So eine Angst vor neuen Situationen /neuen Kindern?(Vorsicht lang)

Hallo zusammen,mein Sohn ist mittlerweile 5 Jahre alt und ich habe ein großes Problem mit ihm.Er ist so schüchtern,spricht dann in der Babysprache(ganz piepsig) und traut sich gar nichts zu.
Wir haben vor einem Jahr schon einmal begonnen,dass er in eine Turngruppe geht,weil auch viele Kindergartenfreunde von ihm dorthin gehen und er möchte auch sehr gerne dorthin gehen,weil ihm turnen Spaß macht.
Das habe ich dann mehrere male mit ihm versucht,bin auch teilweise mit da geblieben(ist normalerweise nur für Kids),aber es war nur geheule und gebocke,bis dahin,dass er gar nicht mehr in die Turnhalle gegangen ist.Naja habe das ganze dann abgebrochen und ihm Zeit gelassen.Er geht mittlerweile in eine kleine Gruppe von 3 Kindern(Frühförderung)turnen,wo er sich auch recht wohl fühlt und auch mit macht.Das ganze geht nun schon ein halbes Jahr,dort soll er Selbstvertrauen dazu gewinnen und auch sich selbst einschätzen lernen.Dort ist es jetzt mittlerweile soweit,dass er da andere Kinder ärgert und überheblich wird(das kann er hier zuhause auch gut,da hat er eine ganz schön große Kl.....).
Nun hatten seine Freunde gefragt,ob er nicht nochmal in die Turnhalle kommen möchte um mit ihnen zu turnen.Er war begeistert und ich habe ihm auch gesagt,dass er dahin kann,wenn er möchte.Wir haben dann vor den Weihnachtsferien wieder gestartet und beim ersten mal war alles super und er ist ohne geweine dort hinein gegangen und hat alles mit gemacht.Beim zweiten mal,war er schon wieder so schüchtern,dass er sich kaum in die Halle getraut hat und die Hälfte der Zeit nur zugeguckt hat.
Nun und heute rief sein Freund an,ob er mit möchte und Noah wollte auch.Ich habe ihn dann auch dorthin gebracht,aber ich merkte schon je mehr Kinder in die Umkleide kamen,die er nicht kannte,umso mehr klammerte er sich an mir fest.
Ich habe dann versucht mit ihm in die Turnhalle zu gehen,aber nur gebocke und geheule,keine Chance.Habe dann noch einen Moment gewartet und bin dann wieder mit ihm in die Umkleidekabine gegangen und habe ihn gefragt ob er turnen möchte.Er wollte,aber er wollte nicht in die Halle.Das muss man aber nunmal um zu turnen.Nach 15 Minuten wollte ich das ganze dann nach mehreren Anläufen(immer wieder sein Versuch in die Halle zu gehen) und total verheultem Gesicht abbrechen.Aber mein Kind wollte nicht nach Hause(er wollte turnen ,traute sich aber nicht in die Halle(hat sich am Türrahmen fest geklammert),ich konnte ihn aber doch jetzt auch nicht eine Stunde in der Ankleide stehen lassen.Habe es dann nach 30 Minuten abgebrochen und ihn mir so wie er war geschnappt und ihn ins Auto gebracht und wir sind gefahren.Er hat natürlich geweint,aber er hat es ja nicht geschafft in die Halle zu gehen,was sollte ich nun tun,eine Stunde mit ihm in der Ankleide warten ,bis das turnen zu ende ist?
Seine Begründung war,dass da fremde Kinder sind,vor denen hätte er Angst.Aber das wird ihm doch immer wieder begegnen.Nächste Woche startet sein Schwimmkurs,er wollte da unbedingt hin,also habe ich ihn vor Wochen angemeldet.Habe jetzt schon Panik,dass es dort genauso abläuft.Ich weiß einfach nicht wie ich mein Kind stärken kann und ihn selbstbewußter machen kann.Er ist ein sehr aufgewecktes Kerlchen der wenn er Vertrauen gewonnen hat sehr aufmüpfig und aufdrehend sein kann aber in solchen Situationen habe ich das Gefühl ein Kleinkind vor mir zu haben.Und er kann nicht aus seiner Haut,obwohl er so gerne möchte.
Hier zuhause haben wir dann noch mal ein ruhiges Gespräch geführt und ich habe ihm auch erklärt,dass die fremden Kinder ihm nichts tun würden,die wollen genau wie er nur dort turnen und sind nicht da um ihn zu ärgern.Er war so enttäuscht,dass er nicht turnen war und wir das abgebrochen haben,aber mir bleib ja auch keine Wahl.Er möchte nächste Woche gerne nochmal zum turnen,ich habe ihm gesagt,dass wir es nochmal probieren können aber ich so etwas wie heute nicht mehr erleben möchte(wurde von Eltern ja auch doof angesehen und die Kinder lachen ihn sicher auch irgendwann aus,wenn er da nur heulend steht).Er will das nicht mehr machen und nächste Woche mit turnen.
Vielleicht kann mir einer einen Tip geben,was er an meiner Stelle machen würde?

Danke fürs Lesen.Lg Katrin mit Noah (*11.01.2007)

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Hi, hab deinen Text nicht gelesen gebe ich zu. Mir reicht es schon wenn ich schüchtern lese.

Buchtip von mir -> Mutig werden mit Til Tiger

Weiterer Rat -> Ergotherapie

Beides macht meine Maus, auch 5, und ich bin einfach nur begeistert wie weit wir schon sind was ihr Selbstbewusstsein angeht.

Grüße

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Hallo,vielen Dank für deine Antwort.Zur Zeit bekommt er wie gesagt Motopädie in einer Kleingruppe(weil er dadurch sich sicherer fühlen soll,nicht weil er motorisch nichts kann) und dann bekommt er noch Logopädie,wo er super Fortschritte macht.
Vielleicht wäre Ergo wirklich gut für ihn,spreche das mal bei der Logo an,denn die machen das auch.Und das Buch hole ich mir mal.

lg Katrin

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Meine Maus hat schon lange Probleme mit der Schüchternheit. Bei der Vorschuluntersuchung sagte dann die Ärztin das wir es mit der Ergo probieren sollten, seit einem viertel Jahr machen wir das nun schon und ich würds wieder tun, machen wir ja auch noch weiter. :-)

Ab nächste Woche wird aber auch über den "Wegweiser" ein Psychologe auf sie schauen.

Weitere Möglichkeiten haben wir dann leider nicht aber ich denke das reicht dann auch erstmal.

Der Psychologe wird deshalb noch "eingeschaltet" weil sich im Umgang mit Lini´s Papa sehr viele Dinge ergeben haben mit welchen sie nicht zurecht kam. Aufgrund dessen wurde der Umgang jetzt auch eingestellt.

Ich wünsch euch alles Gute und mehr Mut für den kleinen Mann :-)

PS.: Das Buch ist wirklich klasse, kann es nur empfehlen.

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Hallo,

mein Sohn wird im März 5 und bei uns war es nicht anders. Er war schon immer in neuen Situationen eher zurückhaltend. Mit fremden sprechen (Arzt)?? Ziemlich unmöglich, da werden auch schon mal die Dinge bei den U-Untersuchungen einfach stumm verweigert.

Nun zum Thema: Er wollte auch unbedingt zum schwimmen...ich wollte einen Kurs ohne Mama.....sogar sein Kumpel aus Babytagen geht mit...erster Kurs war zwischen Herbst- und Weihnachtsferien! Morgens ist er noch total begeistert gewesen....je näher wir der Halle kamen um so ruhiger wurde er...in der Umkleide fing er dann an zu weinen, anhänglich zu sein und zickig zu werden, ging dann aber rein! Er machte zwar nicht die vollen 45 Min mit, aber er war drin....Bei der zweiten Stunde war er dann richtig bockig und trotzig, aber ich habs durchgezogen nach dem Motto:

"Du wolltest unbedingt, Du bist hier, Du hast Deinen Kumpel dabei.....Du gehst da rein, ob Du mitmachst oder nicht und ich hol dich in 45 Min wieder ab...."

Und siehe da, mit jeder Woche wurde es besser und jetzt macht er sogar den zweiten Kurs bis zu Osterferien und seit 2 Wochen geht er auch zum Turnen ohne Mama und Papa!!! Und ist nach jeder Schwimm und Turnstunde super stolz auf sich und zeigt uns was er alles gelernt hat.

Ich halte nichts davon Kinder dann wieder aus der Situation zu befreien! Sie wollen, sie wissen vorher das dort fremde Menschen/Kinder sind, dass sie dort ohne Mama und Papa sind....dann müssen sie da auch durch...

Mein Sohn ist durch diese Erfahrung nicht mehr so zurückhaltend gegenüber "fremden". Ich denke, es hat ihn in seiner Entwicklung weiter gebracht. Schaden wird es ihm jedenfalls nicht.

Ich wünsch Dir starke Nerven und immer dran denken: Auch wenn wir unsere Kinder zu Ihrem Glück zwingen......Wir sind deshalb KEINE schlechten Eltern.......auch wenn die Kids dann ein wenig weinen.....Wir MÜSSEN Ihnen helfen ihre Angst selbst zu besiegen und daran zu wachsen.....

LG

Betty mit Luca (28.03.07)

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Hallo,vielen Dank für deinen Beitrag.Ich denke eigentlich genauso wie du,zumindest was das schwimmen angeht.Habe ihm auch schon gesagt,dass er wenn er da auch so ein Theater abzieht ,alleine da durch muss,dann muss er halt weinen,aber ich werde ihn dann nicht aus dem Schwimmbad nehmen und wieder fahren.Denn dann macht er es immer wieder und er wollte ja gerne dorthin.Der Schwimmlehrer hat einen sehr strengen Ruf,aber vielleicht ist das genau das richtige für meinen Sohn.Ich lasse das ganze nun auf mich zukommen und ich hoffe ich habe dann gute Nerven.Morgen gehen wir in dem Schwimmbad erst einmal geneinsam schwimmen und ich hoffe er fast dort auch schon einmal etwas Vertrauen.

Zum Thema Turnen,da musste ich nach 30 Minuten echt die Notbremse ziehen,weil er es nicht geschafft hätte in die Halle zu gehn und er nicht eine Stunde in der Ankleide stehen sollte(zumal es dort auch sehr kalt ist).Er hat sich sehr über sich selbst geärgert,weil er es nicht geschafft hat,seine Ängste zu überwinden.Nächste Woche starten wir nun den letzten Versuch dorthin zu gehen.Wir ziehen das ,mit einem halben Jahr Unterbrechung, nun schon seit einem Jahr durch und es verbessert sich leider nicht,obwohl er ja gerne turnen möchte.Er kann nur seinen eigenen "Schweinehund "nicht überwinden.Und das tut mir so leid,ich kann ihn nur immer wieder ermutigen und aufbauen und stärken.Vielleicht schafft er es irgendwann.

lg Katrin