern mit der entwicklung einfach mal zeit gibt dann gibt sich vieles von selbst.

bei uns haben sie bei meinem ältern auch angefangen mit 2 jahren logo zu verschreiben und ich depp bin da auch noch hingerannt.

die erzieher heute geben den kindern einfach nicht mehr die zeit sich zu entwickeln, es ist immer gleich eine störung dahinter.

ich meine natürlich besser einmal öfter als einmal zuwenig, versteh mich nicht falsch, aber meine erfahrung mit anderen eltern und kindern ist wirklich die übertherpierung heute.

viel glück und laß ihm zeit,
liebe grüße
conny