Was ist eine Wahrnehmungsstörung?!

Hallo :-)

Ich bin schon öfter hier im Forum über den Begriff "Wahrnehmungsstörung" gestoplert. Und würde gerne wissen was darunter zu verstehen ist. Habe mal gegoogelt - aber richtig schlau bin ich nicht daraus geworden
#kratz
Was ist darunter zu verstehen - und wie verhalten sich Kinder die darunter "leiden"?! Mir wurde mal der Tip gegeben, dass meiner auch darunter leiden könnte.

Dankeschön #danke
Neddie

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Hallo Neddie,

oh mann, das ist ein Riesenthema.

Kinder können auf verschiedenen Gebieten Wahrnehmungsstörungen haben.

Mein Sohn Leonard zum Beispiel hat auditieve Wahrnehmungsstörungen. Das bedeutet in seinem Fall (auch auf dem Gebiet gibt es zig verschiedene Symtome), dass er zwar ein Wort hört, aber nicht deuten kann, ob ein bestimmter Buchstabe vorn, in der Mitte oder am Ende des Wortes vorkommt. Dafür geht er grad zum Logopäden. Vor einigen Jahren hatte er Wahrnehmungsstörungen an seinem Körper. Das bedeutet, dass er nicht wahrnehmen konnte, ob die Schaukel zu doll ist oder nicht. Oder ob er grad angefasst wird. Dafür hatte er Ergotherapie, und diese Probleme hat er nun nicht mehr.

Was genau ist Dir denn an Deinem KInd aufgefallen? Was meinst Du denn, könnte Dein Kind für Wahrnehmungsstörungen haben?

Du kannst ja mal ein bisschen unter "Wahrnehmungsstörungen" googlen.

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Weites Feld, wie meine Vorrednerin schon sagte. Schau mal drüben im Handicap-Forum nach, da gibt es diverse Berichte und Tipps.

Wahrnehmungsstörungen sind vielfältig, es können auditive Wahrnehmungsstörungen sein, wie schon berichtet, bei denen Kinder die Quelle des Schalls nicht orten können, ein Wort hören aber nicht verstehen, Hintergrundgeräusche nicht ausblenden können und so weiter. Es können auch ganz andere Wahrnehmungsstörungen sein, die die Augen, den Geschmackssinn, die Wahrnehmung über die Haut betreffen. Es bedeutet letztlich nur, dass die Sinne beeinträchtigt sind, mit Konsequenzen für den Alltag. Oft sind bestimmte Regionen im Hirn einfach nicht ausgereift, weshalb auch immer (bei uns aufgrund einer Taubheit beispielsweise der Gleichgewichtssinn).

Mein Sohn hat Körperwahrnehmungsstörungen nach eine langen Taubheit. Er nimmt seinen Körper nicht bzw. nur schwer wahr. Die Wahrnehmungsstörungen äußern sich dadurch, dass er ständig Körperkontakt sucht, auch gern die Enge, um die Grenzen seines Körpers wahrnehmen zu können. Er merkt Schmerz an schlechten Tagen gar nicht, kann Abstände zu Gegenständen nicht erkennen (knallt zum Beispiel beim Hochspringen mit voller Wucht gegen die Balken der Dachschräge), mag nicht durch unbekannte Dinge durchgehen und so weiter. Er kann keine Figuren zeichnen, denn wer die Grenzen des eigenen Körpers nicht kennt, kann auch andere nicht wahrnehmen. Er hat meinem Vater und auch mir schon die Nase gebrochen, tritt oft unkontrolliert oder haut versehentlich um sich. Er macht das nicht mit Absicht, er kann einfach seine Kraft NULL kontrollieren. Und er kann nicht puzzeln. Die Körperspannung ist so extrem, dass er nur aus Muskeln und Knochen besteht. Wie gesagt, an guten Tagen kann er das alles, aber die sind noch recht selten. Es wird besser, aber da er ein sehr lieber kleiner Kerl ist, leidet er natürlich darunter, dass er anderen versehentlich so oft weh tut.

Durchaus behandelbar, setzt allerdings viel Konsequenz voraus. Wird gern zum Modethema erklärt, unter anderem auch von unserem Kinderarzt, einfach deshalb, weil es weit verbreitet aber wenig bekannt ist, allerdings bedingt "unsere" Wahrnehmungsstörung, dass mein Kind an nicht so guten Tagen sehr undeutlich spricht, also mussten sie es ernst nehmen, dass er den Sprung irgendwann in die Schule schafft. Wenn es "nur" Gebrülle beim Friseur ist, Gebrülle unter der Dusche, eine zwanghafte Reinlichkeit, taktile Abwehr und so weiter, wie bei anderen Kindern, dann halten Eltern das oft für normal.

Immer wieder empfohlen, aber absolut unschlagbar gut:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3419528973/qid%3D1140469934/303-7836004-5320257

Das gibt Dir sicherlich viele Denkanstösse und vor allem Tipps für den Alltag. Wenn Du Klarheit willst, stelle Das Kind doch in einer Frühfördereinrichtung vor, die können beurteilen, ob Handlungsbedarf besteht. Nicht schleifen lassen, umso früher das behandelt wird, umso besser die Chancen für das Kind.

Um Deine Frage konkret zu beantworten: Die Kinder verhalten sich alle unterschiedlich: ruhig, wild (meiner!), aggressiv, träge, wenig Körperspannung, zu viel Körperspannung, hören "nicht hin", quasseln einen zu, werden ausfallend, sind superangepasst - es gibt dafür keine Norm, sie haben nur alle das selbe Problem. Es gibt also kein Allheilmittel. Ihr müsst genau hinschauen, was die Probleme und die Ursachen bei Euch sind.

Alles Gute für Euch,

Barbara

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Hallo Neddie

meine tochter hat es auch ich füge dir mal einen super link von urbia ein der ist gut beschrieben , bei uns wurde es durchdiagnostiziert weil meine püppi mit 2,5 jahren immernoch nicht richtig sprechen wollte . schmerzgrenze war sehr hoch , sie hatte unruhe das ich dachte sie ist hyperaktiv , sie spielte mit allem und vielen :-) , leicht ablenkbar und eigentlich fing es im babyalter an das sie die krabbelphase übersprang und mit 7 monaten sich an möbeln schon entlang zog , mit 4 monaten nicht mehr im kiwa liegen wollte , nie gern auf dem bauch lag , die ergotherapeutin erklärte mir der muskeltonus wäre bei ihr nicht okay , kopf wäre dazu zu schwer für die kinder . aber je früher man es behandeln läßt desto besser .achja und sie macht alles unter großer krafteinwirkung . so nun der link :

http://www.urbia.de/topics/article/?id=9190&c=0

hoffe dir geholfen zu haben damit :-)

LG